Vier Jahre in der Zukunft
Heute am, 30.7.2014 ist endlich der Tag gekommen – die erste deutsche Trägerrakete steht vor dem Start. Lange hat es gedauert bis es dazu kam. Nachdem vor vier Jahren sich die damalige Bundeskanzlerin Merkel und der französische Präsident Sarkozy nicht über die Zukunft der Ariane einigen konnten und Sie ernst machte mit einem eigenen Weltraumprogramm kam endlich Bewegung in das deutsche Raumfahrtprogramm.
Barbarossa 1, so der Name des Projektils, entstand in nur vier Jahren aus schon existierenden Bauteilen. Die erste Stufe ist ein Ariane 5 Booster, die zweite ein Segment eines Ariane 5 Boosters, jedoch mit einer neuen Düse. Die dritte Stufe setzt das Aestus 2 Triebwerk zusammen mit 8 t lagerfähigem Treibstoff ein. Nutzlast wird der Radarsatellit TriSAR sein, der den Satelliten TerraSAR ersetzen soll, dessen Lageregelungstreibstoff zuende geht.
Schon Monate vor dem Start waren die wenigen Aussichtsplattformen vor Helgoland ausgebucht. Trotz Bedenken von Norwegen wird Barbarossa 1 von deutschem Hoheitsgebiet aus starten – übrigens als einzige europäische Trägerrakete. Für den Einsatz für sonnensynchrone Bahnen und zur ISS ist dies kein Hindernisgrund. Schon heute gilt der parallel zum Weltraumbahnhof entstandene Weltraumthemenpark als neue Touristenattraktion.
Barbarossa 1 gilt schon heute als eine Erfolgsstory – sie entstand in nur vier Jahren bei Investitionskosten von nur 250 Millionen Euro. Sie ist aber nur ein Teil des lange geforderten und nach vielen Jahren nun endlich erstarkten deutschen Weltraumprogrammes. Mit 3 t Nutzlast oberhalb der Vega angesiedelt sind allerdings auch einige ESA Forschungssatelliten in den nächsten Jahren gebucht. Doch auch mit deutschen Projekten hat die Rakete genug zu tun.
- Die nächsten Starts gelten dem SAR Lupe XL System der Bundeswehr
- Dann folgt der Astronomiesatellit Frauenhofer zur Untersuchung des Universums im fernen UV Bereich.
- Der Erderkundungssatellit Spektral des DLR zur Untersuchung der Erde und des Klimas mit einem 256 Band Multispektralscanner wird in zwei Jahren folgen.
Wenn die Oberstufe „Beryll“ zur Verfügung steht folgen weitere Starts des Galileo Systems und der deutschen Mondsonde Hevelius. Nachdem Russland zum wiederholten Male die Preise für die Sojus erhöht hatte buchte die ESA die letzten vier Starts auf die Barbarossa um. Es wird jedoch nur eine Episode sein bis 2016 die Ariane 5 ME endlich zur Verfügung steht.
Auch die NASA erwartet den Start von Barbarossa, nachdem die ISS in den letzten zwei Jahren laufend an Bahnhöhe verloren hat und die Besatzung schon auf drei reduziert wurde, bedingt durch den Bankrott von SpaceX vor zwei Jahren und Ausfall von Versorgungsgütern müsste die Station aufgegeben werden, wenn der Start des RV-1 beim nächsten Flug misslingt. Das RV-1 (Reboost-Vehikel 1) aus einer umgebauten Oberstufe der Barbarossa 1 soll an die ISS andocken und diese anheben. Weitere Flüge im Halbjahresabstand sind geplant bis die ISS wieder ihre Nominalhöhe erreicht hat.
Typenblatt Barbarossa |
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Länge: maximaler Durchmesser: Startgewicht: |
47 m 3,05 m 380 t |
Nutzlast: | 3.600 kg in einen Transferorbit zur ISS 2.800 kg in einen SSO Orbit 700 kg zum Mond (mit Beryll Oberstufe) |
Stufe 1: P230 | |
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Länge: Durchmesser: Startgewicht: Leergewicht: Schub: Brenndauer: Treibstoff: Spezifischer Impuls: |
27,00 m 3,05 m 260.800 kg 30.800 kg 5.440 kN (maximal) 4.000 kN (Durchschnitt) 120 s Ammoniumperchlorat/Aluminium/HTPB 2692 m/s (Vakuum) |
Stufe 2: P85 | |
Länge: Durchmesser: Startgewicht: Trockengewicht: Schub: Brenndauer: Treibstoff: Spezifischer Impuls: |
10,32 m 3,05 m 97.150 kg 12.150 kg 2.334 kN 100 s Ammoniumperchlorat/Aluminium/HTPB 2746 m/s |
Stufe 3: L8 / VEB | |
Länge: Durchmesser: Gewicht: Leergewicht: Triebwerk: Schub: Brenndauer: spez. Impuls: |
4,50 m 3,55 m 10.500 kg 2.500 kg 1 x Aestus 2 55,6 kN 480 s 3335 m/s |
Stufe 4 (optional) Beryll | |
Länge: Durchmesser: Gewicht: Leergewicht: Triebwerk: Schub: Brenndauer: spez. Impuls: |
2,00 m 3,05 m 2.500 kg 500 kg 5 x EAM 500 2,5 kN 2550 s 3188 m/s |
Es ist 2014, Oktober, 16. ein Mittwoch.
Operation Barbarossa ist ein kompletter Fehlschlag.
Unsere Fü… äh Kanzlerin Merkel ist immer noch am Ruder.
Das Schiff Bundesrepublik schlingert von einer Untiefe zur anderen.
Aber dank der vielen heißen Luft unserer Politiker kann der Heißluftballon
uns immer noch drüberheben. (Obwohl böse Viren oder Asylanten immer mehr Löcher in den Ballon stanzen. Dafür wird die Luft der Politiker immer heißer.)
Es wäre sehr effektvoll, wenn beim Lesen das Geräusch eines Fernschreibers käme und der Text sich buchstabenweise sich aufbaut……