Wir brauchen mehr Atomwaffen …
So die Aussage von Donald Duck äh Trump von gestern. Das Militär war ja schon immer für … Sagen wir mal höflich eine etwas andere Sicht der Dinge bekannt, aber damit toppt Trump doch alles.
Die USA haben 2016 insgesamt 7.000 Atomsprengköpfe, Russland 7.290. Die anderen Ländern spielen fast keine Rolle. Selbst China als bevölkerungsreichstes Land hat „nur“ 260 Sprengköpfe.
Die Äußerungen von Trump lassen aufhorchen: „Es wäre wunderbar, es wäre ein Traum, wenn kein Staat Atomwaffen hätte“, sagte Trump. „Aber solange Staaten Atomwaffen haben, werden wir im Rudel ganz oben stehen.“ Die USA seien auf diesem Gebiet zurückgefallen. So die Äußerungen nach Süddeutsche.de.
Russland hat 2014 begonnen, den Marschflugkörper SSC-8 zu stationieren. 1987 hatten Gorbatschow und Reagan den INF Vertrag abgeschlossen, der den Abbau aller Mittelstreckenraketen beinhaltete. 2692 Raketen wurden damals verschrottet.
Seitdem gab es etliche neue Abrüstungsabkommen. Man könnte meinen, man hätte nun wahnsinnig viel abgerüstet. Doch 2012 gab es noch 19.000 Atomwaffen. Vor dem Ende des Kalten Kriegs waren es bis zu 70.000. Die Zahl scheint in verschiedenen Quellen unterschiedlich zu sein. Doch es kommt drauf an, wie man zählt. Die 19.000 enthalten z.B. auch Atomsprengköpfe, die zur Verschrottung vorgesehen sind. So kenne ich auch 34.000 Atomsprengköpfe zur Zeit des Kalten Kriegs, was gerade mal eine Halbierung seitdem bedeutet.
Atomwaffen und die Logik des Militärs
Die riesige Zahl während des Kalten Kriegs zeigt die Paranoia und „Logik“ des Militärs. Sie haben zwei Ursachen. Zum einen immer das Argument, man habe weniger Sprengköpfe als der Gegner. Das führte immer zur Nachrüstung die dann wider beim Gegner zur Nachrüstung führte. So schaukelte sich das hoch. Das Zweite war das vom Militär so gerne benutzte Wort „Lücke“. Damit wird suggeriert, der Gegner hat etwas und wir nicht. Das ist eine Bedrohung und auf diese angebliche „Lücke“ muss man reagieren. Das Paradebeispiel war der Nachrüstungsbeschluss 1979. Die USA hatten insgesamt mehr Atromsprengköpfe als die UdSSR, da sie schon Ende der Sechziger begonnen hatten ihre Raketen mit MIRV auszurüsten: mehreren Sprengköpfen pro Rakete, die nach Abtrennung einzeln auf verschiedene Ziele gelenkt werden konnten. Da hinkte Russland hinterher. Vielleicht als Ausgleich, vielleicht auch nur als Modernisierungsmaßnahme, stationierten sie die Mittelstreckenrakete SS-20.
Wie bekannt führte das zum Nachrüstungsbeschluss und in Europa zu Demonstrationen gegen die neuen Atomwaffen. Aus der Sicht der Militärs und erstaunlicherweise (oder vielleicht auch nicht) der Politiker war es dann folgerichtig auch nachzurüsten, auch wenn man sonst Atomsprengköpfe genug hatte.
Folgerichtig wäre das nur gewesen, wenn eine Situation denkbar wäre, in der Russland diese Mittelstreckenraketen einsetzen könnte, ohne eine nukleare Antwort befürchten zu müssen. Das ist aber kaum denkbar. Zum einen gab es damals ja genug Kurzstreckenraketen und es gab Atomsprengköpfe, die von Flugzeugen abgeworfen werden können. Die Mittelstreckenraketen zielten auf Mitteleuropa. Die Kurzstreckenraketen hätten Russland nicht erreichen können, die Flugzeuge wahrscheinlich auch nicht (sie hätten die DDR und Polen überfliegen müssen und das, ohne abgeschossen zu werden). Aber es gab ja immer noch die Abschreckung durch ICBM und SLBM. Wahrscheinlich wäre, dass man einen Angriff mit Mittelstreckenraketen nicht als Angriff Russlands, sondern des Warschauer Paktes angesehen hätte und diese Waffen dann auf die Nachbarstaaten eingesetzt hätte. Zudem wäre ein Angriff nur mit den Mittelstreckenraketen ohne Angriff von Bodentruppen oder anderen atomaren Waffen ausgeschlossen. Was würde es bringen nur mit Mittelstreckenraketen Westeuropa anzugreifen, wenn man sonst nichts tun und auf allen anderen Gebieten gab es ja nicht diese „Lücke“.
Die Stationierung westlicher Raketen macht also nur einen Sinn, wenn ein Szenario denkbar ist, in der Russland Europa angreifen kann und die USA keinen Gegenschlag initiieren. Das mag bei Politikern vielleicht ein denkbares Szenario sein, aber ich halte es nicht für real.
In Europa war US-Militär stationiert, das wahrscheinlich Angriffsziel Nummer 1 wäre. Wäre es denkbar, das die USA den Tod viele GI hinnahmen, ohne zu antworten? Wohl kaum. Der Anschlag vom 911 forderte 3.000 Opfer und war Anlass für zwei Kriege. Damals hatten die USA rund eine halbe Million Mann in Europa stationiert, davon würden bei einem atomaren Erstschlag sicher ein Großteil sterben. Schwer vorstellbar das man dies hinnehmen würde, ohne mit einem Nuklearangriff zu antworten. Vor allem: Wenn man Europa atomar angreifen kann, ohne einen Gegenschlag befürchten zu müssen, wo wäre dann die Grenze? Russland würde dann wohl die ganze Welt erobern, wenn sie keinen nuklearen Gegenschlag befürchten müssten. Das Grundparadigma von MAD, der seit 1969 geltenden Abschreckungspolitik war ja gerade das selbst bei einem Erstschlag der Gegner noch zurückschlagen konnte. Heute reichen die geschätzten 10 Atomsprengköpfe von Nordkorea aus, das das Land vor den USA geschützt ist. Schwer vorzustellen das, wenn die USA über 10.000 Atomsprengköpfe haben, einige weitere in Mittelstreckenraketen noch eine Rolle spielen.
Vor allem kann ich mir kein Szenario vorstellen, in dem man nur die Mittelstreckenraketen einsetzt. Wäre es denkbar das Russland nur diese einsetzt, nicht aber einen konventionellen Angriff auf den Westen startet? Man also nur so aus Spaß Deutschland, Frankreich, England und was weiß ich mit Atomwaffen angreift, ohne dass auch der Warschauer Pakt in Deutschland angreifen würde? Wohl kaum. Dann würde man aber mit den vorhandenen Kurzstreckenwaffen antworten. Das wäre auch folgerichtig denn die direkte Bedrohung wäre ja die Abschussbasen der Mittelstreckenraketen sondern die Panzerdivisionen des Warschauer Pakts. Gerade umgekehrt wird eigentlich ein Schuh draus: Gerade der Westen ging davon aus wegen des konventionellen Ungleichgewichts (man hatte weniger Panzer und Flugzeuge als der Warschauer-Pakt und davon waren, die der USA, also ein großer Teil auch jenseits des Atlantiks stationiert) man einen konventionellen Angriff nuklear beantworten würde.
Wettrüsten bis zum „Geht-Nicht-Mehr“
Insgesamt war die Zahl der Sprengköpfe durch das Wettrüsten auf beiden Seiten enorm gestiegen. Als man in den Achtziger Jahren die Folgen eines Atomkriegs mit Computersimulationen berechnen wollte, hatten die Programmierer Probleme Ziele für diese Zahl von Sprengköpfe zu finden. Der Vorrat reichte mehrfach aus jede mittelgroße Stadt in Europa, Russland und den USA mit einem Sprengkopf zu belegen. Selbst wenn sich der Konflikt auf NATO und Warschauer Pakt beschränkt hätte die Folge wäre ein nuklearer Winter gewesen, also eine weltweite Klimaverschlechterung.
Es gab damals eine Gesamtsprengkraft von 12 GT, das waren pro Sprengkopf im Mittel 170 kt, also mehr als die Zehnfache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe. Gemäß gängiger Berechnung ist in einem Radius von 3,8 km dann alles zerstört ohne Überlebenschancen. Ein Zehntel der weltweiten Sprengköpfe würden reichen, die Gesamtfläche Deutschlands in eine einzige Todeszone, also diesen inneren Bereich der totalen Zerstörung, zu verwandeln. Pro Einwohner Europas, Russlands und er USA gab es rund 12 t Sprengstoff. Heute sind es 3 t. Ist immer noch viel zu viel.
Nun kommt Trump mit „schlechten Deals“ bei Abrüstungsverhandlungen. Und die USA müssten am meisten Atomwaffen haben, was zwangsläufig ein Wettrüsten wie früher bedeutet denn Russland wird dann nachziehen wollen. Alle anderen Länder, außer den Supermächten kommen mit wenigen oder maximal 300 Sprengköpfen aus. Warum brauchen Russland und die USA 25-mal mehr? Auch verstehe ich nicht, was ein „schlechter Deal“ ist. Es ist ja nicht, so dass man was davon hat, wenn man mehr Atomsprengköpfe hat. Ich würde, wenn ich Trump wäre, im Gegensatz einseitig abrüsten, denn jeder Sprengkopf bedeutet eigentlich nur Kosten und Risiken. Die Träger kann man nutzen, um Satelliten zu starten, gerade boomt ja der Markt für kleine Träger und da sind diese typisch 20-30 t schweren Raketen ideal dazu. Wenn die USA auf 1000 abrüsten würden, hätten sie immer noch viermal mehr Sprengköpfe als China und wahrscheinlich immer noch mehr als es Ziele in Russland gäbe. Da heute die meisten an Bord von Atomubooten stationiert sind, die durch ihre Mobilität ja gerade als Absicherung gegen einen Erstschlag gelten, würde man sicher nicht an Sicherheit verlieren. Gerade Nordkorea mit 10 Sprengköpfen zeigt doch, wie schon wenige Sprengköpfe für eine Abschreckung ausreichen und gerade deswegen hat das Land ja nach einer Atombombe gestrebt und gerade wieder eine neue Rakete getestet.
Rüstung bringt nicht mehr Sicherheit
Allgemein korreliert ja nicht Sicherheit mit der militärischen Schlagkraft. Bei der Recherche zu dem Artikel stieß ich auf diese Tabelle der „schweren Waffensysteme“ weltweit:
Land | Anzahl |
---|---|
Russische Föderation |
89252 |
Vereinigte Staaten von Amerika |
59796 |
China, Volksrepublik |
28913 |
Korea, Demokratische Volksrepublik |
20858 |
Syrien, Arabische Republik |
12250 |
Türkei |
11794 |
Korea, Republik |
11721 |
Ägypten |
11075 |
Israel |
10337 |
Indien |
9912 |
Ukraine |
7254 |
Iran, Islamische Republik |
7207 |
Pakistan |
6851 |
Vietnam |
6782 |
Saudi-Arabien |
6253 |
Griechenland |
5174 |
Taiwan |
5137 |
Frankreich |
4827 |
Irak |
4411 |
Algerien |
3859 |
Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland |
3665 |
Polen |
3552 |
Vereinigte Arabische Emirate |
3441 |
Jordanien |
3288 |
Japan |
3224 |
Deutschland |
3180 |
Schwere Waffen sind Panzer, Kriegsschiffe, Kampfflugzeuge o.ä. Man stellt fest das dies nicht mit der Wirtschaftskraft oder wenigstens Bevölkerungszahl korreliert. Nord und Südkorea haben zusammen mehr Waffensysteme als China. Da sieht man den Konflikt zwischen beiden Ländern. Das Länder im Krieg oder mit Konflikten hochgerüstet sind ist nicht verwunderlich. Doch die Zahl der Systeme von Vietnam, Taiwan (Insellage), Polen und Griechenland verwundert bei den letzten beiden Staaten vor allem, wenn man dies pro Einwohner bezieht. Nun soll man wieder aufrüsten auf 2% des BIP (Deutschland gibt 1,2 % des BIP aus). Dabei zeigte doch gerade das Ende des Kalten Kriegs, das die Lösung nicht die militärische Aufrüstung ist, sondern politische und wirtschaftliche Maßnahmen. Wir leben heute in größerer Sicherheit durch Verhandlungen und nicht weil wir mehr Militär haben.
Russlands Ängste ernst nehmen
Betrachten wir die jüngsten Konflikte. Da gibt es die Annektion der Krim. Hat dabei das Militär oder die Atomsprengköpfe was genutzt? Wir haben seit sechs Jahren Bürgerkrieg in Syrien. Hat das Militär diesen beendet? Russland fühlt sich heute bedroht. Man verweist darauf das die NATO zugesagt hat sich nicht nach Osten auszudehnen. Nun sind aber viele Länder des ehemaligen Warschauer Paktes in der NATO. Ehrlich gesagt, wenn Russland etwas nachgedacht hätte, dann wüsste man dort auch das es nicht anders kommen konnte. Was hat man sich dort erhofft: Einen Gürtel von „neutralen“ Staaten um Russland oder sogar eine Einflusszone rund um Russland? In den 50 Jahren der kommunistischen Herrschaft gab es Einmärsche in Ungarn und der Tschechoslowakei, einen niedergeschlagenen Aufstand in der DDR und Ausruf des Notstandes (kurz vor einem Einmarsch) in Polen. In allen Fällen waren Russlands Truppen beteiligt. Polen und die baltischen Staaten wurden sogar im Zweiten Weltkrieg annektiert. Wie konnte Russland meinen das diese Nationen nicht Schutz bei der NATO suchen, würden oder wie konnte es meinen, eine Einflusszone behalten zu können, wenn ihr eigenes Land in unabhängige Republiken zerfällt. Die jüngere Geschichte mit Konflikten in Tschetschenien und Aserbaidschan zeigte auch das die Gefahr real war.
Anstatt aber nun Russland zu beschwichtigen, stationiert man US-Truppen in diesen Staaten und baut einen Raketenabwehrschild, der angeblich vor Schurkenstaaten schützen soll, aber am Rand Russlands stationiert ist. Dabei spielt keine Rolle, ob dieser Schild funktioniert. Wie schon erläutert, denken Militärs nicht rational. Es reicht das, da etwas ist, was man selbst nicht hat. Der Schild mag funktionieren – wenn er eine oder zwei Raketen verfolgen soll. Doch wenn Russland Hunderte abschießt? Die Antwort Russlands ist eine Aufrüstung, weil man sich bedroht fühlt oder besser gesagt umzingelt und genau in diese Denkweise fällt auch die Stationierung von Marschflugkörper die nur die Nachbarstaaten erreichen können. Ein kluger Politiker würde das erkennen und eine Richtungsänderung einleiten, jemand wie Donald Trump sieht nur eine Bedrohung und meint aufrüsten zu müssen, obwohl die neuen Waffen ja die USA nicht erreichen können. Mich würde mal interessieren, wie „gute Deals“ bei Trump aussehen. So nach dem Motto Russland rüstet 1000 Sprengköpfe ab, wir nur 700? Warum sollte Putin so einem „Deal“ zustimmen? Es scheint las hätte man nicht viel gelernt. Die Reduktion der Sprengköpfe nach dem Kalten Krieg betraf weniger die Systeme die globale Reichweite hatten also die MAD sicherten. Es betraf vielmehr die vielen Systeme mit kurzen Reichweiten oder Sprengköpfe, die mit Artillerie verschossen wurden oder von Flugzeugen abgeworfen. Diese treffen meist noch im eigenen Land auf und angesichts der Zerstörung, die sie anrichten ist, das Verhältnis zwischen militärischem Nutzen und Aufwand und Risiko (man kann Artilleriegranaten ja nicht wie Raketen durch Codes die den Bordcomputer freischalten absichern) ist schlecht. Es gab teilweise Sprengköpfe, die mit einem rückstoßfreien Geschütz von zwei Mann abgefeuert wurden und die nur 1-2 km weit flogen. Militärischer Nutzen gleich Null. Man hat also auf das verzichtet, was man ab Ehesten entbehren kann. Wenn nun Russland etwas stationiert was in diese Kategorie fällt, warum drauf eingehen. Ein kluger Mann lässt sich nicht provozieren. Ein dummer, reagiert auf jede Äußerung gegen sich.
1983 war der fiktive Computer WOPR im Film War Games viel schlauer als Trump. Der Film endet damit dass er einmal die Folgen jedes Konfliktes durchspielt der nuklear eskaliert. Die Antwort ist immer „Gewinner: Keiner“. Worauf der Computer meint. „Komisches Spiel, der einzig gewinnbringende Zug ist es nicht zu spielen. Wie wäre es mit einer Partie Schach?“
Hallo Bernd,
Atomwaffen sind toll! (solange sie nicht eingesetzt werden). Das denken leider Politiker seit Hiroshima…
Gottseidank waren bis heute alle Poliker schlau genug nicht den großen Roten Knopf zu drücken, auch wenn Militärs es gefordert haben. (z.B. Vietnamkrieg)
Aber man hat ja noch viele kleine rote Knöpfe…
Korea, Vietnam, Afrika, Naher Osten, Ungarn, Tschechei etc…
Wenn es keine nukleare Vernichtung/Selbstmord gegeben hätte, dann wären bei einigen dieser Stellvertreterkriege auch in Europa wieder Krieg ausgebrochen.
Deshalb war/ist nuklearer Overkill sinnvoll. (Mal überspitzt und global gesehen) Für die Stellvertreterkriegs-Opfer natürlich nicht.
Hoffentlich ist Trump schlauer als wie Dobbeljuu….
Und ein Militär will natürlich immer die beste Waffe, Politik/Wirtschaft und den Rest der Welt hat die noch nie interessiert…
Die Menschheit ist doch noch mehr eine Horde Affen, als vernunftbegabte Wesen…
„Hoffentlich ist Trump schlauer als wie Dobbeljuu….“
Gegen Trump wirkt Dabbeljuu Busch wie ein Intellektueller und Clinton wie ein Monogamist.
Die Tabelle zu schweren Waffen ist sehr skeptisch zu bewerten. Wie viel von dem Zeug ist tatsächlich einsetzbar?
Man könnte auch andere Tabellen hernehmen, z.B. die Rüstungsausgaben. Da liegt Deutschland nur ca. 5% hinter Russland. Das muss jetzt nicht unbedingt bedeuten, dass die deutschen Waffen viel besser einsatzbereit sind als die Russichen, aber zu Denken gibt das schon. Besonders weil Deutschland sich nicht um tausende Atomwaffen und deren Träger kümmern muss, was auch in Russland sündteuer ist.
Alles was ich sagen will ist: Man braucht mehrere Blickwinkel um einen Stärkenvergleich heranziehen zu können.
Man muß Trumps Äußerung denke ich hauptsächlich im Sinne von Propaganda verstehen. Er er möchte bei seinen Anhängern Punkten. Ansonsten hat das natürlich auch sein bisschen was von diesem spätpubertäre Gehabe von ich habe den größten. Interessieren würde mich allerdings die Meinung seinem stadtstrategen Bennington
Kosten/Nutzen
Wenn man die Rüstungsausgaben der einzelnen Staaten betachtet, dann fallen normalen Menschen sofort viele Dinge ein, die vordringlicher benötigt werden.
Beispiel US: 6XX Mrd $ jährlich, kaputte Infrastruktur, Slums, mangelnde Bildung, Gesundheitssystem etc.
Beispiel D: 3X Mrd € jährlich, soll gesteigert werden auf 6X Mrd €. Auch kaputte Infrastruktur, Armut, mangelnde Bildungsausgaben, Rente etc.
Beispiel RF: 6X Mrd $ jährlich, wenig Infrastruktur, Armut etc.
Das zeigt, dass sich alle Länder die Rüstung wieder besseren Wissens leisten. In allen Ländern könnte man durch Behebung der Mängel wesentlich mehr Popularität bei der normalen Bevölkerungen gewinnen, und auch die Wirtschaft mehr stärken.
Ich schließe daraus, dass die Ausgaben von denen beschlossen werden, die den Mißständen im Land am besten ausweichen können.
Die EU, die NATO und RU hatten seit 1990 27 Jahre Zeit zu Lösungen eines friedlichen Zusammenlebens zu kommen. Das wurde aus einem überheblichen Gefühl der Stärke nicht getan. Die Administration unter Bush hat geradezu die Positionen von RU und auch die Regelungen des Völkerrechts mißachtet. In D hat man sich mehr um eine Vormachtstellung in der EU gekümmert, und bedingungslose Gefolgschaft zu den USA demonstriert. Das fördert natürlich nicht das bessere Zusammenleben.
Man beachte, dass z.B. im völkerrechtswiedrigen Irakkrieg nach Aussagen der US-Politiker immer alle Optionen (einschließlich der nuklearen) auf dem Tisch lagen. Also ein Land wird unter Vorspiegelung falscher Tatsachen angegriffen und die „Weltgemeinschaft“ macht mit. Das wäre für mich ein Warnsignal gewesen, dass nur die eigene Nuklearoption einen Angriff mit diesen Waffen verhindert.
In der Finanzkrise hat D hemmungslos die Karte der wirtschaftlichen Stärke und Bevormundung gespielt, und nicht den guten Nachbarn. So werden noch heute arroganterweise „Hausaufgaben“ verteilt, ohne das stabilitätsgefährdenden Exportüberschüsse anzugehen.
Damit wird das Vertrauen in vertragliche Lösungen untergraben.
In D wird von 2% des BIP an Rüstungsausgaben geredet, bloß weil ein Tuppes es ohne nachzurechnen auf einer Konferenz zugesagt hat. Das macht bei D über 60 Mrd € aus. 30 Mrd Mehrkosten. Damit wäre die ganze Krise der EU gelöst gewesen. 30 Mrd zinsloses Darlehen für z.B. 10 Jahre, und es hätte keine Spekulation gegen EURO-Länder gegeben.
Für die Landesverteidigung wäre nämlich wesentlich weniger nötig. Bisher wurden mit den ca. 30 Mrd € sogar noch viele Auslandseinsätze bezahlt, und die Umrüstung von einer Verteidigungsarmee zu einer Eingreifarmee. Warum das? Warum muss D weltweit einsetzbar sein? Reicht es nicht, dass wir im Notfall sogar unseren Nachbarn beistehen können? Eine Eingreifarmee mit einem Budget der RF dagegen wirkt eher als Bedrohung.
Es wird Zeit, dass wieder mehr auf Verständigung und Verträge gesetzt wird. Leider braucht es nach all dem zerschlagenen Porzellan wieder viel einseitige vertrauensbildende Maßnahmen.
Mit Wettrüsten hat man damals die UDSSR klein gekriegt.
Rückblickend betrachte war die UDSSR vielleicht nicht das Reich des Bösen, aber die handlungsweise war die eines skrupellosen Diktators.
Derzeit ist wieder ein skrupelloser Führer an der Spitze Russlands. Reden, Verhandeln und Diplomatie wird in Russland als schwäche wahrgenommen.
Ich sehe in Trump einen ganz großen Hornochsen, aber das Spiel mit dem Nachrüsten was er jetzt Spielt könnte heute viel schneller zum Erfolg führen als vor 30 Jahren.
Die Russische Wirtschaft ist maroder als damals und leistet obwohl das Land mehrfach größer ist, weniger wie die Hälfte der deutschen wirtschaft.
Steigt Putin auf den Schwanzvergleich mit Trump ein muss er den Staatshaushalt wie in Krigszeiten führen. Alles aus dem Militär wird extrem zurück gefahren, das wird mittelfristig zur Revolution führen.
Ein paar Anmerkungen zum Text:
Der verlinkte Artikel zur SSC-8 (falls es sie in de Konfiguration wirklich gibt) lässt ein paar wichtige Details aus, nämlich die Tatsache, dass die Amis, zumindest laut offenen Quellen, nur vermuten, dass diese Rakete die INF-Vertrag verletzt, ich zitiere:
„The missile launch Sept. 2 was the latest flight test for what the Pentagon is calling the SSC-X-8 cruise missile. The cruise missile did not fly beyond the 300-mile range limit for an INF-banned missile, said officials familiar with reports of the test.
However, intelligence analysts reported that the missile’s assessed range is between 300 miles and 3,400 miles—the distance covered under the landmark INF treaty that banned an entire class of intermediate-range missiles.“, Ende des Zitats.
Sprich, die Russen waren nicht so dumm und haben die Rakete unterhalb der Schwelle zum Verbot fliegen lassen, sodass es nur Vermutungen gibt, dass sie den INF-Vertrag verletzt. Der zweite Aspekt, vorausgesetzt dass es die SSC-8 wirklich gibt (laut den Beschreibungen in den offenen Quellen, kann man nicht sicher sagen, dass sie tatsächlich existiert, weder die Russen noch die Amis haben, z.B. entsprechende Aufnahmen gezeigt), wäre der bereits im Text erwähnte Raketenabwehrschild – die Amis sind unter Bush jr. einseitig aus dem ABM-Vertrag ausgestiegen:
„Die USA haben den ABM-Vertrag von 1972 formell gekündigt, um das Raketenabwehrsystem NMD installieren zu können. Das zwischen Washington und Moskau geschlossene Abkommen verbot die Aufstellung solcher Systeme“
Eine der möglichen Antworten auf die Stationierung der Elemente dieses Raketenabwehrschildes nahe Russlands, wäre eben der Einsatz von Mittelstreckenraketen (die technischen Gründe für deren Verwendung lasse ich mal an dieser Stelle aus). Rein theoretisch (und vielleicht auch praktisch) kann das Kurzstreckenraketensystem Iskander, wenn es entsprechend modifiziert wird, auch Marschflugkörper einsetzen, die eben den INF-Vertrag verletzen würden. Die Russen haben bis zuletzt mit der Ablösung der Tochka, dem Vorgänger des Iskander-Raketensystems, in der Oblast Kaliningrad durch Iskander gezögert (aus der „Perezagruzka“-Neustart, wurde in der Tat „Peregruzka“-Überlastung: https://schott.blogs.nytimes.com/2009/03/13/peregruzka/?_r=0 ), aber laut aktuellen Plänen, werden die Russen bis 2019-20 sämtliche Raketen-Brigaden auf Iskander umstellen (derzeit sind 9 oder 10 von 11 Raketen-Brigaden bereits auf Iskander umgerüstet, eine der letzten Raketen-Brigaden, die das Iskander-System bekommt, wird die Raketen-Brigade in der Oblast Kaliningrad sein).
Und jetzt kommen wir zum entscheidenden Punkt des Ganzen, der aus der Stationierung des Raketenabwehrschildes in Europa folgt: aufgrund der START-Verträge, ist die tatsächliche Anzahl der einsatzbereiten nuklearen Gefechtsköpfe sowie, ganz wichtig, Trägersysteme, sowohl in Russland als auch in den USA, relativ gering, sie beträgt ungefähr 1500 Trägersysteme (sprich silo-gestütze Raketen, strategische Bomber, U-boote) und circa 3500 Gefechtsköpfe. Bei den Russen sieht es ähnlich aus und jetzt kommt die nukleare Abschreckung ins Spiel: http://ak-12.livejournal.com/55428.html – der (sehr lange und anspruchsvolle) Artikel ist auf russisch verfasst, aber lange Rede kurzer Sinn, die Amis sind insgesamt momentan und auch auf absehbare Zeit im konventionellen Bereich, sowie teilweise im nuklearen, besser aufgestellt als die Russen: sie haben mehr und teilweise bessere strategische U-Boote (die Ohios können 24 SLBMs tragen, während die russischen U-Boote 20 bis 16 SLBMs am Bord haben), dominieren sämtliche Ozeane und Meere, haben die bessere und größere Luftwaffe, die us-amerikanischen ICBMs sind präziser als ihre russischen Pedants und wenn jetzt die Amerikaner, warum auch immer, aber nehmen wir es mal an, einen Erstschlag ausführen, dann können die Russen, selbst bei äußerst bescheidenden Abschussergebnissen des Raketenabwehrschildes in Höhe von 0,1 (sprich 10 % der ICBMs wurden abgefangen), keinen ausreichenden Schaden mit den verbliebenen ICBMs anrichten (die im zu MAD verlinkten Artikel erwähnte „McNamara-Doktrin“ wurde später unter Jimmy Carter durch die von Harold Brown entwickelte MAD-Doktrin ersetzt, es genügen laut der Einschätzung Browns, bereits rund 300 ICBMs mit einer Gesamtkapazität von rund 200 MT, um den Gegner einen irreversiblen Schaden zuzufügen, während es bei McNamara noch rund 400 MT waren). Deswegen wird von Seiten der Russen, höchstwahrscheinlich, an Waffensystemen gearbeitet, die den Raketenschild in Europa möglichst rasch und zuverlässig ausschalten können (ein Marschflugkörper, wie die bereits erwähnte SSC-8, eignet sich eher nicht so sehr dafür, da die Anflugzeit im Vergleich zu einer „klassichen“ Mittelstreckenrakete sehr groß sein wird – mehrere Stunden im Vergleich zu 15 bis 20 min Anflugzeit einer Pershing-II oder SS-20).
@Bernd,
ich halte Trump (noch) für schlauer als Dabbeljou, weil er noch keinen Krieg
angefangen hat, der bis jetzt 10-100 mal mehr Tote als 9/11 gekostet hat…
Das kann sich noch ändern… kann aber wahrscheinlich noch!
Besorgte Grüße
Ralf mit Z
Trump muß keinen neuen Krieg anfangen, er hat ja schon einige am Hals. Aber wenn er so weitermacht, schafft er es zu einem Bürgerkrieg. Mit Atomwaffen auf beiden Seiten. So bescheuert war keiner seiner Vorgänger.
„In der Finanzkrise hat D hemmungslos die Karte der wirtschaftlichen Stärke und Bevormundung gespielt, und nicht den guten Nachbarn. So werden noch heute arroganterweise „Hausaufgaben“ verteilt, ohne das stabilitätsgefährdenden Exportüberschüsse anzugehen.“ Deutschland hat aus guten Gründen kein Interesse, für reichere Länder zu zahlen. Was die Rüstung angeht: Russland will sein unterlegenes Staats- und Gesellschaftssystem nicht aufgeben. Die einzige Möglichkeit, in teuropa weiterhin Einfluss zu behalten, ist für Putin also nackte Gewalt. Wenn man die Drittweltlöhne Russlands betrachtet, beim gleichzeitig hemmungslosen Export, ergibt sich eine starke militärische Übermacht. Aus diesem Grund ist Aufrüstung für Deutschland sinnvoll, abgesehen davon, dass wir völkerrechtlich dazu verpflichtet sind.
Bernd hat das Wort „Beschwichtigen“ verwendet. Es gab schon mal eine Beschwichtigungspollitik. Im Englischen Appeasement-Politik. Damals hat England unter Chamberlain Deutschland Beschwichtigt. Der einmarsch ins Rheinland u der Einmarsch in Böhmen (heute Tschechien) wurde mit dem Schutz der dort lebenden deutschstämmigen Bevölkerung begründet. England hat beschwichtigt. Auch der Einmarsch in Slowenien wurde wieder mit dem Schutz der deutschen Minderheit begründet. Im September 1938 Proklamierte Chamberlain Frieden in unserer Zeit nach weiteren Beschwichtigungen.
Durch Härte anstelle von Beschwichtigung wäre es vielleicht nicht zum Weltkrieg gekommen. Zum Zeitpunkt der Besetzung des Rheinlades und Böhmens war Deutschland nicht Kriegsbereit.
Jetzt der Sprung im die Gegenwart.
Vor 9 Jahren ist Puten in Georgien Einmarschieret 2 Provinzen sind heute von Rusland annektiert. Der Westen hat Beschwichtigt. Asserbeidschan und Tschetschenien ähnliche Begründung. Der Einmarsch auf der Krim erfolgte zum Schtz der dort lebenden Russischen Bevölkerung. Jetzt die Ostukreine. Kein offizieller Einmarsch, aber bewiesener Beschuss durch Russische Artilerie und Raketen. Kämfer sind beurlaubte Angehörige des russischen Militärs.
Über die Wirtschaftssanktionen lacht sich Russland kaputt. Viel wurde von dort eh nicht exportiert, ausßer Rohstoffe die nicht sanktioniert sind. Das Einfuhrverbot für Agrarprodukte aus der EU stärkt die Russische Agrarwirtschaft und sorgt für Rückhalt in der Bevölkerung.
Wenn Polen und die Baltischen Staaten jetzt pro Kopf viel schweres Gerät haben, wen wundert das.
Wenn der Westen hier Stärke beweisen würde, dann würde das Vertrauen in den Osteuropäischen Ländern wecken.
Ich würde Russland ultimatiev 2 Varianten anbieten.
1 Rückgabe aller seite dem zusammenbruch der UDSSR annektierten Gebiete, im Gegenzug Rückzug aller offensiev einsetzbaren Waffen (dann kann die Propaganda das als Erfolg verkaufen)
2 Option Aufnahme aller gefärdeten Länder in die Nato und das Stationieren von NATO Truppen in den von Russland bedrohtet gebieten. Freihandelsabkommen um diese Länder an Europa zu binden.
@Aron Kunz
„Russland will sein unterlegenes Staats- und Gesellschaftssystem nicht aufgeben“. Wer sagt eigentlich, dass das Staat und Gesellschaftssystem unterlegen ist? In welchen Kategorien genau, und wer legt die Maßstäbe fest? Welcher Einfluss genau soll wo und warum genau mit nackter Gewalt geltend gemacht werden, und wo ist da der Unterschied zu anderen Ländern zu sehen? Hemmungsloser Export tritt bei Deutschland auf (mehrjährig über 8% Exportüberschuss), hat deshalb auch Deutschland eine militärische Übermacht? Wer zwingt denn D dazu 2% oder neuerdings sogar 3% in die Rüstung zu stecken? Wir könnten z.B. einfach aus der NATO austreten, oder wir bleiben bei 1,3% und halten uns von nicht UN Auslandsmissionen fern. Für Verteidigung reicht das Geld nämlich. Ich halte nichts davon allzu blauäugig zu sein, auf der anderen Seite bringt es auch nichts Politiker anderer Länder grundsätzlich als Erzschurken zu betrachten, denen jedwede Schandtat per Definition automatisch zufällt, und die Lügen, sobald sie den Mund auftuen. Diese Einstufung ist für mich nämlich Propaganda. Die langsame Annäherung unter Brand mit den vertrauenbildenden Maßnahmen sind der richtige Weg. Der sollte auch weiterhin beschritten werden. Manchmal reicht es, wie beim Schach das Brett umzudrehen, und mal die Situation der anderen Seite zu betrachten. Es würde auch helfen, mal festzustellen, ob man sich selber in solch einer Situation wohlfühlen würde.
@kay:
„9 Jahren ist Puten in Georgien Einmarschieret“
Nein ist er nicht, erstens war der Präsident und somit der Oberbefehlshaber der Streitkräfte Medwedjew, zweitens, das hat auch die Untersuchungskomission der EU festgestellt, dass der Kaukaususkrieg von 2008 von georgischer Seite ausgelöst wurde. Russland wird seitens der Kommission vorgeworfen, unverhältnismäßig hart auf die Aggression Georgiens reagiert zu haben. Der ganze Konflikt dort, Osseten gegen Georgier, ist uralt, mal hatten die Georgier die Überhand (Preisfrage, welche Nationalität hatte Stalin und was hat er für „seine“ Heimat, aus der er stammt, gemacht?) nun haben die Osseten mit Russland im Rücken, die Oberhand. Die Abchasen können ebenfalls nichts mit dem georgischen Nationalismus anfangen.
„Asserbeidschan und Tschetschenien ähnliche Begründung“
Was hat Aserbaidschan mit Russland zu tun? Sie meinen den Bergkarabach-Konflikt? Dafür ist Armenien verantwortlich, die Aseris haben Anfang der 90er Jahren den Konflikt losgetreten und haben den Krieg, trotz zahlenmäßiger und technischer Überlegenheit, verloren. Das Ergebnis des Krieges war die Annexion der Bergkarabach-Region durch Armenien. Russlands Politik in der Gegend ist zweideutig, einerseits versteht sich das Land als Schutzmacht Armeniens, sprich ein Angriff Aserbaidschans auf Armeninen, würde dem Angriff auf Russland gleichkommen, andererseits hat Russland Militärtechnik im Wert von mehreren Mrd. US-Dollar nach Aserbaidschan exportiert, sodass, rein technisch und zahlenmäßig, die aserische Armee der armenischen und der bergkarabachischen Armee wieder weit überlegen ist.
Tschetschenien gehörte nach dem Zerfall der SU zu Russland und hat sich nach dem ersten Bürgerkrieg, de-facto, von Russland abgespalten. Die ultranationalistische Bewegung in Tschetschenien, zu der auch der heutige Machthaber Tschetscheniens Ramsan Kadyrow gehörte, wurde daraufhin durch Dschihadisten von der Macht in der neugegründeten „Republik Itschkerien“ verdrängt und diese Fanatiker haben im Grunde den zweiten Bürgerkrieg dort mit dem Überfall auf die Nachbarsrepublik Dagestan ausgelöst. Es kam, wie es kommen musste, die Dschihadisten wurden in einem blutigen Krieg zunächst wieder zurück nach Tschetschenien gedrängt und danach wurde ganz Tschetschenien von den Dschihadisten gesäubert. Da sich die Ultranationalisten unter den Tschetschenen, den russischen Streitkräften im Krieg gegen die Dschihadisten angeschloßen haben, wurde ihnen ein Angebot gemacht, das sie nicht ablehnen konnten: Kadyrow und seine Leute gehen rigoros gegen aufkeimende dschihadistische Bewegungen vor, im Gegenzug drückt Moskau beide Augen zu, wenn dabei übelste Menschenrechtsverletzungen begangen werden und als Belohnung für die Ruhe in der Region, dürfen Kadyrow &Co. die Republik „regieren“.
@Aron Kunz
„Russland will sein unterlegenes Staats- und Gesellschaftssystem nicht aufgeben“
Man könnte als Maßstab den Index der menschlichen Entwicklung der Vereunten Nationen angeben
https://de.wikipedia.org/wiki/Index_der_menschlichen_Entwicklung
Dort liegt Russland aktuell auf Platz 57
Bei der Vermögensverteilung sieht es noch schlechter aus:
durchschnittliches Vermögen pro Kopf:
Russland: 902 EUR
Indien: 921 EUR
China: 7992 EUR
…
…
Deutschland: 44770 EUR
USA: 138.710 EUR
Quelle: DIW, veröffentlich in Süddeutsche Zeitung, 27.1.2016
Selbst im Vergleich der BRICS Staaten ist die Bilanz für Russland peinlich.
Da deutet Einiges auf ein unterlegenes Staatssystem hin.
Man braucht hier jetzt nicht auf die Wirtschaftssanktionen zu verweisen.
Die russische Wirtschaft ist strukturell ungünstig aufgestellt. Die Abhängigkeit vom ÖL/Gaspreis ist eklatant. Das Investitionsklima ist denkbar schlecht. Großen Anteil hat daran die Paranoia von Putin die zu unsicheren Verhältnissen führt. Willkürliche Verfolgung von Großunternehmern ist nicht gerade ein Anreiz für ausländische Investoren, die das Land angesichts des knappen Kapitals bitter nötig hätte.
Und so braut sich eine gefährliche Gemengelage zusammen.
Gerade hat der Trottel im weissen Haus angekündigt das Militärbudget um 10% aufstocken zu wollen.
Erinnert an Reagans Strategie des „zu Tode Wettrüstens“ der Sowjetunion.
Da wird Russland nicht mithalten können und das könnte Putin zu unberechenbaren Panikreaktionen verleiten.
„Gerade hat der Trottel im weissen Haus angekündigt das Militärbudget um 10% aufstocken zu wollen.
Erinnert an Reagans Strategie des „zu Tode Wettrüstens“ der Sowjetunion.
Da wird Russland nicht mithalten können und das könnte Putin zu unberechenbaren Panikreaktionen verleiten.“
Es ist die Frage, ob die USA das wirtschaftlich (und auch langfristig) überleben würden. So wie deren Infrastruktur aussieht, könnten sie das Geld (woher sie das nehmen wollen ist mir eh nicht klar) gut für was anderes als Rüstung brauchen.