Ein überflüssiges Problem und seine Lösung

Auf den heutigen Artikel bin ich durch das Editional der neusten ct‘ gekommen. Obwohl diese noch am 30.12.2013 erscheint hat sie die Nummer 2 – es gibt eben 26 Ausgaben pro Jahr und durch Schaltjahre und weil das Jahr 365,2422 Tage hat und nicht 364 kann es ab und an soweit kommen, das eine Nummer 2 erscheint. Ein Vorschlag zur Lösung des Problems war auch die Umlaufbahn der erde zu verschieben, sodass das Jahr 364 Tage hat (genau 52 Wochen).

Da dachte ich mir: das rechnest Du mal aus, und damit ihr auch was davon habt mache ich das im Blog. Es gibt zwei mögliche Lösungen um die Tageslänge anzupassen. Die eine ist es die Umlaufbahn  der Erde zu verschieben, sodass die Erde in 364 Tagen die Sonne umrundet. Die zweite Möglichkeit ist es, die Rotation der Erde zu verlangsamen, sodass während eines Jahres sie sich nur noch 364-mal dreht (wenn die Sekunde konstant bleibt hätte dann der Tag 86.694 s, also 294 s oder fast 5 Minuten mehr als heute. Man würde in diesem Falle einfach die Sekunde neu definieren. Continue reading „Ein überflüssiges Problem und seine Lösung“

Über den Mond in den GEO

Von einem normalen GTO  in den GEO gelangt ein Satellit indem er im Apogäum gleichzeitig die Bahn anhebt und durch die Neigung des Geschwindigkeitsvektors zur Bahnebene die Inklination erniedrigt. Die Geschwindigkeit ist errechenbar nach

Vdifferenz = √(VStart² + VEnde² – 2 x VStart x VEnde x Cos(Winkel))

Vdifferenz  steigt rasch am an für 5 Grad (Kourou) beträgt sie 1490 m/s. Für 28,9 Grad (CCAF) sind es schon 1834 m/s und für 51,6 Grad (Baikonur) über 2400 m/s. Würde man von Plessezk aus starten, dem nördlichsten Startplatz, so wären es 2802 m/s. Das ist fast das doppelte. (siehe Grafik) Continue reading „Über den Mond in den GEO“

Was kostet ein europäisches Mondprogramm?

Bei meiner Satire über die Weltraumpartei hat sich ja eine Nebendiskussion entsponnen, ob man ein europäische Mondprogramm durchführen könnte und was konnte es kosten (dort als „deutsches“ angegeben, doch wegen der Beteiligung von Frankreich und Italien in den Kernelementen, wäre es ein europäisches). Nun die Kostenabschätzung wird immer spekulativ sein, doch ich will mal einen „best guess“ abgeben und die Zahlen soweit es geht begründen. Continue reading „Was kostet ein europäisches Mondprogramm?“

Vor 15 Jahren – über den Mond in den GEO Orbit: Asiasat 3A / HGS-1

Am 24.12.1997 startete AsiaSat 3 mit einer Proton K. Geplant war das die Oberstufe Block DM-3 zuerst den Satelliten in einen geostationären Übergangsorbit befördert. Am Apogäum angekommen sollte Block DM-3 erneut zünden und die Inklination abbauen und den erdnächsten Punkt anheben. Das kombinierte Manöver hat den Sinn die Geschwindigkeit die nötig ist, um den kreisförmigen GEO Orbit in rund 36000 km Höhe zu erreichen zu reduzieren. Starts von Baikonur aus haben den Makel, dass dazu der Satellit 2.100 m/s aufbringen muss. Würde er mit einer Ariane 5 oder einer Zenit 3 SL starten, so wären es nur 1.500 m/s. Da die Betreiber von Kommunikationssatelliten sich möglichst viele Optionen beim Start offen lassen wollen (falls ein Träger für längere Zeit „gegrounded“ ist, wie dies z.B. mit der Ariane 5E nach dem Jungfernflug, aber auch der Proton nach zahlreichen Fehlstarts der Fall war, ganz zu schweigen von  Sealaunch die einige Jahre unter „Chapter 11“ des US-Insolvenzrechtes kamen und keine Starts durchführten), ist dies von Nachteil. Die Proton gleicht diesen Nachteil aus, indem die Oberstufe mindestens eine weitere Zündung durchführt um die Geschwindigkeit die der Satellit aufbringen muss auf den gleichen Wert wie bei einem Start vom CSG aus zu reduzieren. Continue reading „Vor 15 Jahren – über den Mond in den GEO Orbit: Asiasat 3A / HGS-1“

Training für die bemannte Marslandung

Früher hieß es wir brauchen die ISS um uns auf die Marslandung vorzubereiten. Nachdem sich herumgesprochen hat, dass dem nicht so ist, will ich mal einen Plan skizzieren wie man für eine bemannte Marslandung trainieren können. Ich will mal folgende Eckpunkte anreisen, die wir vielleicht vor der ersten bemannten Marsexpedition klären sollten:

  • Wie ist die Strahlenbelastung über die fast drei Jahre, in denen man sich außerhalb des Erdmagnetfelds befindet?
  • Können wir die Besatzung über so lange Zeit versorgen?
  • In welchem Zustand ist die Besatzung nach dieser Zeit unter reduzierter oder gar keiner Schwerelosigkeit?
  • Erprobung der gesamten Ausrüstung soweit möglich Continue reading „Training für die bemannte Marslandung“