Bernd Leitenbergers Blog

Die Juli News von SpaceX

Damit ihr auf dem laufenden Stand bei der Expansionsfirma SpaceX seit (Expansion: in deutsch „Aufblähen“) heute was es an Neuigkeiten in diesem Monat von SpaceX gibt.

Da gibt es ja den Prozess SpaceX vs Air Force. Man erinnere sich: Im April prozessierte SpaceX gegen den Abschluss eines Block-Buys bei ULA, bei dem die Abgabefrist im September 2012 ablief und der Auftrag im Dezember 2012 vergeben wurde. Da hat nun die Richterin den beiden Parteien eine Mediation vorgeschlagen. Viele halten das schon für einen Teilsieg von SpaceX so nach dem Motto: wir bekommen einige Starts zugesprochen und ziehen die Klage zurück, denn Mediation bedeutet ja Ausgleich. Mehr wird vielleicht SpaceX gar nicht haben, denn weil der Kontrakt schon Ende 2012 abgeschlossen wurde dürften die ersten Raketen aus diesem Auftrag schon Ende dieses Jahres, Anfang nächstes Jahr starten. Da hat SpaceX erst mal selbst ein volles Launchmanifest abzuarbeiten, könnte also gar nicht die Aufträge durchführen und würde so wahrscheinlich auch in der zweiten Runde verlieren.

Es gab wieder vom Flug keine Aufnahme der Stufe, sie soll wohl ganz schnell abgesoffen sein, dafür in alter russischer Tradition, ein verwaschenes Video. Das nächste Mal das man eine Wasserung versucht wird beim nächsten CRS-Flug sein, derzeit für Mitte September geplant ist. Das übernächste Mal soll dann endlich an Land oder einer „floating Plattform“ erfolgen. Die Stufe soll dann auch ohne größere „refurbishments“ wiederverwendbar sein. Dann wird es erst interessant, denn das eine Stufe intakt bis zur Meeresoberfläche herunterkommt demonstrieren eigentlich alle LSP. Auch dort gehen sie erst kaputt wenn sie an der Wasseroberfläche ankommen.

Dann hat Elon Musk nach dem Hypertransport eine neue Idee: Nicht nur die Raketen Industrie macht alles, falsch auch die Luftfahrtindustrie: „Aircraft should be vertical takeoff and landing. Kind of like a Harrier,“. Bestimmt gründet er bald AirX, oder noch besser, SkyX um auch die Luftfahrtindustrie aufzurütteln. Wird die nicht auch von zwei Monopolisten dominiert, die künstlich jede Innovation bei den Flugzeugen verhindern?

Doch Neues gibt es auch zum Thema Raumfahrt. Den nächsten Schritt hat Musk schon fest im Visier. Bei einer Podiumsdiskussion angesprochen wie er denn seine ehrgeizigen Marspläne finanzieren will. Da kamen interessante Äußerungen. „Only with the Launchbusiness you can’t finanze that. But this is only the first step“. Dem sollen weitere Folgen, denn am probabelsten wäre es die Inhalte anzubieten: „Launch servies are a business with revenues of some million, operating the satellites is a business with values of billions and distributing the content is a multi billion business“. Derzeit scheint die Firma aber zu viele Beschäftigte haben (wohl eine Folge der wenigen Starts und hat gerade 150 Stellen abgebaut.

SpaceX wird wenn die Falcon Heavy entwickelt ist, seine Ressourcen darauf konzentrieren, Kommunikationssatelliten zu entwickeln. Ein Satellit würde dreimal so viel kosten wie der Start also auch dreimal so viel Gewinn abwerfen und beim Betrieb generiert man weitere 60% Gewinn. (Wahrscheinlich bezieht sich Musk auf diesen Artikel, wonach ein Transponder letztes Jahr (allerdings mit hohen regionalen Schwankungen) 1,6 Millionen Dollar generiert, die Betriebskosten lägen bei unter einer Million Dollar pro Transponder. Doch selbst das wären Peanuts, mit den Umsätzen die man beim Endkunden generiert. Dort präsent zu sein wäre das Endziel für SpaceX, um die Mittel zu generieren die man für die Marsexpedition braucht.

Neben der Qualifikation die man sich beim Bau der Dragon erworben habe würden auch die billigen Starts SpaceX zu einem ernsthaften Konkurrenten machen, denn die wären umsonst. „A falcon heavy will deliver more than 21 tons in the orbit. This is enough for three to four satellites. However, we calculate only two regular payloads per launch. So we can launch our own Satellite for free“. So verwundert es nicht dass SpaceX billiger sein wird, Transponder billiger anbieten könnte und so auch Endkundenservices wie Satellitenfernsehen oder Internetaccess über Satellit.

Das wird einige Hersteller aufschrecken, sind die Konzerne die Raketen bauen meist auch die Hersteller von vielen Satelliten. Die Zahl der unabhängigen Anbieter ist in den letzten Jahren deutlich geschrumpft. Hughes Space Communications als weltgrößter Bauer von Satelliten wurde z.B. von Boeing übernommen. Dann brechen dort auch die Umsätze weg. Ich sehe schon die Franzosen nach einem neuen Projekt für die Raumfahrtindustrie rufen, so macht man es ja gerade mit der Ariane 6 wo auch die SpaceX Angst geschürt wird. Das sieht man auch aus einer anderen Nachricht:

Nach LeGall müsste man in Europa Linoleum abbauen um SpaceX zu begegnen. Mit Linoleum sind die Produktionshallen ausgekleidet. Die müssten von 20 auf 2-3 reduziert werden. Nicht reduzieren müssten dann die Entwicklungsabteilungen und die Vermarktung, denn die haben Parkett und Teppich als Bodenbelag. Sehr komische Vorstellung wenn man mehr Leute zum entwickeln und verkaufen als zum Herstellen braucht, aber nicht verwunderlich bei jemand der bis vor einem Jahr bei Arianespace arbeitete (Vermarkung) und nun Chef der CNES ist (Entwicklung). Wie könnte man auf die Idee kommen, da könnte man auch kürzen ….

Spacex hat dann noch Pläne die weit über den Mars hinausgehen. Mit so was popeligem wie einem Nachbarplaneten gibt sich die Firma gar nicht erst ab. Gwen Shotwell in einem Interview „She went on to predict that by 2100 or 2200, SpaceX would be the “most widely used space transport company in the… let’s call it the Solar System.”. Man muss wohl Balla-Balla sein um bei SpaceX in eine führende Position zu kommen.

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