Kurz vor dem Ziel geschlagen

Ich nehme mal an dem Publikum hier muss ich nichts über Murphys Gesetz sagen. Ich wurde an es gestern erinnert und zwar in Bezug auf die Plutoforschung. Pluto war der letzte Planet, der 1989 noch nicht besucht war.

1977 gab es auch die Möglichkeit eine Voyager zu Pluto weiterzulenken, das wäre nach der Saturnpassage gewesen. Allerdings hätte man dazu eine andere Startbahn als die beiden gestarteten Sonden einschlagen müssen. Man hat aus naheliegenden Gründen darauf verzichtet. Die Sonden waren für fünf Jahre Betriebszeit ausgelegt. Die Instrumente auf die Beobachtung der Gasriesen und ihre Fähigkeit Daten zwischenzuspeichern war begrenzt. Eine Passage von Pluto erschien zudem wissenschaftlich nicht sehr interessant. Was bitte konnte man im äußeren Sonnensystem bei der Kälte finden? Die Entdeckung von Vulkanen auf Io, einem Patchworkmond wie Miranda und Geysiren auf Triton stand ja noch aus. Ebenso wurde Plutos Mond Charon und das der Planet eine Atmosphäre hat erst nach dem Start beider Voyagers entdeckt. Continue reading „Kurz vor dem Ziel geschlagen“

Wie groß ist das Sonnensystem?

Auf diese Frage kam ich als eine Folge von Alpha Centauri anschaute. Die Serie wurde ja schon vor mehr als einem Jahrzehnt produziert, lief damals aber im Nachtprogramm nach Sendeschluss, was sehr gut beschreibt was dem Fernsehen der Bildungsauftrag wert ist. Seit ich auf einen Tipp im Blog hin Mediathekview installiert habe kann ich mir alle Folgen runterladen und anschauen. Interessanterweise gibt es nämlich viele Sendungen nicht nur 7 Tage lang im Netz „hitec“ von 3Sat z.B. noch über mehrere Jahre. In dieser Sendung ging es um den Sonnenwind und dabei auch wo er abgebremst wird und das interstellare Medium beginnt. Continue reading „Wie groß ist das Sonnensystem?“

Was wäre wenn … es eine dritte Voyager gegeben hätte?

Heute, fast 40 Jahre nach dem Start sind beide Voyagers noch aktiv. Etwas woran man sicher nicht glaubte, als man die Raumsonden entwarf. Man war sich beim JPL relativ sicher, dass die Sonden über ein Jahrzehnt arbeiten würden, was schon ein enormer Sprung zu den bisherigen Missionen war (die längste Planetenmission die es beim Entwurf gab war Mariner 9 mit zwei Jahren Betriebszeit), doch Budgetrestriktionen zwangen dazu die Primärmission auf 5 Jahre festzulegen. Damit waren als Ziele Jupiter und Saturn festgesteckt.

Von 1976 bis 1979, mit etwas höherer Startenergie bis in die frühen Achtziger gab es zahlreiche Bahnen die an mindestens zwei der äußeren Bahnen vorbeiführten. Das JPL untersuchte drei genauer: Continue reading „Was wäre wenn … es eine dritte Voyager gegeben hätte?“

Auflösung Nix mit Google Rätsel 3

Ich dachte eigentlich das letzte Rätsel ist zu lösen, aber es hat keiner ohne Hilfe hinbekommen. Die Rede ist von Pluto. Pluto wurde postuliert, als Neptun alleine Störungen der Uranusbahn nicht erklären konnte. Als man ihn 1930 entdeckte war er nur ein Punkt im Teleskop. Es war also nicht möglich die Größe zu bestimmen. Bekannt war die Helligkeit, doch da die Helligkeit nicht nur von der Größe sondern auch der Reflexionsfähigkeit des Materials abhängt, waren die Schätzungen falsch.

Im Sonnensystem liegen die Extreme für die Reflexionsfähigkeit zwischen 0,03 (Ringmaterial des Uranus) und nahezu 1 bei Enceladus. Anders ausgedrückt: Ein Körper mit der Reflexionsfähigkeit von Enceladus ist füneinhalbmal kleiner als einer mit der Reflexionsfähigkeit des Ringmaterials bei gleicher Helligkeit. Die frühen Schätzungen setzen die Reflexionsfähigkeit erdähnlicher Körper wie Mond und Mars an und lagen zu hoch. Erst zwanzig Jahre nach der Entdeckung gab es durch visuelle Beobachtungen eine Obergrenze fpr den Durchmesser, die bei 5.760 km lag. Continue reading „Auflösung Nix mit Google Rätsel 3“

Plutoide

Vor gut einem Jahr hat die IAU die Nomenklatur in unserem Sonnensystem neu geordnet. (IAU = Internationale Astronomische Union) Pluto wurde von einem Planeten zu einem "Zwergplaneten" degradiert. Auch wenn die neue Nomenklatur nicht ganz ohne Logik ist, so gab es doch Widerstände gegen diese Entscheidung. Sehr populär Fürsprecher für den Erhalt  von Plutos Status war dabei Alan Stern, der Principal Investigator der Raumsonde New Horizons, die dadurch ja von einer Planetensonde zu einer Asteroidensonde wurde.

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