Was die Entscheidung für zwei Anbieter bei CCDev nicht ist …

.. ist eine Absicherung für den Fall das eines der beiden Systeme „gegrounded“ ist. Schon der Gedanke ist verrückt. Nun ist Redundanz ja was schönes. Aber auch sonst haben wir in der Raumfahrt nur wenig Redundanz. Es wurden zwar früher Sonden in Paaren oder sogar kleinen Serien gestartet, was aber kein Schutz vor systematischen Fehlern bedeutet. Ich verweise hier nur mal an Mars 4-7 und das Ranger Programm. Echte Redundanz würde bedeuten, dass man zwei unterschiedliche Sonden startet. Ich habe mal nachgedacht, wo es in der Raumfahrt Redundanz in diesem Sinne gibt und es gibt tatsächlich welche: Continue reading „Was die Entscheidung für zwei Anbieter bei CCDev nicht ist …“

Es läuft einiges schief…

… und zwar an vielen Stellen in der Raumfahrt. Wir dürfen uns freuen, dass MAVEN und MOM gut im Marsorbit angekommen sind, so sollte das nicht hinwegtäuschen, das dies auch die letzte US-Mission seit langem ist, und das auch nur, weil man sie schon frühzeitig verschieben musste um für Curiosity Mittel frei zubekommen um deren Mission von 2009 auf 2011 zu verschieben. Indien hat nun aber zumindest beim Mars China und Japan überholt. Continue reading „Es läuft einiges schief…“

Ein weiteres Computerrätsel

Noch immer fällt mir nichts großartiges zum Bloggen ein, zumindest nicht etwas was ich nicht irgendwann schon mal in anderer form gemacht habe. Ich bin aber nicht untätig gewesen, scheiben an der Neuauflage der Computergeschichten (mit einem Kapitel über Seymour Cray) und habe so auch zwei neue Aufsätze über die CDC 8600 und Cray 3 veröffentlicht. Zudem noch einen Aufsatz über die Methoden die Langsamkeit des Speichers zu kaschieren.

Dabei fiel mir eine Parallele auf, aus der ich heute mein Rätsel gestalte:

Welchen Fehler machten Intel und Cray fast zeitgleich (ein Jahr auseinander)?

Eine absehbare Entscheidung…

… war die Verkündigung der „Gewinner“ der CCdev Ausschreibung. Schlicht und einfach weil Boeing und SpaceX schon vorher die meisten Mittel bekommen haben. Eine Überraschung wäre es eher geworden wenn Sierra Nevada einen Auftrag bekommen hätte oder sich die NASA nur für einen entschieden hätte. nun sind es eben zwei Kapseln. Das klingt zwar nicht gerade technologisch modern, verglichen mit dem Raumgleiter von Sierra Nevada, aber es geht ja um „Space-Taxis“ und nicht um technologische Durchbrüche, sondern einige Leute sicher zur ISS zu bringen und wieder zurück und mehr nicht. Wenn dann noch die Kapseln wiederverwendet werden können und das soll ja bei beiden Systemen der Fall sein, hat ein Gleiter sicher auch keine Kostenvorteile. Continue reading „Eine absehbare Entscheidung…“

Offene und geschlossene Architekturen

Ich will mich heute mal mit einem Thema beschäftigen, das ich von den Computern kenne, aber das man bei vielen Produkten findet – dem Gegensatz der offenen und geschlossenen Architektur. Eine offene Architektur bedeutet, dass ich von einem Produkt möglichst viel offen lege. Das können sehr unterschiedliche Schritte sein. Ich kann in der Tat wichtige Dinge veröffentlichen und dokumentieren. Bei einem Computer z.b. Schaltpläne oder kommentiere Listings der Systemsoftware. Es kann auch nur sein, dass ich mich allgemeiner Standards bediene, anstatt was eigenes zu entwickeln. Klarer abzugrenzen ist meistens das Gegenteil: eine geschlossene Architektur soll es einem Mitbewerber erschweren, das Produkt nachzubauen oder auch nur an dem Produkt zu partizipieren. Das geschieht primär durch Rechtsschutz. Das bedeutet, wenn ich etwas erfunden habe, sei es auch noch so unbedeutend, so patentiere ich dies. Damit darf es ein Konkurrent nicht einsetzen oder wenn er es möchte, kann ich durch Lizenzen verdienen. Ich kann auch das Aussehen (Design) und die Marke schützen (Symbole, Markenschutz, Logos). Das ist vor allem wichtig, wenn das Produkt selbst vom Anwender gar nicht wahrgenommen wird oder nur ein Bauteil ist. Das bekannteste Beispiel ist das Intel ab der fünften Generation seiner x86 Prozessoren diesen Namen gab, weil die vorher benutzte Nummer nicht schützenswert war. Die meisten Anwender kaufen aber keine Prozessoren und wissen nicht mal wie einer aussieht, sondern fertige Computer. Continue reading „Offene und geschlossene Architekturen“