Gesucht: ein Titel
Noch ist das Buch nicht fertig, aber ich bin nun bei Neptun angekommen, sodass zum Fakten zusammenschrieben nur noch das Abkürzungsverzeichnis und etwas bei der Sonde bleiben, da kann ich mir mal Gedanken um den Titel machen. Wie immer fängt bei mir ein Buch mit einem Arbeitstitel an, das war „Voyager 1 und 2“ und als Untertitel „Technik und Geschichte“. Schließlich weiß ich meist am Anfang nicht was ich alles reinnehme und was nicht. Jetzt bin ich weiter und überlege ob es nicht was Griffigeres gibt, etwas was auch die potentiellen Käufer anspricht. Derzeit lautet der Titel „Voyagers Grand Tour“, der Untertitel ist bei „Technik und Geschichte“ geblieben.
Aber ich habe doch Dutzende, vielleicht sogar Hunderte an intelligenten, fantasievollen, kreativen Bloglesern, vielleicht fällt denen ja was Besseres ein? Bei den Raumsondenlexika habe ich einen Vorschlag etwas angepasst übernommen: „Mit Raumsonden zu den Planetenräumen“ stammt von einem Blogleser. Mir gefiel die Reminiszenz an Oberth (Die Rakete zu den Planetenräumen), obwohl wahrscheinlich selbst bei den vorgebildeten Lesern die wenigsten dies realisieren werden. (Ich hätte es erklären sollen, wie ich gerade beim Durchsehen meines Exemplars sehe, habe ich den Titel nie erklärt …).
Also macht Vorschläge. Der Titel/Untertitel sollte zum Inhalt des Buchs passen. Idealerweise animiert er zum Kauf.
Ich habe mir zuerst auch Gedanken gemacht, dass der Titel so klar sein sollte, das man es nicht mit dem Raumschiff Voyager aus dem Star-Trek Universum verwechselt. Je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto mehr reifte in mir eine Idee: Warum das Buch nicht zweimal veröffentlichen? Gleicher Inhalt nur unterschiedliches Vorwort und unterschiedlich Titel und unterschiedliche Kurzzusammenfassung in den Katalogen. Also so was wie „Raumschiff Voyager“ Untertitel: „Voyagers Treck zu den Sternen“. Als Bild auf dem Cover könnte man eines des Star-Trek Voyager nehmen, und da noch kleine echte Voyager Sonde rein-montieren. Die Beschreibung müsste dann hinreichend doppeldeutig sein, das man meint es geht um Star Trek Voyager aber die Keywords aus diesem „Universum“ eben noch nicht vorkommen so wie oben „Treck“ anstatt „Trek“.
Im Vorwort dieser Ausgabe würde ich darauf eingehen, das die echte Raumfahrt doch viel spannender und interessanter ist als irgend eine Phantasie ist und die beiden echten Voyager-Sonden enorm viel erreicht haben, und zwar ohne das man mal eben die Gesetze der Physik aufhebt, sondern indem man Rechner, die in er Leistung mit einem ZX81 vergleichbar sind, umprogrammierte. Publizieren kostet bei BOD ja nicht mehr viel. (19 Euro einmalig). Als Nebeneffekt könnte ich das Buch komplett in Graustufen gestalten und so etwas billiger anbieten, was dann auch eine Alternative für alle wäre die nicht unbedingt Farbe brauchen. Ich rechne mit rund 40 bis 50 Farbseiten, das macht alleine 5 Euro aus.
Damit ihr wisst, was im Buch vorkommt, und dies bei der Titelsuche berücksichtigen könnt, hier das vorläufige Inhaltsverzeichnis:
Inhaltsverzeichnis
Raumsonden zu den Planeten vor Voyager 15
Die erforderliche Genauigkeit der Bahnbestimmung 36
Der hyperbolische Exzess oder c3 45
Die richtige Planetenkonstellation 48
Die Bahnauswahl für Voyager 54
Die Erforschung der äußeren Planeten vor der Raumfahrt 60
Die Mission nach den Vorbeiflügen 93
TOPS und Voyager – ein persönliches Urteil 115
CCS (Communication & Command System) 141
ACS (Altitude and Articulation Control System) 144
FDS (Flight Data Subsystem) 148
Struktur, Instrumentenplattform 166
Antriebssystem und Lagereglung 169
Radioisotopen Thermogeneratoren (RTG) 184
Plutonium ist nicht gleich Plutonium 189
Radioisotopen Heizelemente 193
Jupiter und die Strahlungsbelastung 201
ISS: Imaging Science System 207
Infrared Interferometer Spectrometer (IRIS) 221
Wie funktioniert ein Spektrometer? 223
Photopolarimeter System (PPS) 227
Ultraviolett Spectrometer (UVS) 231
CRS: Cosmic Ray Detector System 233
Low-Energy Charged Particles (LECP) 236
Plasma Science Experiment (PLS) 241
Planetary Radio Astronomy (PRA) 247
Triaxiales Fluxgate Magnetometer (MAG) 250
Von der Grand Tour zu Voyager 257
Der allgemeine Beobachtungsplan 279
Das Bild Jupiters nach den Voyagersonden 300
Der Beobachtungsplan für Saturn 313
Das Bild Saturns nach Voyager 337
Uranus – eine neue Sonde erreicht den geheimnisvollen Planeten 359
Das Bild Uranus nach Voyager 2 380
Neptun – der krönende Abschluss 390
Optimierung der Datenrate und des Raumfahrzeugs 391
Zwischen Uranus und Neptun. 398
Das Bild Neptuns nach Voyager 2 402
Voyagers Interstellar Mission 409
Erster Vorschlag:
Voyagers Reise zum Neptun und darüber hinaus…
Zweiter Vorschlag, aus 2001 Odyssee im Weltraum:
Neptun und dahinter die Unendlichkeit…
Noch einer, erwas unseriöser:
Die weltgrößten Hits zum Delta-Quadranten
So lustig ich die Idee auch finde, das Buch als Star Trek Sachbuch zu „tarnen“, kann ich nur eindringlich davon abraten! Meine Frau war von 20 Jahren in einem Star Trek Forum angemeldet, weil sie mit einem der Admins locker befreundet war. Sie ist genau wie ich kein Treckki, hat damals aber einen kleinen Einblick in die Szene bekommen. Leider nehmen viele das Thema Star Trek viel zu ernst. Sie sehen das nicht als TV- und Filmserie, sondern als Religion. Kaufen sich einige Trekkis das Buch als Star Trek Sachbuch, um dann festzustellen, dass es um Raumsonden geht, hast du ganz schnell einen Shit-Storm am Hals. Leider haben viele Star Trek Fans absolut keinen Humor und interessieren sich nicht im mindesten für „echte“ Raumfahrt!
Also um Shitstorms mache ich mir keine Sorgen. Wenn man die nicht bemerkt existieren die nicht und selbst wenn nichts davon ist im richtigen Leben. Wenn dann müsste ich mir ja auch wegen eines forums Gedanken machen, halt zwei wenn man das C64 forum noch dazunimmt.
Aber ich finde dieses Verhalten der Fans schon bedenklich. Ich bin kein Experte aber ging es Gene Roddenberry< nicht um Toleranz und gehört dazu nicht auch etwas Humor. Wie intolerant ist mann wegen einem Fehlkauf einen Shitsorm lostritt. Und es ist ja ein realer Gegenwert, ist ja nicht so wie bei ebay Verkäufen von "Wireless Lan Kabeln" oder den Verpackungen von Grafikkarten anstatt den Grafikkarten.
Ich muss hier doch einmal eine Lanze für Trekkies brechen. Die sind auch nicht aggressiver als die Fans anderer Fantasy-Universen. Im Gegenteil, da das Durchschnittsalter höher ist als z.B. bei Star Wars ist der Ton eigentlich eher gemäßigt. Allerdings sind sie dafür gerne sehr pedantisch was die Hintergrundgeschichte und die „Physik“ angeht, da hast du recht. Außerdem heißt es natürlich nicht, dass es unter ihnen nicht auch ein paar Choleriker gibt.
Aber wie würdest du reagieren, wenn du dir ein Kochbuch kaufst, bei dem es dann um „Rezepte“ zum Handwerken geht?
Ich habe mich auch schon einmal über ein Buch aufgeregt, das Raketen und Raumfahrt hieß – mit einer Saturn auf dem Cover – und in dem es zu einem großen Teil um den Bau und Einsatz von Modellraketen ging.
sehr pedantisch was Physik angeht? Also ich habe bei Star Trek selten was gesehen was physikalisch möglich wäre. Wenn man etwas frei erfindet warum sollte man dann bei der Erfindung pedantisch sein. Schon in der Klassik Reihe gibt es Regeln die gebrochen werden. Im Allgemeinen kann auch die Enterprise nicht durch die Zeit reisen, doch ich kenne mindestens drei Folgen die spielen in der Vergangenheit.
Ich meinte nicht die reale Physik, sondern die des StarTrek-Universums, also das was dort möglich ist. Diese Möglichkeiten sind heutzutage relativ eng abgesteckt und werden stets pseudo-technisch erklärt. Auch alle Zeitreisen haben eine mehr oder weniger glaubwürdige technische Erklärung bekommen.
In der ursprünglichen Serie wurde das ganze noch locker gehandhabt, aber auch diese wurden im Nachhinein in ein technisches Korsett gepresst.
Obwohl es bei Star Trek ursprünglich eher um Gedankenspiele ging – nach dem Motto: Was wäre wenn – und die Gegebenheiten, die dazu führten eher nebensächlich waren, legen viele Fans heute großen Wert auf diese Erklärungen.
„Auch alle Zeitreisen haben eine mehr oder weniger glaubwürdige technische Erklärung bekommen.“
Etwas was physikalisch nicht möglich ist kann man kaum technisch erklären. Was jeder Trekkie völlig ignoriert: schon das Fliegen mit Überlichtgeschwindigkeit ist eine Zeitreise weil die Lichtgeschwindigkeit nicht nur irgend eine größe ist sondern eng mit der Zeit verknüpft ist, damit auch mit Ursache -> Wirkung. Jede Wirkung kann nur später als die Ursache sein, weil selbst kräfte sich maximal mit lichtgeschwindigkeit fortbewegen.
Praktisches Beispiel: Ein Stern explodiert und um sich in Sicherheit zu bringen (die Explosion geschieht anfangs mit Lichtgeschwindigkeit) fliegt die Enterprise mit Überlichtgeschwindigkeit weg. Da die Schockfont so den neuen Standort später erreicht als die Enterprise hat die mal eben das Ursache – Wirkungsprinzip ausgehebelt, denn sie müsste dazu in der Vergangenheit (vor der explosion) gestartet sein, hat also eine Zeitreise absolviert.
Es ist eben nichts anderes als Fantasie. Wenn man dann ein künstliches Gerüst darum zieht wird es nicht logischer und richtiger, man outet sich nur als jemand der von Physik keine ahnung hat und einer kommerziellen fernsehserie / filme mehr Stellenwert einräumt als selbst die Macher dessen.
Wenn es keine lizenzrechtlichen Einwände gibt, dann ist der Titel „Voyagers Grand Tour“ nicht mehr zu topen. Unter diesem Titel gibt es auch eine sehenswerte Welt Dokumentation. Den Untertitel könnte man noch ändern in Technik und Missionsverlauf“, oder … Missionsverläufe (Voyager 2 hat ja bei Titan die Ebene der Planetenbahnen verlassen).
Ich finde „Voyagers Grand Tour“ grammatikalisch etwas holprig. Das ist so ein deutsch-englisches Gemisch. (Ist es die Grand Tour des Voyagers oder sind hier beide Sonden gemeint und müsste es dann nicht Grand Tours heißen?) 🙂
Wie wäre es statt dessen mit „Grand Tour – Die [*] Reisen der Voyager-Sonden“?
[*] hier eventuell noch ein effekthascherisches Adjektiv wie: faszinierenden, beeindruckenden, großartigen, spannenden, etc.
Wie wärs mit:
* Alles über Voyager 1&2: Die komplette Geschichte und Technik
* Die Bibel zu Voyager 1&2
* Voyager 1&2: Der Komplettwerk
Ist mir zu großspurig. Obwohl ich glaube das es auch im englischsprachigen Bereich nichts vergleichbares gibt, backe ich lieber kleine Brötchen und geben nicht schon beim Titel an,. schließlich weiß ich ganz genau was ich weggelassen habe, ich hätte problemlos auch 1000 Seiten über die beiden Sonden schreiben können.
Also mir gefällt „Voyagers Grand Tour“ als Titel am besten. Dabei bleibe ich wohl. Ich feile noch mal Untertitel der ist ja bei meinen Büchern bisher immer eine Beschreibung des inhalts, aber derzeit denke ich über
„Reisende zu den Gasriesen und darüber hinaus“ nach.
Was haltet ihr davon?
Das klingt gut, etwas 2001 Odysee im Weltraum und trotzdem der Wahrheit verpflichtet.
Oder im Harry Potter-Stil:
Voyager und die Gasriesen