Alles ist giftig, wenn man nur die chemische Bezeichnung wählt…

Das ist überspitzt ausgedrückt mein Resümee, wenn man die vorherrschende Meinung zahlreicher Verbraucher nimmt, vor allem wenn es um Zusatzstoffe geht. Das liegt wahrscheinlich schon am Begriff „Zusatzstoffe“, der gesetzlich verordnet ist. Anders als er suggeriert, ist es aber nicht so, das Zusatzstoffe überflüssige Stoffe sind, („zusätzlich“) sondern sie sind technologisch notwendig. Vieles wurde vor der Einführung des Begriffes schon verwendet, nur eben dann als Zutat deklariert. Guarkernmehl und Johannisbrotkernmehl wurden eben als Zutat zugegeben und Backpulver ebenso. Oder es wurden Auszüge aus Lebensmitteln zugegeben die einen Stoff enthielten, wie Auszüge aus Soja, die lecithinreich waren. Continue reading „Alles ist giftig, wenn man nur die chemische Bezeichnung wählt…“

Sind Bio Lebensmittel zusatzstofffrei?

Einen Blick mehr sind Bio-Lebensmittel wert, wenn man Zusatzstoffe vermeiden will oder „ehrliche“ Lebensmittel haben will, die ohne Zusatzstoffe auskommen. Eigentlich steht „Bio“ ja vor allem für eine nachhaltige Landwirtschaft, mit der man Umweltschonung, tiergerechte Haltung etc. verbindet. Doch wenn man weggeht von un- oder wenig verarbeiteten Lebensmitteln wie Frischgemüse, Obst, Fleisch zu verarbeiteten Lebensmitteln wie Brot, Wurst, Eis, Nudeln, Kekse dann stellt man fest, dass hier „Bio“ auch eine andere Bedeutung haben kann. Es geht zwar immer noch darum, dass die Zutaten rein biologisch sind, doch sehr oft hat „Bio“ hier auch die Bedeutung von „handwerklich“, „traditionell“. Ein Biobrot bestand eben wirklich nur aus Mehl, Sauerteig, Hefe Salz und zwei Kornsorten. Ein normales Brot enthält noch zahlreiche andere Inhaltsstoffe von Emulgatoren über Weizenkleber bis hin zu färbenden Extrakten. Continue reading „Sind Bio Lebensmittel zusatzstofffrei?“

Müssen alle Zusatzstoffe deklariert werden?

Nein, es gibt zwei wichtige Ausnahmen. Das sind Zusatzstoffe, die bei der Herstellung zugesetzt werden, aber im Produkt keine technologische Wirkung mehr haben oder entfernt werden.

Das betrifft zwei Verfahrensweisen. Das eine sind Zusatzstoffe, die zugesetzt werden, aber im fertigen Produkt nicht mehr nachweisbar sind, weil sie wieder entfernt werden oder sie durch eine chemische Reaktion abgebaut werden. Ein Beispiel für die erste Gruppe sind Mittel um Trübungen zu beseitigen. Apfelsaft kann mit Gelatine behandelt werden, um Trübungen auszufällen, bei Wein wird Blutlaugensalz genutzt, um Trübstoffe zu binden. Mit dem Ausfiltrieren der Trübungen wird der zugesetzte Stoff abgetrennt. Continue reading „Müssen alle Zusatzstoffe deklariert werden?“

Lebensmittelqualität

Kürzlich fand ich folgenden Kommentar im Blog:

„Bernd, mich würde mal eine Aussage des Fachmanns zur allgemeinen Lebensmittelqualität interessieren. Natürlich essen wir i.d.R. zu viel und zu sehr “synthetisch” im Sinne von vorverarbeitet und Inhaltsstoffe, die das Produkt billiger machen.

Das sind aber eher Probleme des Verbraucherverhaltens (“Essen muss reichlich und billig sein”) Ich meine das eher im Sinne der tatsächlichen Qualität und der Schadstofffreiheit. Wenn wir den Medien und den Verbraucherschützern glauben essen wir ja nur noch pures Gift.

Ist das so? War die Nahrung vor 40 Jahren unbedenklicher als heute? Die reinen Synthetikprodukte aber auch Premium-Bioprodukte (Demeter o.ä.) wollen wir mal außen vor lassen. Also den Durchschnitt. Ohne die ersten und letzten 10%.

Der andere Bernd“

Bernd hat eine sehr interessante Frage gestellt, nämlich die ob die Lebensmittelqualität in den letzten 40 Jahren besser geworden ist. Die Frage ist schon deswegen interessant, weil wahrscheinlich zehn Leute zehn verschiedene Antworten geben würden, was Lebensmittelqualität sein kann. Hier einige Dinge die mir so spontan in den Gedanken kommen: Continue reading „Lebensmittelqualität“

„So called“ Verbrauchersendungen – Da wird mir übel

Ich habe mir auf ZDF Neo die Sendung “Da wird mir übel” gesehen. Ich hätte es ja mir ja schon bei dem Titel denken können – unter dieser sogenannten Verbrauchersendung verbirgt sich nichts empfehlenswertes. Wenn ich mal das dem jugendlichen Zielpublikum geschuldeten Format ignoriere (Zwischenschnitte mit Bildern und komischen Geräuschen bei buzzwords), Dokutainment im Sinne von Kameradokumentation der “Recherche” und “Besuchen” bei Herstellern, dann stößt mir doch einiges auf. Continue reading „„So called“ Verbrauchersendungen – Da wird mir übel“