Ballonforschung in der Troposphäre: Project Vortex

Teil 3: Erweiterungen

Von Kevin Glinka

Mögliche Erweiterung:

In einem Telefongespräch mit Herrn Kuinke kamen wir gemeinsam auf eine weitere Möglichkeit, und zwar einen speziellen Ballon für solche Fahrten zu konstruieren. Eine besonders leichte Ballonhülle, sowie ein leichter Ballonkorb und eine Sauerstoffanlage würden 50.000-60.000 Euro kosten, dafür könnten aber auch größere Höhen als die oben genannten 5.000 Meter erreicht werden. Er wäre sehr wünschenswert, einen Sponsor zu finden, der den Ballon finanzieren würde, und als Gegenleistung dafür seine Firma auf die Ballonhülle aufdrucken lassen kann.

Der Ballon wäre, wie der bereits vorhandene, 1.050 Kubikmeter im Volumen, durch den leichteren Stoff ist es aber möglich, eine Höhe von 6.000 bis 7.000 Metern zu erreichen. Dort wäre man in einem Bereich, wo die kosmische Strahlung messbar würde, was für das angesprochene tschechische Experiment interessant wäre.

Die Kosten für den neuen Ballon schlüsseln sich folgendermaßen auf:

Teil

Kosten in Euro

Ballonkorb (leichte Bauweise)

4.000-6.000

Ballonhülle aus leichtem Stoff

45.000-52.000

Sauerstoffanlage für zwei Personen

700-2.000

Der Ballon wäre damit speziell für Höhenmessungen geeignet, weil aber 1.050 Kubikmeter eine Standardgröße für Gasballone ist, können mit dem Ballon auch gewöhnliche Fahrten angeboten werden, was für mögliche Sponsoren nochmals attraktiv sein kann.

Auch könnte man sich erlauben, eine dritte Person im Ballon mitzunehmen, z.B. einen zweiten Beobachter oder einen Schreiber (am Ende des Berichtes über seine erste wissenschaftliche Fahrt im Ballon Svea vom 15. Juli 1893 schreibt Salomon August Andrée, dass es ideal wäre, wenn ein wissenschaftlicher Ballon mit drei Personen besetzt ist: Einem Piloten, einem Wissenschaftler und einem Sekretär). Durch die Mitnahme einer dritten Person wird natürlich die Maximalhöhe wieder etwas nach unten gehen, was aber kein großer Verlust wäre. Die dritte Person ist ja, wie gesagt, nur optional.

Andrée’s Idee:

Auf der sechsten Fahrt mit dem Ballon Svea am 14. Juli 1894, versuchte Andrée, den Ballon mit einem Schleppseil zu bremsen, und mit einem Segel von der Windrichtung abweichen zu lassen. Er spricht in seinem Bericht von Abweichungen bis zu 27° von der Windrichtung. Dies veranlasste ihn dazu, seine Nordpolexpedition mit dem Ballon Örnen zu planen, die 1897 tragisch scheiterte. Seitdem wurde Andrées sechste Fahrt etwas stiefmütterlich behandelt, indem man die Messung der Abweichung als „Wunschtraum Andrées“ bezeichnete.

Der Ingenieur Erik Kullberg hingegen zeigt auf seiner Seite http://www.kueng.se/Balloon-H2/ , dass die Lenkung eines Ballons mit Andrées Methode durchaus möglich sein würde.

Es wäre sehr interessant, Andrées Idee in der Praxis zu überprüfen, da die Svea genau das gleiche Volumen wie unser Ballon hatte. Vermutlich ist es aber nicht ohne weiteres heutzutage möglich, in Höhen von nur 250 Metern mit schweren Schleppseilen unter dem Ballon größere Strecken zu fahren, um das System zu testen, zumindest in Deutschland. Eine Ausführung von einer Fahrtenreihe zum Testen dieses Systems an einem besser geeigneten Ort (z.B. den Ärmelkanal) wäre natürlich mit weiteren großen Kosten verbunden, und ist wahrscheinlich leider nicht möglich.

Weblink:

Weitere Informationen über das Projekt finden sich auf: http://projectvortex.weebly.com

Kleiner Film zum Projekt:

http://www.youtube.com/watch?v=3Mf9YNV8bYc

2 thoughts on “Ballonforschung in der Troposphäre: Project Vortex

  1. Von mir selbst noch ein paar Worte: Ich versuche auch momentan Wissenschaftler aus anderen Ländern für das Projekt zu interessieren, vor allem aus Ländern von denen man sonst auf der wissenschaftlichen Seite nicht so viel hört. So habe ich einmal die Universität Kapstadt angeschrieben und die „University of the South Pacific“, die 12 Inselstaaten unter ihrem Dach vereint. Leider habe ich von beiden Seiten noch keine Antwort bekommen.

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