Eingeknickt

Ja anders kann man es nicht ausdrücken, ist die deutsche Regierung bei der Ariane 6. Sieg der Franzosen auf der ganzen Linie. Wie SpaceNews meldet stimmt Deutschland der Ariane 6 Entwicklung zu und lässt darüber hinaus die Arian5 ME Entwicklung fallen. Man hat also beide Kernpunkte der eigenen Position aufgegeben.

Beschlossen wurde nun bei einem Meeting am 13.11.2014 die Entwicklung der Ariane 6 und die Weiterentwicklung der Vega. Da nicht nur Deutschland und Frankreich die beiden größten Einzahler sind sondern auch Italien (Vega) und andere Regierung mit dabei waren, kann man davon ausgehen dass dies auch so am 2.12. beim Ministerrat genehmigt wird.

Es wird die Ariane 6 in zwei Versionen geben, Ariane 62 und Ariane 64. Mit zwei bzw. vier Boostern. Die kleine Version soll vorwiegend für Einzelstarts der ESA zum Einsatz kommen die größere wieder für Doppelstarts in GTO, nach der ESA. Gegenüber dem bis vor einigen Monaten vertretenen Konzept der Ariane 6 gibt es aber eine gravierende Änderung, Diese sollte aus drei identischen Boostern als erster, einem baugleichen als Zweiter und einer kryogenen Drittstufe bestehen. Die Nutzlast wäre 6-7 t in GTO gewesen. Das gesamte Konzept war auf hohe Startzahlen gebaut – Einzelstarts anstatt Doppelstarts, hohe Stückzahlen durch vier Booster pro Rakete und mehr Starts pro Jahr. Ich fand es nicht toll, aber die Logik leuchtete mir ein und ich dachte mir, wenn es kommt wird es auch wirtschaftlich vernünftig. Mir stießen nur die hohen Kosten ins Auge – 4 Milliarden für eine Rakete aus einem größeren Feststoffbooster und eine kryogene Stufe – die Vega mit drei Feststoffboostern kostete 770 Millionen Euro und die ESC-B die auch schon teuer ist war auf 1.100 Millionen Euro geschätzt. Hätte man die ESC-B so ausgelegt dass sie auf beiden Trägern eingesetzt werden kann, dann müsste man mit 1 Milliarde meiner Meinung nach einen Booster und eine neue Startrampe entwickeln können. Continue reading „Eingeknickt“