Die Geschichte um den erste Satelliten der USA

Loading

Auch heute wieder kein neuer Blog, sondern wie schon gestern, ein Link auf einen neuen Artikel auf der Website, okay nicht ganz neu, aber noch keine zwei Wochen alt, eine Auskopplung aus meinem letzten Buch über kleine Trägerraketen und etwas gerafft die Hintergrundgeschichte um die Auseinandersetzung wer den ersten US-Satelliten starten darf.

Wie bekannt sollte das ja die Vanguard tun, die aber scheiterte, sodass der erste US-Satellit trotzdem von der Jupiter-C (auch Juno genannt) gestartet wurde, also einer Rakete mit militärischen urzeln und von deutschen Immigranten entworfen.

Dies wiederholte sich ja dann noch bei der ersten Raumsonde Pioneer 4. Auch hier sollte die USAF die ersten drei Starts durchführen und erst als diese scheiterten kam die Juno II dran die erneut vom selben Team entworfen wurde.

Um die Misere vollständig zu machen transportierte eine Redstone dann auch noch den ersten Astronauten über die Grenze zum Weltall (Alan Shepard bei MR-3) (← Extra Markierung eines Website Links für alle die diese ignorieren). Saturn IB und Saturn V vom selben Team entworfen starteten die erste Dreimannbesatzung der USA bei Apollo 7, die ersten Mondumrunder (Apollo 8), die ersten Mondlander (Apollo 11), die erste Raumstation Skylab und stellen einen Dauerrekord für den Aufenthalt im All auf.

Nebenbei startete eine Redstone auch Australiens ersten Satelliten.

Viel Leistung für etwa 100 „Beutedeutschen“.

Ich hoffe das waren nun genügend Links auf Artikel der Website, angeblich gibt es die ja nicht im Blog … (Tipp, einfach mal auf jeden Link im Blog klicken!)

Die Redstone und Atlas im Mercuryprogramm – Teil 2

Loading

So nun weiter mit Teil 2. In Teil 1 geht es um die Raketen selbst. Das Mercury-Programm verwendete zwei Raketen: die Redstone und die Atlas. Während die Redstone die Kapsel auf eine suborbitale Bahn brachte und es ermöglichte, wichtige Ereignisse der Mission zu testen, war die Atlas die eigentliche Trägerrakete für die Orbitalphase. Die Mercury-Kapsel hatte keinen Bordcomputer und basierte auf normaler Elektrotechnik. Die beiden Raketen unterschieden sich erheblich in ihrer Entwicklung und technischen Komplexität. Die Redstone war eine veraltete Rakete, während die Atlas noch in der Entwicklung war und zahlreiche Detailverbesserungen aufwies. Obwohl die Redstone keine orbitalen Flüge ermöglichte, nutzte die NASA sie als Zwischenlösung, bis die Atlas einsatzbereit war. Dabei gab es viele Änderungen an der Redstone, relatv wenige an der Atlas weil die Air Force sich dem widersetzte anders als das ABMA. Continue reading „Die Redstone und Atlas im Mercuryprogramm – Teil 2“

Die Redstone und Atlas im Mercuryprogramm – Teil 1

Loading

Wie man am Titel unschwer bemerkt, arbeite ich gerade das Manuskript für die „kleinen Träger“. So wies aussieht bin ich damit nächste Woche fertig und wie immer bei mir, ist es dann doch noch umfangreicher geworden, etwa ein Drittel mehr als in den US-Trägerraketen, ich kann eben nicht widerstehen, noch etwas zu recherchieren und dabei komme ich eben auf meine Blogthemen, die sonst deutlich rarer wären. Das liegt nicht nur an der Tatsache, das das Jahr 365 Tage hat und ich schon seit fast 17 Jahren blogge, also nach WordPress schon 3.951 Beiträge veröffentlicht habe. So viel Themen gibts nun mal nicht. Es liegt auch daran das es immer schwerer wird, über das was mich interessiert, bei aktuellen Themen zu berichten.

In einem der Blogkommentare wurde ich aufgefordert etwas zu Artemis 2 zu schreiben. Nur bitte was? Astronautenbiographien wiedergeben, die man auch bei der NASA nachlesen kann? Genaue Missionsbeschreibungen und etwas über die Technik erfährt man ja nicht mehr von der NASA. Also wieder ein Ausflug in die Vergangenheit, weit zurück bis Ende der fünfziger Jahre, Anfang der Sechziger Jahre ins Mercuryprogramm. Wenn ihr Mondlandungen sehen wollt, dann schaut auch mal diese beiden Dokus über Apollo 17 an, so viel Originalmaterial einer Mission habe ich zumindest noch nie in einer Doku gesehen. Nachdem Alex aber noch aufdringlicher wurde (den Blogbeitrag habe ich schon vor Tagen angefangen) hat er nun seinen speziellen Artikel zu Artemis 2 bekommen. Continue reading „Die Redstone und Atlas im Mercuryprogramm – Teil 1“

Positive und negative Redundanz

Als sie Space Task Group (STG) gegründet wurde, um das Mercury Programm zu imitieren war auch klar, dass man eine Trägerrakete brauchte. Für die orbitalen Flüge gab es nicht viel Auswahl, die einzige Trägerrakete die dafür geeignet war, war die Atlas, die 1958, als die Planung begann, selbst noch in der Erprobung war. Die Atlas war die neueste Interkontinentalrakete der US-Air Force und damit waren auch die Zuständigkeiten geklärt. Die USAF würde die Atlas stellen und auch starten. Sie wehrte sich dagegen, dass man ihren Träger modifizierte. Im Prinzip bekam die Atlas nur ein neues Lenksystem, das das autonome, aber fehleranfällige ersetzte. Dazu kam ein System zum Erkennen von Abweichungen, das bei Mercury aber noch nicht den Fluchtturm auslöste, sondern nur einen Fehler signalisierte. Man befürchtete, dass dieses System selbst nicht zuverlässig genug sei und wollte die volle Kontrolle haben. Erst als sich bei den Flügen zeigte, dass die Atlas durchaus nicht die zuverlässige Rakete war, welche die Air Force versprach, wurde nachgebessert. Intern rechnete man nur einer Zuverlässigkeit von 0,75 Mitte 1961 und 86% ein Jahr später. Trotzdem waren Änderungen nur nach Fehlstarts durchsetzbar.  So scheiterte Mercury Atlas 1, als die obere Struktur nahe des Punktes der maximalen aerodynamischen Belastung kollabierte. Die folgenden erhielten zuerst eine Verstärkung im oberen Teil (belly Band), später wurde die Struktur aller Atlas auch für unbemannte Programme verstärkt. MA-3 wurde gesprengt, weil sie ihr Rollprogramm nicht ausführte. Der Fehler lag im Autopilot. Die genaue Fehlerursache wurde nie gefunden, aber erst jetzt wurde der Autopilot durch einen zweiten ergänzt um Redundanz zu haben. Continue reading „Positive und negative Redundanz“

Der kürzeste Flug im bemannten US-Weltraumprogramm

21. November 1960. Kurt Debus zählt vom Blockhaus aus die letzten Sekunden des Countdowns des ersten Flugs des Mercury Programms MR-1 herunter „Three, Two, One, Zwo Fire Liftoff“.

Im Kontrollzentrum am Cape verfolgt man den Start, auf die Wand wird das Bild einer Fernsehkamera projiziert, welche die Rakete bei der Zündung zeigt und dann nach oben schwenkt um ihr zu folgen, sie aber schnell verliert.

„Look at the Acceleration of that son of a bitch“ sagte Flugdirektor Chris Kraft nach eigenen Aussagen. Folgt man den Memoiren von Gene Kranz, dann hat er den Satz nicht ganz vollendet. Derselbe Gedanke kam aber auch Kranz – wow, wie schnell beschleunigt aber die Redstone, wenn die Kamera ihr nicht folgen kann. Als die Kamera nach einigen Sekunden aber die Rakete immer noch nicht eingefangen hat schwenkt sie zurück zum Startturm und da sitzt sie! Continue reading „Der kürzeste Flug im bemannten US-Weltraumprogramm“