Die August-Nachlese von SpaceX
Eigentlich wollte ich den August auslassen, doch in den letzten Tagen gab es dann doch noch einige Neuigkeiten, die es wert sind erwähnt zu werden.
Fangen wir mit der Startstatistik an. Es gab einen Start am 6.8. Etwas wenig. So sind es bisher 10 Starts dieses Jahr und das wo das schon zu 2/3 rum ist. Ich hätte ja gedacht, wenn SpaceX nun freie Kapazitäten hat, das sie ihre Starlink-Constellation vervollständigen. Da gibt es ja auch eine Frist die läuft. Sie müssen die Hälfte der Satelliten innerhalb von sechs Jahren starten.
Sie planen ja nun die Mitnahme von Kleinstelliten und weisen jede Menge Starts dafür aus. Für 2020 zwölf und im Jahr darauf 17. Das dürften vor allem Starts der eigenen Starlink Satelliten sein, den so viele Starts in Nicht-GTO hat die Firma nicht. Es reicht aber bei mindestens 200 Starts für die ganze Konstellation (ermittelt aus 12.200 Satelliten / 60 Satelliten beim ersten Start) nicht aus um in 6 Jahren alle Satelliten zu starten.
Das Launch Manifest steht nach wie vor bei 37 Starts. Es nimmt immerhin nicht ab. SpaceX hat einen Kunden an Arianespace verloren, einen anderen gewonnen, bei dem handelt es sich aber nur um einen Kleinsatelliten. 22 der 37 Starts sind Regierungsaufträge.
Dann gab es den Hops eines Modells der zukünftigen Raumfähre genannt „Starhopper“. Ich weiß ehrlich nicht, was ich damit anfangen soll. Zwar gab es schon mal so was bei der Falcon 9 und so ist es naheliegend das man so etwas auch bei der nächsten Generation erfolgt. Nur hat das Ding wenig Ähnlichkeit mit der ersten Stufe. Und das wäre, was ich erwarten würde. Es ist ja wichtig das die Masse und Schwerpunkt stimmen, sonst ist das Ergebnis dieses Tests schwer auf die spätere Rakete übertragbar. Dafür ist das Ding aber viel zu kurz und passt nicht zu den Abbildungen der ersten Stufe inzwischen genannt „Super Heavy“, von der zweiten Stufe, dem „Starship“ ganz zu schweigen.
Die Starlink Satelliten machen inzwischen weiter von sich reden. Zum einen gibt es immer mehr Meldungen über Störungen durch die Satelliten – sie sind 4 bis 7 Mag hell, damit schon mit bloßen Auge sichtbar, erst recht aber in einem Teleskop.
Doch den absoluten Schlager lieferte SpaceX vor wenigen Tagen: Am 2.9.2018 musste der erst vor einem Jahr gestartete ESA Satellit ADM Aeolus, der mit bisher unerreichter Genauigkeit Windströmungen misst und der rund 400 Millionen Euro teuer war dem Starlink Satelliten Nr. 44, einem der Satelliten, die angeblich gezielt deorbitiert werden ausweichen. Auf eine E-Mail die von der USAF kam, hat das Unternehmen nicht reagiert. Als das Kollisionsrisiko unter 1:10.000 sank (es war am Schluss bei 1:133) verschob die ESA den Satelliten in einen höheren Orbit, was seine Betriebszeit kürzen wird.
Als das bekannt wurde, fragte sich natürlich jeder, warum SpaceX einen Satelliten, den sie angeblich desorbieren will, also sowieso aufgegeben hat. nicht verschiebt und stattdessen der andere ausweichen muss. Gut es gibt keine Regeln im Weltraum, wer Vorfahrt hat, aber nach der Logik werde ich einen Satelliten, den ich sowieso abgeschrieben habe eher verschieben als einen aktiven und teuren Forschungssatelliten. Dann wurde bekannt, dass SpaceX auf die E-Mail der US-Air Force welche den Weltraum über NORAD überwacht, gar nicht reagiert hatte, weil sie angeblich die Verantwortlichen nicht erreichen je nach Darstellung ein Problem im Geschäftsprozess (Wikipedia) oder der Software (Stern).
Kann man glauben, muss man aber nicht
Um es mal mit den Worten der Lidl-Werbefee zu sagen. Gut SpaceX Fans glauben das und die glauben sicher auch das Musk jedes Weihnachten persönlich die Geschenke verteilt und an Ostern Eier versteckt. Eine Firma die den Mars kolonisieren will, ein revolutionäres Vehikel bauen will, mit dem Suborbitalreisen zum Business-Class Ticketpreis möglich sind, die bekommt es nicht hin das E-Mails von der USAF, immerhin einem der Hauptkunden zu den Verantwortlichen kommen? Egal ob das die Software oder Mitarbeiter sind: dann ist die Firma unfähig grundlegende Geschäftsprozesse zu kreieren. Es wird sich ja nicht um ein allgemeines Mailpostfach handeln wie „info@spacex.com“, sondern eines für einen bestimmten Zweck und auch nur den Verantwortlichen Stellen bekannt. Es wird sicher auch ein Procedere geben, mit dem man die Echtheitz der Eimals verfiizieren kann. Man wird die Mail also nicht aus einem Wust von Anfragen, Fanmails etc heraussuchen müssen.
Für mich sieht die Wahrheit anders aus. Es gibt für mich zwei Erklärungsmöglichkeiten. Die erste ist das die Firma sich um die Frage, ob es eine Kollision geben kann und was man dann tun muss gar keine Gedanken gemacht hat. Kurz es gab niemanden der dafür verantwortlich war oder nur wusste was zu tun ist. Das passt zu vielen anderen Vorgängen, die es in der Vergangenheit gab und bei denen man erst „nachbessert“ wenn es unvermeidlich ist oder noch schlimmer. was passiert ist. Das zweite ist, dass die Firma gar keine Kontrolle mehr über den Satelliten hat und das nicht offen zugeben will, denn es ist blamabel wenn man einen Satelliten im Mai startet und er keine drei Monate später nicht mehr funktioniert. Es ist aber eine naheliegende Erklärung.
Dieses Bild Jonathan McDowell, einem passionierten Beobachter von Satelliten und ihren Orbits, zeigt das es in den Höhen der Starlink-Satelliten in den letzten Wochen keine Änderungen gab. Auch nicht bei Starlink 44, das ist der unterste in dem Diagramm. Also wenn ich eine Konstellation aufbauen will und angeblich einige Satelliten testweise deorbitiere, warum ändert sich an der Bahnhöhe der Satelliten die in 550+ km Höhe die Erde umkreisen sollen und dies nicht tun, seit Wochen nichts? Eine Dorbitstrategie sehe ich bei dem Objekt mit gelb-pink gestrichelter Linie und an einem zweiten mit pinker Linie. Die haben in kurzer Zeit massiv an Höhe verloren, was auf Triebwerkszündungen hinweist. Ich glaube, das lief nach dem Start eher so ab:
SpaceX-Mitarbeiter: „Elon, wir haben ein Problem, von unseren 60 Satelliten haben ein Viertel Probleme, einige sind ausgefallen, andere werden das bald tun.“
Musk: „Sagen wir der Öffentlichkeit alles wäre okay, machen wir doch immer so. Denk an die Crew Dragon die wir im März ohne funktionierendes Lebenserhaltungssystem gestartet haben, mit einem Dummy, der suggeriert, das sie schon für bemannte Einsätze bereit wäre. Und bei unseren eigenen Satelliten kann auch die NASA nicht petzen“
SpaceX-Mitarbeiter: „Aber es können Experten leicht die Orbits überprüfen und die stellen bald fest das da was nicht stimmt.“
Musk: „Okay wir machen es so. Die die funktionieren. verschieben wir in den Zielorbit. Bei denen, von denen wir wissen, dass sie bald ausfallen senken wir den Orbit ab und behaupten wir würden sie absichtlich deborbitieren als Test. Und der Rest wird durchgeprüft und dann entweder auch deorbitiert oder wenn wir sie noch zum Laufen bekommen nach oben verschoben“.
Klingt doch wahrscheinlicher oder? Man hat Starlink #44 wohl deorbitieren wollen und irgendwann ist er eben endgültig ausgefallen. Denn sonst hätte man den Prozess ja fortgesetzt und das erfolgte eben nicht.
Egal wie man es dreht und wendet. Man hat entweder eine Firma, die es nicht fertigbringt Satelliten zu bauen die nicht direkt nach dem Start ausfallen oder ihre Konstellation zu managen, das sie klein Risiko darstellt und das nur mit 60 Satelliten. Und ein Management ist nach NASA-Ansicht dringend notwendig.
Meine Bitte an NASA, USAF und NRO: ihr finanziert den Laden zu ¾. Zieht den Stecker! Heute war es ADM-Aeolus, Morgen kann es USA-244 ein Satellit in derselben Orbithöhe, nur „ein bisschen“ teurer sein. Oder die ISS, die liegt in der Bahnhöhe der grünen Satelliten. Und das ist nur ein Vorspiel. Es sind bisher 60 von 12.200 Satelliten im Orbit. Die ESA gibt an, das sie in diesem Jahr 28 Ausweichmanöver für ihre ganze Flotte geflogen hat, etwa eines pro Satellit und Jahr. Das dürften bald 200-mal mehr werden und nicht nur bei der ESA. Das bedeutet eure Satelliten werden bald so viel Treibstoff verbrauchen das ihr die aktive Lebensdauer in Monaten und nicht mehr Jahrzehnten angeben könnt. Noch schlimmer, es kann tatsächlich zur Kollision kommen, denn nun reden wir von Tausenden Ereignissen jedes Jahr. Und dann dürfte der Kessler-Effekt eintreten.
Gerade ihr habt Alternativen, sowohl bei den Trägerraketen wo gerade drei neue entwickelt werden (OmegA, Vulcan, New Glenn) und SpaceX protestiert, weil sie keinen Entwicklungsauftrag bekommen haben (hat das Gericht als „nicht zuständig inzwischen nach Kalifornien verweisen). Ihr habt auch Alternativen beim Mannschaftstransport und Frachttransport.
Was die Episode jenseits von SpaceX zeigt: wir brauchen eine neue Strategie beim Vermeiden von Kollisionen. Denn Starlink ist nur eine (wenn auch die größte von zahlreichen Konstellationen die gebaut werden. Zudem werden immer mehr Kleinsatelliten gestartet, die genauso ein Risiko sind. Ein Lösungsansatz wäre es das die Konstellationen in Regionen angesiedelt sind, die für andere Satelliten gesperrt sind. Innerhalb einer Orbitplane ist die Geschwindigkeit minimal und die Orbitplanes kann man so auslegen, dass es nur wenige Kreuzungspunkte gibt. Viel wichtiger wäre aber jeden Satelliten mit einem Deorbitantrieb, z. B. ein Feststofftriebwerk auszustatten, das automatisch zündet, wenn man durch die Bodenkontrolle einen Timer nicht laufend zurücksetzt. Sobald man die Kontrolle zur Hauptavionik verliert, aus welchem Gründe auch immer sollte diese unabhängige Einheit den Satelliten nach einigen Wochen automatisch deorbitieren. Ansonsten wird der Film Gravity vielleicht doch bald realistischer, als er es heute ist. Dann könnte auch meine satirische Vorhersage (für den 19.1.2028) aus dem Jahr 2015 bewahrheiten.
[Edit 8.9.2019]
SpaceX gibt endlich zu das fünf Satelliten ausgefallen sind. Bedeutender aber noch: man hat die Strategie geändert. Die Satelliten die im Mai starteten waren für die 550 km Sphäre vorgesehen. Da waren 24 Bahnebenen mit je 66 Satelliten geplant, nun werden es 72 bahnebenen mit je 22 Satelliten sein. Das soll die Verfügbarkeit erster Services mit Minimalabdeckung verbessern.
Was der Beitrag nicht sagt: Durch mehr Bahnebenen sinkt auch die Zahl der Satelliten pro Start von 66 auf 22. Da jeder Start aus himmelsmechanischen Gründen nur eine Bahnebene füllen kann bedeutet das eine Verdreifachung der Startzahl. Meine Vermutung: Nach dem Start von zwei Testsatelliten, jeder rund 500 kg schwer, hat sich Musk beschwert das die Satelliten zu schwer und zu teuer seien und feuert ein Fünftel der Belegschaft von Starlink. Man hat nun viel leichtere Satelliten gestartet, nur noch 220 kg schwer, aber die fallen auf, es gibt massenweise Beschwerden von Astronomen und einen Fastzusammenstoß mit einem der ausgefallenen Satelliten. Nun scheint man wieder auf das Design der ersten beiden zurückzugreifen und da die 2,2-mal mehr wiegen sind es weniger Satelliten pro Start und mehr Bahnebenenen.
Wieder einmal typische Beamten-Mentalität bei Space-X, wie schon bei der Geschichte mit dem Zuma- Satelliten (so, ich habe jetzt Feierabend, wenn etwas passiert, bin nicht mehr ich zuständig). Diesmal ist es „bitte beachten Sie die ordentlichen Bürostunden, und benutzen Sie den vorgeschriebenen Dienstweg“.
Der ordentliche Dienstweg wurde ja beschritten. Das ist ja das Schlimme daran.
Am Fall Zuma kann man auch sehen wie SpaceX die Fakten umdreht – obwohl sie aktiv den Satelliten versenkt haben (zumindest die Deorbitierung hätte ich gestoppt, wenn klar ist das sich der Satellit nicht löst, das gibt einem wenigstens Zeit für Versuche das Problem zu lösen) behaupten sie das der Start zu 100 % erfolgreich war.
Uhh.. ich versuch das mal zu verstehen:
Der Fakt den sie Umdrehen wollen ist: „SpX ist schuld am nicht-in-den-Orbit-kommen von Zuma.“ und das indem sie meinen: „der Start an sich war zu 100% erfolgreich“?!
Zuma kam in den Orbit und löste sich nicht von der Stufe. Anstatt nun das deorbitieren abzubrechen um den Vorfall zu untersuchen (selbst wenn der Satellit nicht zu retten ist hätte man so wenigstens Rückschlüsse ziehen können um ihn in der Zukunft zu verhindern) hat man die Routine weiter laufen lassen und die Stufe hat sich mit dem Satelliten deorbitiert.
Das ist wie mit dem Briefträger der ein Paket ausgeliefert und niemanden antritt und dann eine Karte einwirft „Paket ist in der Mülltonne“. Rein Formal alles korrekt, aber nicht das was man eigentlich will oder von einem LSP erwartet.
Zur Bilanz: SpaceX sagt das der Start 100 % erfolgreich ist und ich meine wenn die Nutzlast nach Erreichen des Orbits gleich wieder versenkt wurde, dann ist der Start nicht erfolgreich. Genauso wenig wie Du erfreut bist über ein Paket in der Mülltonne wenn heute Leerung war.
Nicht erreichbar zu sein kommt bei Musks Firmen offenbar öfter vor. Neulich kamen Tesla 3 Besitzer nicht mit ihrer App ins Auto, weil der dahinterliegende Server gewartet wurde.
Aber als echter Muskrat geht man dann ja gerne auch mal zu Fuß.
„Es reicht aber bei mindestens 200 Starts für die ganze Konstellation (ermittelt aus 12.200 Satelliten / 60 Satelliten beim ersten Start) nicht aus um in 6 Jahren alle Satelliten zu starten.“
Du weißt wann Starship die ersten regulären Orbittransporte durchführen soll? Und dass in einem Starship vermutlich ein paar mehr als diese 60 Starlink Satelliten rein passen? Und das der erste Start noch mit Testsatelliten (v0.9) durchgeführt wurden während jetzt nach der Pause die Satelliten v.1 gestartet werden sollen?
„Dann wurde bekannt, dass SpaceX auf die E-Mail der US-Air Force welche den Weltraum über NORAD überwacht, gar nicht reagiert hatte, weil sie angeblich die Verantwortlichen nicht erreichen je nach Darstellung ein Problem im Geschäftsprozess (Wikipedia) oder der Software (Stern).“
Wiki ist keine Quelle, ist keine Quelle, ist keine Quelle (zudem steht direkt an diesem Satz in Wiki auch genau die Quelle dran: Spacenews.com)
Und Stern als Quelle …. o.O … nicht alles was astronomisch klinkt hat Kompetenzen im Raumfahrtbereich.
Spacenews weist natürlich auf die Originalqulle hin – und erwähnt eindeutig diesen ‚Bug‘ (was immer das auch gewesen sein soll): “ When refined data from the U.S. Air Force increased the probability to within 1 in 1,000, “a bug in our on-call paging system prevented the Starlink operator from seeing the follow on correspondence on this probability increase,” a company spokesperson told SpaceNews.
Starhopper ist eher ein ‚Prototype‘ für die 2. denn für die 1. Stufe. (SpX baut und testet erst Starship und als 2. erst Superheavy). Aber noch passender testet es eher noch den Raptor + Komponenten. Es ist einfach eine Erweiterung eines Teststandtests und kann nur teile des Grashoppertests übernehmen.
Aber das ist auch okay so.
„Musk: „Sagen wir der Öffentlichkeit alles wäre okay, machen wir doch immer so. Denk an die Crew Dragon die wir im März ohne funktionierendes Lebenserhaltungssystem gestartet haben, mit einem Dummy, der suggeriert, das sie schon für bemannte Einsätze bereit wäre. Und bei unseren eigenen Satelliten kann auch die NASA nicht petzen““
o.O wer hat behauptet, dass die Crew Dragon schon bereit dafür ist?!
Das man bei Tests keine voll ausgestattete Testvehicle nutzt ist vollkommen brangenüblich (siehe Orion) und wurde so auch kommuniziert.
Strohpuppe, ick hör dir trapsen..
Ich drösele mal die Antworten in getrennten Kommentaren auf, ist dann einfacher mit den Antworten.
Ja ich weiß wann das starship starten soll, ich wusste auch das die Falcon Heavy schon Ende 2012 starten soll und das hat sie nicht. Ich weiß auch das SpaceX seit August 2011 400 Triebwerke pro Jahr produziert und die nun ganze Lagerhallen mit nicht benötigten Triebwerken haben soll. Alles Meldungen von Musk die nachprüfbar nicht stimmten. Wenn Du allen Ernstes nach so vielen Jahren an Termine von SpaceX & Musk glaubst, dann glaubst Du auch .. ach schau im Blog nochmal nach den Geschenken und Eiern nach.
Zu den Starlink Satelliten: SpaceX hat schon vor mehr als einem Jahr gesagt das sie nicht die FCC-Auflagen erfüllen können:
https://spacenews.com/us-regulators-approve-spacex-constellation-but-deny-waiver-for-easier-deployment-deadline/
Weiterhin nützt das starship hier gar nichts da die Satelliten in verschiedene Orbits gelangen. Relevant ist die Zahl pro Orbitebene. Die ist zwar nicht bekannt, kann aber abgeschätzt werden. Bei dem größten der drei Lose (7518 Satelliten) dürften es ~ 122 Satelliten pro Bahnebene sein, dass ist eine Zahl die auch eine Falcon Heavy transportieren kann oder zwei Falcon 9. Bei den anderen beiden Bahnhöhen dürften sogar Falcon 9 Einzelstarts ausreichen.
Zur Kollission: Ich habe wenn Du auch mal den Links gefolgt bist auf die Referenz verlinkt auf die sich Wikipedia bezieht und das ist ein gut recherchierter Artikel der auch von Jonathan McDowell zitiert wird. Und auch bei SpaceNews ist nicht ganz klar ob der Bug nun in der formulierung ein Fehler in der Software oder in der innerbetrieblichen Kommunikation ist.
Und zu v0.x und Crew Dragon: Zumindest bemannte Raumschiffe werden vollständig getestet, wäre ja dumm wenn die Besatzung erstickt oder ihr sonst was passiert. Niemand außer SpaceX macht Testsatelliten mit Versionsnummern die dann nicht funktionieren und eine Gefahr für andere Satelliten darstellen. Daher auch meine Forderung: Zieht den Stecker denn allmählich wird diese Vorgehensweise zu einer Gefahr für alle die den Weltraum nutzen. Vorher haben sie eben nur die Satelliten ihrer Kunden in die Luft gejagt oder wieder versenkt.
Aber das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss. Und ich kann nicht anders als es so zu sehen: Du hast offensichtlich was gegen SpaceX (lange bekannt) und würdest dieses Unternehmen und ihren Gründer nur zu gerne im Bankrott sehen. Da muss man die Daten auch nicht so genau nehmen, biegt sich einiges zurecht, glaubt offiziellen Aussagen schlicht gar nicht mehr und dichtet sich statt dessen VT zusammen:
„Es sind bisher 60 von 12.200 Satelliten im Orbit. Die ESA gibt an, das sie in diesem Jahr 28 Ausweichmanöver für ihre ganze Flotte geflogen hat, etwa eines pro Satellit und Jahr. Das dürften bald 200-mal mehr werden und nicht nur bei der ESA.“
Die Ausweichmanöver der ESA beziehen sich nicht nur auf Begegnungen mit Starlink Sats (gibt es ja erst seit kurzem): Der Faktor 200 entbehrt jeder Logik – gleich auf mehreren Ebenen.
Die Ausweichmanöver der ESA beziehen sich nicht nur auf Aktive Sats (von allen! Unternehmen) sondern auch, und VOR ALLEM auf die Schrottteile im All.
Der Starlink Sat 44 war ja nicht mehr in seinem operationalen Orbit. Ihn kann man deswegen auch nicht als das Maaß der Dinge für Starlink Sats her nehmen.
Das sind Testsatelliten!
Das dir das TDD Prinzip noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist ist ja okay. Aber als (auch) Programmierer solltest du von Testgetriebener Entwicklung gehört haben -> Hardwarereich (siehe auch: Starhopper), nicht 100% Fehleravers sondern Fehler als Hinweise und Möglichkeiten im Entwicklungsprozess begreifend…
Klar bei SpaceX ist im Nachhinein immer alles ein Testvehikel. Man entwickelt die Falcon 1 zuerst als Trägerrakete, hat mehrere Fehlstarts, wird eingestellt und zum Testvehikel erklärt.
Es wird die Wiederverwendung als Ziel vorgegeben, klappt die ersten Jahre nicht – wird als Test deklariert …
Wenn Du schon SpaceX wörtlich nimmst, was ist dann mit all den anderen Ankündigungen die es nie gab? Stichwort: Gray Dragon, Red Dragon, Flacon 5, Falcon 1e, Falcon 9 Heavy oder den utopischen Terminen die nie eintraten.
Du wirfst mir vor das ich mir die Fakten raus suche die mir gefallen, Du machst aber genau das gleiche und wenn ich eine Aufstellung mache was SpaceX angekündigt hat und was davon stimmt und was nicht, sieht die Bilanz so aus, das meistens ich mit der kritischen Sicht recht habe.
Das Thema Weltraummüll und Satellitenflut muss dringend geregelt werden.
Rechnet man zu den ~ 12.000 Satelliten von Starlink noch die ~ 4000 geplanten von oneweb, amazon und telesat hinzu, dürfte sich das Problem nochmals verschärfen.
Es muss eindeutige Regeln geben, wer ausweichen muss (Vorrang für wissenschaftliche Satelliten, bemannte Raumschiffe) und wie bei Bahnabweichungen verfahren werden muss.
Die Betreiberfirmen müssen zertifiziert und streng kontrolliert werden. Bei Verstössen muss es Startverbote und Geldstrafen hageln.
Anders als staatlich geregelt wird´s nicht gehen.
Eigentlich eine Binse, aber trotzdem muss es scheinbar erst mal richtig krachen bis die Regierungen aufwachen und sich mal ernsthaft Gedanken machen und an einen Tisch setzen.
„Starhopper“
Die Berichterstattung in den Medien (leider auch bei ARD und ZDF) hat mich auf die Palme gebracht.
Da war allen Ernstes von „Testflug der Marsrakete“ die Rede.
Klar, bei sage und schreibe 150m ist es bis zum Mars ja nur noch ein Klacks….
Offenbar haben die meisten Journalisten vergessen, was sie in der Kita gelernt haben….. oh, pardon! Vieleicht haben ihre Eltern ja keinen Platz bekommen.
Bin mal gespannt wie es Dan aussieht wen Omega und Vulcan Fliegen und Spacex immer noch mit der Falcon 9 rumfliegt. Weil die BFR/Starship wird bis dahin noch nicht einsatzbereit sein.
Und der Vergleich zwischen Cruw Dragon und CST-100 wird Dan auch sehr interessant. Vom Zeitplan her hat der Starliner den Dragon trotz späteren Start und einem Anfang von 0 bei der Entwicklung schon fast komplett eingeholt (mal ganz zu schweigen davon das der erste bemannte Start des Dragons nur ein test wird und der Starliner gleich eine ISS Besatzung liefert).
Und wen ich mich in eine Raumkapsel setzen könnte/müsste würde ich mich dafinitiv für die entscheiden die auf einer Atlas V steht und nicht für die auf einer Falcon9.
Appendix:
15 Jahre nach dem ersten Start hat die Firma noch nichts dazugelernt und verspricht wieder Dinge die man nie einhalten kann.
Für nächstes Jahr verspricht Shotwell 24 Starlink Starts, dieses Jahr weitere 4 und insgesamt 7-8 weitere Missionen dieses Jahr, womit sie schon nach den offiziellen Versprechen die Wette gegen mich verloren haben. Erinnern wie uns an die Versprechen Anfang des Jahres: „Previously, the company estimated 24 to 25 launches in 2019“.
Damit habe ich schon die Wettvorgabe für 2020.
https://spacenews.com/spacex-plans-24-starlink-launches-next-year/
Neue Probleme für PlatzX:
https://www.businessinsider.de/elon-musk-spacex-will-anwohnern-dorf-fuer-start-marsrakete-abkaufen-2019-9
Wie können die Leute aber auch so unverschämt sein und ausgerechnet da wohnen, wo Space-X jetzt doch starten will. Wie kann man nur an einem ruhigen Plätzchen am Meer in einer spottbilligen Wohngegend bleiben wollen und der Revolution in der Raumfahrt im Wege stehen?
… und noch dazu in einem Naturschutzgebiet ….
Wer braucht schon die Natur auf der Erde, wenn er die auf dem Mars hat – äh – haben will 😉