Raumfahrträtsel 18

Nun wurde es doch noch erraten: Ja JPL stand eine Zeit lang für „Just Plenty of Luck“. Machen wir einen Zeitsprung, 50 Jahre zurück, in die Anfänge der Raumfahrt. Das JPL bekam die ersten Aufträge für Raumsonden. Es hatte schon damals einen sehr guten Ruf, aber eben in dem Gebiet nach dem es bis heute benannt ist: Jet Propulsion Laboratory – es beschäftigte sich mit der Weiterentwicklung von Düsentriebwerken.

Die ersten beiden Projekte waren Ranger und Mariner. Und hier fingen die Probleme an – die ersten sechs Ranger Raumsonden scheiterten aus unterschiedlichen Gründen. Teilweise war die Trägerrakete dran schul, aber die meisten gingen auf Ausfälle der Sonden zurück. Es gab nach Ranger 5 eine Untersuchung, in der zahlreiche Mängel an dem Projekt festgestellt wurden, sowohl von technischer Art (die Sonden waren viel zu komplex und ambitioniert), wie auch bei der Projektdurchführung. Ein NASA Buch über Ranger schreibt sogar, dass JPL nicht im Raumfahrtzeitalter angekommen sei – es wurde getestet wie bei Düsenantrieben: Scheitert einer der Versuche, dann wird der Antrieb demontiert, verändert und ein neuer Test angesetzt. Bei Ranger kostete jeder Versuch 28 Millionen Dollar und das Testgerät schlug auf dem Mond auf oder gelangte in eine Sonnenumlaufbahn….

Keine guten Voraussetzungen für die ersten beiden Mariner Raumsonden. Es waren ursprünglich deutlich größere Raumsonden geplant, doch die dafür projektierte Trägerrakete würde nicht rechtzeitig zur Verfügung stehen. Um in dem Wettrennen im Weltraum nicht zu verlieren – Russland hatte schon ein Startfenster vorher Venera 1 gestartet, allerdings fiel die Sonde auf dem Weg zur Venus aus. Es wurde vermutet, dass 1962 eine weitere folgen würde. Also wurde in Rekordzeit eine Raumsonde entwickelt, ursprünglich genannt „Mariner-R“ – R stand für „Ranger“. Ja ausgerechnet die unzuverlässigen Ranger Raumsonden wurden als Vorlage gewählt.

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