Wiederverwendung und Wi(e)dersprüche

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Im Nachbereiten des Teststarts vom 20. April bei SpaceX wie auch dem Schreiben des Artikels über das System fielen mir einige Ungereimtheiten auf, die zusammengenommen aber ein Bild ergeben. Continue reading „Wiederverwendung und Wi(e)dersprüche“

Die verlängerte Super Heavy

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Den Aufhänger für den heutigen Blog lieferte der Kommentar von Jewgeni-7:

Musk hat doch vor einigen Tagen getwittert, dass die Super Heavy um 10 Meter verlängert wird und Starship erhält zusätzlich 3 Raptor, er sagte so, dass der Schritt unumgänglich sei. Da bedeutet, dass die gegenwärtige Konfiguration noch nicht optimal wäre.

Mit neuen V3 Raptor Triebwerken, die haben einen Schub von 269 Tonnen bei 350bar, erreicht die Super Heavy einen Startschub von 8877 Tonnen ! Ja, die Zahlen sind schon beeindruckend, aber die Obergrenze wäre wahrscheinlich noch nicht erreicht !“

Nun blieb Jewgeni-7 den Beweis schuldig, konnte für die zweite Behauptung aber einen Tweet bereitstellen. Der zeigt eine Druck-Zeitkurve. Continue reading „Die verlängerte Super Heavy“

Stahlherstellung

Nun zu dem zweiten Teil meiner Serie über Eisenverhüttung. Gusseisen wie es aus dem Hochofen kommt, weist einen recht hohen Kohlenstoffanteil auf, dazu kommen andere Verunreinigungen wie Mangan, Silizium und Phosphor. Diese Begleitelemente machen Gusseisen für eine Reihe von Anwendungen unbrauchbar. So wird es schon lange vor seinem Schmelzpunkt weich (weises Roheisen), ist hart oder spröde (grauen Roheisen). Es ist weder elastisch, noch thermisch hoch anspruchbar. Teilweise versuchte man durch kombinieren von weisen und grauem Roheisen in dünnen Schichten und zusammenschmieden, um diese Nachteile zu vermeiden. Der heutige Weg ist es aber den unerwünschten Kohlenstoff aus dem Material zu entfernen.

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Eisenverhüttung

Zeit mal wieder für eine kleine Chemiestunde, nachdem es eine Weile keine mehr gab. Schließlich wollen wir dem Bildungsauftrag des Internets ja nachkommen oder? Nachdem ich (zum wiederholten Male) eine Unsinnssendung des ZDF, die als Wissenschaft kommt, gesehen habe, bekam ich die Idee für die heutige Sendung. Die Sendung behandelt den angeblichen Einschlag eines Kometen im Chiemgau vor 2.500 Jahren und führt sogar die Überlegenheit der römischen Armee auf „Chiemgauer Eisen“, dass durch den Kometen besonders kohlenstoffreich sei zurück. Schon als die Sendung vor einigen Jahren publiziert wurde, war klar, dass das ZDF einer kleinen Gruppe gefolgt sind die das postulieren. Nur fanden andere Geologen, Archäologen oder Historiker keinerlei Hinweise auf ein solches Ereignis. Die Sendung wird übrigens heute um 19:30 auf ZDF NEO wiederholt. Was mich ärgerte findet sich auch in der Beschreibung des ZDF: „Einige Zeit nach dem Kometeneinschlag revolutionierten die keltischen Noriker die Schmiedekunst. Sie entwickelten den ersten Stahl Europas. Ihre Schwerter waren härter und widerstandsfähiger als alles bisher Dagewesene. Die Pioniere konnten Kohlenstoff und Eisen zu Spitzenqualität verbinden. Vermutlich verarbeiteten die Handwerker bei der Prozedur große Mengen von Meteoritengestein. “ Mal abgesehen das oben noch von einem Kometen (bestehen vorwiegend aus Eis) und unten von Meteoriten (da gibt es auch welche aus Eisen) die Rede ist, fing ich nochmals in meinem Chemiebuch nachzuschlagen, denn meiner Kenntnis nach ist Kohlenstoff in größerer Menge im Eisen äußerst unerwünscht. Continue reading „Eisenverhüttung“