Raumfahrtnachlese 2017

Zwischen den Jahren ist ja immer Zeit für Rückblicke und so will ich es auch halten. Heute geht es um das Raumfahrtjahr 2017 und in drei Tagen dann um meine Lieblingsfirma, wobei das aber mehr ein Dreimonatsrückblick wird. Da das Jahr noch nicht vorbei ist, ist das alles natürlich vorläufig. Bei mir sogar noch etwas Vorläufiger, da ich nicht selbst alles protokolliere, sondern das Launchlog von Jonathan McDowell benutze, das zuletzt am 10.12. aktualisiert wurde. Continue reading „Raumfahrtnachlese 2017“

Beim dritten Mal klappts

Heute will ich an den 24.sten Dezember 1979 erinnern. Doch die Geschichte beginnt neun Tage früher am 15.12.1979. In Französisch Guyana steht die erste Ariane 1 auf der Startrampe ELA-1. Der Jungfernflug steht an. Der Countdown läuft herunter: Trois, Deux, Un, Feu!. Flammen treten aus, doch es tut sich nichts weiter. Acht Sekunden nach der Zündung geht die Rakete wieder aus. Continue reading „Beim dritten Mal klappts“

Fliegt woanders hin

Auch heute entnehme ich meine Inspiration zum Blog meinem aktuellen Buch. Im dem Datenblatt, in dem ich die wichtigsten Daten zusammengefasst habe, damit man sie schneller findet und der Fließtext nicht zu überfrachtet ist, habe ich auch ein Feld aufgenommen „Ergebnisse“.

Als ich das Datenblatt erstellte, war ich am Anfang des ersten Buchs und habe es nach den Daten gemacht, die dort so vorlagen und da konnte man für jede Raumsonde die Ergebnisse des kurzen Vorbeiflugs angeben. Das war relativ wenig, oftmals konnte man sie in wenigen Sätzen zusammenfassen. Das hing auch mit der Datenmenge zusammen: Mariner 2 lieferte genau 22.491 Bits von der Venus, weniger als der Artikel über die Sonde als ASCII-Text umfasst. Nun muss nicht mehr Daten mehr Erkenntnisse heißen. Der LRO hat bisher über 400 TByte an Daten geliefert, rund 64.000-mal mehr Daten als Mariner 9, ich denke aber nicht, das er mehr Erkenntnisse geliefert hat. Continue reading „Fliegt woanders hin“

Ko-Kolores

Da ich derzeit ganz gut im Manuskript bei Band 2 liege und am Wochenende vier Sonden schaffte, dank dreier über die es wenig zu schreiben gibt (Phobos-Grunt, Yinghuo und GRAIL) denk ich kann ich mal wieder einen Blog einschieben. So viel gibt es nicht, aber doch ein bisschen was. Da ist zum einen die Regierungsfindung.

Derzeit laufen ja die Vorsondierungsgespräche. Schon damit tut man sich schwer, und weil man Abgeordneten nicht zumuten kann, wie Normalsterbliche bis Weihnachten zu arbeiten, finden die auch erst im nächsten Jahr statt. Wohlgemerkt: Vorsondierungsgespräche. Es gibt also Koalitionsgespräche, die mit einem Koalitionsvertrag enden, es gibt Sondierungsgespräche, bei denen man abcheckt, ob es überhaupt genug Substanz gibt, um eine Koalition einzugehen, in dem Stadium scheiterte ja Jamaica dank der Partei, die bisher noch immer ihre Partner im Regen stehen ließ – Ludwig Erhard, Helmut Schmidt und jetzt eben Grüne/CD/CSU. Was sind dann Vorsondierungsgespräche? Gespräche, ob man überhaupt Reden soll? Gespräche wie die Zusammenarbeit aussehen soll? Erinnert mich fatal an ein Sondierungsgespräch, das bedeutend für die PC-Geschichte war. Damals wollte IBM ihr Betriebssystem für den IBM PC von Microsoft kaufen, dort hatte man die Rechte nicht, also verweis man sie weiter an Digital Research, wo sie dann am nächsten Tag eintrafen, nur eben nicht wie bei Microsoft lange vorher angekündigt, sodass Firmengründer und Inhaber Gary Kildall den Vormittag über bei einem Kunden war. Die IBM Leute wollten das seine Frau ein Stillschweigeabkommen unterzeichnet. Ein hinzugezogener Anwalt riet ab und der Vormittag verging, indem man diskutierte, ob man überhaupt miteinander reden konnte. Wie man weiß, ging die Geschichte nicht gut aus. Continue reading „Ko-Kolores“