Manchmal schäme ich mich für das DLR

„Fremdschämen“ ist ja eines der neuen Worte die seit dem Einzug des Assozialenfern… pardon Privatfernsehens Einzug gehalten haben. Aber es trifft ganz gut das was ich empfinde, wenn ich über das DLR und die Trägerpolitik denke. Ich will mal mit der Ariane 5 anfangen. Die Europa-Rakete war vor der Gründung der Vorgängerorganisation DFVLR (1969). Bei Ariane 1 war man nach den Erfahrungen bei der Europa-Rakete vorsichtig. Das ist verständlich, da bei der der Europa der Anteil der BRD im Laufe des Projektes gravierend anstieg, obwohl man am wenigsten zur Rakete beitrug und Ariane 2-4 waren nur preiswerte Weiterentwicklung der Ariane 1. Continue reading „Manchmal schäme ich mich für das DLR“

Was kostet ein europäisches Mondprogramm?

Bei meiner Satire über die Weltraumpartei hat sich ja eine Nebendiskussion entsponnen, ob man ein europäische Mondprogramm durchführen könnte und was konnte es kosten (dort als „deutsches“ angegeben, doch wegen der Beteiligung von Frankreich und Italien in den Kernelementen, wäre es ein europäisches). Nun die Kostenabschätzung wird immer spekulativ sein, doch ich will mal einen „best guess“ abgeben und die Zahlen soweit es geht begründen. Continue reading „Was kostet ein europäisches Mondprogramm?“

Die Weltraumpartei

Vielleicht geht es euch wie mir, es ist völlig egal, was man wählt, am Ende machen die Politiker doch was sie wollen und programmatisch unterscheiden sie sich kaum. Wenn man von den Parteien weggeht zu den Splittergruppen, sei es die neue „Alternative für Deutschland“ oder die schon bekannten Kleinparteien, wie die Partei bibeltreuer Christen, NPD oder mein absoluter Liebling Büso, dann sind alle gegen irgendwas. Die Büso ist die Partei, wo in den Spots mit beliebig hohen Zahlen um sich geworfen wird, und im Wahlwerbespott Rechtschreibefehler en masse sind. Das hat schon Oliver Kalkofe karikiert. Alle Kleinparteien sind gegen etwas. Gegen Homosexualität (PBC), gegen Ausländer (NPD), gegen den Euro (Büso). Nun gibt es endlich eine Partei, die für etwas ist: die Weltraumpartei. Continue reading „Die Weltraumpartei“

Der neue deutsche Erdbeobachtungssatellit

Ihr wisst ja, ich bin nicht so begeistert von der deutschen Raumfahrt Politik, sie ist zu wenig eigenständig, vernachlässigt den Trägersektor sträflich zugunsten der bemannten Raumfahrt, ohne das dies irgend einen Nutzen bringen wurde- um so erfreulicher ist es zu berichten, dass fünf neue Erdbeobachtungssatelliten gebaut werden. Es ist zugleich ein gutes Beispiel der Zusammenarbeit der Ministerien. Die Ausgangsbasis war klar. Die Bundeswehr suchte nach einem Nachfolgesystem für SAR Lupe, das im Juli fünf Jahre in Betrieb ist, also am Ende der nominellen Einsatzdauer. Die Satelliten sind in gutem Zustand und alle erschöpflichen Ressourcen reichen noch für einen Betrieb über mehrere Jahre, doch da ein neues System rund 4 bis 5 Jahre von der Planung bis zum Start braucht, wäre es an der höchsten Zeit ein Nachfolgesystem zu etablieren. Continue reading „Der neue deutsche Erdbeobachtungssatellit“

Meine Meinung zum deutschen Mondlander

Seit Jahren spuckt dieses Projekt immer wieder durch die Presse. Einmal durfte es der DLR-Vorsitzende auch dem Kabinett vorstellen, doch war es zu teuer. Damals war von 600 Millionen Euro die Rede, nun sind es noch 500 Millionen, doch das ist immer noch mehr als die ganze DLR pro Jahr für Weltraumaktivitäten ausgibt (der Jahresetat beträgt 600 Millionen, da gehen aber dann Fixkosten für Einrichtungen und die Luftfahrt/Energieforschung ab).

Betrachtet man es im Vergleich zu Exomars, so ist das Projekt nicht absolut so teuer, zumal ja in der Beschreibung noch ein Orbitaufenthalt mit enthalten ist. Doch muss bei einem solchen Projekt das Kosten/Nutzenverhältnis abgewogen werden und Exomars ist schon extrem teuer geworden bei immer weniger Nutzen (inzwischen ist sogar nur noch einem Betrieb über wenige Tage die Rede). Und da ist die Sache ganz einfach: Ohne nukleare Energieversorgung oder zumindest Heizelemente (was aber auch radioaktives Material erfordert) kann ein Lander in den meisten Regionen des Mondes maximal 14 Tage lang operieren, bevor die Mondnacht kommt. Das dürfte bei Temperaturen von bis zu -120 Grad Celsius keine Batterie überleben. Andere Systeme vielleicht auch nicht. Die Surveyors waren robust genug gebaut, dass man sie nach der Mondnacht nochmals aktivieren konnte, aber keine der Sonden lieferten dann noch so viel Daten wie am ersten Mondtag, das ist auch für einen Mondlander zu befürchten. Continue reading „Meine Meinung zum deutschen Mondlander“