Bemannte Raumfahrt – die nächsten Jahrzehnte

Nachdem ich gestern auf die letzten 60 Jahre der bemannten Raumfahrt – beginnend mit dem Flug Gagarins zurückgeblickt habe, kommt heute ein Ausblick auf die Zukunft. Allerdings nicht über 60 Jahre denn ich will ja noch erleben, ob meine Prognose richtig lag und bei weiteren 60 Jahren müsste ich dazu 116 werden. Das halte ich doch für eher unwahrscheinlich und beschränke mich mal auf die nächsten 30 Jahre.

Allerdings so viel gibt es auch nicht zu berichten, denn betrachtet man die letzten 30 Jahre so hat sich nicht so viel getan – erste erdnahe Flüge ins All mit Kapseln, die Mondlandung, Raumstationen, wiederverwendbare Raumfahrzeuge. Das alles fand in den ersten 30 Jahren statt. Seitdem kam keine grundlegend neue Technologie hinzu, nur wurde die Technik besser bzw. ist alles zuverlässiger und professioneller geworden.

Ich sehe auch keine technische Revolution am Horizont die daran etwas ändern könnte und damit Dinge ermöglicht, oder bisherige Missionstypen drastisch verbilligt. Wie wird es daher weitergehen? Nun ziemlich unaufgeregt denke ich. Fangen wir mit der erdnahen Raumfahrt an. Ich könnte mir vorstellen, dass es dann keine von einer westlichen Raumfahrtnation mehr betriebene Raumstation mehr gibt. China und Indien mögen aus politischen Gründen dann vielleicht eine (noch) haben, aber ich glaube nicht das man nach der ISS noch mal 130 Milliarden Dollar für eine Raumstation ausgibt, die schlussendlich nicht viel mehr leisten wird als die ISS heute.

Stattdessen wird es mehr kommerzielle Raumfahrt geben. Auch sie ist ja nicht neu. Es gab in der Aufbauphase der ISS als die Stammbesatzung auf zwei Personen beschränkt war immer wieder bis 2009 Touristen, die den dritten Sitz der Sojuskapsel genutzt haben und dann mit der vorherigen Crew eine Woche später zurückkehrten. Mit den nun vorhandenen Zubringern Crew Dragon und Starliner gibt es jetzt schon eine Überschusskapazität an Sitzplätzen für die reguläre Versorgung der ISS, obwohl beide Raumschiffe, die für maximal sieben Personen Platz bieten nur mit vier Insassen starten und der erste rein kommerzielle Flug ist auch angekündigt. Die NASA hat auch den Weg freigemacht für Weltraumtouristen an Bord der ISS – sie hat sich solange die nur mit russischen Sojus zur ISS kommen konnten immer dagegen gewehrt, nun mit amerikanischen Vehikeln sieht das natürlich gaaaanz anders aus. Allerdings wurden die Preise für in Anspruch genommene Leistungen deutlich angehoben, sind aber immer noch nicht kostendeckend, wie man zumindest bei den transportierten Massen leicht feststellen kann, wenn man anhand der Ausgaben für ISS Versorgung und die Preise pro Tag einen Schlüssel berechnet.

Ich glaube nicht mal das kommerzielle Flüge für Weltraumtourismus als florierenden Markt viel preiswerter werden müssen. Es gibt auf der Welt ziemlich viele Menschen, die sind unglaublich reich. Die leisten sich eigene Flugzeuge, die keine kleinen Passagierflugzeuge sind, sondern umgebaute Jumbo Jets und die haben Jachten, die benötigen mehrere Dutzend Personen als Besatzung. Solche Dinge kosten im dreistelligen Millionenbereich, da sind 40 bis 60 Millionen Dollar, so viel kostet derzeit ein Sitzplatz bei einem kommerziellen Start, durchaus zu verschmerzen, ähnlich wie es auch Leute gibt die eine Weltreise auf einem Kreuzfahrtschiff machen und dafür so viel ausgeben, wie ein Mittelklassewagen kostet. Ich glaube für dieses Klientel ist etwas anderes ausschlaggebend. Solange die Transporte nur von Roskomos durchgeführt wurden, mussten alle Weltraumtouristen ein Kosmonauten-Basistraining durchlaufen und das dauert Monate. Wer so reich ist, hat nicht die Lust sich monatelang auf einen Trip von ein oder zwei Wochen vorzubereiten. Eher bezahlt er ein zweites Ticket für jemanden der alle Arbeit für ihn erledigt. Wer Passagier in einem Flugzeug ist, oder auf einem Schiff, muss das ja auch nicht steuern können, dort gibt es eine kurze Einweisung in die Sicherheitsmaßnahmen im Falle eines Falles. Ich halte das auch für nicht unmöglich, denn ausgereift ist die Technik nach Jahrzehnten. Die heutigen Raumschiffe können im Prinzip vom Computer alleine gesteuert werden. Wenn dann noch ein Profiastronaut als Pilot für Notmaßnahmen an Bord ist, denke ich reicht das. Kommerzielle Unternehmen können ihre eigenen Richtlinien für Missionstraining aufstellen und so sehe ich dafür eine Zukunft.

Man wird an eine kleine kommerzielle Raumstation andocken, die Versorgungsgüter kann man selbst mitführen, denn wir reden dann sicher nicht von Monaten im All, sondern ein bis vielleicht vier Wochen. Das alles ist heute schon möglich.

Wird es entscheidend billiger werden? Ich denke nicht. Heute ist schon die Falcon 9 mit Crew Dragon die billigste Möglichkeit ins all zu kommen. Die Rakete ist zu 70 % wiederverwendbar. Ähnliches gilt für die Kapsel, bei der nur der Verbindungsring zur Rakete verloren geht. Mit 100 % Wiederverwendung wie beim Starship versprochen, wird sich nur durch die Wiederverwendung nichts viel an den Kosten ändern. Eine Reduzierung wäre durch mehr Passagiere möglich, die im Starship Platz haben. Auf der anderen Seite muss man dann auch so viele Personen mit eigenem Terminplan für einen Trip zeitgleich starten, was angesichts des Klientels dann doch wieder schwierig wird. Vielleicht wird es in 30 Jahren auch kein Starship sein, sondern ein kleines Shuttle. Der Dream Chaser ist heute so ein kleines Shuttle. Er wurde der NASA von Sierra Nevada auch für Passagiertransporte angeboten und basiert auf einem NASA-Enwurf für ein Rettungsboot für die ISS Astronauten. Er wäre dann ebenfalls zu 100 % wiederverwendbar. Sierra Nevada will nun seine Weltraumsparte ausgliedern, weil sie meinen das ihr Umsatz in den nächsten zehn Jahren von 400 Millionen Dollar auf 4 bis 5 Milliarden Dollar anwachsen will – nur mit Transporten zur ISS kann man nicht mit solchen Einnahmen rechnen.

Ebenso sind Missionen zum Mond – entweder als Swing-By wie Apollo 13 oder um in eine Umlaufbahn einzutreten denkbar. Für Ersteres benötigt man eine dreimal stärkere Trägerrakete als für eine LEO-Mission und das wäre jetzt schon möglich, für Letzteres dann eher ein fünf- bis sechsmal stärkere Trägerrakete was dann die Kosten doch ziemlich in die Höhe treiben würde, denn dann ist man bei einer Schwerlastrakete wie der SLS, die nicht nur teuer in der Produktion, sondern auch in der Entwicklung ist.

Doch was ist mit den großen Vorhaben? Wernher von Braun wollte nach der Mondlandung zum Mars aufbrechen. Das war 1969, inzwischen sind über 50 Jahre vergangen und eine bemannte Marsexpedition ist nicht geplant. Ich denke, daran wird sich auch nichts ändern. Das Mondlandeprogramm war ein Sonderfall. Es entstand aus der Vorstellung die USA wären Russland technologisch hinterher und vor allem dies würde sich auch auf die politischen Beziehungen zu anderen Staaten auswirken, die dies auch so sehen könnten. Es gibt nicht wenige Stimmen, die sagen, dass man Apollo wäre, Kennedy nicht ermordet worden wahrscheinlich Mitte der Sechziger wieder abgebrochen hätte, als klar wurde, dass man mit Gemini Russland überholt hat. Eine Marsexpedition wäre aber mindestens genauso teuer, was bedeutet das sich der NASA Etat über einige Jahre um ein vielfaches erhöhen müsste. Die Motivation dies zu tun, sehe ich nicht. Vielleicht geht China so etwas an, wenn ihre Wirtschaft weiter so wächst, können sie sich das vielleicht bald leisten – es sind ja auch viel mehr Chinesen als Amerikaner, d.h., wenn beide Nationen dasselbe Jahreseinkommen pro Arbeitnehmer erreicht haben, dann kann China bei gleichem Anteil für die Raumfahrt wie sie die USA aufwenden, viel größere Projekte angehen. Schon heute starten sie von staatlicher Seite her mehr als die USA. Ob sie aber ein Marsprojekt auch durchführen, ist eine andere Sache, denn wie schon geschrieben, Apollo war nur in einem bestimmten politischen Bewusstsein, dem Sputnikschock möglich – es ist auch kein Zufall, dass die berühmte Rede Kennedys nur wenige Woche nach Gagarins Erdumrundung stattfand.

Derzeit läuft Artemis und ich denke es wird auch zu einer erneuten Mondlandung kommen. Denn anders als bei Apollo muss man nicht bei Null anfangen. Die Schwerlastrakete ist inzwischen entwickelt, die Orion ebenfalls. Nun fehlt noch der Mondlander und nach dem derzeitigen Konzept einige kleine Module für eine Raumstation im Halo-Orbit. Das ist finanzierbar. Ob es dann aber viel ein umfangreicheres Projekt wird als bei Apollo, also z.B. eine permanente Station auf der Mondoberfläche? Wohl eher nicht denn dazu wären erhebliche Mehraufwendungen nötig. Schon jetzt ist ja ein bemannter Artemis Flug nur alle in bis zwei Jahre geplant – Bei Apollo waren es bis zu fünf pro Jahr. Das zeigt, wie derzeit am Projekt gespart wird.

Jenseits von Mond und Mars gibt es wenige Ziele. Zur Venus kommt man genauso einfach zum Mars. Doch landen kann man nicht – sie scheidet also aus. Das Gleiche gilt für die anderen Planeten – sie sind noch schwerer erreichbar und zu unwirtlich. Bei Merkur ist es zu heiß, Jupiter und Saturn haben tödliche Strahlungsgürtel, die Missionsdauern werden noch länger. Erdnahe Asteroiden wurden als Ziel von Orion auserkoren, bevor man Artemis auflegte – doch wozu? Sicher man kann viele erdnahe Asteroiden mit einem vergleichsweise geringen Aufwand erreichen, die Missionsdauern liegen dann auch in der Größenordnung von Marsmissionen. Aber dafür, dass Menschen dort sinnvoll arbeiten können sind sie zu klein. Ein Hopser und der Raumfahrer hat Fluchtgeschwindigkeit erreicht.

Ich sehe auch keine Technologie am Horizont, die daran was ändert. Gerade wurde ein Auftrag für die Erforschung von nuklearen Stufen vergeben. Sie können die Nutzlast zum Mars erhöhen, aber nicht so drastisch, als das eine Expedition dann bezahlbarer wird, wobei dies auch nur zum Teil an den Transportkosten liegt. An den klangen Reisezeiten ändern sie nichts. Das gilt auch für Ionentriebwerke, Bei ihnen ist die Missionsdauer eher noch länger. Immerhin offerieren sie eine etwas größere Nutzlaststeigerung als nukleare Triebwerke und sind ausgereift, wenngleich auch nicht in der Größe verfügbar die man für bemannte Missionen benötigt. Sie könnten für unbemannte Teile wie Habitat, Ausrüstung, Treibstoffvorräte zum Einsatz kommen.

Wahrscheinlich wird die bemannte Raumfahrt in 30 Jahren billiger werden – den Trend gab es ja schon in den letzten Jahrzehnten. Der angesprochene Weltraumtourismus könnte davon profitieren. Für Leute die nicht Millionäre sind, könnte es bis dahin mehrere Möglichkeiten Suborbitaltourismis durchzuführen. Hier ist eine vollständige Wiederverwendung möglich, sodass die Kosten, wenn man den Treibstoffverbrauch als Basis nimmt, dann etwa zehnmal teurer als ein Flugticket über den Atlantik sein. Dann wäre Suborbitaltourismus massentauglich und durch die vielen Flüge bleibt er auch preiswert.

23 thoughts on “Bemannte Raumfahrt – die nächsten Jahrzehnte

  1. Die Summen die für die erforschung eines nuklearen Antriebes vorgesehehn ewrden sind aber sehr gering. Mit einem Ergebnis welches über Poewerpoint hinausgeht wird man hier nicht rechnen.
    Auch ist das Ziel mit „Cislunar“ sehr seltsam gewählt.
    „Agile“ Raumschiffe, die schnell die richtung ändern können machen wenig sinn.
    Wenn aus dem DRACO Programm mehr werden sollte als Powerpoint, dann nur wenn das DOD sich hier einschaltet.
    Bei der Kandenz mit der China Raketen startet, könnten im Konfliktfall die schweren US Aufklärungssatteliten binnen kürzester Zeit neutralisiert werden. Es gibt dann zwei möglichkeiten dem entgegenzuwirken. Entweder man ersetzt die ausgeschalteten Geräte durch viele kleinere mit dadurch gezwungenermaßen geringeren möglichkeiten. Oder man spendiert den scherwen Geräten wie KH11 einen Nuklearthermischen Antrieb damit die im Falle eines Angriffs schnell manövrieren können.

  2. Guten Abend,
    ich hätte da eine Frage bezüglich der bemannten Raumfahrt. Um eine Marsmission bzw. Mondmission durchzuführen ist es unabwendbar ein Schutz gegen Kosmische Strahlung in das Raumschiff zu integrieren. Meine Frage hierzu, wie weit ist denn die technologische Fortschritt im Bereich „Schutz vor Kosmische Strahlung“? Denn manche behaupten, interplanetare bemannte Missionen (Marsmission) seien nicht möglich, da der menschliche Körper die ganze Zeit von Kosmischer Strahlung bombardiert wird. Beziehungsweise, der Mensch kann nicht lange auf dem Mars, oder Mond aufhalten, wegen der Kosmischen Strahlung. Gibt es hierzu Lösungsansätze?

    Für eine Antwort danke ich Ihnen, Herr Leitenberger.
    Viele Grüße,
    Duc Lo Nguyen

    1. Hallo

      Die Strahlenbelastung ist eigentlich recht gut erforscht. Es gibt nicht nur Detektoren an Bord von Satelliten und Raumsonden, sondern man hat auch Dosimeter so abgeschirmt wie dies durch Raumanzüge oder Hüllen von Raumfahrzeugen wäre und als Experiment zum Mars geschickt.

      Die widersprüchlichen Aussagen rühren daher das die Belastung nicht konstant ist. Ein großteil davon stammt von der Sonne und schwankt in einem 11-Jahreszyklus. Neben dieser langfristigen Schwankungen gibt es Ausbrüche auf der Sonne die kurzzeitig (Stunden) die Belastung um ein vielfaches erhöhen können.

      Die verschiedenen Meinungen rühren daher wie die Autoren damit umgehen – ignorieren sie die heftigsten aber seltenen eReignisse oder nicht und wenn nein, was ist das tolerierbare Strahlungslevel? Das was man in einem Jahr an Strahlung natürlicherweise aufnimmt oder in einem Jahrzehnt?

      Ebenso ist natürlich bekannt wie man sich vor der Strahlung schützen kann, doch das alles addiert Gewicht oder macht die Mission komplizierter, wenn sich z.B. eine Besatzung auf dem Mars eingraben muss. Die Lösungsansätze sind bekannt, man muss eben abschirmen, am besten durch Wasser, doch die Masse die man dafür braucht ist für einen effektiven Schutz inakzeptabel hoch.

      1. Hallo,
        gibt es Lösungsansätze mit geringem Gewicht, oder wird daran gerade geforscht? Denn mit schweren Gewicht ist es nicht machbar von der Erde aus zu starten. Eher von Mond.
        Noch eine kurze Frage, denken Sie, dass die Menschen interplanetare Raumfahrt betreiben wird? Ich meine nicht eine Zeitspanne von 30 Jahren sondern von 100 bzw. 300 Jahre?

        Grüße

        1. Da bin ich überfragt. Stellen sie sich mal vor man hätte jemand im Jahre 1721 bis 1921 (also vor 100 bis 300 Jahren) über die Raumfahrt in 100 bis 300 Jahren gefragt ….

          Ich tue mich schon schwer mit Prognosen über die nächsten Jahrzehnte.

          1. Hallo,
            danke erstmal für Ihren Antworten. Ich hätte da nur noch eine letzte Frage. Gibt es schon Lösung bezüglich des schweren Gewichts? Gibt es schon eine Lösung die wenig wiegt?

            Vielen Dank!

            [Antwort Bernd Leitenberger]
            Die Abschirmwirkung ist physikalisch definiert und um so besser je mehr Wasserstoff ein Stoff enthält, da sind die Möglichkeiten begrenzt. Entweder man führt Wasser mit das man sowieso benötigt (dann aber mit abnehmenden Schutz im Laufe der Mission) oder man nimmt einen Kohlenwasserstoff mit hohem Wasserstoffanteil wie Methan (auch als Treibstoff nutzbar) oder Polyethylen. Doch die Möglichkeiten waren schon vor Jahrzehnten bekannt und da sich die Materialen seitdem nicht verändert haben ist das Gewicht auch dasselbe. Weniger Gewicht ginge nur durch Enge, also indem man z.B. die ganze Mannschaft in einen wassertank sperrt…

          2. Also was zumindest geladene Teilchen betrifft, arbeit afaik die NASA da an magnetischer Abschirmungen mittels Suptraleiter. Steck aber noch komplett in den Kinderschuhen.

            Ansonsten ist das ganze Strahlungsproblem eine Sache über die sich NASA und Co. seit Jahren die Köpfe zerbrechen. In Studien wurde festgestellt, dass Materialien mit hohem Wasserstoffgehalt, wie z. B. Polyethylen, Primär- und Sekundärstrahlung stärker reduzieren können als Metalle, wie z. B. Aluminium. Das Problem bei dieser „passiven Abschirmung“ ist, dass Strahlungswechselwirkungen im Material Sekundärstrahlung erzeugen.

            Was Raumfahrt in 100-300 Jahren betrifft:

            Da würde ich diesen Blog empfehlen.

            http://toughsf.blogspot.com/

            Ja, behandelt sich mit Sci-Fi Themen ,aber sie versuchen hier möglichst wissenschaftlich akurat vorzugehen.

    1. Die Begründung wurde doch geliefert:

      „However, in a hastily arranged call with reporters to announce the selection of only SpaceX, officials acknowledged that limited budgets forced them to select only SpaceX. The agency received $850 million for the HLS program in fiscal year 2021, about one-fourth its original request.“

      Also wenn man nur ein Viertel der Mittel bekommt die beantragt werden bleibt nichts anderes übrig als den billigsten Anwärter zu nehmen. Geplant war zumindest zwei in eine nächste Runde zu schicken.

      1. Lustig finde ich ja, dass nun Fanboys beginnen das „Ende“ von Boeing, Lockheed, Blue Origin etc zu verkünden, weil alle außer SpaceX in Sachen Raumfahrt sowieso „nichts“ mehr gebacken kriegen.

        https://spacenews.com/nasa-selects-spacex-to-develop-crewed-lunar-lander/

        Erste Kritik an der Entscheidung gibt es schon. Es hat auch Verwunderung ausgelöst, dass es kurz vor der Ablöse der alten (noch unter Trump besetzten) NASA Führung kam.

        Desweiteren ist es relativ wahrscheinlich ,dass das aktuell geplante Konzept wieder komplett umgeschmissen wird. (Wäre ja nichts Neues, siehe Raumstation Freedom, Constellation, etc…)

      2. Ich frage mich nur, warum SpaceX mit dem Konzept des komplett wiederverwendbaren Starships, dermaßen billigerer war als die Konkurrenz. Hier liest man ja immer wieder, dass sich die Wiederverwendung überhaupt gar nicht lohnen würde und die Kosten durch die Wiederverwendung gar nicht sinken würden. Schon merkwürdig das alles…

        1. Ihr Angebot war billiger.

          (Es war (vermutlich ist es immer noch) früher übrigens durchaus üblich, dass Firmen sehr niedrigpreisige Angebote abgegeben haben, um dann bei den normalerweise zu erwartenden Änderungen entsprechend überproportional die Hand aufzuhalten. Warum sollte diese Strategie nicht mehr angewendet werden?) Ansonsten sehe das was EA und vineyard schon geschrieben haben.

  3. Also verstehe ich den Ablauf so:
    1. LOP G Wird mit FH gestartet.
    2. Versorgt wird LOP G mit Drago XL
    3. Die Astronauten fleigen mit Orion auf SLS zum LOP G
    4. Das Lunar Starship startet aud Superheavy in den LEO wir dann mit Starshiptankern mehrmals auggetankt und fliegt dann zum LOP-G
    5. Das Lunarstarship landet auf dem Mond, wartet dort z.B14 Tage, fliegt dann wieder zum LOP G
    6. Die Orion bringt die Astronauten zurück zur Erde.

    Klingt wie unter Drogen oder Alkoholeinfluss geplant. Entweder glaubt mann das Starship funktioniert, dann ist die SLS/Orion und das LOP G überflüssig oder man traut dem Starship nicht dann sollte man es aber auch nicht zum bemannten Mondflug einsetzen, da es kein Rettungssystem gibt.

    1. Ja, wenn man sich dann auch noch vergegenwärigt, dass im Laderaum eines Fracht-Starships so ca. 3-4 komplett fertig für den Mondflug aufgetankte und konfigurierte Orion/ESM passen und zum Mond transportiert werden könnten – nur um mal die Dimensionsunterschiede darzustellen.
      Angelblich soll der eine Mitbewerber mit negativen Massen gerechnet – nach dem Motto, den Lander kriegen wir schon noch leichter, ährlich, ganz ährlich – und der andere soll kein rechtskonformes Angebot unterbreitet haben.
      Da blieb der NASA wohl nichts anderes übrig … entweder Spass mit X oder es gibt halt nix!

    2. „Klingt wie unter Drogen oder Alkoholeinfluss geplant.“

      Na ja, das sicher nicht.

      Während die Fanboys jubeln, hab ich mir mal einige kritische Stimmen angesehen und es läuft scheinbar grundsätzlich darauf hinaus, dass SpaceX hier wohl ein Konzept abgeliefert hat, dass in das aktuelle Budget passt. Und das Budget ist leider immer noch ein Witz.

      Einige sehr zynische Stimmen sehen die Entscheidung schon als Pfad zur Einstellung des Programms. (Immerhin stammt es ja noch aus der Trump Era.)

      Soweit würde ich nicht gehen, aber Fakt ist, dass das Projekt allgemein ein deutlich höheres Budget braucht.

      1. Dass das der erste Schritt zur Einstellung des Projekts war, war mein erster Gedanke. SpaceX stellt das Starship jetziger Planung ein und die NASA erklärt, dass mit der modifizierten Version die Bedingungen hinfällig sind und ist fein und günstig ohne Vertragsbruch raus und vergisst einfach die Neuausschreibung.

        1. Oder es kommt alles ganz anders: Nach 3-4 Flügen SLS+Orion wird Artemis, so wie es jetzt geplant ist, eingestellt.
          Übrig bleibt ein Raumschiff, das den Namen „Aries 1b“ trägt * … okay, die Form ist ein klein wenig anders, das Flug-/Einsatzprofil jedoch verdammt ähnlich mit dem „Original“ 😉

          *: + möglicherweise Aries 1a, Aries 1c, …

  4. Guten Mittag;
    Ich bin voellig geschockt, dass die Nasa, Spacex ausgewaehlt hat um auf dem Mond zu landen. Ich verstehe den Grund einfach nicht, warum die NASA auf ein System vertraut, dass wahrscheinlich nicht realisierbar ist. Diese Entscheidung so hoffe ich wird wahrscheinlich vom neuen Nasa Admin zurueckgenommen. Es ist schon dreist, ohne den neuen Nasa Admin so eine Sache zu entscheiden. Am meisten wenn man nur auf eine Karte setzt =>Spacex . Jetzt wird es mit dieser Entscheidung keine Mondlandung geben. Aber ich frage mich immer noch, so hoch wie Starship ist, braucht man doch eine Landeplattform. Das Ding kippt bei einer nicht ebener Flaeche doch hundertprozentig um. Ich bin einfach nur geschockt von dieser Entscheidung und sehe schwarz fuer die naechste Mondlandung

    1. Die zuständige Verwalterin meinte sinngemäß, naja wir hatte nicht genug Kohle und die Anderen konnten wir uns nicht leisten.
      Also bevor wir zugeben, dass wir gescheitert sind, versprechen wir SpaceX Geld zu geben, aber das ist an Erreichung von Zwischenzielen gebunden.
      Wenn kein Wunder passiert, dann wird SpaceX relativ früh gegen eine Wand laufen und kein weiteres Geld bekommen.

      Aber ich bin mir sicher dass es eine Mondlandung geben wird, nur wird die Flagge auf dem Lander keine Streifen haben.

  5. Das hat die Trump NASA bschlossen. Also wird das voraussichtlich eh gekippt. Eventuell war das ein kluger Schachzug, wegen den fanatischen Musk-jüngern kann das Thema nicht so einfach beerdigt werden. Wenn man sieht das das Starship gemurkse nichts wird, wird dann vielleicht doch noch BE als zweiter dazu genommen.

    1. Gemurxt wird imo. leider grad allgemein.

      Zitat aus dem Artikel, den ich oben gepostet habe.

      „Lueders wrote that each of the three companies‘ „Option A“ proposals were above the agency’s proposed budget for the HLS program.“

      Wie soll hier etwas herauskommen, wenn einfach keine vernünftigen Gelder fließen?

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