Die Lösung für ein überflüssiges Problem: Hohe Bahnen der Crew-Dragon mit der Falcon 9

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Nun ist die Polaris Dawn Mission mit vier Weltraumtosristen gestartet. Die Crew Dragon die „Resilience“ genannt wird, erreichte beim Start einen 190 x 1,200 km x 51,64 Grad Orbit. Vielleicht habe ich es nicht mitbekommen, aber sollte die Mission nicht in einen sonnensynchronen Orbit, deswegen auch die Bezeichnung „Polaris Dawn“? (man überquert die Pole und in einem sonnensynchronen Orbit hat man immer den gleichen Sonnenstand, kann also die Bahn so einfachen das gerade immer Sonnenaufgang (Dawn) ist.).

Ich vermute die Bahn mit der gleichen Neigung wie die ISS wurde aus Sicherheitsgründen so gewählt. So könnte – bei genügend Treibstoffvorrat – auch die Bahn an die Höhe der ISS angepasst werden und diese angeflogen werden. Vielleicht eine Folge dessen was mit dem ersten bemannten Starliner passierte. Ansonsten würde ich bei einem Vorfall, bei dem nicht der Hitzeschutzschild betroffen ist, den Orbit verlassen und landen. Dazu braucht man zwar funktionierende Triebwerke, doch die braucht man auch zum Andocken an die ISS, das ist sogar noch wesentlich komplexer. Continue reading „Die Lösung für ein überflüssiges Problem: Hohe Bahnen der Crew-Dragon mit der Falcon 9“

Durchgerechnet: HLS-System mit der Dragon ohne Starship

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SpaceX baut ja wie bekannt für den HLS-Kontrakt (Human Landing System, früher hatten die Projekte meiner Ansicht nach mit „Apollo“ oder „Saturn“ schönere Namen, auch wenn „LM“ schon die erste Abkürzung am Start war. (Übrigens: es hieß ursprünglich LEM – als Abkürzung für Lunar Excursion Module, was sich auch leichter aussprechen lies. Doch Verantwortliche im Management fanden „Excursion“ klinge nicht ernst genug und so wurde der Name verkürzt).

Ich habe aus persönlichem Interesse mal durchgerechnet, ob SpaceX mit dem Starship als reiner Trägerrakete (nur Transport bis in den LEO) nicht eine Dragon auf dieselbe Mission schicken könnte, ohne die Betankungstechnologie zu erfordern. Die meisten anderen Raumfahrtfirmen hätten diese Lösung wohl angestrebt. Bei einem bemannten Raumfahrtgefährt ist die Qualifikation für bemannte Einsätze das teuerste. Die NASA sagte mal zu SpaceX, eine bemannte Dragon wäre zehnmal teurer als ein unbemannter Transporter, als die Firma die Aufgabe unterschätzte. In der Tat war die Crewed-Dragon Entwicklung auch etwa eine Größenordnung teurer als die der Frachtdragon und was ebenso wichtig ist, es dauerte viel länger. Bei der Konkurrenz von Boeing kämpft man ja immer noch mit Problemen und liegt noch weiter im Zeitplan zurück. Continue reading „Durchgerechnet: HLS-System mit der Dragon ohne Starship“

Die ISS Versorgung – günstiger

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Die ISS benötigt – wie jede andere Raumstation Versorgungsgüter. Die NASA hat schon viel getan um, den Versorgungsbedarf der Raumstation zu reduzieren. So sind die Kreisläufe in der ISS geschlossener als bei der Mir, das heißt Wasser wird in höherem Maße zurückgewonnen, aus Kohlendioxid wird wieder Sauerstoff gewonnen. Der größte Brocken zur Einsparung von Versorgungsgütern wurde von den Europäischen ATV schon vor einem Jahrzehnt geliefert, als sie die Station mit viel Treibstoff um 70 km anhoben, was den jährlichen Treibstoffverbrauch von 8,6 auf 3,6 t gesenkt hat. Trotzdem erfordert die ISS nur für Transportdienste 2022 Mittel von 1.617 Milliarden Dollar. Da stellt sich mir die Frage: geht die Versorgung der ISS nicht billiger?

Alle Transporter zur ISS – Progress, ATV, HTV, Cygnus und Cargo Dragon haben trotz unterschiedlichem internen Aufbau denselben Grundaufbau:

  • Einen Bus, sozusagen das Äquivalent zu einem Satelliten
  • Einer Frachtsektion

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Der Mars und Musks (Ver)sprechen

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Wie gestern angekündigt, wollte ich mich heute mal mit den Flügen zum Mars mit dem Starship beschäftigen, 2029 soll es ja soweit sein – das Datum ist mit dem sechzigsten Jubiläum der Mondlandung sicher nicht zufällig gewählt.

Aber zuerst möchte ich etwas zu den Marsplänen selbst schreiben und das wurde so umfangreich, das ich die Folge auf morgen verschiebe. Gestern kam auf ZDF-Info ein großer „Musk & Bezos Abend“. Drei Dokus nacheinander über Teslas Autopilot, Musk und Bezos angebliches Weltraumrennen und Bezos Erfolg mit Amazon. Den Beitrag über Tesla und den Autopiloten kann ich euch auch empfehlen, denn auch wenn er nichts mit SpaceX zu tun hat sieht man doch das gleiche Schema der Vorgehensweise bei Musk. Sich laufend widersprechende Aussagen, das Wecken von Erwartungen die man nicht erfüllen kann, das Einsparen von Systemen die sonst industrieweit üblich sind wie Radar und Lidar und Sicherheit bringen, dafür aber das Abkassieren von 10.000 Dollar für einen Autopiloten der nur noch aus Kameras und Software besteht und kein Autopilot sondern ein Fahrassistenzsystem ist. (Bei Raketen spart man dann Prallbleche und Retroraketen ein und weil es billiger werden muss baut man ein wiederverwendbares! (also die Herstellungskosten fallen nur einmal an) Gefährt aus Stahl anstatt Aluminium oder CFK-Werkstoffen. Continue reading „Der Mars und Musks (Ver)sprechen“

Die Oktober Nachlese zu SpaceX

Die Nachlese sollte heute kurz werden. Denn so viel Neues gibt es nicht. Im ganzen Oktober keinen Start. Der letzte war am 9.8.2019. Auch von den eigenen Starlink Satelliten hört man nicht viel und im Launch Schedule von Spaceflight Now tauchen bis Jahresende nur zwei gebuchte Aufträge auf. Damit fällt dieses Jahr nicht nur hinter 2018 zurück, sondern auch hinter 2017 nur wenig besser als 2016 als es die Explosion am Boden gab. Doch beim Schreiben wurde es dann doch ein langer Blog. Continue reading „Die Oktober Nachlese zu SpaceX“