OOps, i did it again
Nun möchte ich euch doch einweihen, warum ich mich in den letzten Wochen doch etwas rar bei den Blogs gemacht habe, ich wollte etwas fertigstellen und zwar ein neues Buch. Ich hatte es ja schon mal als Frage in den Blog geworfen, ob sich auch jemand für ein Buch interessiert, das nicht wie die bisherigen einen technischen Fokus, sondern mehr einen visuellen Fokus hat.
Daran habe ich die letzten zwei Monate neben Verbesserungen an einem Programm gearbeitet, zuletzt relativ intensiv, weil ich es einfach fertig bekommen wollte. Seit langem hatte ich mal vor, ein anderes Buch zu schreiben, na ja anders in Grenzen, denn meinen Schreibstil werde ich wohl nicht wegbekommen. Bei meinem bisherigen Büchern stehen ja technische Fakten im Vordergrund, Bilder sollen die nur unterstreichen oder ergänzen. Nachdem nun die Druckpreise bei BOD deutlich gesunken sind, sehe ich auch Bücher mit vielen Farbaufnahmen in Reichweite. Ich habe schon bemerkt, vor allem bei meinem ISS Buch, das Leser Abbildungen und Fotos weitaus wichtiger finden als ich.
Herauskam die „Fotosafari durchs Sonnensystem“. Ein Zwitter aus Bildband und Einführung in unser Sonnensystem. Einen reinen Bildband wollte ich nicht machen, obwohl das technisch das einfachste wäre, – man muss nur die Bildunterschriften schreiben und das geht schnell. Von einem populärwissenschaftlichen Buch über unser Sonnensystem unterscheidet sicher Band in einer gewissen Demokratisierung: Ein Buch über das Planetensystem setzt Schwerpunkte je nach Forschungswissen oder „Interessantheit“ des Themas. So kann man damit rechnen das über en Mars darin mehr steht als über den Merkur und über den Erdmond mehr als über Dione. Ich nehme das Bild zum Anlass um zu beschrieben was man sieht, aber auch Wissen über den Himmelskörper zu vermitteln, und da es von 9 Saturnmonde detaillierte Aufnahmen gibt, hat jeder ein Bild und einen Text von zumindest einer Seite Umfang. Ein populärwissenschaftliches Buch hätte sie wohl auf 1-2 Seiten abgehandelt. Zudem erkläre ich eben anhand der Bilder bzw. vermittele grundlegende Erkenntnisse über den Himmelskörper. Da fehlt dann der Platz für ein wesentliches Element solcher populärwissenschaftlichen Büchern, dem Vermitteln von Grundlagen.
Das die Aufnahmen wichtig sind, sieht man auch an der Ausstattung: ich habe mich für 200 g dickes Papier und Ringheftung entschieden, das erlaubt ein Blättern ohne den Rücken zu beschädigen, man kann wenn man will auch die Bilder rausnehmen und einrahmen, na ja das ist eher scherzhaft gemeint. Ideal wäre Hardcover gewesen, doch das kam nochmals teuer. Schon jetzt kostet das Buch mit 61 Farbseiten, 156 Seiten stark (dazu noch etliche S/W Aufnahmen, es gibt nicht von allen Körpern gute Farbaufnahmen) 24,99 Euro und das bei nur 40% meiner normalen Marge (berücksichtigt natürlich auch die geringere Arbeit an dem Buch).
Ich sehe es primär als Luftballon, wie 2008 das Gemini Buch. Damals wurde ich überrascht, das es sich doch verkaufte und wenn das Buch sich auch verkauft, dann kann ich mir vorstellen noch mehr zu machen, so eine Fotosafari durchs Universum oder spezielle Bände für einzelne Planeten. Zumindest bei Erde, Mars, Jupiter und Saturn gibt es genügend gute Fotos für ein eigenes Buch. Ich bin mir nicht sicher wie es wird. Die normalen Käufer meiner Bücher spricht es wohl nicht an, außer die suchen was zu verschenken oder beschenkt werden. Aber potenziell ist der Markt viel größer als bei meinen technischen Büchern. Ich bin wirklich gespannt, was draus wird. Wenn’s nicht klappt, dann waren knapp 2 Monate Arbeit umsonst – verschmerzbar wenn man weiß das ich an den US-Trägerraketen über ein Jahr gearbeitet habe