Die Entdeckung Neptuns
Heute vor genau 170 Jahren jährt sich die Entdeckung Neptuns. Zeit dieses Ereignis zu rekapitulieren.
Die Titus Bodsche Reihe
Die erste Frage die sich auftut ist die, warum man überhaupt nach Neptun suchte. Es gibt dazu zwei Antworten. Die Erste ist die Titus-Bodesche Reihe. Das ist die Formel:
a = 0,4 + 0,3 * 2n
Mit n = 0 bis 6 erhielt man die Entfernungen der Planeten Venus bis Uranus in astronomischen Einheiten, das ist die Halbachse der Erdbahn die per Definition 1 ist. Für Merkur muss man n auf –∞ setzen, das ist nicht ganz befriedigend, jedoch funktioniert es auch bei Merkur. Die Reihe wurde schon vor der Entdeckung von Uranus entwickelt. 1766 von Titus. 1772 machte die Bode allgemein bekannt. Als man 1781 Uranus entdeckte und seine Entfernung mit einem Fehler von nur 2,14 % zu der Reihe passte, war man überzeugt, dass man noch weitere Planeten finden könnte. Der nächste Planet außen wäre bei einer Entfernung von 38,8 AE zu erwarten. Ein solcher Planet wurde auch gefunden, aber erst 1930 – Pluto ist im Mittel 39,48 AE von der Sonne entfernt.
Die Titus-Bodesche Reihe erhielt noch mehr Auftrieb, als man um 1800 den ersten Kleinplaneten Ceres entdeckte und der genau in die Lücke zwischen 2 (Mars) und 4 (Jupiter) passte. Auch das sich bald herausstellte, das es nicht ein Planet war, sondern viele Kleinplaneten enttäuschte nicht, denn immerhin stimmte die Reihe, nur hatten die kleinen Körper nicht zueinandergefunden, wofür wie wir heute wissen, Jupiter verantwortlich ist. Nach der Titus Bodschen Reihe müsste man zwei weitere Planeten bei 77,2 und 154 AE erwarten. Man sollte mal die Verteilung der Halbachsen der Kuiper-Gürtelobjekte statistisch untersuchen, ob da nicht in dieser Distanz eine Häufung ist. Continue reading „Die Entdeckung Neptuns“