Bernd Leitenbergers Blog

Der neue Rechner und Windows 8.1

Seit Donnerstag ist er da: mein neuer PC. Den Alten, den ich seit November 2009 habe wollte ich nach fünf Jahren ersetzen und als sich seit April einige Bluescreens oder Reboots häuften stand fest dass ich nicht so lange warte. Es hat so lange gedauert, weil ich von der Stange nichts fand was mir gefiel. Da ich meinen Alten vor eineinhalb Jahren mit einer SSD aufgerüstet hatte, wollte ich einen mit 3 TB Platte als Datenhalde und weil ich die Problematik kenne, später mal Speicher aufzurüsten, gleich mit 16 gb Speicher. So was gabs nicht oder ich hätte noch eine Grafikkarte extra bezahlen sollen. Kann sein, dass ich so was mal brauche doch dann kaufe ich es mir extra bis jetzt reicht mir die OnBoard Grafik völlig. Nun habe ich den letzten PC den ich selbst konfektioniert habe 1999 gekauft und da gab es noch nicht Hundert Mainboards und ebenso viele Prozessoren und Festplatten sowie Speichermodule. Das erschwert einem das ganze zudem ist man dann selbst verantwortlich ob auch alles zusammenpasst.

Schließlich habe ich nach einigen guten Kritiken mich für Hardwareversand.de entschieden und dort ein System modifiziert. Geworden ist es dann ein Rechner mit iCore I5 4690 Prozessor 3 TB Platte und 16 GB RAM für 630 Euro, erstmals seit Jahren teurer, aber ich denke ich werde ihn auch lange einsetzen, das Motherboard hat zumindest nur Festkörperkondensatoren was seine Lebensdauer erhöhen sollte. Detail am Rande: die Kühler werden immer monströser. Obwohl beide Prozessoren dieselbe TDP haben (65 Watt) ist der Kühler deutlich größer als der vom alten Rechner und dieser war schon größer als beim Vorgänger, obwohl der eine TDP von 90 Watt hatte. Viel größer geht nun nicht mehr.

Die Inbetriebnahme war schnell erledigt: Alte (zweite) Festplatte ausbauen, SSD ausbauen in neuen Rechner einbauen. BIOS Einstellungen vornehmen und booten. Windows 7 holte die meisten Treiber sich automatisch die anderen bekam man über die Suchfunktion des Gerätemanagers von der CD oder Online. Beeindruckend ist der „Schwuppiditätsfaktor“, das bedeutet das System ist spürbar schneller. Man merkt es schon beim Start – vom Einschalten bis zur Windows 7 Oberfläche in etwas über 30 s hatte ich vorher nie. Das dauerte früher immer 2 Minuten. Dabei ist die absolute Rechenleistung pro Core gar nicht mal so viel größer. Ich bin seit einigen Monaten Bestandteil von BONIC, wo man die nicht benötigte Rechenzeit für wissenschaftliche Projekte zur Verfügung stellt, in meinem Falle Climaprediction.net und Rosetta@home. Wenn ich dort ein Benchmark laufen lasse, dann hat er 3.8 GFLOPS und 16.300 MIPS pro Prozessor, beim alten waren es 2,3 und 5.700. So gesehen ist er nur um 50% schneller bei Fließkommaoperationen und dreimal schneller bei Ganzzahlen. Das erste korrespondiert gut mit dem Unterschied der Taktfrequenz (maximal 4 GHz zu 2,6 GHz). Da das System alle Prozessoren nutzt ergibt sich dann doch ein deutlicher Anstieg wie man auch an der Grafik der „Credits“ sieht.  Der Rechner wurde am 14.8. angeschafft und seitdem ist der Durschnitt von 200 auf 600 geklettert – entsprechend 50% Steigerung pro Prozessor und doppelt so vielen Cores.

Der alte Rechner wird noch weiter genutzt: ich hatte vor ihn in unser Ferienhaus zu bringen. Nicht für die Gäste, sondern für mich privat. Ich habe dann mal Windows 8 drauf installiert, als ehemaliger Dozent hatte ich ja noch die Keys dafür. Das Upgraden auf Windows 8.1 ging auch gut. Dann jedoch begann der Ärger. Das Hauptärgernis, diese Kacheloberfläche, bekam ich ja durch die Classic Shell wieder weg. Keine Ahnung was Microsoft da geritten hat das einfach aufzufindenden Systemmenü und den Desktop wegzublenden. Dann wollte ich mal nicht so sein und probierte mal eine „App“ aus. So heißen ja nun alle Programme. Okay, früher hießen sie Commands, dann Executables nun eben Apps – ich bevorzuge den Begriff Programme, den man auch in Deutsch verwenden kann ohne zu denglischen. So was ging nur beim Verknüpfen mit einem Microsoft Konto. Nachdem das geschah, war zwar die App da aber nicht auf dem Desktop, sondern nur auf dieser Kacheloberfläche. Da nützt sie mir nichts. Ich wollte sie wie die Windows 7 Gagdets transparent auf dem Desktop haben. Die Gagdets oder Minianwendungen hat man ja wegrationalisiert. Microsoft ist schon komisch, das war etas was mir an Windows 7 gefiel. So kann man sich die Prozessorauslastung und Netzwerkauslastung ansehen ohne den Taskmanager zu bemühen. Auch das kann man nachrüsten, aber nicht in der gleichen Flexibilität.

Das Erwachen kam beim nächsten Login – Windows hat die Anmeldung mit der von dem MSN-Konto vertauscht. Das hat seit dem letzten Passwortklau im April ein wirklich kompliziertes und langes Passwort bei dem ich auf den Browser vertraue, der es sich merkt und zur Sicherheit noch in einer Textdatei gespeichert. In der Datei nützt mir aber nichts wenn ich die Datei nicht öffnen kann. Noch unverschämter – ohne Internetanbindung kann man nun auch sich nicht mehr einloggen. Das ist eine glatte Unverschämtheit mal von der Verdongelung ganz abgesehen.

Genauso scheint die Treibersuche verbesserbar zu sein. Erstmals musste ich keine Treiber von Hand nachinstallieren, allerdings hat die Automatik einige Maken. Als der Rechner mehrmals aus dem Energiesparmodus nicht oder erst nach etlichen Minuten aufwachte suchte ich nach Problemen – und siehe da Windows ist der Meinung das mein AMD Rechner mit Onboard ATI HD 3200 Grafik Intel Grafiktreiber benötige und hat die auch installiert….

Also für ein paar wochen im Jahr im Ferienhaus reicht’s noch, aber dauerhaft will ich das nicht haben.

Die mobile Version verlassen