Warum bekommt es Microsoft nicht hin?
Ich war lange Zeit sehr Microsoft-kritisch: Zum einen wegen der Monopolstellung, zum anderen wegen der Geschäftsmethoden und nicht besonders tollen Produkten. Das hat sich später gelegt. Windows XP entpuppte sich als stabiles Betriebssystem, das bei mir den Dienst tat bis Windows 7 erschien. Windows Vista hat mich nicht überzeugt und Windows 8 auch nicht. Das macht nichts, man kann ja mit dem vorherigen Betriebssystem weiter machen. Dadurch dass es in vielen Bereichen Alternativen zu Microsoft Produkten etabliert haben, und Microsoft z.B. bei der Nichtweiterentwicklung des IE sogar anderen Browsern Chancen eröffnete war ich nur noch auf Windows angewiesen (Linux kommt nicht in frage, weil ich mit der Programmierung von Windows Anwendungen mein Geld verdiene)
Was bei Microsoft auffällig ist, ist in dem letzten Jahrzehnt eine gewisse Gängelung und Ignoranz eingetreten ist. Gängelung, weil man neue Bedienkonzepte einführte die nicht den Anwendergeschmack treffen. Ignoranz weil man die Anwender zu diesen Konzepten zwang ohne die alten als Alternative anzubieten. Man denke an die Ribbons von Office, das Ausblenden von selten benutzten Menüs, die dann die Anwender suchten weil sie nicht wussten wie sie sie wieder einblenden konnten oder Windows 8 wo man das Kachelkonzept einführte das auf PC’s mit Maus und Tastatur wenig Sinn machte. Was mich mehr nervte ist das die Gagets oder Minianwendungen wegfielen. Eine CPU- und Netzwerkübersicht habe ich nämlich schätzen gelernt. Dazu neue Lizenzmodelle wie bei Office 365.
Was mich zu dem heutigen Blog bewegt ist ein neuer Monitor, genauer gesagt es ist ein 49″ Fernseher. Ich liebäugelte angesichts der gesunkenen Preise von 4K-Fernsehern schon lange mit der Ablösung der zwei 24 Zoll Monitore durch einen größeren Fernseher. Die Idee: 48 Zoll Fernseher haben die gleiche Pixeldicht wie 24 Zollmonitore, aber keinen Rand und oben sogar noch mehr Platz.
Nachdem ich nun wieder zwei Wochen gearbeitet habe und bald etwas Geld in die Kasse kommt, habe ich mir einen LG 49UB820 für 649 Euro gekauft. Zuerst mal was zum Gerät als Fernseher. Dafür nutze ich es ja nicht aber ausprobiert habe ich es mal. Mangels Antennenbuchse im Büro über einen DVB-T Empfänger, der wird nach Auslaufen des Kabelvertrages sowieso Standard werden. Fernsehprogramme sehen bei DVB-T wegen der niedrigen Auflösung scheiße aus. Besser ist es bei „Internetfernsehen“, komischerweise fand der Sendersuchlauf etliche Sender die nur eine statische Seite zeigten und als „Internet Fernsehen“ geführt wurden. Mit einem Netzwerkkabel entpuppten sie sich dann als Portale für die Mediatheken. Auf die kann man aber auch so über den Fernseher zugreifen. Internet über den Fernseher ging bei mir nicht wirklich. Google erwartet Suchbegriffe und wie ich die über de Fernbedienung eintippen soll weiß ich nicht. Auf den Zahlentasten sind zwar auch Buchstaben, aber drückt man sie lange, kommt trotzdem nur eine Zahl. Besser war Youtube aufgestellt, da gab es eine Bildschirmtastatur, ein probehalber angeschautes Video von Echosmith kam im Vollbild auch knackig rüber – und war anders als über den normalen Zugang auch anschaubar, denn sonst sieht man nur eine GEMA „Sorry“ Meldung. Ich fühlte mich irgendwie an die Google Werbung erinnert, denn hier wäre ein „Google, führe mich zu Bernd Leitenberger de“ sicher toll gewesen, aber einen Mikroanschluss hat der Fernseher nicht.
Doch zum eigentlichen Einsatz als Monitor. Ich war eigentlich darauf gefasst noch nachrüsten zu müssen, eine preiswerte Grafikkarte oder zumindest ein neues HDMI-Kabel, aber das zwei Jahre alte Kabel, (zertifiziert für HDMI 1.4) und die Onboard Grafik kamen damit gut zurecht. Es ist zwar nur 30 fps, aber ich nutze ihn ja nur als Office-PC. Ich habe dann aber doch irgendwie den Verdacht gehabt, es ist nicht die volle Auflösung und beim Ansehen einer Aufnahme meiner 3 MP Kamera in Originalgröße war diese in der Höhe auch nicht bildfüllend, das hätte sie bei 1536 Pixeln aber sein müssen. Nach einigen Versuchen fand ich raus woran es lag: Da ich eine Sehschwäche habe, arbeite ich eigentlich immer mit der 125% Skalierung von Windows, Nun hatte ich sogar auf 150% hochgestellt. Wie sich rausstellte, skaliert Windows 7 alles, auch Bilder. Nur Videos nicht. Also runtergestellt auf 100% – und das Bild passt locker auf den Schirm. Seitdem arbeite ich mit 100% und habe die Schriften größer gemacht. Auch das habe ich erst vor einigen Wochen festgestellt, nachdem Microsoft diesen Dialog von „Anzeige“ verschoben hat. Man findet ihn nun unter „Fensterfarben und Metriken“. Doch das löst das Problem nicht. Die Vergrößerung von Schriftarten wirkt sich auf Menüs aus, doch nicht auf jeden Dialog. Vor allem Windows Systemdialoge wie in den Systemsteuerung oder wenn man rechts auf die Taskleiste oder eine Datei klickt bleiben klein. Die Skalierung ist auch keine Lösung. Könnte man noch mit der Skalierung von Bildern leben, so ist es nur ein Hochrechnen. Also wenn man eine Schrift von 10 Pt eingestellt hat wird bei der Skalierung auf 150% nicht eine 15 pt Schrift genommen, sondern das Pixelmuster hochskaliert wie bei der Bildschirmlupe – so wird es nur unscharf. 125% gingen recht gut bei 150% merkt man den Effekt schon deutlich.
Die Sache ist die: das Windows auf unterschiedlichen Monitorgrößen schon früher ausgeführt wurde. Es gab schon als Windows 7 erschien Netbooks mit kleinen Bildschirmen. Inzwischen haben hochauflösende Displays in Tabletts Einzug gehalten. Die mit 100% zu betreiben erfordert dann wohl eine Lupe. Ich bin mal gespannt ob Windows 10 da eine Besserung bringt. Nach den Erfahrungen mit Windows 8 das ich Gottseidank nur auf meinem ausgemusterten PC installiert habe kommt es wohl zuerst in eine virtuelle Maschine oder eine zweite Platte.
Noch etwas anderes macht mir Sorgen: Ich hatte bei meinem Rechner vor ein paar Monaten mal den Fall von permanenten Updatefehlern. Das bedeutet ein Update meldete immer bei der Installation einen Fehler. Suche in der Knowledge Base und Hotfixes brachten nichts. Schließlich habe ich als dann weitere Updates mit diesem Fehler dazukamen den Radikalweg, die Wiederherstellung gewählt, dabei wird Windows praktisch neu installiert, es blieben aber schon installierte Programme und Treiber erhalten, aber alle Updates müssen neu installietr werden. Bei dem ferienhaus-PC mit Windows 8.1 waren es nachdem er im September zum letzten Mal an war dann auch 66 Updates, von denen 31 scheiterten. Auch nach mehreren Neuboots und Windows Update aufrufen. Ich habe sie dann ausgeblendet, was das Problem aber nicht löst, denn es schien so, als würde jedes Update nun scheitern, nach 10 Tagen waren es auch schon wieder 40 Stück.
Windows 10 soll nun ja das letzte Windows sein. Sprich Microsoft bringt keine neuen Versionen mehr raus sondern aktualisiert über Updates. Wenn das aber so klappt wie bei mir sehe ich da schwarz für dieses Konzept. Auch hier: nicht richtig durchgedacht.
Zurück zum Monitor: Ich komme mit ihm inzwischen ganz gut zurecht. Etwas störend ist dass die Titelleiste mit Menüs und Adresszeile nun ziemlich weit weg ist. Meist ziehe die anwendungen runter. Zum ersten Mal habe ich mich auch mit den Tastenkombinationen beschäftigt mit denen man Fenster an den linken oder rechten Rand schieben kann oder in der Höhe vergrößern. Was noch etwas stört ist das er flach ist – die 24 Zöller hatte ich im leichten Winkel aufgestellt. Doch ein „curved Display“ hätte das doppelte gekostet.
Morgen darf sich Rainer Stohl dann endlich wieder über einen Raumfahrtblog freuen.
Bei Problemen mit Windows-Update hilft oft das Löschen des Update-Ordners C:\Windows\SoftwareDistribution. Dazu muss der Update-Dienst deaktiviert, nach dem Löschen wieder aktivieren und der Ordner wird neu erstellt.