Die A-4 – Prototyp und Revolution

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Auf meinen heutigen Blog kam ich durch die Beschäftigung mit den frühen russischen Raketen, die (auch) ein Grund sind, warum ich derzeit so wenig blogge. Gemäß offizieller Lesart Russlands bzw. der Sowjetunion hat man ja das Wissen der rund 300 deportieren Raketenspezialisten abgeschöpft. Dann gibt es noch Äußerungen von Koroljow, das die A-4 keine gut konstruierte Rakete wäre. Mir ging das, je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigte und je mehr mir deutlich wurde, wie langsam dann die weitere Triebwerksentwicklung Russland verlief und wie klein die Schritte von der R-1 zur R-5 waren, gegen den Strich. Ich fand dann ich das ziemlich arrogant.

Allerdings ist eines klar: schaut man sich die reinen technischen Daten der A-4 an wie Voll-/Leermasseverhältnis, spezifischer Impuls, Brennkammerdruck und die Masse von einigen Systemen, so schneidet die A-4 schlecht ab. Zeit also dem nachzugehen. Continue reading „Die A-4 – Prototyp und Revolution“

Am deutschen Raketenwesen kann die Welt genesen – USA

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In einer kleinen dreiteiligen Serie will ich einmal rekapitulieren wie die deutschen Raketenwissenschaftler die Entwicklung weltweit beeinflusst haben. Es beginnt heute mit dem bekanntesten Beispiel der USA, etwas mehr neue Tatsachen auch für Raumfahrtkenner dürften die beiden folgenden Beiträge über die UdSSR und als Abschluss dann alle anderen Länder. Ich habe das schon lange vorgehabt, aber die Erweiterung meines Buches über russische Raketen um genau dieses Kapitel liefert mir den Aufhänger. Der Titel ist natürlich etwas provokant und passt nicht in die heutige Zeit, aber ich denke er passt ganz gut, auch wenn ich ihn vom ollen Kaiser Wilhelm II geklaut habe, wobei der das auch aus einem Gedicht von Emanuel Geibel „Deutschlands Beruf“ von 1861 übernommen hat. Continue reading „Am deutschen Raketenwesen kann die Welt genesen – USA“

Das N-Wort und political Correctness

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Auf meinen heutigen Blog kam ich durch zahlreiche Meldungen, vor allem im Radio, wo auch Themen aufkommen, die jetzt für Tagesschau und „Heute“ zunwichtig sind, aber immerhin für die Radiomacher noch bedeutend genug.
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Der Titelaufmacher war eine Diskussion, die losgetreten wurde über die Abilektüre für das schriftliche Abitur un Baden-Württemberg und das war der Roman „Tauben im Gras“ von Wolfgang-Koeppen. Der Roman erschien 1951. In ihm kommt über 100-Mal das „N-Wort“ vor. Eine Deutsch- und Englsichlehrerin, Jasmin Blunt hatte eine Petition angestoßen mit dem Ziel, den Roman deswegen nicht als Abi-Pflichtlektüre zuzulassen und nach einigen Diskussionen auch Erfolg. Es ist nun die Entscheidung des Lehrers für das nächste Schuljahr ob er ihn behandelt oder nicht. Was ich daran interessant finde, war ein Interview mit ihr im Radio, in der sie beschriebt das der Roman lange Zeit zu ihren Lieblingsbüchern gehörte, bis ein Kollege sie auf die Verwendung des N-Worts hinwies und sie es erst dann entdeckte und nun auf keinen Fall diesen Roman unterrichten will. Jasmin Blunt sieht sich nun selbst beleidigt, denn sie hat eine dunkle Hautfarbe. Continue reading „Das N-Wort und political Correctness“

Vor 78 Jahren – der erste Mensch erreicht den Weltraum

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Die Raumfahrt begann ja bekannterweise in Deutschland. Am 3.10.1942 erreichte eine A-4 (von der Nazipropaganda Goebbels als V-2 „Vergeltungswaffe 2“ bezeichnet) zum ersten Mal den Weltraum. Neuere Forschungen belegen nun auch, das der erste Mensch der die Grenze zum Weltraum erreichte, ein Deutscher war.

Aber zuerst einmal eine kleine Einführung das wir alle auf demselben Stand sind. Wernher von Braun stellte seine Fähigkeiten als Ingenieur in die Dienste der Wehrmacht, genauer gesagt des Heeres, um Raketen zu entwickeln, auch wenn sein langfristiges Ziel es immer war den Weltraum zu erobern. Er wurde weil er darüber einmal in einer Kneipe sich zu sehr ausließ einige Tage lang inhaftiert bis General Dornberger ihn durch persönliche Fürsprache wieder befreien konnte. Wernher von Braun musste die A-4 perfektionieren, aber er plante weitere Raketen, die ihn auch seinem Ziel den Weltraum zu erobern, näher brachten. So plante er die A9/A10, im wesentlichen eine A-4 auf einer sechsmal größeren Unterstufe. Diese Rakete hätte von Frankreich aus die Ostküste der USA erreichen konnte. Doch die Wehrmacht wollte die Rakete nicht, mit konventionellen Bomben war sie einfach nicht ökonomisch genug und Heisenbergs „Uranbombe“ lag in einer fernen Zukunft.. Zudem gab es Zweifel, das die Rakete während des Kriegs überhaupt noch fertig würde. Von Braun propagierte dann eine kleinere Version, bei der die Unterstufe mit fünf A-4 Triebwerken auskam, also Triebwerken die es schon gab. Deren Reichweite war geringer, sodass U-Boote die Rakete in einem Container auf den Atlantik ziehen sollten, dort jenseits der Schaffahrtrouten sie startfähig machen und starten sollten. Dagegen sprach noch mehr. Während dieser Zeit war das U-Boot sehr verwundbar und es gab berechtigte Zweifel ob dies bei Seegang überhaupt möglich war. Continue reading „Vor 78 Jahren – der erste Mensch erreicht den Weltraum“

Die Saturn und N-1 – Unterschiede in der Sicherheitsphilosophie

Ich habe mal eine Anzeige gesehen, in der man einen Metallkugelschreiber und einen abgekauten, kurzen Bleistift sah. Darunter stand sinngemäß, dass die NASA Unsummen für einen Kugelschreiber ausgab, der auch in der Schwerelosigkeit schreiben konnte und Russland das Problem mit einem Bleistift löste.

Ich treffe immer wieder auf die Meinung. Die russische Technik sei zwar veraltet, schwer, aber solide und unverwüstlich. Es sei eben eine andere Herangehensweise an die Probleme, die der Weltraum an die Technik stellt. Dafür würde auch die Benutzung des Bleistifts stehen. Continue reading „Die Saturn und N-1 – Unterschiede in der Sicherheitsphilosophie“