Nach einer arbeitsreichen Woche – ohne Blog
Bin ich heute mal wieder mit dem Schreiben dran. Zuerst möchte ich mich bei Niels bedanken, der so toll die Woche mit einem Thema gefüllt hat, das könnte ruhig öfters vorkommen und das könnten die anderen Gastautoren sich mal als Vorbild nehmen. Heute nichts weltbewegendes nur ein paar Ankündigungen. Ich nutzte die Woche um an den Büchern weiter zu schreiben, genauer gesagt an Neuauflagen. Am 24.6. lief der Vertrag über das Buch „Europäische Trägerraketen Band 1“ aus, das ist zwar das vierte veröffentlichte Buch, doch von den anderen habe ich Neuauflagen gemacht die den vertrag verlängern.
Ich habe weil BOD die Konditionen bei Neuauflagen übernimmt, keine Neuauflage gemacht, auch wenn es mir leid tut weil ich so die guten Amazon Kritiken verliere und bedanke mich an dieser Stelle bei allen 211 Käufern des Buchs. Es wird eine Neuauflage gaben die rund 40 Seiten länger ist und die ein Kapitel über die OTRAG beinhaltet, derzeit warte ich noch auf Grafiken von Michel Van. Sie ist als neues Projekt aber deutlich billiger als die alte für mich.
Ich will das aber auch nutzen um beide Bände zusammen, ebenfalls aktualisiert (also mit OTRAG, neuem Kapitel über die Ariane 6 und längerem Kapitel über die Vega (übernommen vom Taschenbuch) bei Createsapce zu veröffentlichen. Das Buch gibt es dann in Deutschland nur bei Amazon. Die Konditionen sind für Autoren viel günstiger, sodass ich bei gleicher Verdienstmarge den Preis auf 34,99 für beide Bände festsetzen kann. das ist nur etwas mehr als die Hälfte die es bei BOD bei gleicher Marge kostet.
Das geht auch weil bei Amazon das Format keinen Einfluss auf den Preis zu haben scheint. So habe ich gleich mal Letter gewählt, das ist in etwa so groß wie DIN A4 und dann schrumpfen eben 750 Seiten auf 540 zusammen. Mal sehen ob der neue Preis dann neue Käufer bringt. Nur auf Createspace zu veröffentlichen scheidet für mich aus, weil die meisten Bücher eben immer noch über den Buchhandel verkauft werden. Da ich ein Buch nur bei einem Verleger veröffentlichen kann, ist der Veröffentlichung auf Createspace Grenzen gesetzt. Ich werde es vielleicht für andere Kompilationen nutzen, die ja als Einzelwerk prinzipiell etwas neues sind. Also eine Zweitverwertung als Zusammenstellung. Wie wir seit Gutenberg wissen kann man ja auch so neue Werke erstellen.
Da die nächsten beiden Verträge schon Ende Oktober und November auslaufen, sollte ich eigentlich schon jetzt am Buch über internationale Trägerraketen arbeiten. Ich will es zum einen aktualisieren (es gab ja einige neue Träger seitdem) und auch milde erweitern, also nicht so arg wie beim Buch über US-Raketen. Bei dem entfällt der alte Band, also wer nur eine kurze Zusammenfassung sucht sollte jetzt noch zugreifen. Am 28.10 ist es dann nicht mehr verfügbar. Aber dazu fehlt mir gerade die Lust.
Ich dachte dran in Anlehnung an Niels einen Beitrag über den „idealen Prozessor“ zu schreiben, weil ich viel derzeit über Seymour Crays Rechner lese und gerade nach dem Artikel über die CDC 6600 nun bei der CDC 7600 bin. Der Befehlssatz ist einfach, effizient. Da liegt es nahe einen Prozessor mit ähnlichen Fähigkeiten aber doch einigen Verbesserungen zu konstruieren. Doch das ist mir dann doch zu viel Arbeit und dann gibt es ja noch etliche die einen viel besseren Prozessor konstruieren können und sich gleich zu Wort melden.
Aber ich denke ich schreibe morgen mal was über Crays Fehler bei der Konstruktion – zumindest in meinen Augen.
Dann läuft ja die WM. Da hat es den einen oder anderen vielleicht verwundert, dass so viele Favoriten herausgeflogen sind – mich nicht. Mein Schlüsselerlebnis war 2006 ein Interview von Pele in dem er vorhersagte das Brasilien nicht Weltmeister werden würde – südamerikanische Mannschaften haben es seiner Ansicht nach schwer wenn die WM in Europa stattfindet und er hatte ja auch recht, (auch wenn man es historisch analysiert) dann müssen im Umkehrschluss viele europäische Mannschaften in Südamerika früh herausfliegen und wer erinnert sich nicht an die WM in Argentinien? Also habe ich mal unsere Chancen nicht allzu hoch gesetzt. Auf der anderen Seite sind einige Favoriten wie Spanien, Italien oder Portugal auch schon draußen. Vielleicht reicht es ja fürs Halbfinale, mit viel Glück vielleicht fürs Finale. Aber da der Gastgeber bei WM’s immer sehr gut abschnitt, 1966 sogar mal gewann, obwohl er sonst nie weit im Turnier kam, glaube ich kaum das es zum Titel reicht.
Ich habe mich dann aber an einen Blog vor vier Jahren erinnert, an Metin Tolan, Physikprofessor und Autor eines Buches über die Physik des Fußballes. Der hat 2010 eine WM Formel entwickelt nach der es 2010 hätte klappen müssen – nun ja hätte. Nach der Formel werden wir diesmal fünfter. 2018 reicht es nur noch für den siebten Platz. Inzwischen hat er das weiter verbessert und – ihr glaubt’s nicht – diesmal werden wir wieder erster und zwar mit 20,33% Wahrscheinlichkeit. Danach Niederlande (18,61%) und Brasilien (9,04%), immerhin Spanien hat er nur 0,65% Wahrscheinlichkeit eingeräumt. Da scheint er recht zu behalten. Inzwischen basiert seine Methode nicht mehr auf zwei popligen Konstanten sondern dem radioaktiven Zerfall. Da erkennt ja auch der Laie sofort den Zusammenhang mit dem Fußball (sieht der Ball nicht aus wie der Atomkern in den Zeitschriften?). Den Professor sollte man nicht allzu ernst nehmen, der hat in einer Sendung auch schon empfohlen die Tastatur in der Spülmaschine zu reinigen. Wenn sie danach nicht mehr funktioniert dann läge das daran dass man nicht lange genug getrocknet hat. Nun ja Physiker, die haben so viel Ahnung von Chemie wie Politiker von Politik – nämlich gar keine. In den Spülamschinenreinigern sind ätzende alkalische Salze, die korrodieren im Nu feinste Leiterbahnen auf der Tastatur …
Ich habe seine Formel von 2010 mal leicht abgeändert auf N=0,2, A=3,5 und B=4,2 und jetzt passt sie eigentlich ganz gut zu den Daten, besser als Metins erste Formel. Nach dieser werden wir aber auch nur sechster…. Aber 2018 reicht es zum zweiten Platz (eventuell dritter, es kommt genau 2,5 raus) und 2022 sind wir wieder Weltmeister! Ist Physik nicht toll? Man kann damit fast alles berechnen….
Der ideale Prozessor? Ja bitte. Für mich gibt es wenig interessanteres als Computerarichitekturen, auch wenn ich wenig Ahnung davon habe. Nochmal die Frage: WIe wäre es mit einem Computergrundlagenartikel, der die grundsätzliche Interaktion zwischen Arbeitsspeicher, Befehlsgeber, ALU usw. zusammenfasst?
Viele Grüße
Niels
Hm… – über den „idealen Prozessor“, bzw. den „idealen Befehlssatz“ könnte man ein ganzes Buch schreiben; wahrscheinlich sogar mehrere. Wenn man sich nur mal auf den Vergleich der Befehlssätze konzentriert, wäre es aber vielleicht mal ganz interessant zu sehen, was da machbar ist und was davon auch wirklich genutzt wird.
Schliesslich, oder besser zuerst wäre die Frage zu klären, wie man Befehlssätze sinnvoll miteinander vergleicht.
@Niels: Das ist Bestandteil eines der Bücher die in der Mache sind, und das ist dann auch nicht in ein paar Worten zu schreiben. Ich lese mich derzeit da noch tiefer rein und die Bücher über Prozessorachitekturen und Speichersysteme sind dick, selbst wenn ich stark vereinfache geht es nicht in einen Blog. Es gibt aber schon aRtikel zu dem Thema uaf der Webseite.
Moin,
die ideale CPU, da wären bei mir der OpenSparc und die ZPU ganz vorne, wenns um normale Registermaschinen geht, oder wenns was besseres sein soll, dann ne Lisp oder Forth CPU.
ciao,Michael
Was der ideale Prozessor ist, hängt extrem davon ab,
a) was an Gates bzw. Transistoren zur Verfügung steht und
b) in welchen Programmiersprachen dafür programmiert werden soll und
c) welche Art von Programmen bzw. Software darauf laufen soll. (Festkomma, Floats, interrupts, OS Type, garbagge collection, tagged data, …)