Vor 50 Jahren: Apollo 8
Apollo 8 habe ich schon ein paar Mal im Blog aufgegriffen. Es bietet sich ja auch zu Weihnachten an: zum ersten Mal verlassen Astronauten, die engere Gravitationsphäre der Erde, umkreisen zum ersten Mal den Mond, machen das spektakuläre Bild der Erde und lesen zu Weihnachten aus der Schöpfungsgeschichte vor. Heute will ich mal die Vorbereitungen für die Mission beschreiben.
Alles begann im späten Juli 1969 (nach Deke Slaytons Memoiren gab es erste, aber noch nicht konkrete Pläne schon seit April 1968). George Low, besuchte das Cape und sah nach dem Fortschritt des Programms. Low war Manager des Apollo Spacecraft Program Office (ASPO). Er wurde auf diesen Posten nach dem Brand von Apollo 1 berufen und hatte die Aufgabe zu gewährleisten, das das Ziel – Mondlandung vor Ende des Jahrzehnts auch erreicht wurde. LM-2 der erste Mondlander aus der Produktion kam Anfang Juli im Cape an. Dort begannen Überprüfungen seitens der NASA. Eine davon war die Dichtheitsprüfung. Es dürfte kein Treibstoff austreten. Dazu wurde Helium ins Tanksystem unter Druck eingepumpt und Techniker gingen mit Heliumdetektoren entlang der Leitungen, um austretendes Helium zu detektieren. Die Geräte gaben einen Warnton ab, wenn sie Helium nachweisen und bald heulten überall die Sirenen. Weiterhin wurden zahlreiche gebrochene Drahtverbindungen entdeckt. Um Gewicht zu sparen, wurden die vielen elektrischen analogen Systeme, die es an Bord gab, mit haarfeinen Drähten verbunden, die leicht rissen. Der Verbindungsmann von Grumman, dem Hersteller des Mondmoduls wurde ins Büro von Rocco Petrone, verantwortlich für die Startaktivitäten von Apollo am Cape, gerufen und er teilte ihm mit, das dieses Mondmodul nicht einsatzfähig war und zwar in drastischen Worten. Das Modul wäre ein „piece of junk, leaking like a sieve“. Grumman musste das Modul zurückfliegen und nachbessern. Es würde niemals ins All fliegen. Continue reading „Vor 50 Jahren: Apollo 8“