Wir Wissenschaftler

Auf meinen heutigen Blog kam ich schon vor einer Woche, da gab es in der Carolin Kebekus Show eine Satire „Auch Wissenschaftler haben Gefühle“ mit Mai Thi Nguyen-Kim als Counterpart zur Kebekus. Schaut euch das verlinkte Video mal an, es ist nicht lang, durchaus sehenswert und vermittelt auch einiges. Ich kam drauf, als ich in einem der letzten Blogs mal wörtlich schrieb „Ich als Naturwissenschaftler …“. In der Tat hat man als Naturwissenschaftler eine etwas andere Sicht auf vieles.

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„Testpiloten, Piloten, Sekretärinnen, Wissenschaftler“

So lautete das Resümee, das die NASA Astronauten der vierten Gruppe über die Einteilung zu den Missionen zogen. Die vierte Gruppe wurde ja geschaffen aufgrund der Forderungen zahlreicher Universitäten und Druck der wissenschaftlichen Gemeinde, doch auf die Mondmissionen doch auch Wissenschaftler mitzunehmen.

Die NASA gab dem Druck nach, doch anfreunden konnte sie sich nicht mit der Forderung. Es ging damit los, dass nur sechs Wissenschaftler gut genug waren Astronauten zu werden. Diese wurden dann auch nach der Rekrutierung erst mal auf eine einjährige Ausbildung geschickt um das Fliegen von Düsenflugzeugen zu lernen. Doch selbst als sie zurückkamen wurden sie nicht eingeteilt. Stattdessen kamen Astronauten der nächsten Gruppe, die 10 Monate später rekrutiert wurden zuerst zum Zuge. So kam nur einer als Lunar Module Pilot bei Apollo 17 zum Einsatz, und dies auch nur deswegen weil es massive Proteste gab, dass kein Wissenschaftler während des Apolloprogramms mehr zum Einsatz kam, denn die Planung sah bei der primären Besatzung eigentlich Joe Engle als LM-Pilot vor. Continue reading „„Testpiloten, Piloten, Sekretärinnen, Wissenschaftler““

Sind Testpiloten die besseren Astronauten?

Wer einmal die Biographien von den Apollo Astronauten liest, der findet eines Gemeinsamkeit: Eine gewisse Abneigung gegenüber der 4.ten Gruppe aus Wissenschaftlern, die 1965 rekrutiert wurden. Sie vertraten die Meinung, Raumschiffe sollten durch Piloten, besser Testpiloten geflogen werden. Doch stimmt dies? Nun ein Argument ist dass Testpiloten einen kühlen Kopf auch in kritischen Situationen bewahren. Das mag so sein. Doch zum einen waren nicht alle Astronauten Testpiloten, sondern viele auch reguläre Piloten mit großer Erfahrung und zum anderen gab es während jedes ganzen Programmes kaum Situationen die ein sofortiges, reflexartiges Handeln erforderten: Im Gegenteil. Das Bestreben der Missionskontrolle war es solche Situationen zu vermeiden und Zeit zu gewinnen, auch um die Situation vom Boden aus zusammen mit der Mannschaft lösen zu können.

Das nächste Argument ist das Raumschiffe besser durch Piloten gesteuert werden, die sich mit solchen Systemen ja auch besser auskennen. Doch gerade hier zeigte die Wirklichkeit, dass dem nicht so wahr. Zum einen hatten die Raumkapseln recht wenig mit einem Flugzeug zu tun. Zu den Kontrollen die ein Pilot kannte, kamen mehr und mehr Schalter, Regler und Knöpfe. Im Apollo CSM sollen es über 300 in der Konsole gewesen sein. So viele, dass die Apollo 12 Besetzung einige Zeit brauchte als sie nach dem Blitzeinschlag einen Schalter umlegen musste und der wohl bislang nie in den Simulationen zum Einsatz kam. Continue reading „Sind Testpiloten die besseren Astronauten?“