Miese Werbung – Seitenbacher

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Es gibt ja Sendungen nur mit Werbespots – Aufwendigen, witzigen, überraschenden. Bei uns ist Werbung eigentlich ziemlich langweilig. Die guten Beispiele die mir einfallen sind alle schon alt, wie die “Super-Ingo” Serie eines Erdölkonzerns (ich glaube BEA) in den Neunzigern. Da ich etwas knapp an Blogthemen bin möchte ich einfach mal das Thema aufgreifen und meine Blogleser sich zu beteiligen mit Beispielen anderer schlechter Werbung. Vielleicht mache ich auch dann mal eine Serie mit guter Werbung.

Die absolut nervigste Werbung die ich kenne werden die meisten wohl nicht kennen, es ist die Radiowerbung von Saitenbacher die im SWR läuft. doch dank Youtube sind wir in er Lage allen Hörern dieses Glanzstück der Werbung zukommen zu lassen:

Also ich habe nichts gegen schwäbischen Akzent, ich finde das für eine regionale Werbung sogar sympathisch. Aber die Art wie die Werbung gemacht wird ist extrem nervig. In 16 Sekunden taucht der Produktname vier mal auf. Einmal wurde der Satz nur konstruiert um ihn nochmal zu sagen “Saitenbacher Müsli, des ischt des Müsli von dem Saitenbacher” – platter geht’s nicht mehr. Dazu diese bevormundende Art.

Der Sprecher ist übrigens der Firmeninhaber selbst. Ich weis nicht was ihn geritten hat die Werbung so zu machen. Er meint offensichtlich dass eine Werbung um so wirksamer ist je öfters der Name des Produkts auftaucht. Nun ist das sicher nicht ganz falsch, doch wenn man es übertreibt, dann verärgert man die Leute. Die meiste Radiowerbung die ich kenne achtet darauf das der Spot mit dem Markennamen endet und nicht zu oft vorkommt. Dann die minimale Werbungsaussage, auch die findet man in anderen Spots der Firma (einfach auf Youtube mal suchen, die haben auch TV Spots gemacht). Selbst als der Chef noch nicht die Spots machte war die Aussage nur “Saitenbacher Müsli, lecker, lecker, lecker”. Wahnsinnig. Wenn ich will das die Leute überhaupt zuhören, muss ich eine Geschichte im kleinen erzählen, einen Gag haben oder eine spannende Wendung – weggehört und in Gedanken abgeschweift ist schnell.

Das schlimme: Dieses Konzept läuft so seit ewigen Zeiten, ich denke mindestens ein Jahrzehnt. Bei der Homepage ist nicht besser. Sie nimmt auf meinem Monitor nur ein Drittel des verfügbaren Platzes ein – okay ich habe einen 24″ Monitor, aber wenn die Werbung 50 % größer wäre, wäre sie immer noch klein genug für 10 Jahre alte 1024 x 768 Monitore. Dann ist nicht immer erkennbar was ein Link ist und was nicht. Ein Farbschema für einzelne Seiten wurde zwar gemacht, aber die einzelnen Tabellenteile werden durch Weiß getrennt, ähnlich wie der Rand immer weiss ist, das wirkt uneinheitlich. Dieser Eindruck wird auch durch die Bildauswahl und Textgestaltung nicht verbessert. Es sieht aus wie eine Zettelsammlung am Schwarzen Brett.

Dabei ist das Unternehmen nicht klein: Der Umsatz liegt bei 10-25 Millionen Euro, 120 Mitarbeiter werden beschäftigt (nach Wikipedia). Ich kenne selbst Privatpersonen die eine besser gestaltete Webseite haben (meine kann man nicht dazu zählen, aber sie ist ja auch in der Form über 10 Jahre alt).

Das ist mein Kandidat für echt schlechte Werbung. Was sind eure?

Vor Montag gibt es keinen neuen Blog, aber noch immer läuft das Musikrätsel….Außerdem gibt es wieder lustige Neuigkeiten von SpaceX: Nun kann die Falcon 9 nicht starten, weil ihr Selbstzerstörungssystem noch nicht fertig ist. Das ist schon ungewöhnlich. Es ist das erste Mal, das ich höre, das dass Selbstzerstörungssystem einen Start verzögert. Ich wette die Falcon 9 hatte keines und sie kamen erst drauf, als die Air Force die Unterlagen über das Sicherheitssystem anforderte und dann haben sie auf die schnelle nichts bekommen… Tja die Raumfahrt Laienspieltruppe tappt weiter in neue Fettnäpfchen.