Die Demokratie ist in Gefahr

Loading

… und zwar nicht erst seit den „Midterm“ Wahlen der USA, aber sie liefern den Aufhänger für diesen Beitrag. Es gab vorher Berichterstattung bei denen Korrespondenten durch das Land tourten und den Wahlkampf aber auch Leute begleiteten. Mir kam das sehr seltsam vor. Ein Alligatorjäger ist für Republikaner, weil er meint, das die Demokraten alle Waffen verbieten wollen und er dann nicht mehr Jagen könnte. Soweit ich weiß, will niemand in den USA den privaten Waffenbesitz verbieten, der ist ja auch bei uns bei wesentlichen strengeren Waffengesetzen erlaubt. Es geht nur darum, dass es Beschränkungen für das Mindestalter, seelische Gesundheit und vor allem die Art der Waffen gibt. Soweit ich weiß, braucht man kein vollautomatisches Sturmgewehr zum Jagen.

Eine andere Frau, immerhin Stadtabgeordnete, meinte man müsste wohl einige Personen liquidieren, um die Demokratie zu retten. Im speziellem meinte sie, dass man die „Clintons köpfen müsste“. Mal von der Ungeheuerlichkeit selbst abgesehen – warum die Clintons? Also Hillary Clinton hat seit der verlorenen Wahl von 2016 keine politischen Ambitionen mehr und ihr Mann schon seit seiner Präsidentschaft nicht mehr. Beim letzten Nominierungsparteitag hatten sie nur einen kleinen Auftritt, weil selbst die Demokraten meinen das sie bei der Wahl nicht viel nützen. Warum jemanden umbringen der keinerlei Einfluss hat? Continue reading „Die Demokratie ist in Gefahr“

MASSA

Trump fordert ja nicht nur die Aufrüstung der anderen NATO-Partner -. das ominöse 2% des BIP-Ziel, er hat seit seinem Amtsantritt auch jede Menge neue Rüstungsprojekte angestoßen. Derzeit wird das gerade im Kongress debattiert. Besonders hoch, um 20% wurde das geheime Budget der USAF für „Space Operations“ erhöht.

Das könnte auch geheim bleiben, doch wir kennen doch unseren Donald. Er kann nichts für sich behalten und nun machen schon Gerüchte die Runde was er denn nun am Dienstagabend ankündigen will. Eines der Gerüchte will ich aufgreifen, es ist eine Neuauflage einer alten Idee – des Schutzschildes im Weltraum. Die USA haben seit Jahrzehnten an solchen Systemen geforscht. Einmal war eines sogar fast einsatzbereit. Doch Farmer fürchteten um eine radioaktive Belastung des Bodens (die Nike/Zeus & Spartan Raketen hatten nur eine kurze Reichweite) und setzten vor Gericht einen Stationierungsstopp durch. Damit war klar, dass man die Raketen weit früher abfangen musste und ein System auf US-Boden auf Widerstand stoßen würde. So geschah erst mal ein Jahrzehnt lang nichts, bis am 23.3.1983 Präsident Reagan SDI ein System ankündigte, das nun vor allem auf Weltraumwaffen basierte. Sie sollten eine Rakete schon in der Aufstiegsphase zerstören. SDI galt von Anfang an als mit der damaligen Technologie schwer umsetzbar, doch für eine Vision, so Reagan, braucht man auch Zeit. 1993 wurde die SDI-Organisation umbenannt und das Ziel von Abwehr aller Angriffswaffen auf Abwehr einiger Raketen von kleineren Nationen (nicht Russland) heruntergestuft und 2008 unter Bush nochmals umbenannt. Das Ziel ist aber geblieben. SDI kostete von 1983 bis 1993 insgesamt 30 Milliarden Dollar, ohne das es zu einem einsatzfähigen System kam (ursprüngliche Schätzung für das Gesamtsystem 41 bis 53 Milliarden Dollar über eine Dekade). Erprobt wurden vor allem Sensortechniken, die heute in militärischen Satelliten aber auch Waffensystemen zum Einsatz kommen. Ganz umsonst waren die Ausgaben also nicht. Es gab einen Delta Start (Delta 183) mit einem Sensortest ebenso Tests auf dem Space Shuttle und schließlich sogar zwei Raumsonden – Deep Space 1 und Clementine bei denen man die Sensoren anstatt an Projektilen bei Vorbeiflügen an Kometen und Asteroiden erproben wollte. Lunar Prospektor versagte aber beim Verlassen der Mondumlaufbahn und bei Deep Space 1 fiel das Experiment just beim Vorbeiflug aus. Continue reading „MASSA“

Durchregieren

Donald Trump legt ja ein beeindruckendes Tempo vor, auch wenn seine Entscheidungen bei Vielen Stirnrunzeln verursachen. Aber man kann ihm nicht vorwerfen, er würde seine Wahlversprechen nach der Wahl vergessen. Ich glaube auch, das ist der Politikstil den er liebt: einfach bestimmen und Dekrete unterschreiben. Allerdings geht das nicht überall und bei vielen Vorhaben wird er wohl den Weg über den Kongress nehmen müssen. Dann wird es wirklich spannend. Den nominell haben dort die Republikaner ja auch eine Mehrheit. Dann wird man sehen ob die Parteidisziplin oder das Gewissen siegt. Ich frage mich, warum Obama nicht einfach alles per Dekret durchgesetzt hat. Wahrscheinlich ist er doch dafür zu sehr Demokrat.

Das Regierung per Dekret, eigentlich nur ein Pseudonym für eine Alleinherrschaft, egal ob man sie nun Diktatur oder Monarchie nennt. Das kennen wir aus nachvollziehbaren Gründen bei uns nicht. Das Grundprinzip der Demokratie ist ja, dass wenn viele zusammen eine Entscheidung treffen sie besser ist, als eine von einem Einzelnen getroffenen. Es werden mehr Aspekte berücksichtigt und man kommt durch Diskussion zu einem Prozess der zumindest die Mehrheit mitnimmt. Continue reading „Durchregieren“