Die Sache mit Europa

Gestern ging durch die Schlagzeilen, das Cameron Junkers nicht als EU-Präsident haben will und auch Merkel soll sich mit den Regierungschefs von Schweden, England und Holland getroffen die Junkers nicht haben wollen.

Habe ich da irgend etwas verpasst? Hat man nicht so arg betont die Europawahl wäre diesmal so wichtig, weil diesmal der Präsident direkt gewählt wird? Nun wird wieder von den Regierungschefs entschieden wer es sein soll, wobei Merkel schon direkt nach der Wahl irgendwie nicht so richtig hinter ihrem eigenen Kandidaten stand. Wahrscheinlich hätte sie wohl lieber einen Hampelmann wie McAllister an der Spitze gehabt, denn sie nach belieben manipulieren kann. Der Mann macht ja sogar jeden Witz der Heute-Show mit. Continue reading „Die Sache mit Europa“

Eine Europamission für unter 1 Milliarde Dollar?

Ein Geständnis von Boulden bei der Vorstellung des NASA-Budgets ist das er gerne eine Mission zu Europa für unter 1 Milliarde Dollar haben möchte. Ist das möglich? Und warum kostet sie so viel?

Betrachten wir zuerst einmal die bisherigen Missionen zu Jupiter und ihre Kosten. Als Kosten habe ich die bis zum Ende der Primärmission angesetzt, da man die Inflation umrechnen muss, bezogen auf das Startjahr. Das ist immer noch ungenau, da ja eine Raumsonde erst in der Zukunft fliegen wird und der Dollarkurs dann noch niedriger ist. Continue reading „Eine Europamission für unter 1 Milliarde Dollar?“

Wernher von Braun würde im Grabe rotieren …

… Wüsste er um Deutschlands Raketenentwicklung in den letzten 40 Jahren. Die Beteiligung begann mit der Europarakete, wo Deutschland die kleinste Stufe baute. Das ist zwar der kleinste Teil an der Rakete (wenn man nur die Massen der Stufen betrachtet), aber da es die Letzte ist auch der anspruchsvolle in der Hinsicht auf die Maximierung der Nutzlast. Die dritte Stufe war auf der Höhe der Zeit, ein Mix von Neuerungen wie der Explosionsverformung von Tanks und konservativen Bauformen wie separaten Steuertriebwerken und einem fest eingebauten Haupttriebwerk. Ob die Stufe funktioniert hätte, weiß man nicht. Zweimal zerlegte es sie bei der Zündung, einmal arbeitete sie, hatte aber einen Performanceabfall und der Satellit erreichte keinen Orbit, auch weil die Nutzlastverkleidung sich nicht löste. Continue reading „Wernher von Braun würde im Grabe rotieren …“

Die Kompetenz Deutschlands im Raketenbau

Als ich kürzlich meinen Aufsatz über die Ariane 6 aktualisierte, habe ich dann auch ein Statement gelesen, wie wichtig die Ariane 6 ist die Kompetenz Deutschlands im Raketenbau aufrechtzuerhalten. Zeit das Mal genauer zu beleuchten.

Also nehmen wir zuerst mal Deutschland. Die Entwicklung fing mit der Europa an. Für die Europarakete wurde die dritte Stufe Astris entwickelt. An ihr beteiligt waren ERNO und Bölkow zu je 50%. Struktur und Triebwerk stammten von ERNO, Elektronik, Telemetrie etc. von Bölkow. Die Stufe wurde dreimal im Flug gezündet. Zweimal sprengte das Selbstzerstörungssystem sie nach der Zündung. Als dies erkannt und gelöst war, konnte sie beim dritten Einsatz keine Umlaufbahn erreichen. Das ist bis heute etwas rätselhaft. Die Nutzlastverkleidung löste sich, doch selbst mit Nutzlastverkleidung wäre die Nutzlast nicht schwer genug gewesen. Es gab aber auch eine Minderleistung der dritten Stufe, die wohl damit ursächlich war. Continue reading „Die Kompetenz Deutschlands im Raketenbau“

Europäische Trägerraketenentwicklung

Zeit für einen neuen Artikel, der ein Thema mal allgemein beleuchtet. Wer es genauer will: es gibt auch zwei Bücher mit über 600 Seiten zu dem Thema von mir.

Die europäische Trägerraketenentwicklung musste nach dem Zweiten Weltkrieg weitgehend bei Null anfangen. Alle Spezialisten waren von den USA und der UdSSR gecatcht worden. Den Anfang machte Frankreich, wo im August 1961 die Entscheidung fiel, eine eigene Trägerrakete zu entwickeln. Triebkraft war vor allem die mögliche militärische Nutzung. Frankreich hatte den Aufbau einer eigenen nuklear bestückten Waffengattung beschlossen, und dafür benötigte man auch Raketen. Die zweite Stufe wurde so entwickelt, dass sie militärisch genutzt werden konnte. Frankreich ging das Vorhaben sehr systematisch an. Der Trägerrakete Diamant gingen vier Erprobungstypen, Topaze, Rubis, Emeraude und Saphire, die sogenannte Edelsteinserie voraus, die eine oder zwei Stufen hatten um die Stufen oder das Steuersystem zu testen. Mit dem Start von Asterix (sic!) dem ersten französischen Satelliten am 26.11.1965 wurde Frankreich zur dritten Nation die einen eigenen Satelliten startete. Die Diamant wurde dann noch zweimal leicht in der Leistung gesteigert, lief aber aus, als man die Ariane beschlossen hatte. Continue reading „Europäische Trägerraketenentwicklung“