Nachgerechnet: eine Marsexpedition mit dem Starship – Teil 2

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So nun gehts weiter. Ich schließe direkt an den Teil 1 von gestern an.

Es gibt hier noch eine Unwägbarkeit. Diese Geschwindigkeit muss abgebaut werden, aber – das findet nun nahe der Oberfläche statt – währenddessen zieht der Mars mit einer Beschleunigung von 3,8 m/s² und beschleunigt weiter. Je schneller man also abbremst um so besser. Die sechs Triebwerke könnten bei vollem Schub ein 300 t schweres Starship mit über 40 m/s² abbremsen, doch halten dies die Astronauten nach mehreren Monaten der Schwerelosigkeit auch aus? Bei einem g Abbremsung – das ist die Erdbeschleunigung und die müssen sie nach der Landung von der ISS auch aushalten – braucht man zuerst mal 40 % der Zeit länger um die dann aufgebaute Beschleunigung abzubauen, dann muss man diese zusätzliche Zeit auch kompensieren und so weiter, das läuft auf eine Funktion der Art (1+(1/x))n heraus. Hier typische Verlängerungsfaktoren: Continue reading „Nachgerechnet: eine Marsexpedition mit dem Starship – Teil 2“

Nachgerechnet: eine Marsexpedition mit dem Starship – Teil 1

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Ich habe mir gedacht es wird doch mal Zeit mal durchzurechnen wie eine Marsexpedition mit dem Starship für SpaceX aussehen könnt, insbesondere wie oft man auftanken muss. Ich werde immer ein bisschen Grundlagenwissen vermitteln. Etwas mehr findet ihr auf der Website in der kleinen Artikelserie „Flug zum Mars“. Die ist zugegebenermaßen etwas konfus, weil ich immer wieder ergänzt habe und mich am Schluss auch die Lust verlassen hat, aber sie liefert doch einige Eisnichten und Daten.

Nun weiß man praktisch nichts über Elon Musks Pläne zum Mars. Die Videos zeigen dann immer ganze Städte also praktisch den Endausbau. Ich gehe davon aus, dass die erste, wahrscheinlich aber mehrere Missionen zum Mars wieder zur Erde zurückkehren. Zum einen braucht man mehrere Expeditionen um die Infrastruktur aufzubauen die man braucht um autark zu sein, also auf dem Mars Treibstoff und Nahrungsmittel zu erzeugen, für den späteren Ausbau muss man dann auch Rohstoffe gewinnen, verarbeiten und daraus Produkte herstellen. Man muss sich nur mal überlegen, was wir auf der Erde an Anlagen brauchen um Eisenerz zu fördern, daraus Eisen zu gewinnen, zu Stahl zu veredeln und diesen dann zu verarbeiten und wie viele Tausend Leute in diesen Industrien beschäftigt sind, dann ahnt man das dies nicht nach wenigen Flügen steht. Continue reading „Nachgerechnet: eine Marsexpedition mit dem Starship – Teil 1“

Wer Visionen hat, der soll zum Arzt gehen

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Dieses Zitat stammt von Helmut Schmidt, 1980 über Willi Brands Visionen. Das heißt, er war damals Bundeskanzler und musste natürlich Realpolitik betreiben. Auf den heutigen Artikel kam ich durch den Kommentar von Dirk beim letzten Artikel, in dem er schreibt: „Ich würde es mal so sagen. Musk ist für die Visionen da, Gwyn Shotwell zum Geld verdienen.“.

Ich denke wie man zu dem Zitat oder allgemein zu Visionen steht, hängt davon ab, was man unter einer „Vision“ versteht. Helmut Schmidt hat natürlich die vielseitige Bedeutung von „Vision“ so interpretiert das man Dinge sieht, die es nicht gibt, also eine Krankheit. Das muss nicht mal so was wie eine Fata Morgana sein, also etwas was man sieht, aber was es in der Realität (zumindest an dem Ort wo man es sieht) nicht gibt. Viele Leute haben Visionen in diesem Sinn, als das sie Tatsachen anders wahrnehmen als andere. Es gibt Leute, die müssen sich dauernd die Hände waschen und wagen nicht anderen die Hand zu geben, weil sie Angst vor Keimen haben. Andere sehen in Kondensstreifen von Flugzeugen „Chemtrails“. Continue reading „Wer Visionen hat, der soll zum Arzt gehen“

Der unbemannte Transfer von Ausrüstung zum Mars

Ich habe in den letzten Tagen an meinem Programm zur Berechnung von Raumfahrtproblemen etwas gefeilt und bin damit zwar noch nicht fertig, aber soweit, das ich einige Erkenntnisse schon hier in einem Blog verwursten kann. Es geht darum, dass man bis auf den letzten Start eigentlich alle Bestandteile einer Marsexpedition unbemannt starten kann. Das hat Vorteile. Ein offensichtlicher ist, dass man diese Teile z.B. ein Startfenster vorher starten kann und so vor Start der Mannschaft weiß, dass die Ausrüstung sicher gelandet ist. Mögliche Teile könnten sein:

  • Die Wohnung/Labor für die Astronauten auf dem Mars
  • Schweres Gerät oder Ausrüstung wie ein „Marswohnmobil“ für Exkursionen, Bohrgeräte, Treibstofffabrik, Kernreaktor, Vorratscontainer mit Essen. Wasser, Gasen.
  • Eine Stufe im Marsorbit, welche die Besatzung wieder zur Erde zurückbringt oder die zum Auftanken dient.

Ich habe dies mal mit den verfügbaren Ionentriebwerken getestet. Um es klar zu machen: Für eine bemannte Mission sind diese Antriebe alle zu klein. Man braucht Hunderte oder Tausend davon. Sie sind für den Antrieb oder nur die Lageregelung von kleinen Satelliten entworfen. Aber es gibt eben keinen Ionenantrieb in der benötigten Größe. Wer übrigens mal über einen neuen Antrieb (nicht in der Tabelle) stolpert, möge mir einen Link schicken. Ich brauche für die Berechnung mindestens die Daten: spez. Impuls, Schub, Stromverbrauch und Gewicht. Continue reading „Der unbemannte Transfer von Ausrüstung zum Mars“

Wege zum Mars

Damit mir meine Raumfahrtfans nicht einschlafen. Heute mal wieder was zur bemannten Marslandung und zwar die verschiedenen Szenarien die es gibt. Es gibt beim Mars wegen der vielen Elemente und der Himmelkonstellation viel mehr Variationsmöglichkeiten als bei einer Mondlandung. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber ich denke, die wesentlichen Fälle habe ich abgedeckt. Continue reading „Wege zum Mars“