Anstatt einem deutschen Mondprogramm

Letzte Woche wurde dem Kabinett ein „deutsches Mond- und Marsprogramm“ vorgestellt. Erstaunlicherweise gibt es darüber keine Details bei der DLR und auch das Kabinett wird erst nach der Wahl darüber beschließen. Gemunkelt wurde ja schon länger darüber, nur war zuerst von einem Mondprogramm die Rede, dass dann auch deutlich preiswerter sein sollte, als die 1.5 Milliarden Euro, die nun veranschlagt werden. Ich habe mich glaub ich schon mal damit im Blog damit beschäftigt, aber weil ich es inzwischen selbst vergessen habe, heute eine Neuauflage. Zuerst einmal: was halte ich davon?

Nun eine Mondsonde könnte ich mir vorstellen, dazu später mehr. Hier kann Deutschland gewiss seine Kompetenzen im Fernerkundungsbereich einbringen. Stichworte: SarLupe, TerraSAR-X und HRSC. Das zweite ist ein nationales Marsprogramm. Das halte ich für überflüssig, weil es vor einiger Zeit die Gelegenheit gab bei Exomars einzusteigen und man dies nicht wollte. Nun ein eigenes Programm ohne Deep Space Netzwerk, parallel zu der ESA aufzuziehen, ist dumm. Stattdessen kann man sich stärker in der ESA einbringen, oder meine Idee: Wenn derzeit jeder zum Mars will, dann gehen wir zur Venus, denn da gibt es auch noch viel zu tun. Dazu im zweiten Teil mehr. Continue reading „Anstatt einem deutschen Mondprogramm“

Eine deutsche Trägerrakete

Heute bin ich mit dem Konzept meines nächsten Buches fertig geworden: Band 2 des Raketenlexikons, nun mit den internationalen Trägern. Schlussendlich sind es 104 Träger auf 392 Seiten geworden. Was mir dabei auffällt. Heute will jede noch so kleine Nation eine eigene Trägerrakete haben will. Derzeit führen Süd- und Nordkorea ein Rennen, wer zuerst einen Satelliten in den Orbit zu bringen. Indonesien, Pakistan und Argentinien planen auch eine Trägerrakete und Iran hat ja schon eine.

Wo bleibt Deutschland? Was sind die deutschen Anstrengungen in 50 Jahren Weltraumfahrt bezüglich einer eigenen Rakete? Die OTRAG hat es in das Buch geschafft, und darauf kann man gewiss nicht stolz sein, als einzigen deutschen Beitrag in den letzten Jahrzehnten. Könnte Deutschland heute eine Trägerrakete bauen? Vielleicht eine zusammen gestellt aus Höhenforschungsraketen, wie Indonesiens Lapan. Aber an eigenen Triebwerken, vollständig entwickelt in Deutschland, können wir nur eine Reihe von Satellitenantrieben und das Aestus Triebwerk vorweisen. Echt Toll. Aestus kann mit 30 k N Schub nicht mal 3 t von der Erde hochheben. Zwar entstehen die Boostergehäuse der Ariane 5 bei MT Aerospace, aber eben nur die Gehäuse und nicht die ganzen Booster. Continue reading „Eine deutsche Trägerrakete“

Deutsche Sprache, Schwere Sprache

Vorgestern bin ich beim Zappen über eine Wiederholung von Maybritt Illner auf Phoenix hängen geblieben. Es ging um Deutsch und zwar verschiedene Aspekte (die offensichtlich Frau Pooth überforderten, die dem raschen Wechsel  nicht folgen konnte). Es ging um das Denglisch, um die Forderung einiger CDU Politiker ins Grundgesetz aufzunehmen, dass Deutsch die Sprache hier ist und um Förderunterricht für Deutsch.

Bei der zweiten Forderung  waren sich bald alle einig: Das kann man so ins Grundgesetz schreiben, das ändert aber nichts. Es wird sicher nicht dazu kommen, das Leute die nicht Deutsch können, hier nicht arbeiten dürfen. Amtssprache wird auch immer Deutsch sein, ohne dass dies im Grundgesetz so steht. Aber vielleicht gibt es kleine Änderungen. Mir war neu, dass man den theoretischen Führerschein heute in 11 Sprachen ablegen kann. Eine Forderung war dies zu streichen, gerade um auch der Tatsache zu begegnen, dass viele ausländische Mitbürger (vor allem aus der Türkei) heute kaum Deutsch können. Es geht hier auch um Integration und die schließt das Beherrschen der deutschen Sprache mit ein.

Das nächste waren dann die Förderkurse, die es für unterschiedlichste Gruppen gab: Kinder im Vorschulalter, die nicht Deutsch können (offenbar mit großem Erfolg) und ALG-II Empfängern, die nicht Deutsch können, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Bei letzteren ist es eine verordnete Maßnahme und wie zu erwarten, kam die Hälfte der Leute nicht zur Maßnahme. Das hat mich ehrlich gesagt nicht überrascht,

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