Nicht ganz so optimal…

Nach der Ukrainekrise im Frühjahr (bzw. sie dauert ja noch an) hat man sich ja in den USA Gedanken um die Abhängigkeit von Russland gemacht. Das ging los mit Äußerungen von Politikern, man werde keine RD-180 liefern. Nun würde ich das nicht auf die Goldwaage legen. Denn Putin hat auch zig andere Embargos ausgesprochen, die nicht kamen, wobei das RD-180 Embargo nur von einer „unteren Charge“ kam. Zu der Zeit hat Russland auch angekündigt, man werde aus der ISS aussteigen, davon ist heute auch keine Rede mehr.

Meiner Ansicht nach sollte man solche Äußerungen nicht auf die Goldwaage legen. So ein Säbelrasseln gibt es andauernd. Vor allem geht es ja um ein Geschäft und wenn man eines in den letzten Jahrzehnten gelernt hat ist das die Wirtschaft weder Moral noch Politik kennt und wo es was zu verdienen gibt werden Geschäfte gemacht.

Doch bei den USA, die egal wie sie sparen müssen, gleich ein Crashprogramm ins Leben rufen wenn es um die Nationale Sicherheit geht (sprich Satelliten des Militärs nicht gestartet werden können) fiel das auf fruchtbaren Boden. Da schaltet man dort erst mal die Logik ab. Weder wären die USA am Boden, wenn mal einige Jahre keine Satelliten starten würden, denn sie sind nur ein Baustein in einer Verteidigungs- (heute eher: Angriffs-)Strategie noch wäre es gleichbedeutend mit einem Grounding, denn es gibt immer noch die Delta 4, es würde zwar nach Boeings Angaben einige Jahre dauernd die Produktion zu steigern, aber sie könnte die Starts der Atlas mitübernehmen. Continue reading „Nicht ganz so optimal…“

Petrolchemie ohne Erdöl

Ich greife mal Ralfs Kommentar zur Kernfusion auf – Was machen wir mit dem Problem, das man Erdöl nicht nur als Kraftstoff braucht, sondern es auch Ausgangsbasis eines Großteils der organischen Chemie ist?

De Fakto gewinnen wir aus Erdöl, bzw. seinen Fraktionen heute nahezu alles was synthetisch produziert wird und aus Kohlenstoffverbindungen besteht. Das sind Kunststoffe, Medikamente, Löse- und Reinigungsmittel und vieles andere mehr.

Die meisten alternativen Energien, besser gesagt die regenerativen Energien die wir untersuchen basieren dagegen darauf Strom zu produzieren: Windkraft, Sonnenenergie, Wasserkraft etc. Wir können mit Strom auch zum Teil fossile Treibstoffe ersetzen, so mit Elektroautos Benzin einsparen, man könnte mit Strom auch heizen, auch wenn das unsinnig ist. Aber man wird niemals alle Treibstoffe ersetzen können z.b. wenn man deren viele braucht (Flugzeug oder Schiffe), weil man Strom nicht so gut speichern kann, dass man die Energiedichte von Erdölderivaten erreicht (rund 11-12 KWh/kg).

Was sind nun die Alternativen? Continue reading „Petrolchemie ohne Erdöl“

Ein überflüssiges Problem und seine Lösung – Teil 3: Mit dem Weltraumlift den Müll entsorgen

Loading

Der Weltraumlift geht wohl nur in der Theorie, bisher haben wir keine Materialien um ihn zu bauen. Das Problem ist, das ganz einfach: Wenn ein Seil sagen wir mal 1000 km lang sein kann bevor es unter seinem eigenen Gewicht reist, dann muss man es bevor man 1000 km erreicht an ein anderes Seil verbinden das dicker ist und für das die gleiche Gesetzmäßigkeit gilt. Nimmt man 500 km und ein doppelt so starkes Seil, so kann man leicht ausrechnen das man für ein Seil in den GEO (rund 36000 km Höhe) 72 Verbindungen hat und das Seil dann am Schluss 2^72 mal dicker ist. – das ist eine Zahl mit 21 Stellen und daher nicht machbar und kein Material das wir kennen hat eine Reislänge von 1000 km. Die besten Fasern liegen bei rund 500 km.

Doch nach diesem kleinen Vorgeplänkel zum Problem. Mein Namensvetter der sich auch Bernie nennt, meinte ja in meinem letzten Blog mit dem Weltraumlift: Continue reading „Ein überflüssiges Problem und seine Lösung – Teil 3: Mit dem Weltraumlift den Müll entsorgen“

Das Grundproblem der bemannten Raumfahrt

Ist letztendlich der Mensch selbst. Aber holen wir mal aus. Als die bemannte Raumfahrt anfing, konnte man sich in die Zeit der Entdeckungen zurückgesetzt fühlen und die Weltraumagenturen machten das auch mit: Rekorde wurden angestellt: Erster Mensch im Weltraum, erster 24 Stunden Flug, erste Kopplung an eine Oberstufe, immer neue Dauerrekorde, immer neue Rekordhöhen, immer mehr Personen pro Kapsel. Das ging auch noch so weiter, als man die Sowjets abgehängt hatte (lange Zeit konnten die USA ja nur nationale Rekorde verbuchen – da hieß es dann „erster US-Amerikaner im All“ anstatt „Erster Mensch im All“. Bei Apollo ging es eben zuerst um die Mondumrundung und dann die Landung.

Doch kaum war die erreicht. nahm das Interesse schlagartig ab. Die zweite Landung war eben „nur“ eine Wiederholung der ersten – vorher hatte jede Mission andere Ziele. Und bei der dritten wurden die Übertragungen nicht mal life mehr im Fernsehen gezeigt. Continue reading „Das Grundproblem der bemannten Raumfahrt“

Meine Alternative zur Ares V / SLS

Ich nehme mal den Kommentar von „Seb“ zum Ansatz für einen Beitrag in der Rubrik „Gut das wir alles besser wissen als die Raumfahrtagenturen“. Nämlich wie meine alternative zur Ares V bzw. SLS aussehen würde. Doch zuerst zum Kommentar: ich halte nichts davon die Saturn V komplett nachzubauen. Das teuerste an der Entwicklung waren die Triebwerke, die 40% der Gesamtkosten ausmachten. Sinnvoll ist es diese wieder zu bauen, zumal das teuerste ja nicht die Konstruktion, sondern die vielen Tests waren.

Die Strukturen nachzubauen macht relativ wenig Sinn, da sich hier die Technologie noch stärker gewandelt hat, als bei den Triebwerken (neue Schweißverfahren, leichtere Materialien). Weiterhin war die schmale Form der Saturn 5 ausgerichtet ein relativ kleines Raumgefährt zum Mond zu transportieren. Heute ist man interessiert, größere (voluminöse) Nutzlasten zu transportieren, und würde daher eine breitere aber nicht zu hohe Rakete konstruieren. Continue reading „Meine Alternative zur Ares V / SLS“