Die Februarnachlese zu SpaceX

Da das Jahr noch jung ist, habe ich mir mal die Mühe gemacht, in den letzten Jahren die Ankündigungen der Starts für nächstes Jahr seitens Musk / Shotwell und die erfolgten Starts gegenüberzusetzen. Das war nicht leicht, weil Google einem selbst mit einer Jahreszahl in der Suche einem immer zeitnahe Ergebnisse als erste Suchergebnisse präsentiert. Wie man die Suche auf einen bestimmten Veröffentlichkeitszeitraum eingrenzen kann, habe ich leider noch nicht rausgefunden (in der erweiterten Suche geht das leider nur bis zu 1 Jahr als feste Einstellung).

Jahr Geplant erfolgt Prozentsatz
2015 12-16 7 44 – 58 %
2016 20 8 40 %
2017 27 18 67 %
2018 30-40 21 52 – 70 %
2019 24- 25 13 52 – 54 %
2020 24 Starlink 26, davon 14 Starlink 58 %
2021 4048 Mittel: 56 %

Im Mittel hat SpaceX nur etwa die Hälfte des Plans geschafft, als sie keine Fehlstarts hatten, als sie Nutzlaststau hatten, reichte es für zwei Drittel. Das Interessante dabei ist, dass sich die Differenz zu den Plänen so um etwas über 50 % einpendelt. Ich habe mal verseucht eine Regessionsanalyse zu machen und kam auf:

Y = a + b*x
Gleichung: Y = 50,119 + 1,288*x
mit A: 50,118644
mit B: 1,288136

Allerdings mit einem recht niedigen Korrelationskoeffizienten, es ist ja auch keine Datenbasis mit einem gemeinsamen Zusammenhang. Immerhin, wäre dieser da, so würde man dieses Jahr 59 % der geplanten Starts, mithin 24 bis 28 absolvieren. Das ist aber keine Wette von mir, da ich selbst denke das es mehr sein werden, aber keine 40 oder gar 48. 30 bis 32 wäre mein Tipp.

Dann gab es die Verlautbarung der ersten Mannschaft die kommerziell zur ISS starten wird. Mich wundert das Elon Musk nicht dabei ist. Für ihn wäre es, selbst wenn er es bezahlen müsste, (und das muss er ja nicht, weil ihm das ganze Raumschiff gehört) doch wohl selbstverständlich das er mitfliegt. Aber er fliegt nicht mit genauso wenig wie bei den beiden Testflügen. Warum mich das wundert? Nun anders als bestimmte SpaceX Fans habe ich ein gutes Gedächtnis. Elon Musk gab an SpaceX gegründet zu haben, weil er eine Raumsonde zum Mars entsenden wollte, jnd seit Jahren gibt er die Marskolonialisierung als Ziel aus. Nur hat er bis heute keine Raumsonde zum Mars geschickt, nicht mal beim Falcon heavy Demoflug. Eine Red Dragon hat SpaceX schon bald nach Ankündigung wieder eingestellt. Wäre nicht für jemanden der sogar zum Mars, will die ISS interessant? Zumindest um mal einen Start und Landung, Schwerelosigkeit und den Blick auf einen Planeten aus dem Orbit zu erleben? Also wenn mir die Firma gehören würde und das Raumschiff auch Platz für sieben Personen hatte, ich würde mitfliegen. Immerhin, in fünf Jahren will Musk auf dem Mars leben. Abzüglich der Reisedauer hat er jetzt noch vier Jahre Zeit. Ich glaube das wird meine Wette für nächstes Jahr.

Wahrscheinlich ist es bei Musk, aber wie bei jedem anderen Unternehmer der das Letzte aus den Mitarbeitern rausholen will. Er versucht seine Mitarbeietr mit einem utopischen Ziel zu motivieren mehr als die vertragliche Arbeitszeit zu arbeiten, am besten ohne Bezahlung. Das haben schon andere vor ihm gemacht so Steve Jobs, der im Mac Entwicklungsteam eine Piratenflagge aufhing und als Motto ausgab: „It’s more fun to be a pirate than to join the Navy“.

Hauptthema für heute ist es, für die Firma nach Verwendungsmöglichkeiten für ihr Starship zu suchen. Die Firma hat ja zwei CEO. Zum einen Musk, als Hauptanteilseigner mit Visionen, der der Firma eine gesamte Medienabteilung einspart, denn alles, was von der Media-Division an wirklichen Neuigkeiten herauskommt, lasst sich schlussendlich dann wieder auf Musk zurückverfolgen. Zum anderen Shotwell, die sich um das Alltagsgeschäft kümmern muss und damit deutlich bodenständiger ist. Im obigen stammt denn auch die Prognose von 48 Starts für 2021 von Musk und die mit 40 von Shotwell.

Nun kommt ja das Starship, das nach Musk nur 2 Millionen Dollar pro Start kosten dürfte. Ich glaube nicht an den Preis und auch nicht an einen Markt für das Gefährt, doch darum geht es nicht. Klar ist aber, das man bei 2 Millionen Dollar pro Flug mehr Starts als es heute gibt braucht, denn die Fixkosten für die Herstellung dürften nicht kleiner als bei einer Falcon Heavy sein, eher höher. Auf diese kleine Summe kommt man nur wenn man diese Fixkosten auf sehr viele Starts umlegen kann, ebenso alle anderen Kosten, sodass man praktisch auf den Betrag kommt, den der Treibstoff kostet und das dürften bei rund 5000 t eben diese 2 Millionen Dollar sein (entsprechend rund 400 Dollar pro Tonne Treibstoff). Also wir brauchen viel mehr Starts als nur mit Satelliten. Shotwell hat ja schon Ideen, wie das Einsammeln von Weltraumschrott. Aber da geht noch mehr

Starlink

Wenn SpaceX tatsächlich einmal 42.000 Satelliten im Orbit haben wollen, kommen sie mit Falcon 9 nicht weit. Bei wie bisher 60 Satelliten pro Flug entspricht das 700 Starts. Ein Starship hat in etwa die fünffache Nutzlast, würde das also auf 140 reduzieren. Derzeit haben sie wohl eher das Problem genügend Satelliten zu produzieren, denn bei den seit einem Jahr angekündigten Starts alle zwei Wochen, (die auch letztes Jahr nicht erreicht wurde) bräuchten sie so 27 Jahre um alle 42.000 Satelliten zu starten. Bei der Rate wie letztes Jahr sogar 50 Jahre. Bei 7 % Ausfallrate pro Jahr dürfen sie sich aber nicht mehr als 15 Jahre Zeit lassen.

ISS Versorgung

Ein Starship könnte problemlos so viel Fracht transportieren wie ein sonst alle Dragon Transporter in einem Jahr. Personen wird zumindest die NASA nach den Erfahrungen mit dem Space Shuttle nicht zur ISS mit dem Starship senden. Denkbar wäre so auch der Transport von weiteren Modulen seitens der Weltraumnationen zur ISS – zwei blieben ja nach der Kürzung 2005 am Boden. Ebenso könnte man private kommerzielle Module zur ISS bringen, sowie private Raumstationen aufbauen und versorgen. Selbst wenn dies nur unbemannt erfolgen würde, würde alleine der Frachttransport die Kosten für Betreiber bedeutend senken. Wenn die ISS mal am Ende der Betriebsdauer ist, kann man so auch Module entfernen, die am Ende ihrer Lebensdauer sind oder schwer aufgerüstet werden können. Eventuell kann man die Module auch nach Landung modernisieren und erneut starten aber in jedem falle zur Erde zurückbringen und im Museum ausstellen. Das spart die Kosten für die Deorbitierung der ISS, außer den sperrigen Mast und Solarpaneele.

Private Betreiber von Raumstationen werden wohl auch ihre Astronauten so befördern, weil für sie Kosten mehr zählen als Sicherheitsbedenken. Das leitet mich zum nächsten Punkt über.

Passagiertransport

In der ferneren Zukunft – selbst nach Musk – wird das Starship auch Menschen transportieren. Es gibt hier mehrere Möglichkeiten. Zum einen die Pläne des Suborbitaltransports, als schnelle Alternative zu Interkontinentalflügen. Da sich das irgendwie mit den Sicherheitsanforderungen und Zeitplänen von Flugplätzen beißt, wie ich schon erläuterte, wird das sicher erst spät erfolgen, wenn überhaupt. Aber auch das Militär träumt davon und die können problemlos für einen Start oder Landung eine Militärbasis sperren. So könnte man Elitekommandos schnell verlegen, ebenso wie sperriges Gerät. Das landen in feindlichem Gebiet für Aktionen à la Hollywood wird leider nicht gehen, denn dann will man von dort auch wieder weg und für ein entsprechend betanktes Starship ist der Schub der Triebwerke zu gering, auch wenn es vom Geschwindigkeitsvermögen sicher geht, wenn der Startpunkt nicht zu weit vom Landepunktentfernt ist, z.B. in Südkorea, wenn man Kim Jong Un in Nordkorea kidnappen will. (okay wäre nun eher ein Trump- als Bidenplan, aber bis Menschen mitfliegen, wird auch der nicht mehr im Amt sein).

Nu wenig mehr Energie als über einen suborbitalen Flug über 20.000 km Distanz benötigt man für einen Orbit. Bis zu 100 Personen sollen ja mitfliegen können. So ein Flug wäre aber kurz, denn für alles Längere fehlt die Infrastruktur an Bord (Energie, Verpflegung, Lebenserhaltung, hygienische Einrichtungen). Aber ein oder zwei Umläufe gehen sicher.

Langfristig wäre es für SpaceX wohl besser, eine eigene Raumstation aufzubauen. Wenn die 328 m² große entfaltbare Station von Bigelow in eine Atlas V Nutzlasthülle passt, könnte SpaceX in etwa eine 1200 m³ große Station starten, rund 300 m³ mehr Volumen als die ISS. Fünf dieser Stationen zusammengekoppelt in Form eines dreidimensionalen Kreuzes (der sechste Punkt ist für das Starship zum Andocken frei) hätten, wenn man 100 m³ Volumen pro Passagier plant, (ISS: 130 m³ bei 7 Personen) Platz für 72 Passagiere. Das sind nicht ganz 100, aber es kommen ja auch noch Verbrauchsgüter hinzu. Die blieben dann ein bis drei Wochen und würden dann beim nächsten Flug abgeholt werden, wobei dann gleich neue Kunden kommen. Die 2 Millionen pro Start geteilt durch 72 ergeben rund 30.000 Dollar, das könnten sich durchaus etliche leisten, die sonst einen Porsche anstatt Mercedes haben, denn auch der kostet in etwa das mehr, und ich sehe viele Porsche auf den Straßen. Also wenn das läuft, könnte man so durchaus auf die vielen Flüge des Starships kommen.

Einsammeln von „Weltraummüll“

Ein Vorschlag von Shotwell, den ich durchaus ernst nehme, ist das Einsammeln von „orbit debris“. Zum einen könnte die Firma damit bei ihren eigenen Satelliten anfangen. Man könnte es aber ausdehnen. Zum einen das Einsammeln von Dingen, die tatsächlich noch nützlich sind, nur eben modernisiert oder gewartet werden müssen. Spontan fällt mir das Hubble Weltraumteleskop ein. Das könnte man einfangen, auf der Erde neu ausrüsten, auftanken und erneut starten. Die Optik ist ja immer noch die gleiche. Man könnte es auch zu einem IR-Teleskop umbauen, das wegen verdampfenden Kühlmittel nur eine begrenzte Lebensdauer hat und dann eben regelmäßig geborgen werden muss. Dabei kann man dann auch die Wartung und Ausrüstung mit neuen Instrumenten miterledigen. Ähnliches gilt für zahlreiche militärische Satelliten, die man in den letzten Jahrzehnten startete. Sie waren teuer, hatten als Aufklärungssatelliten Optiken wie das HST, nur geht ihnen irgendwann der Treibstoff aus oder ihre Sensoren sind einfach nicht der aktuelle Stand der Technik. Auch sie könnte man bergen, mit neuen Kameras ausstatten und erneut starten. Das betrifft die Satelliten der Kennan und Hexagon Reihe.

Da das Starship mit Auftanken auch einen GEO erreicht, dürfte bei den Preises pro Start – nimmt man drei Flüge für Bergen und Neustart an, dann ist man bei 6 Millionen Dollar, auch darüber nachdenken Kommunikationssatelliten zu bergen und neu befüllt und gewartet neu zu starten. Die koten in der Fertigung leicht das zehnfache. Sicher hat ein alter Satellit dann eine viel kleinere Leistung gemessen an Sendern oder Bandbreite, aber er kostet auch nur einen Bruchteil eines neuen Satelliten.

Schlussendlich könnte man, zumindest wenn man sowieso eine Mission in einer ähnlichen Umlaufbahn durchführt, einen alten Satelliten einsammeln, um ihn in ein Museum zu bringen.

Atommüllentsorgung

Angeregt durch die Kommentare zu einem älteren Beitrag, als man das Space Shuttle nutzen wollte, um Atommüll zu entsorgen, kam ich auf die Idee, dass das ja im Prinzip, das gleiche ist. Wegen der Wiederverwendung des Starships kommen etliche der Optionen, die damals diskutiert wurden, nicht in Frage. Aber zwei denke sind einer näheren Betrachtung wert. Relativ gut durchführbar wäre die Platzierung in einem 55.000 km Orbit. Das liegt über dem geostationären Orbit und wäre verhältnismäßig gut erreichbar. Mit drei Auftankflügen könnte man rund 30 t in einen solchen Orbit bringen, was, wenn ich die damalige NASA-Studie als Maßstab nehme, rund 5 t Abfall entspricht, bei den derzeit in den USA stationierten Kernkraftwerken benötigt man rund 22 Flüge alleine dafür pro Jahr und es gäbe ja noch andere Nationen mit Kernkraftwerken. Natürlich wäre der Abfall gut abgeschirmt – nur ein Fünftel wäre nach der NASA Studie Abfall, der Rest Abschirmung.

Auch ein zweites Szenario wäre möglich: Das Abladen auf der Rückseite des Mondes – SpaceX hat der NASA ja schon das Starship als Vehikel für eine bemannte Mondlandung angeboten – und da ist es, egal ob man Astronauten oder Atommüll landet. Nur wegen des viel höheren Geschwindigkeitsbedarf und der nötigen Rückkehr käme dies erheblich teurer.

SDI

Erinnert sich noch jemand an SDI? Die Strategic Defense Initiative sollte Atomsprengköpfe durch weltraumgestützte Waffen abfangen. Das konnte man wohl nur einem Präsidenten verkaufen, der von Beruf Schauspieler war. SDI scheiterte an vielen Problemen, organisatorischen, technischen und der Unmöglichkeit, es vorher zu testen. Den populären Namen „Star Wars Programm“ bekam es nach einer Senatsanhörung, als ein Senator sagte, „Das ist so utopisch wie Star Wars“. Aber seitdem sind 30 Jahre vergangen. Einige Technologien, die damals nur erprobt wurden, sind mittlerweile ausgereift oder im Einsatz. Die USA können anfliegende Raketen heute mit anderen Raketen abfangen und haben ein System dazu in Einsatz, das aber nur auf einzelne Sprengköpfe von „Schurkenstaaten“ ausgerichtet ist. Ebenso wurde schon das Abfangen per Laser demonstriert. Für ein System, das alle 1.500 Sprengköpfe über die Russland noch verfügt, abfangen könnte, benötigt man aber erneut ein weltraumgestütztes System. Das muss groß sein, weil jede Station nur kurz sich über dem Startland befindet, ähnlich wie man auch bei Starlink Tausende von Satelliten benötigt, selbst wenn man nur die USA mit Internet versorgen will. Wenn die Starlinksatelliten aber in Serie gebaut werden können, warum nicht auch Weltraumwaffen?

Für SDI reichte ein Space Shuttle nicht aus, man plante damals einen Carrier Shuttle oder Heavy Liuft Vehicles, also große Trägerraketen. Nun hat das Starship in etwa die Nutzlast, die ein Carrier Shuttle gehabt hätte und könnte dessen Rolle übernehmen. Auch hier wäre Biden wohl nicht dafür zu gewinnen, doch was ist, wenn Trump 2024 noch mal antritt?

Weltraum-Werbung

Wie wäre es mit Werbung, die man weltweit sehen könnte? Werbung, die auffällt und begeistert? Bei 2 Millionen Dollar pro Flug sind wir in einer Größenordnung, die zum Etat von großen Firmen für Werbekampagnen passt. Es gäbe einige Möglichkeiten. Idealerweise würde man Werbung nur in einen niedrigen Orbit starten, denn so verglüht sie bald wieder und bildet keinen Orbitmüll, man will ja keine Werbung sehen, wenn es das Produkt das beworben wird, nicht mehr verfügbar ist. Nun gut Imagewerbung mit Logos könnte man ewig lange betreiben. Die würde man dann höher positionieren so in 1200+ km Höhe. Es reicht eigentlich passive Werbung, die vom Sonnenlicht beschienen wird. Sie ist dann für einige Zeit nach Sonnenuntergang und vor Sonnenaufgang sichtbar, je höher der Orbit desto länger, bei über 2.700 km Höhe ist sie immer nachts beleuchtet, auch um Mitternacht. Ebenso steigt die Dauer der Sichtbarkeit und der Anteil der Erdoberfläche, von wo man sie sieht, mit steigender Orbithöhe an. Allerdings sinkt auch die Nutzlast und noch bedeutender – doppelte Orbithöhe verkleinert die visuelle Größe auf die Hälfte

Eine Werbung aus Solarsegeln wäre technisch einfach und leicht umsetzbar. Da wo ein Logo oder eine Botschaft da wäre, gäbe es einfach eine Lücke. Solarsegel wiegen pro m² mit Streben um die 20 g. Mit einer Nutzlast von 80 t könnte man also 4 km² in einen Orbit bringen, das wäre in 400 km Höhe eine Fläche halb so groß wie der Vollmond. Bei einem Schriftzug denn man gerade noch erkennen kann (6 x 7 Matrix) wären das genau 7 Buchstaben. Oder ein Logo mit maximal 296 Pixeln. Eventuell geht mehr wenn man sie leichter bauen kann.

Größere Elemente müsste man aus Einzelelementen zusammenbauen, dann natürlich vorzugsweise im höheren Orbit (daher habe ich auch nur mit 80 t Nutzlast gerechnet).

Suborbitaltourismus

Last, but not least könnte SpaceX auch klein anfangen. Ein nicht vollständig mit Treibstoff beladenes Starship könnte mit den sechs Triebwerken starten. SpaceX müsste nur die Vakuumdüsen bei drei Triebwerken durch die kürzeren Düsen der normalen Triebwerke ersetzen. Bei einem Start mit 1,2 g könnte man 980 anstatt 1200 t Treibstoff mitführen. Senkrecht gestartet erreicht es trotzdem eine beachtliche Höhe. Ich errechne bei einer Simulation rund 1090 km: hlöher als die ISS und die Spitzenhöhe der New Shepard und SpaceShip Two. Entsprechend mit einem besseren Blick und auch etwas längerer Dauer, wenn auch nicht wesentlich länger, nach der Simulation gesamt 1961 s, wovon etwa 1400 bis 1500 s in der Schwerelosigkeit sind. Durch die relativ große Passagierkabine können auch viele Leute mitfliegen – ich habe 100 t Nutzlast wie bei Orbitalflügen angenommen. Im New Shepard hat die Kabine nur 15 m³.

Selbst wenn man von ihnen den vollen Startpreis erwartet (obwohl drei Viertel der Masse nicht starten) wäre ein Ticket billiger als bei den Konkurrenten. Für SpaceX hätte es den Vorteil das sie das gesamte Wiedereintrittssystem testen können, nur bei milderen Bedingungen, etwa der halben Wiedereintrittsgeschwindigkeit, die beim orbitalen Einsatz auftreten. Ebenso können sie die Passagierkabine und ihre Einrichtungen testen bei überschaubarem Risiko, denn runter kommen sie in jedem Falle. Das wäre also eine echte Win-Win Situation. Nun ja sofern die Landung mal klappt und sich Passagiere mit dem Drehen in wenigen Sekunden um 90 Grad anfreunden. Ich würde angesichts des Videos vom SN8 Testflug spätestens vor der Landung Spucktüten verteilen ….

Beerdigungen

Zuletzt gibt es natürlich noch die Bestattung im All. Erstaunlicherweise ist das bislang noch nicht so nachgefragt worden, wie ich denke. Beim Rideshare Programm von Spacex kosten derzeit 200 kg Nutzlast 1 Million Dollar. Also 5.000 Dollar pro Kilogramm. Eine Urne mit Asche wiegt zwei bis drei Kilogramm. Ein Beerdigungsunternehmen könnte also 66 bis 100 Personen sammeln und einen Mitflug buchen, zu 10.000 bis 15.000 Dollar pro Person – teurer als eine Erdbestattung, die zumindest bei meiner vor fünf Jahren verstorbenen Mutter 3.260 Euro nur an Friedhofsgebühren kostete, aber es ist ja jetzt noch etwas Exklusives. Wenn es SpaceX aber gelingt, den Preis pro Kilogramm auf etwa 1.000 bis 1.300 Dollar zu drücken – das wäre schon bei 100 bis 130 Millionen Dollar pro Flug der Fall. dann wäre die Beerdigung billiger als zumindest in Deutschland die Erdbestattung. Ich habe das ja schon vor vier Jahren mal vorgeschlagen.

Das sind doch einige hochkarätige Vorschläge, falls Musk und Shotwell die Ideen ausgehen.

28 thoughts on “Die Februarnachlese zu SpaceX

  1. Immerhin können unsere Fans jetzt einen neuen Rekord verbuchen: mehr als 130 (cube) Sats in einem Launch.
    Wer wie im Autoquartett immer nur auf Zahlen schaut ist von sowas natürlich restlos begeistert und interessiert sich erst recht nicht mehr für das Kleingedruckte mit den ganzen schwierigen Details.

    1. Die Antwort ist komplex.

      Methan hat eine etwa 6-mal höhere Dichte als Wasserstoff, das macht die Tanks leichter. Zudem wird es durch den höheren spezifischen Impuls schneller verbraucht, was die Gravitationsverluste senkt. Es kann durchaus den Fall geben das eine Stufe mit Methan mehr Nutzlast erbringt, wenn das dV nicht zu groß ist. Je größer das ist desto mehr schlägt die umgekehrt exponentielle Abhängigkeit der Nutzlast vom spezifischen Impuls zu. Das gilt aber allgemein. Für hohe Geschwindigkeiten würde eine Atlas V z.b. erheblich mehr Nutzlast transportieren als eine Falcon 9 obwohl es bei LEO genau umgekehrt ist.

      Allerdings gibt es kein russisches Triebwerk das einen ispez von 380 erreichte und die meisten die sich mit der Materie auskennen bezweifeln auch das SpaceX die 383 erreicht.

  2. Hallo Bernd, vielen Dank für Deine Februarnachlese zu SpaceX!

    Deine Schätzung bzgl. Plan-Ist Vergleiche bei SpaceX finde ich sehr gut, es ist wirklich nicht einfach mit Google hier vernünftig zu arbeiten, Dir ist es glaube ich gut gelungen. Hier noch ein kleiner Verbesserungsvorschlag für Deinen Blog, könntest Du in der Zukunft beim Titel auch das Jahr hinzufügen, z.B. „Die Februarnachlese 2021 zu SpaceX“ oder ähnlich? Damit wäre eine Google-Suche in der Zukunft einfacher.

    Deinen Tipp von 30-32 Starts im Jahr 2021 empfinde ich als eher optimistisch, ich hoffe Du wirst hier Recht behalten.

    Was den Flug von Elon Musk zur ISS betrifft hat er mal tatsächlich in einem Interview gesagt, dass er das in einigen Jahren plant. Momentan ist er vermutlich durch Tesla noch zu beschäftigt, aber wenn die Gigafactory in Brandenburg gut läuft, wer weiß?

    Die 2 Millionen pro Start sind wohl eine rein theoretische Grenze, in der Praxis könnten in einigen Jahren, falls alles optimal läuft, eher 20 Millionen ein Ziel sein.

    Beim Starlink ist es wohl ähnlich. Die 42.000 Satelliten, von denen die 30.000 noch gar nicht genehmigt sind (Ausgang ungewiss) sind vermutlich auch eher eine theoretische Obergrenze. Es passiert schon manchmal, dass für Satellitenkommunikation beantragte Frequenzen nicht benutzt werden und dadurch verfallen. Es wäre ein Zeichen für einen unglaublichen Bedarf, falls eines Tages tatsächlich 42.000 Starlink Satelliten um die Erde kreisen sollten. Aber auch für den Start der ersten 6.000 oder 12.000 Satelliten wäre Starship sicherlich sehr hilfreich.

    Es ist eine schöne Vision, dass eines Tages Starship an dem Aufbau oder auch später an dem Abbau der ISS mithilft. Ich hoffe es wird Realität.
    Auf Passagiertransport werden wir vermutlich viel länger warten, selbst wenn Starship eines Tages reif dafür werden sollte wird das Einholen der Genehmigungen auch sehr lange dauern, was in diesem Fall sogar richtig ist.

    Einsammeln von Weltraummüll könnte tatsächlich eine „Sternstunde“ für Starship werden. Zurückbringen des Hubble Teleskop wäre sicherlich ein Höhepunkt, auch für PR. Allerdings befürchte ich, es könnte dafür zu spät werden. Laut der deutschen Wikipedia wird Hubble, falls seine Umlaufbahn nicht durch ein anderes Fahrzeug angehoben wird, etwa im Jahr 2024 in die Atmosphäre eintreten und verglühen. Für mich ist diese Angabe überraschend, ich dachte Hubble hat mehr Zeit, kannst Du das bestätigen oder widerlegen? Ich konnte auf die Schnelle im Internet nicht finden, wie hoch über der Erde Hubble aktuell fliegt, ich konnte nur alte Angaben finden (545-549 km laut d. Wikipedia). Selbst falls Starship 2024 fliegen und vollständig landen sollte, würde eine Vorbereitung einer Hubble-Rettungsmission wohl länger dauern.
    Es gibt aber auch andere ausgediente Objekte, z.B. Envisat und viele andere Satelliten in der für Kessler-Syndrom besonders anfälligen Höhe von 600-1200 km, hier könnte Starship viel Gutes bewirken, indem nicht aktive Objekte zurück zur Erde gebracht werden.

    Atommüllentsorgung ist doch ein Scherz, oder? Wir leben in Zeiten wo selbst vernünftiger Einsatz der Radionuklidbatterie im All, wie bei der wunderbaren Cassini-Raumsonde, zur Protesten führt, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Cassini-Huygens#Die_%E2%80%9EStop_Cassini%E2%80%9C-Bewegung
    Entsorgung des Atommülles im All sollte man für mindestens 100 Jahre vergessen, danach gibt es hoffentlich bessere Ideen damit fertig zu werden.

    SDI ist auch so ein Thema. Ich hoffe SpaceX wird mit Starlink genug Geld verdienen um vom Militär weniger abhängig zu sein.

    Weltraum-Werbung ist sicherlich auch ein Scherz, oder? Selbst beim Starlink, bei dem es darum geht möglichst vielen Menschen auf der Welt Internetzugang zu ermöglichen, wird SpaceX kritisiert. Erstens von Astronomen, die Lichtverschmutzung befürchten. Zweitens von Menschen, die sich um Weltraummüll sorgen (obwohl Kessler-Syndrom laut Experten oberhalb von 600 km auftreten wird, Starlink fliegt tiefer.) Bei Werbung wäre die Belastung um Klassen Größer und jede Kritik absolut angemessen. Wir haben zwar bereits heute Werbung aus dem All, viele Geostationäre Satelliten werden von Fernsehsendern gemietet, die durch Werbung Geld annehmen, diese Satelliten verursachen langfristig Weltrammmüll. Auch die erste Falcon Heavy hat als Ballast an Stelle der üblichen Betonklötze einen Tesla in den Weltraum geschossen, was eine äußerst clevere Werbeaktion war (zumindest wenn man die Tesla-Aktienkursentwicklung in den nächsten Jahren nach dem Start betrachtet ;-). All dies hat aber einen geringen Einfluss auf das All (zumindest der Tesla praktisch gar keinen).

    Wenn wir uns soweit Richtung Science-Fiction bewegen wäre langfristig noch ein Bereich interessant: Gewinnung der Rohstoffe. Es sollen Asteroiden existieren mit sehr hohem Anteil sehr wertvollen Elemente. Wenn man sich günstig genug in den Orbit und zurück bewegen kann, könnte es sich irgendwann lohnen. Das ist alles sicherlich sehr langfristig, aber hoffentlich wird viel früher kommen als sichtbare Werbung aus dem All.

    Viele Grüße
    Simon VR

    1. Ich habe alles ernst gemeint. Atomkraft ist nicht mal in Europa unumstritten. In den USA sowieso nicht.

      Zu Hubble: Nach Heavens Above ist es derzeit in einer 535 x 539 km Bahn.
      https://www.heavens-above.com/PassSummary.aspx?satid=20580&lat=0&lng=0&loc=Unspecified&alt=0&tz=UCT

      Ich halte auch 2024 für zu kurz. Rosat war in der Bahnhöhe und brauchte über 20 Jahre um zu verglühen. Ich habe selbst eine vereinfachte Simulation für den Zweck und da braucht Hubble selbst bei maximaler Sonnenaktivität über 7 Jahre, bei mittlerer 22 Jahre.

    1. Frei nach Wernher von Braun: „Solange wir Telemetriedaten haben ist es ein Erfolg“
      Und ich erinnere mich das es Testflüge sind und hier Manöver „geflogen“ werden die bis jetzt Keiner auch nur versucht hat. Bauchschmerzen hätte ich wenn zwei Falcon9 bei einer Landung zu Bruch gehen würden.
      Wie oft hat Braun seine Raketen gestartet… versucht zu starten?

      1. „Wie oft hat Braun seine Raketen gestartet… versucht zu starten?“

        Sorry aber der Vergleich ist ja nun selten dämlich. Kannst dann genauso über die 737 Max Abstürze sagen „alles ned so wild, wieviele Versuche haben Wright und Co gebraucht bis sie mal geflogen sind?“

        Als Space-X Fan würde es mich auch weniger stören / beunruhigen, daß die Landung an sich noch nicht richtig funktioniert (das Timing und die Regelung bekommt man früher oder später schon hin, siehe Falcon 9). Sondern daß die immer noch offensichtlich massive Probleme mit dem Raptor Triebwerk haben.

        1. Na ja, der Vergleich mit der 737 Max ist schon ein wenig daneben da es ja KEINE Versuchsträger waren. Um es klar und deutlich zu sagen, es sind Versuchsträger gecrascht. Auch das Raptor Triebwerk ist noch sehr wenig „geflogen“. Ein Teststandbetrieb von x-Stunden sagt bei Raketentriebwerken wenig aus. Ich finde den Vergleich von einem Versuchsträger (A1 von Braun) mit einem anderen Versuchsträger (Starship von Musk) überhaupt nicht dämlich. Und was in dieser Diskussion eine 737 MAX zu suchen hat, verstehe ich nicht.
          Und zu den Problemen mit dem Raptor-Triebwerk. Solche Triebwerke MEHRFACH zu starten, innerhalb kurzer Zeit ist alles andere als trivial. Ja, es gibt offensichtlich Probleme. Aber Raptor ist nicht Falcon sondern was neues und unausgereiftes.

          1. Selbst bei Wegwerf-Raketen ist es nicht üblich, unausgereifte Triebwerke zu verwenden. Wer so etwas bei wiederverwendbaren Projekten einsetzt, ist selbst dran Schuld wenn er Probleme bekommt. Schneller und billiger wird das dadurch sicher auch nicht.

      2. Der Elon ist hier ein Opfer des eigenen Erfolges. Er tut mit seinen Firmen Dinge, die noch vor 10 bis 20 Jahren die meisten für unmöglich gehalten haben. Wenn es jetzt bei Prototypen Probleme gibt wird er kritisiert. Es gibt halt Menschen für die es schwierig ist, zwischen Prototypen und Raketen im Einsatz zu unterscheiden. Ist allerdings nicht schlimm. In einigen Jahren werden wir diese Seite lesen und über die Anfangsschwierigkeiten lachen, sehe https://www.youtube.com/watch?v=bvim4rsNHkQ

  3. Ja, war mal wieder ein nebensächlicher „mishap“.
    50 m weiter steht ja schon der nächste.

    So läuft das nun mal wenn die CAD-Software Kerbal Space Program ist.

  4. Die einstelligen Nummern haben sie jetzt durch, ob sie es noch mit den zweistelligen in den Orbit schaffen? Irgendwie sollte Wiederverwendung doch etwas anders aussehen.

    1. Die Wiederverwendung wird erst beim Betrieb sich wirklich auszahlen. Ich finde es allerdings interessant, dass auch die Menschen die früher der Meinung waren, dass Wiederverwendung eine Sackgasse ist, jetzt so schnell verstanden haben wie wichtig die ist. Jetzt auf einmal ist jeder Raketentest, der nicht mit einer gelungenen Ladung endet, ein komplettes Fiasko. So gesehen gab es vor SpaceX keine erfolgreichen Raketentests.

      1. Auf die Gefahr hin den Troll zu füttern:

        Da es immer noch keine verlässlichen Zahlen von SpaceX gibt, ist auch immer noch nicht klar, in wie fern sich die Wiederverwendung und Aufbereitung der Erststufen lohnt oder ob das ganze unterm Strich nicht doch nur reine PR ist.

        Und es ist ja nicht so, als wäre der Prototyp bei der Landung umgekippt. Die haben bei der Drehung die Kontrolle verloren.

        1. Ja das zweite Triebwerk hat nicht richtig gezündet. Und wo ist da der gravierende Unterschied im Vergleich zu wenn die Rakete nach der Landung umkippt weil die Geschwindigkeit infolge fehlerhafter Schubregelung der Triebwerke zu hoch ist oder die Konstruktion zu schwach ausgelegt ist?

          Bei der Falcon 9 gab es Anfangs auch unzählige Verluste bei den Landungsversuchen bei dem die Rakete nicht waagerecht auf der Landeplattform aufsetzte. Nun liegt die Erfolgsquote für 2019 und 2020 bei 100%. Wo drückt nun bei Ihnen der Schuh Herr Bedenkenträger?

          1. Die letzte Stufe ist auch wieder im Meer gelandet. Raumfahrt ist und bleibt nun mal ein schwieriges Unterfangen, da ist Hochmut nicht wirklich angebracht, genauso wenig wie Probleme kleinzureden.

        2. Dass wiederverwendete Raketen auf dem Markt mit einem Preisabschlag angeboten werden und man bei Spacex nun dazu übergegangen ist Raketen mindestens 5 mal wiederzuverwenden, kann man doch als stichhaltige Hinweise werten, dass sich die Wiederverwendung betrieblich lohnt. Dazu werden mittlerweile selbst die teuren Nutzlastverkleidungen wiederverwendet. Übrigens soll angeblich noch dieses Jahr eine Falcon 9 Rakete nur innerhalb eines Tages für den darauffolgenden Start aufbereitet werden. Es scheint so, dass da Optimierungsarbeiten voll im Gange sind.

          1. Die Profis haben längst erkannt, dass sich die Wiederverwendung betrieblich lohnen kann, auch die ESA-Profis, bei Interesse kann man nach Ariane 7 / Ariane NEXT googeln. Wie man bei diesem Blog sehen kann gibt es aber nach wie vor einige Menschen die etwas mehr Zeit brauchen, um es zu erkennen.
            Mit der Information „angeblich noch dieses Jahr eine Falcon 9 Rakete nur innerhalb eines Tages für den darauffolgenden Start aufbereitet werden“ wäre ich sehr vorsichtig. Solche Angaben führen dazu, dass SpaceX nicht mit dem Wettbewerb verglichen wird, sondern mit solchen „Ankündigungen“. Bei Vergleichen mit Wettbewerb ist SpaceX meistens der Sieger. Bei Vergleichen mit den überoptimistischen Ansagen meistens nicht. Bernd strickt dann aus solchen Ankündigungen Wetten gegen SpaceX, die er dann fast immer gewinnt. Den Vergleich mit Wettbewerb meidet er seit Jahren. Da ist nichts zu gewinnen für einen SpaceX-Skeptiker.

  5. Antwort auf den Post von Elendsoft (4. Februar 2021 um 17:20 Uhr)

    Du hast geschrieben: „Schneller und billiger wird das dadurch sicher auch nicht.“

    Was macht Dich da so sicher? Einzige Rakete die in einer Ähnlichen Liga wie Starhip spielen soll ist SLS. Ich bin ganz sicher, dass Starship billiger wird. Ich schätze auch, dass Starship den Orbit früher erreichen wird als SLS, obwohl hier ich nicht so sicher bin (70 % „gefühlte Wahrscheinlichkeit“). Würdest Du dagegen wetten?

    1. Gemeint war, wenn man mit der Flugerprobung wartet bis das Triebwerk ausgereift ist. Nicht wie jetzt lauter unausgereifte Sachen zusammenbauen. Wenn ein Triebwerk im Prüfstand nicht zündet, geht nicht gleich eine gesamte Rakete verloren. Die jedesmal neu zu bauen ist nun wirklich nicht billiger. Und ob das schneller geht kann man sich auch streiten.

    1. https://twitter.com/JCOviedo6/status/1359106447758544899

      Zitat Musk:
      „SpaceX needs to pass through a deep chasm of negative cash flow over the next year or so to make Starlink financially viable. Every new satellite constellation in history has gone bankrupt. We hope to be the first that does not.“

      Aha, soviel zum Thema Cashcow Starlink. Greg Wyler von OneWeb hat ja auch schon vor Jahren gesagt, dass es ca. 8-10 Jahre dauern würde, bis ihr Satellitennetzwerk Gewinn machen würde.

      (Ok, ich will fair sein. Es waren eher die MuskFans die Starlink zur Supercashcow hochgejubelt haben. Shotwell war in ihren Aussagen dazu eher immer wie üblich wischiwaschi.)

      1. Und inzwischen dürfen wir uns auch eine Vorstellung davon machen, wo man bei den Preisen landet, wenn die „Spass“-Firma ein Monopol, wenn auch nur temporär, hat:
        https://www.nasa.gov/press-release/nasa-awards-contract-to-launch-initial-elements-for-lunar-outpost
        Knapp $332 Mio US$, damit liegt man dann schon nahe an den Preisen für einen Delta IV Heavy-Start …

        Na ja, irgendwie muss die Firma ja auch mal den Investoren zeigen, dass man auch Geld einnehmen kann und nicht nur – wortwörtlich – verbrennen kann 😉

        1. Du bist der Meinung, dass Falcon Heavy maximal die Hälfte des Preises einer Delta IV Heavy berechnen darf, sonst sind die ganz, ganz böse? Falls der einzige Wettbewerber, der die Technik beherrscht Delta IV Heavy ist, dann muss man mit dem Preis bloß darunter sein. Lustig in diesem Zusammenhang finde ich Bernds Kommentar nach dem ersten Falcon Heavy Start, dass es für Falcon Heavy keinen Markt gibt. So gesehen gab es für Delta IV Heavy noch nie einen Markt…

          1. Nö, ich meine dazu gar nichts, ich stelle nur etwas fest.

            Meine Meinung ist die folgende: Elon Musk ist kein Wohltäter. Denn dann hätte er nie das Vermögen angehäuft, das ihn zum derzeit reichsten Menschen gemacht hat.
            Und in diesem Kontext sehe ich all seine Tätigkeiten und die seiner Firmen.

  6. Antwort für rumme, 10. Februar 2021 um 21:02 Uhr
    Wenn es der größte Vorwurf gegen Elon Mask ist, dass er keine Wohltäter ist, dann ist alles gut. Steve Jobs, Werner von Siemens, Carl Benz und viele andere Firmengründer waren alle keine Wohltäter, haben trotzdem die Technik ihrer Zeit weitergebracht. Ob Elon Musk ein Wohltäter ist oder nicht wird man wohl erst nach seinem Tod mit Sicherheit feststellen können.

    Die Tatsache, dass er aktuell als reichster Mensch der Welt bezeichnet wird, sagt nicht viel aus über seine Ziele. Falls ein Mensch, sagen wir im Jahr 2005, sich das Ziel setzt, dazu beizutragen, dass in der Zukunft Autos elektrisch fahren werden, kann er seine Ziele nicht erreichen ohne dabei sehr reich zu werden. Das gleiche gilt für die Raumfahrt, wenn man dabei sehr erfolgreich ist wird man quasi automatisch sehr reich. Hier wird Reichtum notwendig, und die eigentlichen Ziele zu Erreichen.

    Ich bin folgender Meinung: Wenn nach dem Verkauf der PayPal-Anteile Musks einziger Ziel wäre, möglichst reich zu werden, würde er sein Geld niemals in Automobilbau und Raumfahrt investieren. Aus der Perspektive des Jahres 2005 war das ganz sicher nicht der einfache Weg reich zu werden, im Gegenteil. Automarkt was gesättigt, die Konkurrenz aus Deutschland und Japan überwältigend stark. Dass den Elektroautos die Zukunft gehört glaubten selbst nach 2015 viele nicht (konnte man in diesem Blog sehr schön beobachten), 2005 haben fast alle Elektromobilität für den Irrweg gehalten. Bei der Raumfahrt war es ähnlich, 2002 war Ariane die kommerziell erfolgreichste Rakete, die amerikanische Konkurrenz abgeschlagen. Gleichzeitig wuchs noch die neue Konkurrenz aus China. Jeder, der bloß viel Geld machen wollte, würde 2005 ganz sicher nicht in den Automobilbau oder Raumfahrt investieren, aus der Perspektive damaliger Zeit war die Erfolgswahrscheinlichkeit extrem gering.
    Das ganz vergessen alle diejenigen, die nur auf das aktuelle Geschehen schauen und die letzten beiden Jahrzehnte aus den Augen verlieren.

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