Amazone-Vine eine Podcastempfehlung und Art Garfunkel-jr
Seit kurzem bin ich Amazon Vine Produkttester. Wie ich dazu gekommen bin, weiß ich nicht, denn ich gehöre nicht zu denen, die über alles eine Rezension schreiben, vor allem nicht, wenn es Artikel sind, die massenhaft verkauft werden und entsprechend schon viele Rezensionen haben – und das ist nun mal die meisten Dinge, die ich bestelle. Ich vermute anhand der Teilnahmebedingungen dass ich mal über die 50 Prozent Rezensionsquote gestolpert bin und so bei Amazon Vine eingeladen wurde.
Vor einer Woche habe ich erstmals was zum Testen geordert. Vorher war mir das einfach zu blöd. Die für mich vorgeschlagenen Artikel waren totale Reinfälle, also im Sinne von nicht passend. Was soll ich mit einem Nagellackregal oder einem „Nagelstudio“ für Kinder. Ich habe auch niemals was bei Amazon bestellt, was in Richtung Kosmetik, Lacke oder Lösungsmittel geht. Sodass ich mir diese Vorschläge nicht erklären kann. Aber dann habe ich mich um die endlosen, schlecht sortierten und nicht durchsuchbaren Listen aller Artikel geklickt. Auch da ist zu 99+ Prozent Zeugs das ich nicht brauche. Aber ich fand doch einiges und habe inzwischen schon was bestellt, was dann kostenlos zu einem kommt. Die Gegenleistung ist eine Rezension, die aber bei mir nicht durch den Tatbestand getrübt ist, dass mich das nichts kostet. Ich schaue sogar vorher auf die Produktseite damit ich den regulären Preis kenne, weil der natürlich bei der Beurteilung eine Rolle spielt. Ich glaube andere sehen das anders und meinen nun 5 Sterne geben zu müssen. In den Teilnahmebedingungen steht davon nichts und ich denke das ist auch nicht der Sinn des Programms. Bei den Richtlinien steht das die Rezension ehrlich und persönlich sein soll. Also mein Gedanke war, das Amazon das aufgelegt hat, damit sie mehr echte Rezensionen bekommen und keine bezahlten Rezensionen mit fünf Sternen, die den Schnitt nach oben heben. Denn so was gibt es. Ich wurde schon zweimal kontaktiert. Einmal nach einem Kauf eines MP3-Players. Wenn ich eine Rezension verfasse, bekomme ich eine Gutschrift von 10 Euro. Machte ich, aber mit 4 Sternen, weil der Player gut ist – ich nutze ihn nach einigen Jahren immer noch – aber wenn er in den Radiomodus geht, er so laut ist, das ich nur die niedrigste Stufe nutze und selbst die ist in einigen Situationen noch zu laut. Dafür habe ich einen Stern abgezogen. Daraufhin wurde ich nochmals kontaktiert und bekäme weitere 3 Euro für die Änderung und der Vergabe von 5 Sternen, was ich aber nicht annahm.
Dann wurde nochmals bei einem anderen Artikel kontaktiert doch eine Bewertung zu verfassen, bei dem ich auch 5 Sterne vergab weil ich vollauf mit ihm zufrieden war. Hier bekam ich den Artikelpreis gutgeschrieben. Es soll aber auch ganze Chatgruppen geben wo man sich melden kann.
Ich war zuerst vorsichtig beim Bestellen, ich meine, ich bekomme ja alles umsonst und das kostet ja was, sodass ich dachte „übertreib es bloß nicht“. Aber nachdem ich mal meinen Blick auf meinen Status warf, merkte ich das Amazon das gerade anders denkt. Ich habe derzeit „Silber Status“. Um in Gold zu kommen (mehr Artikel pro Tag bestellbar, keine Beschränkung des Artikelpreises) muss ich 100 Artikel bewerten und 90 % aller Artikel rezensieren. Und das bis zum 26.2.2024. Bei maximal 3 Ariel pro Bestellung muss ich also alle fünf Tage was bestellen. Ich habe mal geschaut, ohne Testbestellungen kam ich in diesem Jahr auf 20 Bestellungen, also eine alle zwei Wochen. Ich habe meine Zweifel das ich überhaupt auf 100 Artikel komme. Denn so viele interessantes ist da gar nicht dabei. Vieles ist auch mehrfach eingestellt, so zehn Anzeigen eines USB-Hubs.
Immerhin ich fand einiges. Zuerst einen USB-Hub mit Kartenleser, sollte meinen alten USB 2.0 Kartenleser ersetzen und das ich dann noch einen USB-Stock einstecken kann ohne mich zum Desktop-Gehäuse bücken zu müssen. Leider habe ich in der kurzen Beschreibung nicht gesehen, das der Anschluss computerseitig ein USB-C Anschluss ist. „USB C“ kannte ich als Begriff nicht, aber USB dachte ich, ist ja vollständig abwärtskompatibel, also wird es wohl auch bei mir passen. Passt nicht. USB-C ist ein Mikro-USB Anschluss und so eine Buchse hat ein Smartphone, aber kein PC. Nun ja ich habe inzwischen noch ein USB-C zu USB-A Kabel zum Testen bestellt… Dann Glühbirnen, braucht man immer. Aber ich fange tatsächlich an Dinge zu bestellen die ich normalerweise nie kaufen würde, aber die ich trotzdem interessant finde. So will ich mal Fahrradspiegel testen. Habe sehr oft das ungute Gefühl, das ein Auto bei mir zu dicht ist. Alleine schon um zu sehen ob man das abbiegen anzeigen soll – kann man sich sparen wenn niemand hinter einem ist und so beide Hände am Lenker lassen. Für so was ist das Programm für mich sogar gut, denn ich gehöre zu den Leuten die nur etwas zurückschicken wenn es wirklich defekt oder beschädigt ankommt. So bestelle ich nie etwas um es nur auszuprobieren. Es gibt andere, die bestellen Kleidung in drei Größen und fünf Farben und behalten ein Teil und schicken den rest zurück.
Insgesamt finde ich aber die Aufmachung von Amazon Vine sehr verbesserungswürdig, insbesondere wenn man weiß, wie professionell sonst Amazon verkauft. Das geht schon damit los, dass ein Link auf Vine nicht im Amazon Konto auftaucht. Wie bei Amazons Partnernet (Werbeanzeigen auf der Website) und Amazons Creator (Createspace, Kindle Publishing) gibt es separate Webseiten. Während ich mich in diese aber separat einloggen muss, übernimmt die Startseite von Amazone Vine mein Amazzon Login.
Dann ist diese Artikelflut nicht durchsuchbar wie dies bei Amazons normalem Angebot gilt, das ist der größte Nachteil, denn die Sortierung nach Gruppen ist nicht hilfreich. Es gibt Hunderte von Displayschutzfolien und Dutzende von USB-Hubs. Die wirklich interessantesten Artikel wie Sportschuhe oder ein USB-SSD-Drive konnte ich übrigens nicht bestellen.
SWR Meilensteine
Dann bin ich auf einen interessanten Podcast gestoßen: SWR1 Meilensteine. Da unterhalten sich meist drei SWR1-Redakteure über ein Album, das sie für einen Meilenstein der Pop- und Rockmusik halten. Das kann bei manchen Alben über eine Stunde dauern, also länger als die Alben im Original sind. Es gibt kleine Einspieler der Musik. Nach den ersten Podcasts fühlte ich mich an Ottos Predigtsketch erinnert in dem er aus dem Lied „Theo wir fahr nach Lodz“ eine Predigt macht. Also man kann ja auch etwas zu viel in den Liedtext hineininterpretieren. Aber mit der Zeit fand ich Gefallen am Format. Man muss eben nur das mitnehmen was man braucht. Nicht jede Textinterpretation muss ich übernehmen und nicht jede Meinung eines Redakteurs teilen. Ab er man lernt viel über Musik. Es werden Ähnlichkeiten zu bekannten Songs auch gezeigt indem ein Vergleich gespielt wird. Ab und an werden Akkorde oder Techniken auch life am Instrument demonstriert, aber leider wird noch viel zu viel über die Art der Musik gesprochen anstatt es zu demonstrieren. Für mich hat es sich gelohnt, das ich durch die kurzen Einspieler der Musik mir einige der besprochenen Alben wirklich zugelegt habe. So von den Eagles „Hell Freezes over“ (ich gebe SWR1 recht – wirklich eine hervorragende Lifeband), Gary Refferty „City to City“ – ihn nur auf seinen Hit Bakerstreet zu reduzieren wird ihm wirklich nicht gerecht, die beiden Alben „Aqualung“ und „Thick as a Brick“ von Hethro Tull und das Album Steppenwolf“ von der gleichnamigen Band. Letztes ist ja durch den Song „Born to be Wild“ bekannt, aber das Album ist mehr bluesiger wie im „ hoochie coochie man“. Mein Lieblingstitel drauf ist „Sookie Sookie“. Vor allem weil sich mir die Redakteurin ins Gedächtnis gebrannt, hat die den Refrain als „Socke Socke Socke Socke such“ beim Suchen der Socken sang. Und er singt auch genau das, nun ja fast. Hier noch der Link zum Feed Abbonement.
Garfunkel Junior
Eines der Meilensteine war die Life-Aufnahme von Simon & Garfunkels Konzert im Central Park. Schon die Ausschnitte im Podcast waren toll. Ich suchte in der Medienthek ob es den Mitschnitt gab, aber Fehlanzeige nach dem Stichwort „Garfunkel“ gab es einen Eintrag „Volle Kanne Susanne“ mit Art Garfunkel Jr. Das ist wie sich zeigen sollte, der Sohn von Art Garfunkel und er spricht nun nicht nur sehr gut deutsch, sondern er singt auch in deutsch und zwar die Hits seines Vaters, wobei auch die von Paul Simon komponierten dabei sind, denn Solo-Titel von ihm gibt es ja nicht so viwle erfolgreiche Titel. Ich fand nun die kurzen Musikproben in der Sendung nicht so toll. Aber ich habe dann mal die offiziellen Audioaufnahmen, also Studioaufnahmen verglichen und zwar von „Bridge over Trembled Water“. Den Song hat Paul Simon extra für Art Garfunkel geschrieben, er ist für seine Stimme zu hoch, also singt Art Garfunkel den Song bis zur dritten Strophe alleine und so kann man gut vergleichen. Hier die Version des „Juniors“ und hier die offizielle Aufnahme von Simon & Garfunkel. Also ich mag das Original. Die Neuaufnahme ist nicht mehr so minimalistisch, es gibt mehr Instrumente. Damit wirkt sie moderner. Während der aufbrezelte Hall aber dem Piano gut tut, finde ich ihn bei der hellen Stimme unpassend und irgendwie unnatürlich. Das absolute Knock-Out Kriterium ist aber der Gesang. Er ist vom Junior zu monoton, er ist steril. Art Garfunkel singt in reinem Deutsch, akzentfrei, ohne Betonung, ganz anders als sein Vater. Vielleicht hat Art Garfunkel Senior der im Beitrag sagt, die Stimme seines Sohns sei besser als seine recht, aber das gilt nur wenn er in englisch singt.
Immerhin: Diese deutsche Coverversion ist wenigstens brauchbar. Er hat sich was beim Umschreiben des Textes gedacht. Seit ich im Internet alte Hitparaden anschaue, habe ich erst eine Vorstellung wie schlimm die Schlagerszene war, denn die meisten Lieder dort sind deutsche Adaptionen englischer Originale und meist sehr schlecht gemacht. Die einzige Ausnahme: Der Hund von Baskerville, okay, ignoriert den fürchterlichen Gesang von Cindy und Bert und konzentriert euch auf die durchgeknallte Orgel die „Paranoid“ spielt…
Simon & Garfunkel sind auch so ein Beispiel wo man bei den Angaben des SWR-Meilensteine Podcasts aufpassen muss. Ich habe später das Konzert auf Youtube gefunden. Der Redakteur hat wohl etwas gegen Art Garfunkel was sich auch an der aussage zeigt das dieser mit Band toll klinge, ohne aber gar nicht. Wer jemals die alten Hits von Simon & Garfunkel gehört hat weiß das dem nicht so ist. Sie sind deswegen so gut weil sie so sparsam instrumentiert sind, oft nur die Akustikgitarre von Paul Simon, so kommt der Gesang erst zur Geltung und das gilt auch für dieses Konzert. Ebenso hat Art Garfunkel auf dem Konzert nicht gesagt das der Song „New York Home“ der einzige ist der nicht von Paul Simon stammt, stimmt auch nicht es gibt zwei weitere. Und er glaubt ohne das Konzert gesehen zu haben das Paul Simon angeblich nicht das ganze Konzert die Gitarre spielen kann weil er eine Armverletzung hat. Paul Simon spielt aber bei jedem Stück auf der Gitarre.
Dieses Konzert sollte ja der Auftakt zu einer Reunion sein, was aber dann nicht so kam. Warum darüber kann man spekulieren. Vielleicht stimmt die Aussage des Podcasts das die beiden permanent stritten, vielleicht die Aussage von Paul Simon in einer Doku, dass er mehr Richtung Pop wollte, was er ja denn ja auch tat, während Garfunkel mehr Richtung Klassik wollte oder zumindest die bisherige Richtung die vor allem Harmoniegesang ist, die nun nicht so zu schnellen Pop-Rhytmen passt. Aber das eine schließt das andere ja nicht aus. Es gibt genügend Gruppen die sich immer wieder zusammenschließen obwohl die Mitglieder in der Zwischenzeit getrennte Wege gingen. Also mir gefielen Simon & Garfunkel immer besser als Simon solo.
Suche mal statt USB-SSD-Drive nach externer SSD, zumindest bei Alternate.de ist da ein großes Angebot zu finden.
Was ist dir denn bei diesem Abschnitt passiert?
„sollte meinen alten USB 2.0 Kartenleser ersetzen und das ich dann noch einen USB-Stock einstecken kann ohne mich zum Desktop-Gehäuse bücken zu müssen.“ USB Stock klingt nach einer Automatischen übersetzung aus dem Englischen.
„Leider habe ich in der kurzen Beschreibung nicht gesehen, das der Anschluss computerseitig ein USB-C Anschluss ist. „USB C“ kannte ich als Begriff nicht,“
Dann hast du in den letzten Jahren aber einiges Verschlafen. USB C ersetzt nach und nach alle vorherigen USB Stecker und Standards und noch einiges weiteres.
„aber USB dachte ich, ist ja vollständig abwärtskompatibel, also wird es wohl auch bei mir passen. Passt nicht. USB-C ist ein Mikro-USB Anschluss“
Nein, Mikro USB ist ein komplett anderer Stecker.
„und so eine Buchse hat ein Smartphone, aber kein PC.
Aktuelle PC’s sollten so etwas haben, haben so was, Notebooks auf jeden fall. Da hängt man dann z.B. das Netzteil drann.
„Nun ja ich habe inzwischen noch ein USB-C zu USB-A Kabel zum Testen bestellt“ Kann funktionieren, vermutlich aber nicht wenn man es ohne Ahnung einkauft. USB ist mittlerweile ein bisschen kompliziert und verwirrend geworden. Besserung. Hauptthema ist ob das Kabel nur ein „Ladekabel“ ist oder ach Daten überträgt. Zweite Thema dann wie schnell Daten bzw. nach welcher Norm Daten durch das Kabel laufen (das ist weniger ein Thema von Kabel oder anschluß sonder mehr von den Geräten). Und dann gibt es noch das Thema wie viel Strom durch das Kabel darf. Gab da ein paar Artikel zu bei Heise und auch anderen Tech-Webseiten das da kaum noch jemand durchblickt. Denn man hat jetzt mit dem USB-C Stecker einen Stecker der USB-Micro und USB-Mini praktisch komplett ersetzt hat und mittelfristig auch USB-A ersetzt. Aber die Standards die darüber laufen sind divers.