Von der R-1 zur R-5: Teil 3

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Dies ist der dritte und abschließende Teil der kleinen Serie über die Entwicklung der R-1 zur R-5. Teil 1 erschien am 26.9.2023 und Teil 2 am 28.9.2023. In diesem letzten Teil geht es um die gescheiterte R-3 und die R-5 als letzte Rakete auf Basis der A-4 Technologie,

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Die Raketenentwicklung in den USA von 1945 bis 1965 – Teil 2

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So, dieser Teil schließt nahtlos an den ersten Teil von  gestern an, doch ich wollte nicht eure Aufmerksamkeit auf die Probe stellen und zudem wärs auch etwas lang zum lesen.

Die Redstone machte als taktische Waffe einen Sinn, aber noch gab es nicht den Plan eine Mittelstrecken- oder Interkontinentalrakete zu entwickeln. 1954 änderte sich das. Auf der Maiparade auf dem roten Platz waren Mittelstreckenraketen Russlands zu sehen. Die Militärparade war nicht nur zur Feier des Siegs über Nazideutschland da, sie war auch eine Waffenschau. Nun wähnten sich die USA in einer Mittelstreckenraketen-“Lücke“. Es ist erstaunlich wie viel Geld man in den USA loseisen kann wenn man dieses Wort „Gap“ verwendet. Das hat Stanley Rubrik in seinem Film „Dr. Strangelove“ sehr gut herausgearbeitet. Als zweites Ereignis, das zu einer „Bedrohung“ führte, zündete 1954 auch Russland seine erste Wasserstoffbombe. Mit der Wasserstoffbombe als „Nutzlast“ spielte auch die schlechte Treffgenauigkeit von 1,5 bis 2 km keine so große Rolle. So kam es dazu das fast zeitgleich zwei neue Mittelstreckenraketen entworfen wurden: die PGM-17 Thor von der Air Force und die PGM-19 Jupiter von der Army. Beide bekamen das Okay 1955. 1957 sah es kurze Zeit so aus, als würde die Jupiter eingestellt werden – zwei Typen mit fast gleichen technischen Daten und sogar demselben Triebwerk waren schließlich nicht nötig, da startete am 3.10.1957 Sputnik 1 und damit war klar das Russland sogar eine ICBM hatte. Nun wurde stationiert was nur verfügbar war. Gebaut wurden 101 Jupiter, davon nur 45 stationiert und 225 Thor, davon wurden maximal 60 stationiert. Die Thor hatte die viel schlechtere Erfolgsquote bei den Teststarts scheiterten über 60 Prozent, während es bei der Jupiter nur 21 Prozent waren. Aber sie wurde trotzdem eingestellt, weil im November 1957 die US Air Force für alle Raketen größerer Reichweite verantwortlich wurde und die stellte natürlich ein Army Projekt ein. Beide Träger waren moderner als die Redstone. Das Triebwerk war kardanisch schwenkbar aufgehängt, verzichtete auf die Strahlruder und der Gasgenerator benötigte keinen eigenen Treibstoffvorrat sondern nutzte die Treibstoffe aus den Haupttanks. Continue reading „Die Raketenentwicklung in den USA von 1945 bis 1965 – Teil 2“

Die Agena – eine unterschätzte Oberstufe

Wenn man an die Agena denkt, fallen einem einige Dinge ein. Agena Oberstufen dienten als Kopplungsziel für Gemini-Raumschiffe und brachten Gemini 11 und 12 in Rekordhöhen, die seitdem bei Orbitmissionen nicht mehr erreicht wurden. Agena Oberstufen waren fest in die Satelliten des Keyholeprogramms und Gambit eingebaut. Agena Oberstufen flog auf Delta, Atlas und Titan – als einzige der drei Stufen auf allen Trägern und sie waren lange Zeit die am meisten eingesetzte Oberstufe. Continue reading „Die Agena – eine unterschätzte Oberstufe“

Politisch inkorrekte Träger

Etwas spät wurde das Rätsel doch aufgelöst, man muss eben wissen wo es auf meiner Website steht oder Google mit „Site:www.bernd-leitenberger.de“ bemühen. Ich nehme das mal zum Aufhänger für einen Artikel und zwar das traurige Kapitel „Ausgemusterte ICBM als Satellitenträger“. Das Dod hat nacheinander die Jupiter, Thor, Atlas D-F, Titan I und Titan ausgemustert. Nach dem START-Abkommen mussten sie auch noch 40 Peacekeeper und 200-200 Minuteman abbauen und dann gibt es sicher noch etliche Polaris und Trident Raketen. Continue reading „Politisch inkorrekte Träger“

Das Ende einer Ära

Nächste Woche wird eine Delta 2 den NASA Klimasatelliten NPP starten. Es wird der letzte geplante Start einer Delta 2 sein. Damit wird diese Rakete Geschichte sein (vielleicht auch nicht, dazu noch mehr). Zeit auf sie zurückzublicken. Die Thor war die dritte US-Trägerrakete nach der Redstone und Vanguard. Ihr erster Start war am 17.8.1958. Wie viele andere Träger dieser Tage war es eine Notlösung: die Thor war einfach verfügbar. Die Atlas noch in der Testphase. Die Redstone und Vanguard hatten eine zu kleine Nutzlast. Das die Thor das Rennen gegen die zweite Mittelstreckenrakete der USA, die Jupiter gewann hatte einen Grund: die Jupiter wurde von der Army entwickelt und inzwischen hatte die Air Force die Aufgabe übertragen bekommen alle Raketen mit einer Reichweite von mehr als 320 km zu entwickeln. Dort würde man also immer mehr Kompetenz durch neue Entwicklungen antreffen. Weiterhin hatte die Air Force auch mit den Spionagesatelliten des Keyhole Programmes schon eine wichtige Nutzlast gewonnen. Die Unmenge an Starts in den ersten Jahren entfiel auf diese Serie. Continue reading „Das Ende einer Ära“