On-Pad-Explosions, Testen und Sicherheit

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Auf den heutigen Blog komme ich, weil ich gerade für die Website einen Artikel über alles was beim Starship Testflug schieflief schreibe. Ich habe dazu nach Videos des Starts aus anderen Perspektiven gesucht und bin über dieses hier gestolpert. Der Autor meint ernsthaft, das der Teststart erfolgreich war, weil die Rakete den Tower passiert hat. Blendet dazu bei 1:24 sogar eine „Daumen Hoch“ Grafik ein. Das Video erschien vor drei Tagen, also als längst klar war das die Rakete Verwüstungen trotz „erfolgreichem“ Start angerichtet hat. Da ist also jemand immer noch der 100 Prozent Musk Meinung, alles wäre ganz toll gewesen.

Ich habe das als Aufhänger genommen, um einige Themen zu behandeln. Zuerst mal ein Randthema das mit dem Teststart nichts zu tun hat, das sind „On the Pad Explosions“. Das sind in der Regel nicht Explosionen beim Start. Das liegt daran, wie heute Starts durchgeführt wurden. Die frühen Starts waren die von Militärraketen als erster Stufe. Die hoben ab, sobald der Schub die Erdbeschleunigung kompensieren kann. Nun zeigen sich Probleme mit den Triebwerken sehr oft schon beim Hochlaufen. Das am meisten gefürchtete Phänomen ist das einer Verbrennungsinstabilität. Dabei verläuft die Verbrennung nicht laminar sondern turbulent. Als Folge schwankt der Druck in der Brennkammer. Das kann eine Feedbackschleife auslösen. Das geht in etwa so. Nehmen wir an der Brennkammerdruck sinkt kurzfristig ab, dann wird die Turbopumpe die ja ausgelegt ist, gegen einen Druck der Brennkammer Treibstoff einzuspritzen mehr Treibstoff einspritzen, der führt dann zu einem raschen Ansteigen des Brennkammerdrucks, der dann dazu führt das die Pumpe wieder weniger Treibstoff einspritzt, der Druck also abfällt und zwar tiefer als er anfangs war. Es schaukelt sich innerhalb eines Sekundenbruchteils eine Welle aus sich immer stärker schwankenden Drücken auf, die schließlich dazu führen das etwas am Triebwerk kaputtgeht, meistens die Turbopumpe, weil die schnell drehende Rotorblätter hat und dann bei ihr schnell die Drehzahlen in Bereiche wandern wo sich die Blätter ablösen und mit ihrer kinetischen Energie das Gehäuse durchschlagen. Continue reading „On-Pad-Explosions, Testen und Sicherheit“

Die Geschichte um den erste Satelliten der USA

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Auch heute wieder kein neuer Blog, sondern wie schon gestern, ein Link auf einen neuen Artikel auf der Website, okay nicht ganz neu, aber noch keine zwei Wochen alt, eine Auskopplung aus meinem letzten Buch über kleine Trägerraketen und etwas gerafft die Hintergrundgeschichte um die Auseinandersetzung wer den ersten US-Satelliten starten darf.

Wie bekannt sollte das ja die Vanguard tun, die aber scheiterte, sodass der erste US-Satellit trotzdem von der Jupiter-C (auch Juno genannt) gestartet wurde, also einer Rakete mit militärischen urzeln und von deutschen Immigranten entworfen.

Dies wiederholte sich ja dann noch bei der ersten Raumsonde Pioneer 4. Auch hier sollte die USAF die ersten drei Starts durchführen und erst als diese scheiterten kam die Juno II dran die erneut vom selben Team entworfen wurde.

Um die Misere vollständig zu machen transportierte eine Redstone dann auch noch den ersten Astronauten über die Grenze zum Weltall (Alan Shepard bei MR-3) (← Extra Markierung eines Website Links für alle die diese ignorieren). Saturn IB und Saturn V vom selben Team entworfen starteten die erste Dreimannbesatzung der USA bei Apollo 7, die ersten Mondumrunder (Apollo 8), die ersten Mondlander (Apollo 11), die erste Raumstation Skylab und stellen einen Dauerrekord für den Aufenthalt im All auf.

Nebenbei startete eine Redstone auch Australiens ersten Satelliten.

Viel Leistung für etwa 100 „Beutedeutschen“.

Ich hoffe das waren nun genügend Links auf Artikel der Website, angeblich gibt es die ja nicht im Blog … (Tipp, einfach mal auf jeden Link im Blog klicken!)

Astronautengruppen

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Ich habe festgestellt, das ich die Webpräsenz, also die Hauptseite (ohne /blog/ in der Adressleiste) doch in der letzten Zeit sehr vernachlässigt habe. Andererseits besuchen viele regelmäßig ja nur den Blog und meinen sie kennen schon die Website (anhand der Kommentare aber leicht als Irrtum verifizierbar).

Da am Montag die Freibadsaison beginnt und ich dann täglich schwimmen gehe, jetzt im Winterhalbjahr nur viermal pro Woche, fehlt mir bald sowieso die Zeit für tägliche Blogs. Ich habe vor neue Artikel in der Website zu veröffentlichen, aber auch Blogartikel in der Website nochmals zu veröffentlichen wenn ich sie für dauerhaft wichtig halte, weil sie doch sonst zu gerne in der Flut der Blogs untergehen.

Daher ab jetzt folgende Vorgehensweise: Ich veröffentliche hier die Ankündigung des Artikels und ihr findet ihn dann auf der Website, wer weiß, vielleicht entdeckt der eine oder andere dort noch was was er noch nicht kennt.

Der heutige Artikel behandelt die ersten fünf Astronautengruppen, ihre Selektion und ihre Einsätze. Wen es wundert, das die Kapitel so ungleichmäßig umfangreich sind – er entstand primär (außer dem Zeil über Apollo und der Schluss) aus meinen Büchern über Mercury, Gemini und Skylab.

Eine Erkenntnis die ich beim nochmaligen Schreiben gewonnen habe, ist das das Astronautenleben auf der Erde viel riskanter als die Flüge ist. Vier Astronauten starben durch Abstürze ihrer T-38 Jets mit denen sie anstatt mit Linienmaschinen reisten. Einer starb durch einen Autounfall. Bei einem Flug kam keiner ums Leben.

Die Ariane 5 EE (Endlife Evolution)

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Wie einige von euch vielleicht schon wissen, bin ich nicht sehr zufrieden mit der Entscheidung der ESA für die Ariane 6. Vor allem, weil das Ergebnis eine Rakete ist, die der Ariane 5 sehr ähnlich ist, aber seltsamerweise nicht mehr Nutzlast transportieren kann. Das hätte sie eigentlich können müssen, denn sie bekommt als Oberstufe praktisch die gleiche Stufe, die für die Ariane 5 ME geplant war. Außerdem haben die vier Booster der Ariane 64 mehr Masse und trotzdem ein geringeres Trockengewicht als die der Ariane 5. Deshalb habe ich mir überlegt, wie es aussehen würde, wenn man die Ariane 5 mit der neuen Oberstufe und den neuen Boostern ausstatten würde. Das lässt sich viel besser berechnen als bei der Ariane 6, weil es von der Ariane 5 ECA noch genaue technische Daten gibt.

Zuerst mal die Veränderungen an der Ariane 5: Continue reading „Die Ariane 5 EE (Endlife Evolution)“

Der erste Teilband der US-Trägerraketen ist raus

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Wie der eine oder andere ahnt, interessiere ich mich für Raketen. Es gibt auch von mir zwei große Werke dazu, die aus den schon relativ umfangreichen Raketenlexika 1+2 von 2009 hervorgingen. Die US-Trägerraketen und Internationale Trägerraketen erschienen 2016. Es ist also an der Zeit sie neu aufzulegen. Sie sollen ja aktuell bleiben und es kommen ja immer neue Träger hinzu.dazu kommen Modifikationen bei alten Trägern oder ein Update der Einsatzgeschichte.

Nun waren aber die US-Trägerraketen schon an der Grenze die mir mein Verlag setzt und mit 700 Seiten wirklich nicht gerade kompakt, die Internationalen Trägerraketen sind mit 600 Seiten auch kaum handlicher. Continue reading „Der erste Teilband der US-Trägerraketen ist raus“