„Alles steht still, wenn dein starker Arm es will“. Das war ein Spruch aus der Arbeiterbewegung und meistens bei Streiks benutzt. Beim aktuellen Streik der GDL müsste man wohl eher sagen: Diktatur des Proletariats. Wenn eine Gewerkschaft mit nicht mal 25.000 Mitgliedern den ganzen Bahnverkehr in der BRD lahm legt und so Millionen von der Arbeit aussperrt, am Urlaubsort hängen lässt, dann ist das schon eine Diktatur.
Nun ist meine Geduld mit der GDL schon seit 2008 erschöpft, wenn eine Gesellschaft für eine kleine Berufsgruppe einen eigenen Tarifvertrag aushandeln will, dann frage ich mich schon, warum diese nicht von einer größeren Gewerkschaft vertreten sein muss. Es ist ja im Prinzip eine Ein-Betrieb-ein Berufsgruppen-Gewerkschaft und widerspricht so dem Grundsatz der Gewerkschaften dass sich möglichst viele Arbeitnehmer zusammenschließen sollten, um schlagkräftig zu sein. Trotzdem kann diese Minigewerkschaft weil sie eben die Beinhaltet die man zum Fahren des Zugs braucht praktisch die gesamte Bahn lahmlegen und damit ist ungefähr die halbe Bevölkerung betroffen. Das gleiche gilt ja für die Pilotengesellschaft.
Nun willen sie nicht nur 15% mehr Geld (auf drei Forderungen aufgeteilt, damit es nicht so auffällt), sondern wollen ihren, speziell auf lokführer ausgerichteten und 2008 mühsam erstrittenen Tarifvertrag auf andere Berufsgruppen ausdehnen. Also plötzlich keine Sonderreglung mehr nur für Lokführer. Das die Bahn da mauert kann ich verstehen. Das schafft doch in jedem Betrieb Unfrieden, wenn es für dieselben Personen zwei Tarifverträge gibt, also Zugbegleiter A ist bei der GDL und bekommt x Euro und arbeitet y Stunden und Zugbegleiter B ist bei der Eisenbahnergesellschaft und arbeitet z Stunden und bekommt xyz Euro. Wie bitte soll man das den Mitarbeitern klar machen. Und klar ist auch die Zielsetzung dr GDL: man will so Mitglieder werben.
Angeblich sollen sie ja bei de Urabstimmung geschummelt haben und ein Angebot der Bahn haben sie natürlich auch abgelehnt. Mir geht schon der Vorsitzende auf den Nerv. In Phoenix kam ein Interview mit Weselska in voller Länge. Da konnte er kaum verbergen, dass es darum geht neue Mitglieder zu werben und dann natürlich noch die Hasstiraden auf die Deutsche Bahn, das ganze natürlich im sächsischen Dialekt, was in unangenehmer Weise an die Politiker aus der DDR erinnert hat.
Wenn die GDL damit durchkommt, dann ist das doch eine Steilvorlage zig kleine Gewerkschaften zu gründen – für Berufsgruppen bei denen ein Streik große Auswirkungen auf das öffentliche Leben hat. Wenn die IG-Metall als mitgliederstarkste Gewerkschaft einen Generalstreik machen würde – die meisten in der Öffentlichkeit wären nicht betroffen, wohl aber die Betriebe. Ob man ein Auto dann eine Woche später bekommt oder nicht ist vielleicht schlimm, aber die Arbeit der anderen geht weiter. Gewerkschaften wie Cockpit oder die GDL können dagegen Millionen in Geiselhaft nehmen. Wenn die GDL damit durchkommt werden wir bald eine Müllfahrergewerkschaft, eine Busfahrergewerkschaft usw.
Dann schreibe ich gerade an einer Neuauflage der Computergeschichten. Da habe ich danach gesucht wie man das kilobyte abkürzt, es soll ja alles richtig drin stehen. Ich kannte früher die Abkürzung „KB“. Das B steht für Bytes, das große K für das binäre Kilo (2^10 = 1024), im Unterschied zum dezimalen Kilo mit dem kleinen „k“ als Symbol.
Nun nach der Wikipedia ist die nach SI gültige Abkürzung KiB. Ausgeschrieben wirds aber „Kibibyte“ bzw. „Mebibyte“, das nächste wären dann wohl Gebibyte“ und „tebibyte“ – Hallo gehts noch? geht noch eine lächerliche Systematik? Fehlt ja nur noch eine Einheit wie „Häbibyte“ Das klingt ja so bescheuert nach Babysprache , dümmer geht’s nicht. Wenn man es auch in der Aussprache vom dezimalen Kilo abgrenzen will, dann wäre es besser nur den Einheitenbuchstaben auszusprechen also K-Byte, M-Byte, G-Byte.
Formal heißt es ja auch nicht Byte, sondern Oktetts, dann müssten wir eigentlich von Gebioketts reden…. Da sage mal einer Computer hätten nichts mit „Bio“ zu tun.
Dann gibt es noch den Vorstoß „Bündnis für nachhaltige Textilien„. Das offensichtlich Probleme hat die großen der Branche dazu zu bringen. Faire Löhne für die Näherinnen zu zahlen. Wie man sich denken konnte uns spätestens seit diesen „Marktcheck“ Sendungen weiß lassen selbst Firmen die Kleidung teuer verkaufen wie Addidas diese in Bangladesch nähen. Angeblich soll ja ein Euro mehr bei einer Billigjeans schon für einen besseren Lohn ausreichen.
Von dem Euro kassieren aber auch dann das meiste nicht deo´n Frauen (die bekommen 25 ct pro Stunde und brauchen bestimmt keine 4 Stunden um eine Jeans zu nähen, sondern Handel, Transport, Zwischenhändler. Das Perverse am Handel ist, dass sie überall mitverdienen. Das liegt am System: es wird prozentual zugeschlagen, wenn es mehrere Händler gibt verdient jeder mit und das macht das meiste. Er verdient so mit wenn man mehr zahlt für faire Produkte, für Bio und eben auch von dem Euro für die Näherinnen werden wahrscheinlich 50% beim Handel landen, denn eine Spanne von 50% beim Handel ist ganz normal. Als Autor kann ich das sogar kalkulieren: die Druckkosten sind fest und von jedem Euro mehr gehen 7% an den Staat, 42% an den Handel und 51% an den Autor. Wenn nun der Autor für alle vorherigen Schritte steht (Zwischenhändler, Transport, Herstellung, Gewinnung etc.) dann kann man sich vorstellen was noch an der Basis ankommt wie z.B. Bauern.
Beim Biofleisch hat das mal eine Fernsehsendung gezeigt: Von 100 Euro die man zahlt, bekommt der Landwirt noch 26%, der Rest ist für den Schlachter, der Löwenanteil für den Handel und eben der Staat, der bei Jeans noch mehr verdient, denn für die gilt der 19% MWST-satz. Ich denke wenn dem nicht so wäre, also der Mehrpreis von Bio auf ein Viertel schrumpfen würde, und dies voll beim Landwirt ankommen würde, dann wäre die Entscheidung klar.
Eigentlich wäre das eine Idee für den Handel – wenn sie Produkte die ökologische oder ethische Gedanken umsetzen, eben Bio, faire Produkte, faire Löhne zahlen für den gleichen Preis erkaufen wie konventionelle Produkte. Höherer Absatz würde vielleicht die kleinen Einbußen beim Gewinn wettmachen. Bei 50% Marge und 19% Mehrwertsteuer wären es bei dem 1 Euro pro Jeans anstatt 6,30 Euro eben nur 5,88 Euro Gewinn. Ein Verzicht von 42 Cent beim Handel wäre gleichbedeutend mit 1 Euro beim Endverbraucher. Das würde ein höherer Absatz wettmachen, weil vielleicht mehr Leute eben genau diese Produkte kaufen würden.