Die A-4 – Prototyp und Revolution

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Auf meinen heutigen Blog kam ich durch die Beschäftigung mit den frühen russischen Raketen, die (auch) ein Grund sind, warum ich derzeit so wenig blogge. Gemäß offizieller Lesart Russlands bzw. der Sowjetunion hat man ja das Wissen der rund 300 deportieren Raketenspezialisten abgeschöpft. Dann gibt es noch Äußerungen von Koroljow, das die A-4 keine gut konstruierte Rakete wäre. Mir ging das, je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigte und je mehr mir deutlich wurde, wie langsam dann die weitere Triebwerksentwicklung Russland verlief und wie klein die Schritte von der R-1 zur R-5 waren, gegen den Strich. Ich fand dann ich das ziemlich arrogant.

Allerdings ist eines klar: schaut man sich die reinen technischen Daten der A-4 an wie Voll-/Leermasseverhältnis, spezifischer Impuls, Brennkammerdruck und die Masse von einigen Systemen, so schneidet die A-4 schlecht ab. Zeit also dem nachzugehen. Continue reading „Die A-4 – Prototyp und Revolution“

Am deutschen Raketenwesen kann die Welt genesen – UdSSR

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So heute geht es weiter mit dem Einfluss der Peenemünder auf die Raketenentwicklung. Der Beitrag schließt an den ersten Teil von gestern an.

Schon vor dem Ende des zweiten Weltkriegs suchten die USA und UdSSR nach den Entwicklern der A-4. Das Entwicklungszentrum in Peenemünde, das Versuchsgelände Kummersdorf bei Berlin und die Serienfertigung der A-4 im KZ Mittelbau Dora bei Nordhausen lagen alle in der sowjetischen Besatzungszone, sodass die UdSSR eigentlich im Vorteil war. Jedoch beschloss Wernher von Braun, dass er sich den Amerikanern anschloss und mit ihm gingen etliche der Führungskräfte der US-Army entgegen und trafen die Spezialisten, die nach ihnen suchten schließlich in Bayern. Doch nicht alle waren zu diesem Schritt bereit. Der ranghöchste Vertreter dieser Gruppe war Helmut Gröttrup (1916-1981). Gröttrup war nicht bereit seine Familie zu verlassen. Er blieb daher in Deutschland, das galt auch für andere Spezialisten. Wie sich später zeigte dürften die Raketenwissenschaftler die die USA im Rahmen der „Operation Paperclip“ zuerst in Deutschland, dann in Fort Bliss in den USA Internierten, bald ihre Familien nachholen, doch das war bei Kriegsende nicht abzusehen. Gröttrup ging davon aus, da alle Fertigungs- und Erprobungsanlagen in Deutschland lagen, das er weiter in Deutschland arbeiten dürfte, was zuerst auch so war. Continue reading „Am deutschen Raketenwesen kann die Welt genesen – UdSSR“

Die Saturn und N-1 – Unterschiede in der Sicherheitsphilosophie

Ich habe mal eine Anzeige gesehen, in der man einen Metallkugelschreiber und einen abgekauten, kurzen Bleistift sah. Darunter stand sinngemäß, dass die NASA Unsummen für einen Kugelschreiber ausgab, der auch in der Schwerelosigkeit schreiben konnte und Russland das Problem mit einem Bleistift löste.

Ich treffe immer wieder auf die Meinung. Die russische Technik sei zwar veraltet, schwer, aber solide und unverwüstlich. Es sei eben eine andere Herangehensweise an die Probleme, die der Weltraum an die Technik stellt. Dafür würde auch die Benutzung des Bleistifts stehen. Continue reading „Die Saturn und N-1 – Unterschiede in der Sicherheitsphilosophie“

Wernher von Braun und Sergej Korolow

Die Welle der Mondlande-dokus hat auch eine sehr interessante Doku hervorgebracht, und zwar „Mondmänner mit Hammer und Sichel“. Es geht dabei um den Wettlauf im All, von Gagarin bis zur N-1. Vor allem um die dreht es sich. Das Format ist relativ authentisch. Nie zuvor habe ich von Russen, und die stellten die meisten Interviewpartner gehört, das Koroljow nichts von Technik verstand und seine N-1 falsch konzipiert hätte. In fast allen anderen Dokus wird er als der sowjetische Gegenpart zu Wernher von Braun stilisiert und sein früher Tod, im Januar 1966 für den Niedergang der russischen Raumfahrt vom Tod Komarows bis hin zu den Fehlstarts der N-1 verantwortlich gemacht. Continue reading „Wernher von Braun und Sergej Korolow“