Frag Google!

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Heute ein kleiner Blog, der sich bei meiner Recherche für die DART Mission ergab. Ich wollte wissen, wie viel das Ziel Didymos wiegt und gab bei Google Suche ein: „Didymos mass“ (ich gebe meistens die Stichworte in Englisch ein, weil ich dann vorwiegend englische Treffer erhalte, die in der Regel besser als die deutschen sind). Und Google, antwortet wie hier gezeigt:

Google Suchanfrage
Google Suchanfrage

Es sollen also 5 × 1010 kg sein. Das kam mir wenig vor, vor allem weil unten im Ergebniskasten noch die Massen von Asteroiden angegeben sind die schon von Raumsonden besucht wurden. Und Bennu mit einer größeren Masse ist deutlich kleiner als Didymos (550 zu 780 m Durchmesser) und man weiß durch die Erforschung mit OSIRIS-Rex das er eine geringe Dichte hat. Didymos hat aber einen Satelliten, den Kleinplaneten Dimorphos der ihn umkreist, dadurch sollte seine Schwerkraft und damit auch Masse genau berechenbar sein.

Google referenziert im Kasten rechts die deutschsprachige Wikipedia. Besucht man aber diese Seite, so findet man dort keine Massenangabe, auch nicht bei der englischsprachigen (die dort fehlende Masse war überhaupt der Grund diese Suchanfrage zu stellen).

Also suchte ich weiter und fand diese Seite mit mehr Daten und – wichtig – Referenzen zum Überprüfen. Danach sind es 5 × 1011 kg, also zehnmal mehr. Nun kann man das nachrechnen. Unter der Annahme das der Körper eine perfekte Kugel ist, errechnet sich nach der bekannten Formel für das Volumen einer Kugel (V = 4/3 × π × r³) das Volumen zu 2,48 × 1011 l. Da ein Volumen von 1 l bei einer Dichte von 1 genau ein Kilogramm wiegt, müsste der Asteroid schon sehr porös sein, um nur 5 × 1010 kg zu wiegen (Dichte 0,2 kg/l), das ist selbst für lockeres Gestein sehr wenig. Die Seite nimmt eine Dichte von 2,17 kg/l an, einer typischen Dichte von Gesteinsasteroiden und kommt so auf die besagten 5 × 1011 kg, der Wert ist also nachvollziehbar. Es ist auch eine Ungenauigkeit angegeben, nämlich 4×1010 kg.

Bei Didymos ist die Masse, nämlich relativ gut bestimmbar. Er hat einen Satelliten, Dimorphos von 160 m (geschätztem) Durchmesser der ihn in 11,9 Stunden in im Mittel 1,19 km Distanz umrundet. Daraus ist seine Gravitationskraft und dank der konstanten Gravitationskonstante auch die Masse berechenbar. Die Unsicherheit relativiert dann aus den Bahnbestimmungen von Dimorphos. Die Masse ist somit genauer bekannt, als der Durchmesser, der nur auf 100 m genau ist, was an der Dichte einiges ausmacht – hätte er 880 m Durchmesser so würde sie auf 1,51 kg/l sinken (unterhalb der von Phobos, bei dem man Hohlräume vermutet) und bei 680 m Durchmesser würde sie auf 3,27 steigen. Das wäre deutlich über der Dichte selbst dichter Gesteine, die wir von der Erde kennen. Gneis als Bestandteil von Granit liegt bei 2,5 bis 2,95 und Basalt zwischen 2,2 und 3,2 (Quelle). Bei einem Asteroiden fehlt auch die Kompression durch äußere Gesteinsschichten, die für die hohe Dichte von Gesteinen auf der Erde die unterhalb der Erdkruste entstehen (wie Basalt oder Granit) verantwortlich ist. In diesem Falle müsste Didymos größere Mengen an schweren Elementen wie Eisen aufweisen, was sich bisher aber nicht in den Spektren zeigte.

Warum schreib ich das? Wenn immer ich einen vollkommenen Blödsinn höre, fälltt mit Sicherheit der Satz „Das steht so im Internet“. Im Internet steht viel, meiner Ansicht nach mehr Falsches als Richtiges. Selbst eine völlig blödsinnige Anfrage wie „Ist die Erde eine Scheibe“ liefert 4,2 Millionen Treffer, an prominentester Stelle übrigens DLR_NEXT, Planet Schule, Deutschlandfunk und Wikipedia …

Es zeigt aber auch, das man immer die Kurzantworten die Google auf einfache Fragen präsentiert, hinterfragen sollte. Gut das kann man, wenn man mit Notebook oder Tablett surft. Doch es gibt auch entsprechende Assistenten, die Fragen, die man nur spricht, beantworten wie Siri, Alexa, Cortana und Co und da bekommt man nur diese Antwort, bei einem Gerät ohne Bildschirm wie einem Amazon Echo kann man auch gar nicht weiter recherchieren.

Was lernen wir daraus – gebt euch nicht mit der erstbesten Antwort zufrieden, sondern hakt nach!

Im Allgemeinen gilt:

Es gibt einige Fälle, in denen Google-Suchergebnisse falsche Informationen bereitstellen können. Hier sind einige Beispiele:

  • Veraltete Informationen: Google-Suchergebnisse können veraltete Informationen bereitstellen, insbesondere bei schnelllebigen Themen wie Schlagzeilen, politischen Entwicklungen oder wissenschaftlichen Entdeckungen.
  • Fehlerhafte Informationen: Es kann vorkommen, dass fehlerhafte oder irreführende Informationen auf Websites hochrangig rangieren und in den Suchergebnissen angezeigt werden.
  • Manipulation von Suchergebnissen: Es gibt Fälle, in denen Websites und SEO-Experten versuchen, die Suchergebnisse zu manipulieren, indem sie bestimmte Keywords und Links optimieren, um ihre eigenen Websites hochrangiger zu machen.
  • Filterblasen: Personalisierte Suchergebnisse können dazu führen, dass Benutzer eine begrenzte Sicht auf die Welt erhalten, da sie nur die Informationen sehen, die ihren Vorlieben und Suchverläufen entsprechen.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Beispiele kein vollständiger Überblick über alle möglichen Fehlerquellen bei Google-Suchergebnissen sind, aber sie zeigen, dass es wichtig ist, kritisch mit den Suchergebnissen umzugehen und sicherzustellen, dass man aus verschiedenen verlässlichen Quellen informiert wird. Hier sind einige Beispiele für jeden der vier Punkte:

Veraltete Informationen:

  • Ein Artikel über eine politische Entwicklung, der vor einem Jahr veröffentlicht wurde und nicht mehr aktuell ist.
  • Ein Wikipedia-Artikel über eine neue Technologie, der nicht mehr aktualisiert wurde, seit sie veröffentlicht wurde.

Fehlerhafte Informationen:

  • Eine Website, die falsche Informationen über eine medizinische Bedingung bereitstellt.
  • Eine Nachrichtenquelle, die eine falsche Information über ein Ereignis veröffentlicht hat.

Manipulation von Suchergebnissen:

  • Eine Website, die gefälschte Bewertungen und positive Rezensionen für ein Produkt veröffentlicht hat, um ihre Platzierung in den Suchergebnissen zu verbessern.
  • Ein Unternehmen, das gezielt bestimmte Keywords optimiert hat, um hochrangig in den Suchergebnissen angezeigt zu werden, obwohl es nicht relevant für die Suchanfrage ist.

Filterblasen:

  • Ein Benutzer, der nur Informationen über ein bestimmtes politisches Thema aus einer bestimmten Perspektive sieht, da die Suchergebnisse anhand seiner vorherigen Suchanfragen und Interessen personalisiert wurden.
  • Ein Benutzer, der ausschließlich Nachrichtenquellen sieht, die seiner politischen Überzeugung entsprechen, da die Suchergebnisse auf seiner Browserverlauf personalisiert wurden.

Mit dem Einziehen von küpnstlicher Intellugenz (KI, auch Artifical Intellicngce AI) ergebn sich neue Probleme. Ein populäres und frei verfügbares System ist ChatGPT. Das System ist ein ChatBOT, dessen stärke die Sprache ist. Er ist sehr vielfältig, kann z.B. Witze erzeugen, Rätsel, sich als Dichter, Romanschreiber betätigen aber auch Hausaufgaben erledigen, je nachdem wie man ihn instruiert. Sofern es sich aber nicht um fikitive Inhalte oder Prosa handelt, sondern er Texte verfasst die Fakten enthalten wird ChatGPT fehlerhaft. Einfache Anfragen über Themen oder allgemeine Tatsachen sind noch einigermaßen korrekt und offerieren ein gepflegtes Halbwissen. Je detaillierter die Frage wird, also je spezifischer sie ist um so falscher wird die antwort. In meiner rubrik ChatGPT habe ich einige Beispiel von Konversationen aufgeführt. Das System macht einen intelligenten Eindrucjk, ghibt zum Beispiel Fehler zu, wenn man es darauf hinweist, aber es lernt nichts hinzu, liefert bei der nächsten Frage nach demselben Tatbestand also wieder die falsche Antwort. Noch seltsamer. Als ich dies bei der schwersten Nutzlast einer Ariane 5 überprüfte (wo das System den 2020 gestarteten Galaxy 30, ein eta 3.300 kg schwerer Kommunikationssatellit dafür hielt, schwankten bei den drei Antworten die Startdaten: Mal war es 1998, mal 2002 mal 2011, jedoch neimals das korrekte Datum 2020.

Die Erzeugung mittels eines neuronalen Netzes scheint daten zu verfälschen oder willkürlich zu generieren, es wird keine Datenbank wie bei Google für die Anfrage der Fakten genutzt. So erzeugt auch das System neue Abkürzungen wie ESC für European Solid Rocket Motor-A) anstatt Etage Secondaire Cryogenique. Da das System die TOPS Sonden als Vorgänger von Voyager gar nicht kannte, erfand es völlig neue Sonden, welche Energie auf dem Kern der äußeren Planeten in Strom umwandelten!

ChatGPT selbst befragt antwortet so:

Bernd Leitenberger: Wie zuverlässig ist ChatGPT im Vergleich zu Google?

ChatGPT:

Als künstlicher Intelligenz-basierter Chatbot wurde ChatGPT von OpenAI trainiert, um eine große Menge an Texten zu verarbeiten und auf Fragen zu antworten. Im Vergleich zu Google ist ChatGPT in Bezug auf die Bereitstellung von Informationen jedoch beschränkter.

Google ist eine umfassende Suchmaschine, die Milliarden von Websites durchsucht und eine Vielzahl von Informationen bereitstellt, darunter Nachrichten, Bilder, Videos und vieles mehr. ChatGPT kann jedoch nur auf die Daten zugreifen, die es während seiner Trainingsphase gesehen hat, und ist daher beschränkt auf das Wissen, das es zum Zeitpunkt des Trainings erworben hat.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ChatGPT in der Lage ist, menschenähnliche Konversationen zu führen und auf Fragen in einer natürlichen Sprache zu antworten, während Google in erster Linie darauf ausgelegt ist, eine große Menge an Informationen zu bereitstellen und nicht unbedingt in der Lage ist, Konversationen zu führen oder auf Fragen in einer natürlichen Sprache zu antworten.

Letztendlich hängt die Zuverlässigkeit von ChatGPT und Google davon ab, welche Art von Informationen benötigt werden und wie die Informationen genutzt werden sollen. Für die Bereitstellung umfassender Informationen empfiehlt es sich, auf Google zurückzugreifen, während ChatGPT besser geeignet ist, um auf Fragen in einer natürlichen Sprache zu antworten.

Bernd Leitenberger: Sind die Angaben, die ChatGPT bei fragen nach Fakten und Daten wiedergibt korrekter als eine Abfrage bei der Suchmaschine Google?

Ob die Informationen, die ChatGPT bereitstellt, korrekter sind als eine Abfrage bei Google, hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass keine künstliche Intelligenz oder Suchmaschine 100% korrekte Informationen bereitstellen kann.

ChatGPT wurde von OpenAI trainiert, um auf Fragen in einer natürlichen Sprache zu antworten und eine große Menge an Texten zu verarbeiten, aber es kann trotzdem Fehler machen oder veraltete Informationen bereitstellen, insbesondere wenn es um schnelllebige Themen oder sich ständig ändernde Informationen geht.

Google ist eine umfassende Suchmaschine, die eine große Menge an Informationen bereitstellt, aber es kann auch fehlerhafte oder manipulierte Informationen in den Suchergebnissen bereitstellen.

Letztendlich ist es wichtig, bei der Verwendung von ChatGPT und Google wie jeder anderen Informationsquelle kritisch zu sein und mehrere Quellen zu überprüfen, um sicherzustellen, dass die bereitgestellten Informationen korrekt und zuverlässig sind.

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2022 sind solche AI-.basieren Systeme selbst den fehlerhaften Google anfragen noch unterlegen, jedoch haben Microsoft und Google angekündigt solche Systeme in ihre Suchanfragen zu integrieren. Da dann mal gute Nacht! Da viele meinen, was im „Internet stehe“ korrekt sein müsste werden Millionen von falschen Suchergebnissen die Wahrheit nach und nach zudecken!

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