Wer braucht die Vega

Heute ist ein kleines Jubiläum. Ich schreibe die ganzen Blogbeiträge ja zuerst mit Expression Web als HTML Seite und konvertiere ihn erst dann in WordPress. Da habe ich heute die Nummer 250 begonnen. Da ich etwa 6 Artikel pro Seite schreibe sind das über 1.500 Stück genauer gesagt ist es die Nummer 1534 an der ich gerade bin). Ich will mich heute mal mit der Vega auseinandersetzen.

Was auffällig ist, ist dass seit Jahren der Start immer etwa ein Jahr in der Zukunft liegt. Hier eine Tabelle aus meinem Buch „Europäische Trägerraketen Band 2„: Continue reading „Wer braucht die Vega“

Der Niedergang einer Raumfahrtagentur

Das BMWi hat ein Strategiepapier für die deutsche Raumfahrtpolitik bis 2020 vorgelegt. In einem Beitrag für die SuW hat der deutsche Raumfahrtpublizist Harro Zimmer dieses vorgestellt und kommentiert und befand, dass es sehr unpräzise und vor allem anwendungsorientiert ist. In der Tat beschleunigt sich, seit die Raumfahrt nun zum Wirtschaftsministerium gehört (oder besser zum kombinierten Ministerium für Wirtschaft und Technologie) der Niedergang der deutschen Raumfahrt, zumindest der Forschung.

Um mal eine kleine geschichtliche Erläuterung zu machen: Deutschland begann mit der nationalen Raumfahrt erst recht spät. Der erste nationale Satellit AZUR wurde 1969 gestartet. In den siebziger Jahren holte Deutschland den Rückstand auf, startete als dritte Nation eigene Raumsonden (Helios 1+2), investierte in eigene Telekommunikationssatelliten (Symphonie 1+2) und startete weitere Forschungssatelliten (Aeros 1+2, Dial, Feuerrrad). Die achtziger Jahre waren um vom Umbruch geprägt. Zum einen kam als neues Gebiet nach der bisher dominierenden Erforschung von Sonne und Erde vor allem der Teilchen, Magnetfelder und Stäuben noch die Astronomie dazu mit dem ROSAT. Zum anderen begann die bemannte Raumfahrt ein weiteres Standbein mit den D1 und D2 Missionen zu werden. Die Kosten dieser setzten schon damals dem nationalen Budget zu. Weitere Telekommunikationssatelliten (Kopernikus, TV-SAT) folgten, aber keine neuen Forschungssatelliten. Continue reading „Der Niedergang einer Raumfahrtagentur“

Ein Märchen wie es die DLR liebt

Ich habe kürzlich in einem Briefwechsel beklagt, dass das DLR kaum Informationen über alte Missionen bietet und wir mir mein Partner versicherte, gilt das wohl auch intern. Irgenwie scheint eine ganze Menge an Informationen verschütt gegangen sein. Vielleicht ist das auch eine Ausrichtung: Die Website ist ja nun geprägt von Blogs, bunten Flyern mit Basisinformationen die nicht sehr in die Tiefe gehen und anstatt dessen wird jede kleine Neuigkeit seitenweise ausgebreitet. Umgekehrt richtet sich die Kritik des Presssesprechers gegen meine Website und Bücher das dort nur Wissen vermittelt wird.

Ich habe mir gedacht, ich muss doch mal den Wünschen des DLR nach Informationen ohne Fakten nachkommen. Daher ein Blog der anderen Art: Continue reading „Ein Märchen wie es die DLR liebt“

Wikileaks und das DLR

Nun hat die so called Enthüllungsplattform Wikileaks wieder Schlagzeilen gemacht – Deutschland plant einen Spionagesatelliten!!!

Gähn – das sollen Enthüllungen sein. Öffentlich einsehbare Dokumente?

Aber zumindest eine Schlagzeile für einige Space Portale, denen der Begriff Dual-Use wohl nicht so geläufig ist. Also es gibt militärische Satelliten über die weis man fast nichts, z.B. die amerikanischen Keyhole11/12 Serie oder auch die deutschen SARLupe Satelliten. Sie sind auch geheim (bei der DLR ist z.B. der Kontrollraum oben an den Fenstern abgehängt, dass kein Besucher mal reinschauen kann was dort gerade kontrolliert wird). Continue reading „Wikileaks und das DLR“

Häppchenwissen

Hans Kommentar hat mich zu einer etwas längeren Antwort inspiriert. Fangen wir mit den Diagrammen an. Diagramme können sich unterscheiden. Es gibt sofort verständliche und verwirrende Diagramme. Es ist leicht möglich Diagramme so zu tricksen, dass man auch als Eingeweihter genau hingucken. Mir fallen da spontan die Börsencharts an, die eine sehr komische Achseneinteilung haben. Wenn da ein Kurs zwischen 38 und 34 Euro schwankt dann liegt die Untergrenze meist bei 33,5 und die Obergrenze bei 38.5 Euro und es sieht aus als hätte das Papier eine rapide Berg und Talfahrt durchlaufen, dabei schwankt es vielleicht um 15% im Kurs.

Ob größere Teile Der Bevölkerung Diagramme lesen können hängt sicher (bei gegebenem Diagramm) auch von der Vorbildung ab – jedes Diagramm erfordert natürlich auch ein Wissen worum es sich bei dem abgebildeten handelt. Ich denke in meinem Buch geht es nicht ohne Diagramme, wobei der Ausdruck natürlich sehr weit gefasst ist. Die meisten kennen ja nur Balken oder Kreisdiagramme. Diagramme zeigen aber auch den Treibstofffluss in Raketen, den schematischen Aufbau eines Boosters etc.

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