Nachlese zum Artemis 1 Start

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Nun ist sie also nach einigen Verspätungen gestartet, die Artemis 1 Mission, die erste Mission der NASA zum Mond seit 50 Jahren. Ich will gar nicht viel drüber schreiben, nur ein paar Anmerkungen.

Zum einen war ich ein bisschen enttäuscht weil der Start nachts stattfand. Tagsüber sieht man einfach mehr. Ich hoffe, es gibt auch noch in den nächsten Tagen einige weitere Kameraperspektiven und Zeitlupeaufnahmen von Onboard-Kameras. Die fand ich bei Apollo immer besonders faszinierend.

Der Start war erfolgreich. Das klingt nun banal, sind die meisten Starts doch heute erfolgreich. Letztes Jahr waren von 102 Starts 97 erfolgreich, was eine Quote von 95 % entspricht. Ganz anders sieht es aber den Jungfernflügen aus. Da scheiterten die meisten von neuen Trägern in den letzten Jahren, egal ob es die von China entwickelten neuen Träger sind, oder von US-Firmen wie LauncherOne, Astra Rocket, Firefly Alpha. Aber der erfolgreiche Start von Artemis 1 knüpft an die Reihe der Saturn Raketen an, die alle erfolgreich waren, wenngleich es mehrere Starts mit Problemen gab.

Das nächste ist, dass wir auf den nächsten Start lange warten müssen. Im Mittel wird es eine Artemis Mission alle zwei Jahre geben. Artemis 1 ist bei Apollo mit den unbemannten Starts vor Apollo 7 vergleichbar. Es gibt im Artemisprogramm noch keinen Mondlander. Dessen Entwicklung wurde erst vor eineinhalb Jahren vergeben. Auf dem Mond landen kann man also nicht.Die Entwicklung verläuft im Zeitlupentempo. Beim Lander hat man nun einen zweiten Entwicklungsauftrag vergeben und SpaceX, welche den ersten Auftrag erhielten, gaben bekannt das der erste Lander nur ein „Skelett“ sein soll.Gerade mal fähig zu landen. Er kann noch nicht zurückkehren und auch keine Besatzung beherbergen. Eigentlich die Hauptaufgabe eines Mondlanders. Im April wurde dann ein Nachfolgeauftrag für einen Lander bewilligt, der das kann und ein Lander für die zweite Landung wurde vor wenigen tagen für 1,1,5 Milliarden Dollar bestellt.

Artemis leidet darunter, dass es extrem langsam voran geht. Bemannte Raumfahrt ist ja per se nicht dafür bekannt, das es schnell geht – man muss nur mal beim bemannten Crew-Transport zur ISS die Verzögerungen ansehen. Da war der erste bemannte Start auch für 2016 geplant und bei Boeing wird es wahrscheinlich nichts vor 2023. Aber bei Artemis ist es schon extrem. Man wird bei Artemis niemals das Tempo von Apollo erreichen, wo innerhalb von zwölf Monaten 1968/1969 fünf Missionen stattfanden, weil natürlich auch der Druck der „Deadline“ da war, aber ein Tempo wie danach – je zwei Missionen in den Jahren 1971/1972, denke ich wäre eine vernünftige Frequenz.

Wie ich schon mal geschrieben habe, ist das bei bemannten Programmen fatal. In der Raumfahrt ist es immer so, das Programme teurer werden, wenn sie lange dauern. Man kann nicht einfach Leute entlassen und in einigen Jahren wieder einstellen, dann verliert man das Know-How. Aber bei bemannter Raumfahrt ist es extrem. Die NASA zahlt nach Abschluss der Entwicklungsarbeiten für Services an die beteiligten Firmen. Dies kann durchaus die Arbeit an Verbesserungen beinhalten, aber im wesentlichen bezahlt die NASA dafür, das der Partner bei der Industrie keine Leute entlässt die mit dem Programm vertraut sind und nicht die Anlagen für die Fertigung demontiert. Das Space Shuttle Programm verschlang nur dafür 200 Millionen Dollar pro Monat, das waren rund zwei Drittel der Gesamtkosten. Bisher hat die NASA 20,5 Milliarden Dollar für die Orion und 22,4 Milliarden Dollar für die SLS ausgegeben. Dazu kommen 5,4 Milliarden für Upgrades der Bodeninfrastruktur. Andere Aufträge, wie für den Mondlander erhöhten die Summe auf 48 Milliarden Dollar.

Diese Mission Artemis 1 – ohne Mondlander kostet 4,1 Milliarden Dollar. Anders als beim Space Shuttle hat man nicht mal die SRB geborgen und sie erneut verwenden. Bis Ende 2025 wird das Artemisprogramm mit weiteren Missionen und Aufwendungen für den Mondlander, die EDS Oberstufe und das Lunar Gateway Artemis 93 Milliarden Dollar kosten. Offen ist ob bis 2025 jemand auf dem Mond landet.

Das Apollo Programm ist damit schwer vergleichbar. Es fand unter anderen Voraussetzungen statt. Schon die Art der Verträge waren andere. So gab es „Cost plus Fee“ Verträge – die NASA übernahm alle Kosten und zahlte eine Prämie, deren Höhe davon abhängig wie schnell der Auftrag abgeabreitet wurde. Wenn eine Firma schneller war als geplant war die Prämie höher. Das führte dazu das alle Firmen so viel Personal wie möglich an das Programm setzten. Bis zu 400.000 Personen sollen an Apollo in irgendeiner Weise beteilligt sein.. Die Vorgehensweise repräsentierte die Deadline die es gab. Die Planetary Society berechnet die Kosten von Apollo auf 257 Millairden Dollar heute, die NASA nimmt eine eigene Berechnungsbasis und kommt auf 236 Milliarden Dollar. Das sind ähnliche Größenordnungen. Allerdings sind die Missionen deutlich billiger. Eine Mission bei Artemis kostet ohne den Mondlander jetzt schon 4,1 Milliarden Dollar bei 93 Milliarden für das Gesamtprogramm bis Ende 2025 also rund ein Zwanzigstel. Eine Apollomission ohne Mondlander kostete damals 350 Millionen Dollar und mit dem Lunar Module waren es 450 Millionen Dollar. Das sind bei 25 Milliarden Dollar für das Gesamtprogramm nur ein Siebzigstel der Programmkosten. Hochgerechnet auf heute entsprächen die 350 Millionen Dollar von 1969 heute 2,68 Milliarden Dollar, eine Apollomission war also billiger, und das obwohl Europa ja das Servicemodul entwickelt und bei den ersten zwei Flügen auch bezahlt, wahrscheinlich auch bei den folgenden, die ESA will ja beim Lunar Gateway mit dabei sein und muss dafür bezahlen. Auch hier sehe ich bei der einfachen Konstruktion der SLS den Hauptgrund in der geringen Startfrequenz.

Erst im Mai 2024, also in eineinhalb Jahren wird mit Artemis 2 der erste bemannte Flug erfolgen. Während diese Mission über drei Wochen dauert, weil man auch in den Orbit des späteren Lunar Gateway einschwenkt wird Artemis 2 eine Wiederholung von Apollo 8 sein, mit einem kurzen Aufenthalt (maximal einige Tage) in einer niedrigen Mondumlaufbahn.

Die dritte Mission, Artemis 3, das nicht vor 2026 starten wird, ist noch unbestimmt. Geplant war ein Flug zum Lunar Gateway und dann eine Landung auf dem Mond, aber da der erste Mondlander von SpaceX das nicht kann, muss diese Mondlandung entweder auf Artemis 4 verschoben werden oder dessen Erprobung bekommt keine Artemis-Nummerierung, ähnlich wie die Starts für das Lunar Gateway die nicht mit der SLS erfolgen keine Bezeichnung als „Artemis-Mission“ bekommen.

Abhilfe ist nicht in Sicht. Das grundlegende Problem bei SLS ist die Finanzierung, welche die typische Peakbelastung des Budgets vermeidet. So wurde der Kontrakt für den Mondlander ein Jahr nach Beginn des Apolloprogramms vergeben, bei Artemis erst neun Jahre nach Programmbeginn. Vorher benötigte man die Mittel für die SLS und Orion. So steht in den nächsten Jahren keine Alternative zu einfachen Mondumrandungen oder Mondorbitmissionen zur Verfügung. Immerhin hat die NASA den Mondlander nun nochmals ausgeschrieben, will also ein zweites Konzept fördern. Wie sinnvoll das ist, wenn man bei SpaceX schon einen zweiten Lander bestellt hat, sei mal dahingestellt.

Aber Artemis ist nicht alleine. Schon vor Jahren wurde ja die kommerzielle Mondumrundung angekündigt. Zuerst tat sich nichts, dann wurde der Start von einer Falcon 9 auf ein Starship verschoben. Das rückt ihn nicht nur in die Zukunft, sondern auch das Starship muss erst bemannt qualifiziert sein und die für eine solche Mission nötige Auftanktechnologie muss funktionieren, sollte also mindestens einmal durchgeführt worden sein. Inzwischen gibt es neben dem japanischen Milliardär Maezawa – der schon mal als Test mit den Russen zur ISS flog auch der Milliardär Dennis Tito sich für eine soclhe Mission angemeldet.

Warum entzieht sich meiner Logik. Nach der gibt es mit der Crewed Dragon ein für bemannte Einsätze sogar von der NASA abgenommenes Vehikel, die Falcon Heavy hat schon einige Einsätze absolviert und basiert in der Basis auf der Falcon 9, die noch öfters geflogen ist. Beides ist verfügbar. Für einen Passagier sehe ich das Risiko als geringer an, und da SpaceX die Raketen weitestgehend wiederverwendet und das auch bei den Dragons tut glaube ich auch nicht das eine Mondmission mit dem Starship viel billiger wird – eher umgekehrt. Denn der zweite Mondlander, im Prinzip ein umgebautes Starship kostet ja 1.15 Milliarden Dollar. Alleine die nach Mussks Angaben acht bis zehn Auftankflüge dürften jede Einsparung durch Wiederverwendung egalisierten. Für eine Mondorbitmission benötigt man weniger Treibstoff, aber selbst wenn der Preis nur die Anzahl der Flüge repräsentiert, also das Starship praktisch nichts kostet, ist das immer noch teurer, als wenn man die derzeitigen Preise die die NASA pro Sitzplatz zahlt, nimmt und dann noch den Aufpreis einer Falcon Heavy zu einer Falcon 9 addiert.

Noch weniger macht die NASA Strategie Sinn. Der uninformierten Öffentlichkeit kann man ein Lunar Gateway, also eine Raumstation in einem Mondorbit, ja noch als weitere Stufe der Mondforschung verkaufen. In der Realität nutzt sie genauso wenig für die Mondforschung wie ISS für die Weltraumforschung, ja sogar noch weniger. Was man dort manchen kann, ist den Mond mit Instrumenten beobachten. Die kann man genauso auf einem Mondsatelliten montieren und der ist um Größenordnungen billiger. Bei der ISS kann man als zusätzliches Argument ja wenigstens noch die Medizinische Forschung am Menschen unter Schwerelosigkeit anführen und Werkstoffversuche unter Schwerelosigkeit und Hochvakuum. Zumindest die Forschung am Menschen wäre aber nicht nötig, wenn die Menschen nicht schwerelos wären, man beim nächsten Ziel Mars also auf dem Hin- und Rückweg künstliche Gravitation hätte, auf dem Mars herrscht ja sowieso Gravitation, wenn auch nicht die gleiche wie auf der Erde. Doch selbst das ist nach 20 Jahren Forschung auf der ISS, mit Regelaufenthalten die mit 180 bis 190 Tagen der Dauer der Schwerelosigkeit bei schnellen Marsrouten entsprechen, heute auch keine Begründung mehr. Dafür hat man schon zu viele Daten über diesen Zeitraum durch die Regelaufenthalte auf der ISS.

Bei einer Mondstation kommt aber außer der Mondbeobachtung nichts hinzu was man auf der ISS oder einer zukünftigen kommerziellen Raumstation durchführen könnte. Dafür kostet dieses Lunar Gateway weiteres Geld, das meiner Ansicht nach besser in mehr und vor allem höherfrequente Artemis Missionen gesteckt wäre. Wenn eine Mondstation dann eine auf dem Mond selbst.

Noch was anderes, aber es kam mir gerade unter die Augen als ich für diesen Artikel recherchierte: SpaceX hat 1.300 Starlink-Terminals in der Ukraine abgeschaltet. Elon Musk hat vom DoD die Finanzierung verlangt die um eine Größenordnung höher ist als bei Privatkunden (2.500 Dollar pro Terminal, vs. 110 Dollar für Privatkunden), das wurde abgelehnt. Auch Großbritannien das sich beteiligen wollte hatte abgelehnt. Nun wurde trotz Musks Aussage 1.300 Terminals – das ukrainische Militär hat nur 4.000 davon – abgeschaltet, was die Situation dort nicht verbesserte.

Ich habe ja schon keine gute Meinung von Musk. Meier Ansicht nach ist er eine Kreuzung mit den schlechten Eigenschaften eines Kapitalisten aus dem 19-ten Jahrhunderts mit jemand der unter AHS leidet, aber er bringt es regelmäßig fertig meine schlechte Meinung noch zu unterbieten. Nach den oft innerhalb von Stunden widersprüchlichen Posts auf Twitter habe ich inzwischen ernste Zweifel an seiner geistigen Zurechnungsfähigkeit. Aber wenn man um nur noch mehr Geld zu verdienen indirekt Russland unterstützt, dann hört doch alles auf. Schon das man 2.500 Dollar pro Terminal verlangt und somit vom DoD einen dreistelligen Millionenbetrag haben will – in etwa genauso viel wie man von den lediglich 164.000 Usern von Starlink pro Jahr erlöst war eine Unverschämtheit. Vor allem aber bedeutet Starlink für SpaceX keine laufenden Kosten, lediglich die Terminals stellen einen Kostenfaktor dar. Warum denn auch. Die Satelliten verursachen keine Kosten wenn sie senden anstatt beim Überflug der Ukraine nichts tun. Bodenstationen müssen immer betrieben werden, egal ob sie Daten empfangen oder nicht. Lediglich das einspeisen von den Bodenstationen in das erdgebundene Internet kostet SpaceX etwas, aber hier reden wir über die kosten die ein normaler DSL-Anschluss aufwirft also vielleicht ein Hundertstel der 2.500 Dollar. Echt schäbig.

Andere Firmen wären bei einem solchen Verhalten wohl mit einem Sturm der Entrüstung konfrontiert und würden dann einknicken. Aber die Fans von Musk, Tesla und SpaceX kann wohl nichts erschüttern. Mal sehen wie diese Erpressung weiter geht.

23 thoughts on “Nachlese zum Artemis 1 Start

  1. Hallo,
    ich finde es schade, dass in Deutschland über diesen Start so wenig berichtet wurde. In Tagesschau wurde dieses Ereigniss nur 15 Sekunden erwähnt. In Bild.de wurde es komplett ignoriert.

    Anstatt sich für die Amerikaner zu freuen, über den gelungenen Start, fand ich solche Artikel am Starttag https://www.deutschlandfunk.de/raumfahrt-umweltfolgen-100.html (wurde am 16.11.2022 veröffentlicht). So ein Glück tickt die ganze Welt nicht wie Deutschland. Sonst säßen wir noch alle auf Kutschen anstatt auf Autos. Diese Antitechnologiestimmung reizt mich.
    Man erreicht nur was durch Fortschritt und Forschung und nicht durch Pessimismus und Hinterfragen!

    Ich finde, dass es eine Schande sei, dass sich die Medien in Deutschland nicht sich für diesen Start interessiert. Tja, aber so ein Glück sind die Amerikaner sehr begeistert über diesen Start. Hoffnung gibt es noch.

    Gruß,
    Nguyen
    P.s. Bei meiner HS wo ich studiere, sagen mir meine Komilitonen, dass Sie sich null für Raumfahrt interessieren. Ich finde es sehr schade, am meisten, da die Fachrichtung wo ich studiere Technik sei! Sehr Schade!

    1. Artemis ist mehr Rummel als Forschung. Ein Musterbeispiel wie man mit viel Geld so wenig wie möglich erreichen kann. Bei einer vernünftigen Finanzierung würde schon eine wirklich für Mondlandungen geeignete Rakete fliegen, nicht nur so eine halbe Sache. In der Raumfahrt zeigt es sich immer wieder, nichts wird teurer als eine Sparmaßnahme.

      1. Es geht hier nicht um Forschung. Ja ich gebe es zu, Forschung kann man auch mit Raumsonden erledigen und die erledigen es viel billiger als bei der bemannten Raumfahrt. Aber es geht hier um Inspiration. Wenn diese Mission eine ganze junge Generation über die Raumfahrt inspiriert, dann hat es sich schon 100 prozentig gelohnt. Und mich hat die Mission inspiriert. Mein erster Apollo Moment!. Könnt ihr mal uns die junge Generation nicht mal gönnen? Ja man kann das SLS kritisieren wie man möchte, aber ich finde es atemberaubend was wir Menschen alles hinbekommen. Ich gucke immer noch den Start immer wieder an, weil ich zum ersten Mal fühle, was die 50er, 60er Generation fühlt. Und zwar die Inspiration, dass Technik und Naturwissenschaft die Menschheit weiterbringt.

        1. Dann darfst Du aber nicht mit dem Interesse an Technik argumentieren, denn darum geht es bei bemannter Raumfahrt nur sekundär. Faszinierende Technik und die einzige Chance sich nicht nur dafür zu interessieren sondern das auch beruflich zu machen findets Du nur bei der unbemannten Raumfahrt. Studenten entwickeln seit Jahrzehnten eigene satelliten, inzwsichen haben Studi der Uni Stuttgart sogar eine eigene Höhenforschungsrakete gebaut.

          Ein Beispiel für faszinierende Technik sind die schon erwähnten Voyager Sonden, zu denen auch gerade ein Buch von mir erschienen ist.
          https://www.bod.de/buchshop/voyagers-grand-tour-bernd-leitenberger-9783756835706
          Wenn es zu teuer ist, rege doch aml an das die Bibliothek einige exemplare dieses Buchs(und anderer Bücher von mir :-)) anschafft.

  2. Ich finde es schade, dass Sie von Thema abschweifen und beim letzten drittel nur noch über SpaceX schreiben. Ich dachte, es ist hier nur eine reine Artemis 1 Nachlese. Nur über die Mission Artemis 1.

    1. Ich finde es schade, das sie nicht aufhören können zu lesen wenn sie ein Thema nicht mehr interessiert. Das nun etwas anderes folgt ist aus der Formulierung „Noch was anderes“ im artikel eigentlich erkennbar. Es ist schlicht und einfach zu wenig als das ich deswegen einen eigenen artikel schreibe. Es ist ja ein Blog der verschiedene Themen aktuell aufgreift und beide themen sind aktuell.

  3. Könnte man beim Deep Space Gateway die Astronauten nicht als „Technik Astronauten“ einsetzen?
    Bei Der ISS sind die Astronauten ja schon sehr viel mit der Instandhaltung/Wartung/Reperatur der Station beschäftigt das wird beim DSG ja nicht anders sein.
    Das man Astronauten nicht mehr als Wissenschaftler Raufschickt sondern als reine Techniker. Weil rein unbemannt Schein die Wartung ja nicht möglich zu sein sonst wäre man ja auf der ISS nicht so sehr damit beschäftigt.
    Und die Montage/Vorbereitung eines Marsraumschiffs wird in dieser Hinsicht ja auch anspruchsvoll sein.

    1. Es geht auch ohne ständige Wartung und Reparaturen, siehe Voyager. Ohne den ganzen Aufwand für die Unterbringung und Versorgung einer Besatzung wird es um Größenordnungen billiger. Der ganze Kram muss ja nicht nur zur Mondumlaufbahn gebracht werden, die Besatzung muss auch lebend zurück zur Erde kommen. Das macht es nochmal teurer. Für ein Bruchteil der Kosten wären unbemannte Satelliten möglich, und wenn dann mal was ausfällt ist es immer noch billiger ein Zweitexemplar zu starten. Ohne eine Wartungsmannschaft wird das was da ständig gewartet werden muss gar nicht gebraucht.

  4. Also ich kann mit Duc Lo mitfuehlen. Der start hat mich doch sehr emotional mitgenommen. Allerdings bleibt Artemis immer ein leicht bitterer Beigeschmack, weil wie hier bereits erwaehnt:
    1. SLS noch garnicht wirklich fertig ist (die momentane version bekommt ja noch eine neue oberstufe)
    2. Artemis niemals wie Apollo direkt zum Mond fliegen und auch den Lander mitnehmen kann (ich haette hier vor allem mehr erwartet wie z.B. keine uebergrossen Raketen mehr, sondern zusammenbau im orbit)
    3. Mit dem Gateway denke ich auch, dass dies eigentlich nicht wirklich sinn macht. Eine wirkliche Basis auf dem Mond, die permanent (oder zumindest annaehernd) besetzt waere, das waers!
    4. Hat mich auch das Bildmaterial vom start enttaeuscht. Da waren Kamera views beim Shuttle ja noch aufregender. Lag eventuell wirklich an der Dunkelheit, aber .. naja
    5. SpaceX Starship ist in der Tat zu gross and ich mache mir da auch immer mehr Sorgen, ob das wirklich die Richtige Loesung ist.
    Das Starship an sich hatte fuer mich immer diesen WOW effekt, da klar die staerkste Rakete jemals gebaut und geflogen wenn denn dann mal fertig und voll wiederverwendbar. Hatte viel mehr Eindruck auf mich geschindet, als SLS jemals tat. Ist wahrscheinlich gedankliches Erbe aus der Shuttle Aera (in der ich ja auch aufgewachsen bin)

    und 6.
    Die geplante Missionsfrequenz ist in der Tat sehr Elendlich niedrig,

    Eine Frage haette ich hier an Bernd:
    Du sagtest, dass der erste Lander von SpaceX nur ein Skelett sein wird. Hatte mal danach gesucht aber keine Quellen gefunden. Kannst du mir hier auf die Spruenge helfen?
    Danke im Voraus.

    Sebastian

  5. Im norwegischen Fernsehen wurde kommentiert, dass der Artemis nichts mit Forschung zu tun hat, sondern es darum geht zu zeigen, dass man es noch kann.
    An SpaceX könnte die NASA abschauen, wie man einen Start inszeniert. Die haben mehrere Kameras auf der Rakete, sowie Telemetrie, wo man sieht wie schnell und wie hoch sie ist.

    1. Das wäre es doch! Dann noch die Missionskontrolle mit jubelnden Fanboys vollstopfen und beim nächsten Start einfach ein paar Cabrios auf den Mond schicken.
      🙂
      Also, wenn ich mich recht erinnere wurde beim Start Höhe und Geschwindigkeit (sowie die Entfernung zum Mond) durchgehend eingeblendet.

    2. Tja, deswegen kann ich SpaceX Fans nicht leiden. Man möchte immer klasse Bilder und mehrere Kameras die wie bei Falcon 9 den Start aufnehmen. Leute, dass sind nur Bilder….. Das wichtige ist die Rakete, nicht die Kameras , Telemetrie….. Alles andere dient nur zur Unterhaltungszwecken… Nicht relevant für die Mission. Ihr sollt lieber die NASA danken, dass Sie euch so schöne In-Orbit Bilder liefert, anstatt NASA mit SpaceX zu vergleichen

      1. Verpackung statt Inhalt, leider ein Grundübel unserer Zeit. Nicht nur in der Raumfahrt. Wobei die Videos durchaus einen Nutzen haben , sie können bei der Fehlersuche helfen. Was mich stört ist dass kaum noch technische Daten genannt werden. Zahlen sind ja „böse“ Mathematik, also nichts für Leute die nicht bis drei zählen können.

        1. Und die Zahlen, die genannt werden sind häufig auch nicht sehr verlässlich.
          Aber vielleicht wird das heute auch so gemacht, weil sich die Verantwortlichen (hier schön anonymisiert) selbst nicht mehr mit Zahlen auskennen. Von Einheiten ganz zu schweigen. Schub als Masse, Impuls in Sekunden, dazu verwirrende Umrechnungen im Imperialen Einheitensystem…
          Da hätte ich dann irgendwann auch keinen Bock mehr.

      2. Duc Lo Nguyen am 19. November:
        „Es geht hier nicht um Forschung. Ja ich gebe es zu, Forschung kann man auch mit Raumsonden erledigen und die erledigen es viel billiger als bei der bemannten Raumfahrt. Aber es geht hier um Inspiration.“

        Auch Doc Lo Nguyen:
        „Man möchte immer klasse Bilder und mehrere Kameras die wie bei Falcon 9 den Start aufnehmen. Leute, dass sind nur Bilder….. Das wichtige ist die Rakete, nicht die Kameras , Telemetrie….. Alles andere dient nur zur Unterhaltungszwecken… Nicht relevant für die Mission.“

        1. Also sind für dich Bilder und Kameras wichtiger als die Rakete selbst? Man wird inspiriert durch die Mission, nicht durch Oscarpreisverdächtige Bilder und Kameraführungen.

          1. Ah wie ich oben gesagt habe. Haette gerne mehr Bildmaterial bekommen. Die Shuttle starts waren da ja auch ziemlich gut inszeniert und Begeisterung zu wecken ist hier bestimmt nicht verkehrt.
            Hatte dich da auch so verstanden, dass man da haette merh tuen koennen.
            Bilder vom Orbit und vom Mond, ja… da bin ich leider auch etwas enttaeuscht. Auch sieht man nur wenig von der Kapsel.

            Naja wie auch immer.
            Ich haette immer noch die Frage zu Quellen ueber HLS 1 und das da nur ein Skelett auf den Mond geht.
            Man findet viel zu HLS2 momentan, aber HLS1 hab ich immer noch nichts zu gefunden. Wuerd mich bei SpaceX aber auch nicht ueberraschen wenn das wirklich so kommt.

            Schade immer noch, das Artemis so zusammengestuzt ist und fuer den Otto normal Buerger der Sinn hier kaum erkenntlich ist.

            Ich bin aber immer noch begeistert, das Menschen endlich mal wieder weiter rauskommen und wir hoffentlich irgenwann mal auf dem mars landen.
            Aber wie Bernd immer sagt, die wirkliche Forschung durch Sonden wrd natuerlich wieder stark darunter leiden.

    1. Was mich in dem Artikel extrem stoert ist das Nasa keine wirklichen Plaene hat, das HLS wriklich voll auszulasten. Wenige Astronauten ergibt sich ja aus SLS, aber sollte das HLS nicht mehr Nutzlast aufnehmen koennen, als die hier beschriebenen, Zitat aus dem Artikel:
      „Logan Kennedy, HLS surface lead at NASA, the later “sustained” missions will increase that to 182 kilograms to the surface and 160 kilograms back, with a goal of 1,000 kilograms down and back.“
      Ich meine mich zu erinnern, das da mal mehr in Planung war, in der kombination mit Starship waehrend der geplanten Refill Missions.
      Ich erinnere mich hier an 20t ?! Eventuell erinnere ich mich hier falsch?
      Da ist auch wieder das Problem mit Artmis und der Planung. Wieso ordered man ein Monster Gefaehrt wie HLS, wenn die Ambition zu groesseren Missionen garnicht da ist?
      Wenn man das eigene Konzept nicht anpasst, haette man doch besser mit Dynetics gehen sollen?!

      1. Die 20 t dürften wohl eine SpaceX Angabe für Downmass zu sein, wobei ich mich dunkel an 10 t erinnere, aber das ist eigentlich ohne Relevanz.

        Zum einen weil nicht SpaceX die Pläne macht sondern die NASA und zum anderen weil SpaceX viel verspricht und wenig einhält. Die Nutzlast ihrer Falcon 9 ist nach Website 22,7 t, bisher hat keine mehr als 16,3 t befördert und das bei einem Starlink Start wo die firma ja damit das Netz schnell fertig wird danach streben sollte die Nutzlast maximal auszunutzen.

        Wie viel man von den Versprechen halten kann zeigt auch, das zuerst eine vollständige Landung und Rückkehr, nur unbemannt vertraglich vorgesehen und nun es einen Lander gibt der weder eine Besatzung am Leben halten kann noch zurückkehren und die NASA weitere 1,15 Mrd für einen zweiten Lander aufwenden muss der das kann. Übrings auch recht viel für ein Starship das nach Musk ja für 10 Millionen pro Flug startet…

        Absolut gesehen sind 160 kg von der Oberfläche fast das vierfache einer Apollo mission (45 kg), und damit nicht so schlecht. 10 t bekommt man ja auch nicht in das Starship gehoben, außer der Felsen steht direkt daneben ….

        1. Danke fuer die erlauterung.
          Werde da wohl tatsaechlich Nasa und SpaceX angaben durcheinander gebracht haben.
          Macht so auch viel mehr Sinn.
          Das mit dem Lander von SpaceX, ist in der Tat eine Frechheit und ueberhaupt nicht den Versprechungen Musks gerecht. Ich frage mich hier vor allem, was dass dann fuer einen sinn hat.
          1. Wird ein ’strppied down‘ Starship ja ganz andere Schwerpunktverteilung haen und so die Landung nur teilweise qualifizieren.
          2. Kein Rueckstart ist der absolute hammer. Und was wenn dann mit Besatzung kein Rueckstart funktioniert? Sollten da nicht bei HLS2 schon Menschen mitfliegen?
          Hoert sich fuer mich nach vermurkster Projektplanung an

          1. Das kein Rückstart möglich ist dürfte daran liegen, dass die Mission nur klappt wenn das Starship alle Musk.Wunschvortellungen an Trockenmasse und spezifischem Impuls leistet. Das taten aber schon die Falcon 9 nicht. Beim Starship mit Sicherheit bei den ersten generationen auch nicht, meiner Meinung nach wohl auch nie, dazu liegen alle werte einfach viel zu gut. Werden die Ziele aber nicht erreicht so reicht der Resttreibstoff dann nicht mehr für den Rückstart,

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