Die rein amerikanische Alternative zur Antares

Da nun ja erst Mal die Antares gegrounded ist, und ich befürchte für längere Zeit, wäre es mal an der Zeit sich Gedanken über eine rein amerikanische Alternative zu machen. Seit dem Frühjahr hat man in den USA ja plötzlich festgestellt, dass man russische Triebwerke verwendet. Wer weiß, bei so viel spontaner Intelligenz kommt man ja in einigen Jahren vielleicht darauf, dass sie Politik seit 2001 nur dazu führte überall auf der Welt Terrorismus entstehen zu lassen.

Aber zurück zu Orbital. Die sind ja seit dem Frühjahr mit ATK fusioniert und heißen nun Orbital ATK. ATK hat anders als Orbital auch größere Feststoffantriebe im Angebot. Aus den Shuttle-SRM könnte man eine erste Stufe basteln. Es gibt sie in Halbsegmentabstufungen ab 1 Segment Größe. Damit sollte man doch die erste ukrainisch-russische Stufe ersetzen können. Da die Stufe eine höhere Trockenmasse und einen schlechteren spezifischen Impuls hat, aber auch um die Spitzenbeschleunigung zu minimieren bietet es sich an eine zusätzliche – zweite Stufe einzuführen. Der Castor 120 wäre dann die offensichtlichste Wahl. Continue reading „Die rein amerikanische Alternative zur Antares“

Aktuelles aus der Raumfahrt

Nun überschattet werden die von den beiden Unglücken der Antares und von Spaceship Two. Bei letztem hat man sehr schnell die Ursache veröffentlicht: der Copilot hat bei knapp über Mach 1 ein Federsystem für das drehbare Leitwerk, ein Bremssystem ausgefahren, das nominell erst bei Mach 1,4 ausgefahren werden darf. mich wundert da eher das bei einem neuen High-Tech Flugzeug das überhaupt möglich ist. So was kritisches sollte abgesichert sein. Wenn ich etwas programmiere dann prüfen bei mir Tester alle Fälle ab, selbst welche, die ich nicht vorhergesehen habe (das man bei der Frage „wie viele Werte darf der Testfall haben“ und einer Prüfung auf größer 1 und maximal 2000 Werte auf die Schnauze fliegt wenn jemand 4 Milliarden eingibt, weil die Zahl nicht in eine 32 Bit vorzeichenbehaftete Zahl rein geht habe ich z.B. auch nicht gedacht. Aber es wurde geprüft und der Fehler beseitigt. Bei Spaceship Two scheint man selbst einfachere Prüfungen nicht einzusetzen. Continue reading „Aktuelles aus der Raumfahrt“

Nachlese zu den NK-33 und SpassX

Wie ihr sicher bemerkt habt, blogge ich weniger. Dafür gibt’s einige Gründe. Zum einen der Mangel an Themen, zum zweiten habe ich auch viel sonst zu tun. Ich arbeite gerade an einer zweiten Auflage über die Computergeschichten. Diese enthält auch ein neues Kapitel über Seymour Cray. Als Nebeneffekt habe ich meine Artikel über Seymour Crays Supercomputer erweitert und als ich dann am Ende über Intel mehr recherchierte, auch noch über die x86 Serie, wo ich gerade den Artikel über den Pentium 4 fertiggestellt habe. Daneben habe ich auch wieder Arbeit. Ein Kundenauftrag wird mich bis Ende November beschäftigen. Continue reading „Nachlese zu den NK-33 und SpassX“

Nicht ganz so optimal…

Nach der Ukrainekrise im Frühjahr (bzw. sie dauert ja noch an) hat man sich ja in den USA Gedanken um die Abhängigkeit von Russland gemacht. Das ging los mit Äußerungen von Politikern, man werde keine RD-180 liefern. Nun würde ich das nicht auf die Goldwaage legen. Denn Putin hat auch zig andere Embargos ausgesprochen, die nicht kamen, wobei das RD-180 Embargo nur von einer „unteren Charge“ kam. Zu der Zeit hat Russland auch angekündigt, man werde aus der ISS aussteigen, davon ist heute auch keine Rede mehr.

Meiner Ansicht nach sollte man solche Äußerungen nicht auf die Goldwaage legen. So ein Säbelrasseln gibt es andauernd. Vor allem geht es ja um ein Geschäft und wenn man eines in den letzten Jahrzehnten gelernt hat ist das die Wirtschaft weder Moral noch Politik kennt und wo es was zu verdienen gibt werden Geschäfte gemacht.

Doch bei den USA, die egal wie sie sparen müssen, gleich ein Crashprogramm ins Leben rufen wenn es um die Nationale Sicherheit geht (sprich Satelliten des Militärs nicht gestartet werden können) fiel das auf fruchtbaren Boden. Da schaltet man dort erst mal die Logik ab. Weder wären die USA am Boden, wenn mal einige Jahre keine Satelliten starten würden, denn sie sind nur ein Baustein in einer Verteidigungs- (heute eher: Angriffs-)Strategie noch wäre es gleichbedeutend mit einem Grounding, denn es gibt immer noch die Delta 4, es würde zwar nach Boeings Angaben einige Jahre dauernd die Produktion zu steigern, aber sie könnte die Starts der Atlas mitübernehmen. Continue reading „Nicht ganz so optimal…“

Welche Alternativen gibt es zum NK-33?

Orbital hat nun ja die Antares Rakete im Einsatz und seit einem Jahr haben die die Besorgnis, das die Triebwerke nicht ausreichen. 36 NK-33 (die nun bei Aerojet AJ-26 heißen) haben sie, bei zwei Triebwerken pro Flug reicht das für 18 Flüge. (Manche Quellen sprechen auch von 43 Triebwerken) Zwei entfallen auf Demonstrationsflug und COTS, acht auf CRS, also wären noch acht Einsätze übrig – eigentlich genügend, zumal es keinen anderen Startauftrag für den Träger bisher gibt. Der kann ja noch kommen, denn ich vermute wie SpaceX wird es auch hier einige Aufträge mit nicht so wichtigen Nutzlasten geben um den Träger zu qualifizieren. (Dazu gehört bei NASA/DoD nicht nur die Zuverlässigkeit, die man ja auch mit anderen Flügen beweisen kann, sondern auch die Konformität mit zahlreichen Anforderungen der Regierung die aufwendiger als die normalen Startvorbereitungen sind). Continue reading „Welche Alternativen gibt es zum NK-33?“