Wie viele Astronauten kann die Dragon befördern?

Nach dem Artikel gestern, möchte ich mich heute damit befassen, wie viele Astronauten die Dragon Kapsel von SpaceX wohl befördern kann. Wie bei anderen Angaben von SpaceX auch glaube ich nicht den Angaben der Firma. Sie sind… nun ja Wunschvorstellungen.

Nehmen wir dieses Bild hier. Es zeigt sieben Astronauten in der Kapsel. Soweit so gut. Nur fallen mir zwei Dinge auf: Das erst ist, dass so die unteren drei Astronauten nicht die Kapsel verlassen können. Der Ausstieg ist ja oben. Das zweite ist, dass die Personen doch recht schmal gezeichnet wurden – vielleicht sind es Models, aber bestimmt keine Astronauten in klobigen Raumanzügen.

Sinnvoll ist in meinen Augen ein Vergleich zu schon existierenden Raumfahrzeugen. Von der Größe her kommen hier Apollo und die Sojus in Frage.

Dragon Apollo Sojus
Länge: 3,90 m 3,23 m 2,10 m
Durchmesser: 3,60 m 3,91 m 2,20 m
Volumen: 10 m³ 6,2 m³ 4 m³
Gewicht: 4.900 kg 5.800 kg 2.900 kg

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Der ideale Zubringer für die ISS

… und zwar nur für bemannte Missionen. Nun soll ja die Orion durch ein neues System ersetzt werden. Der kommerzielle Crewtransport soll es richten. Doch kann man Menschen wirtschaftlich zur ISS befördern (zumindest im Westen)?

Ja man kann. Indem man die gleichen Überlegungen anstellt wie bei unbemannten Gefährten und dann noch den Sicherheitsaspekt mit einbezieht. Was zählt ist neben der Sicherheit die Kosten pro Crew Sitz, also was kostet es einen Astronauten zur ISS zu bringen? Die Gesamtrechnung könnte natürlich grundsätzlich anders laufen als bei unbemannten Projekten, aber ich vermute es wird nicht so. Und eine Tatsache ist, dass die Kosten pro Raumfahrzeug ansteigen je größer es ist. Man mag ja als Laie denken, wenn ein Satellit doppelt so groß sein kann, dann können die Hersteller ihn billiger bauen. Aber das scheint nicht gegeben zu sein. So denke ich wird ein kleines Gefährt günstiger sein als ein großes. Es wird dann auch eine kleinere Trägerrakete benötigt. Des weiteren haben die Kapseln an die gedacht wird wie Kegelform oder Glockenform eine sehr ungünstige Formgebung, die es anders als bei einem Zylinder nicht einfach erlaubt den zusätzlichen Platz effektiv mit mehr Personen zu füllen (es hat Gründe, warum Passagierkabinen in Flugzeugen zylindrisch sind und nicht kegelförmig….) Continue reading „Der ideale Zubringer für die ISS“

Hätte man Skylab retten können?

Beim Suchen über Material über Skylab lese ich gerade auch in Matthias Gründers Buch „SOS im All„. Dort schreibt er das die NASA eine technisch mögliche Rettung von Skylab durch eine Sojus aus politischen Gründen abgelehnt haben. Mich wunderte nur, dass ich niemals sonst was davon gehört habe. Das verwundert auch nicht, denn anders als Gründer schreibt war es nicht technisch möglich.

Ich habe mich ja mit der Sojus schon für das ATV Buch beschäftigt und ein Problem der ersten Generation, die damals noch eingesetzt wurde, war der begrenzte Treibstoffvorrat. Bei Apollo-Sojus machte die Apollo fast alle Kurskorrekturen und später gab es noch im Saljut Programm das Problem, dass wenn eine Ankopplung nicht beim ersten oder zweiten Versuch klappte die Besatzung wegen Treibstoffmangel zur Erde zurückkehren hätte müssen. Nun wäre die Sojus durch den für das Apollo Sojus Testprojekt entwickelten Kopplungsadapter noch schwerer gewesen – da wäre schon das Ankoppeln schwierig, geschweige denn das viel Treibstoff für das Anheben der Station übrig geblieben wäre. Continue reading „Hätte man Skylab retten können?“

Geld verdienen mit ISS Transporten?

Ich habe mir überlegt ob ich noch was zum gestrigen Falcon 9 Start schreiben soll. Aber da es eigentlich keine genauen Daten der Raketen und Nutzlast gibt und keine unabhängige Einstufung des Starts, lasse ich das. Da SpaceX nach der Finanzknappheit von Elon Musk nun vollständig auf die Gelder des COTS / Transport Programmes abhängig ist (rund 349 Millionen Dollar haben sie schon davon erhalten, das ist ein Großteil der von SpaceX auf 350 bis 400 Millionen Dollar bezifferten Entwicklungskosten der Falcon Trägerraketen).

Ich frage mich ob dieser Bereich wirklich auf Dauer profitabel ist. Nun zumindest generiert er genügend Flüge. Sowohl OSC wie auch SpaceX rechnen mit 3-4 Starts pro Jahr. Das ist, wenn man die Startrate von Delta IV und Atlas V in den letzten Jahren ansieht, durchaus eine Menge die man gerne als festen Posten nimmt.

Wenn ich einen solchen Service konzipieren würde – wie geht man vor? Nun zuerst mal maximale Nutzlast bei minimalen Kosten. Da ist die Auswahl leicht: Am meisten Nutzlast erhält man wenn man Wasser oder Treibstoff transportiert. Die Tanks die dafür notwendig sind, wiegen wenig, verglichen mit dem Inhalt. Bei Fracht in einem Druckmodul wiegt alleine dieses in etwa soviel wie die Fracht, von der dann auch noch die Racks und Taschen abgehen, in dem der Inhalt verstaut wird. Zumindest ist dies beim ATV und HTV so. So bleibt ein Nutzlastanteil von unter 50 % übrig. (Beim ATV sind es knapp unter 40 %). Continue reading „Geld verdienen mit ISS Transporten?“

Die bemannte Marslandung – eine persönliche Meinung

Obama hat nun ja wieder ein Raumfahrtprogramm angekündigt. Immerhin etwas konkreter, als Bush damalsm mit festen Terminen. Doch wird es kommen? Werden 2025 Asteroiden besucht und 2035 der Mars? Hierzu meine Meinung. Raumfahrt ist nicht nur Forschung. Sie hat auch politische Aspekte. Dieser Anteil ist bei der bemannten Raumfahrt der Hauptantrieb. Das ist der Grund warum China so bestrebt ist Taikonauten ins All zu bringen und eine Miniraumstation zu bauen: Sie wollen zeigen, dass sie es auch können. Bei Russland ist die bemannte Raumfahrt praktisch das einzige, was noch von der nichtmilitärischen Raumfahrt übrig blieb. Es ist die Möglichkeit sich zu profilieren: Sieh hin, wir können das! Schlussendlich ist der Kreis der Nationen, die eigene bemannte Raumfahrzeuge bauen können, sehr klein.

Diesen Aspekt muss man im Hinterkopf behalten, wenn man sich die Geschichte der Entwicklung ansieht. Mercury entstand um als Erstes einen Menschen ins All zu bringen. Um nichts anderes ging es bei diesem Programm. Als dies nicht gelang wurde wenige Wochen nach Gagarins Flug Apollo von Kennedy ausgerufen. Er wähnte sich so im Hintertreffen, dass er ein so entferntes Ziel wählte, das auch ein Vorsprung den Sowjets nichts nützte. Gemini wurde erst später hinzugenommen um die wesentlichen Technologien zu erproben, bevor Apollo einsatzbereit war und so hier Flüge zu sparen zu beschleunigen. Bei Apollo ging es wirklich erst nur um „Landing a man on the Moon and returning him safe to the earth“. Alle wissenschaftlichen Aspekte kamen erst hinzu, als das erreicht war. Continue reading „Die bemannte Marslandung – eine persönliche Meinung“