Der Nutri-Score

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Seit einiger Zeit gibt es als freiwillige Kennzeichnung den Nutri-Score. Ich begegne ihm noch relativ selten, weil die meisten Marken ihn ignorieren und im ALDI, wo ich das meiste einkaufe auch die Eigenmarken keinen Nutri-Score tragen. Aber die Lidl Eigenmarken tragen ihn. Ich bin drauf gekommen weil ich einige Produkte gekauft haben und die haben für mich nicht nachvollziehbare Einstufungen. Der Nutri-Score geht von A bis E, wobei E ganz schlecht ist und A ganz toll. Hier die Übersicht: Continue reading „Der Nutri-Score“

Naivlinge und die Ampel

Am Dienstag habe ich Maischberger angeschaut und es gab eine illustre Runde. Es ging um Ernährung, Kennzeichnung und Recht. Besonders fiel natürlich wieder Thilo Bode auf. Die Forderungen von ihm, bzw. dem von ihm vertretenen Vereins Foodwatch sind ziemlich naiv und die Unterstellungen sind schon ziemlich grenzgängig. Ich hatte ja mal einen von dem Verein an der Strippe. Wenn das umgesetzt wird, was die wollen, dann gibt es nur noch Premium-Lebensmittel für gutbetuchte und nur gesundes. Denn alles andere soll der Gesetzgeber verbieten.

Dann kam natürlich auch die Diskussion über die Ampel. Also die „Ampel“, die ja auch von Foodwatch propagiert wird, vergibt Farben für den Gehalt an Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz. Also dem was so gemeinhin schuld an so vielen Krankheiten sein soll. (Auch so ein Effekt: nicht nur die Kennzeichnung wird vereinfacht, auch die Sichtweise: Zucker ist böse, Ballaststoffe sind gut….). Nun was halte ich davon? Nichts. Denn der Wertmaßstab der Ampel ist absolut. Es gibt eben „grün“ für bestimmte Mengen und „rot“ für andere. Das ist deswegen weitgehend sinnfrei, weil es nicht das „Lebensmittel“ an und für sich gibt. Also tierische Lebensmittel sind tendenziell fettreicher, in jedem Falle reich an gesättigten Fettsäuren und sie enthalten auch Salz, selbst wenn keines zugesetzt wurden. Dafür wird selbst die Butter eine grüne Zuckerplakete bekommen, denn Zucker findet man nicht in tierischen Lebensmitteln, dafür in Obst. Nach der Ampelkennzeichnung erhalten dann praktisch alle Obstsorten eine gelbe Plakette und viele auch eine rote. Sind sie deswegen ungesund? Continue reading „Naivlinge und die Ampel“

„Serviervorschlag“

Heute mal wieder zur Abwechslung ein Thema aus dem Gebiet des Bereichs der Verbraucherberatung: Es geht um die Abbildungen von Lebensmitteln auf der Verpackung. Früher war die Welt noch ganz in Ordnung. Da stand auf der Verpackung dick der Name des Produktes oder des Herstellers. In Zeiten in denen der Verbraucher zwischen Zig gleichartigen Produkten wählen kann und auch immer mehr Fertigprodukte verkauft werden, die nur noch aufgewärmt oder gebacken werden, wurden dann Abbildungen des Produktes auf die Verpackung gedruckt.

Nun gilt aber auch für Verpackungen das gleiche wir für andere Angaben auf der Verpackung oder in der Werbung: Sie müssen wahr sein. Nur ist das nicht ganz so einfach wie bei schriftlichen Angaben. Schriftliche Angaben können einfach auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden. Sehr viel schwieriger ist das bei Bildern. Wenn sie einen Kuchen aus einer Backmischung nicht so feinporig und appetitlich hinbekommen wie auf der Verpackung – ist das ihre Schuld oder die des Produktes? Wenn ihre Pizza nicht so gleichmäßig goldbraun ist: Ist ihr Herd dran schuld oder die Pizza? Continue reading „„Serviervorschlag““

Ausmisten bei der Lebensmittelkennzeichnung und Überwachung

Am Samstag sah ich eine Diskussionsrunde bei Sandra Maischberger bei dem es auch um das Thema Lebensmittel. Die Runde war recht bunt gemischt mit Udo Pollmer, einer Tante des Bunds der Lebensmittelindustrie, die schlecht vorbereitet war, einer Frau vom Verbraucherschutzverein mit idealistischen Vorstellungen und der Schauspielerin Marion Kracht und den Köchen Tim Mälzer und Christian Rach. Es drehte sich unter anderem auch um den Kennzeichnung von Lebensmitteln und den widersprechenden Meinungen wie „Pro und Contra  Ampel“. Das bringt mich auf zwei zentrale Probleme unserer Lebensmittelüberwachung:

  • Die Angaben auf Fertigpackungen werden immer komplizierter
  • Es gibt zu wenig Kontrolle vor allem bei der Kennzeichnung und Werbung

Fangen wir mal mit dem ersten an. Die Lebensmittelkennzeichnung wurde laufend erweitert und ergänzt. Damit ist aber auch die Informnationsmenge angestiegen. Dazu gibt es noch die Freiweilligen Angaben wie die GDA Kennzeichnung die nun ja noch durch die Ampel ergänzt werden soll. Das ganze informiert dann nicht mehr, es verwirrt. Daher meine Forderung: Continue reading „Ausmisten bei der Lebensmittelkennzeichnung und Überwachung“

Die Ampel löst nicht das Problem

Unter der „Ampel“ verstehe ich nicht ein Verkehrszeichen und auch keine Koalition aus drei Partien: Es ist eine neue Form der Nährwertkennzeichnung,. Damit sie verstehen was ich meine, hier eine kleine Einführung was bislang üblich ist. Es gibt zum einen die gesetzlich vorgeschriebene Nährwertkennzeichnung. Sie muss erfolgen wenn der Hersteller irgendwie Bezug auf den Nährwert nimmt, z.B. mit einer Aufmachung wie „reich an ungesättigten Fettsäuren“ oder „energiereduziert“. Was angegeben werden muss ist genau geregelt und abhängig vom ausgelobten Nährstoff. Alle angeben müssen pro 100 g erfolgen. Continue reading „Die Ampel löst nicht das Problem“