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Ich möchte an dieser Stelle mal die einzelnen Selektionen von Astronauten bis zum Space Shuttle Programm in Erinnerung rufen: Zuerst einmal musste man sich aber über die Berufsgruppe einigen.
Im Roman und Film "Der Stoff aus dem Helden sind (The Right Stuff)", gibt es eine Szene, die beschreibt, wie man sich angeblich auf die Berufsgruppe einigte, welche die Piloten stellen sollte. Angeblich untersuchte man Artisten wegen des Gleichgewichtsgefühls, Rennfahrer wegen der schnellen Reaktion oder Surfer. Doch dies ist nur Phantasie. In Wirklichkeit griff zwar auch Eisenhower in die Diskussion ein, es waren aber rein praktische Gründe, die zur Wahl von Testpiloten führten.
Eisenhower befürchtete, dass bei einer offenen Ausschreibung, wie sie die NASA plante, sich jedermann für eine Bewerbung berufen fühlte. Dann gäbe es Druck von einflussreichen Politikern, die ihren Sohn als ersten Amerikaner im Weltall sehen wollten. Eisenhower verfügte, dass die Astronauten aus Testpiloten zu rekrutieren seien. Dafür sprachen mehrere Gründe. Testpiloten kamen dem Anforderungsprofil am nächsten. Die Vita und medizinische Untersuchungsergebnisse lagen vor. Sie konnten als Militärangehörige zu Untersuchungen oder Interviews verpflichtet werden. Eisenhower beschleunigte so den Selektionsprozess, der bei der offenen NASA-Ausschreibung alleine in der letzten Phase neun Monate gedauert hätte. Diese Wahl führte dazu das auch bei den folgenden Ausschreibungen Flugerfahrungen gefordert wurde, wenngleich nicht mehr als Testpilot.
So wurde am 5.1.1959 ein Katalog verschickt, der folgende Anforderungen enthielt:
Größe: maximal 5 Fuß, 11 Zoll (1.80 m). Vorgegeben durch die Größe der Kapsel. Gewicht maximal 82 kg.
Alter: maximal 40.
Exzellente physische Kondition.
Bildung: mindestens Bachelor-Abschluss an einer Uni (erster Uniabschluss, erreichbar in sechs Semestern).
Absolvent einer Testpilotenschule.
Mindestens 1.500 Flugstunden nachweisbar.
Qualifiziert als Jetpilot.
Die größte Einschränkung war die Beschränkung auf Testpiloten. Testpiloten waren schon im Projekt "Man in Space Soonest" als Astronauten selektiert worden. Ein Testpilot fliegt eine noch unerprobte Maschine, die zahlreiche Fehler haben kann, sogar abstürzen kann. Er setzt also täglich sein Leben aufs Spiel. Sie müssen bei Problemen schnell reagieren und kühlen Kopf behalten, dürfen nicht in Panik geraten.
Die beiden anderen Bedingungen (Jetpilot und mindestens 1.500 Flugstunden) dienten dazu Kandidaten auszusondern, die nicht mehr aktiv oder Neulinge sind. Die Altershöchstgrenze ergab sich aus zwei gegenläufigen Trends. Zum einen nimmt die physische Belastungsfähigkeit mit dem Alter ab, andererseits steigt die Lebenserfahrung und jemand der älter ist, handelt oft überlegter. Es gab noch eine Untergrenze von 25 Jahren. Doch wegen der geforderten Flugstunden und dem Bildungsabschluss, war diese nur theoretisch. Praktisch konnte man mit 25 noch keine 1.500 Flugstunden, eine Ausbildung als Jet- und Testpilot und einen Bachelorabschluss vorweisen.
Die Ausschreibung ging an die Kommandanten der Testpilotstaffeln in den Streitkräften. 508 Testpiloten gab es. Am 16.1.1959 wurde die Ausschreibung verschickt. Die Leiter der jeweiligen Staffeln konnten ihre Kandidaten vorschlagen. 110 Piloten erfüllten den Anforderungskatalog und bewarben sich. Das waren so viele, das man sie in drei Gruppen einteilte.
Die ersten beiden Gruppen mit 69 Kandidaten wurden nach Washington eingeladen und vom Januar bis März 1959 eingehend geprüft. Es gab dabei so viele Piloten, die nicht durchs Raster fielen, dass man die letzte Gruppe nicht mehr untersuchte. Die Anforderungen vor allem an die Physis waren so hoch, dass spätere Apollo-Astronauten an ihr scheiterten, so Michael Collins, Pete Conrad und James Lovell die bei der nächsten Selektion, mit gelockerten Anforderungen, genommen wurden.
Von den 69 Kandidaten waren sechs zu groß, 33 fielen in der ersten Phase der Prüfungen durch, vier weitere gaben nach der ersten Phase freiwillig auf. Deke Slayton beschreibt die erste Runde in der Lovelaceklinik wie folgt: "Wenn man Ärzte nicht leiden kann, dann war das ein Albtraum. Nimm die normalen Untersuchungen, wo man dein Herz und Blut untersucht und verschiedene Dinge in dich sticht und multiplizier es mit zehn". Es wurden Gruppen von fünf bis sechs Männern durch die Klinik durchgeschleust. In Slaytons Gruppe war auch Scott Carpenter, der dadurch auffiel, dass er doppelt so lange wie alle anderen beim Lungenfunktionstest eine Quecksilbersäule durch Ausatmen in der Schwebe halten konnte. Nach eigener Aussage stellte er fünf neue Bestleistungen in der Lovelaceklinik auf.
Die zweite Runde führte die Kandidaten zur Patrick-Air Force Base, wo Stressuntersuchungen und psychologische Tests anstanden. Diese waren nach Slaytons Angaben unsinnig: Seiner Ansicht nach waren sie alle Testpiloten. Viele hatten Kampfeinsätze in Korea geflogen, die älteren, wie Slayton oder Glenn auch noch im Zweiten Weltkrieg. Sie waren also stresserprobt. Nun meinte man sie mit blinkenden Lichtern, auf die man schnell reagieren musste, unter Stress setzen zu können. Andere Tests auf der Luftwaffenbasis waren eine Hitzekammer mit einer Temperatur von 54 Grad Celsius und das Verbringen in einen absolut dunklen Raum - da hätte er wenigstens mal schlafen können, so Slayton.
Dazu kamen psychologische Tests, wie ein Fragenkatalog von 600 Fragen, oder man sollte zwanzigmal einen Satz mit "Ich bin ..." beginnen, ohne sich zu wiederholen. Auch der berühmt-berüchtigte Rorschachtest kam zum Einsatz. Pete Conrad machte sich einen Spaß aus dem Test und sah in jeder Karte irgendetwas sexuelles wie eine Vagina oder einen Geschlechtsakt.
In der zweiten Runde fielen acht weitere Piloten durch, darunter Pete Conrad. So blieben 18 Kandidaten übrig. Von denen wurden die besten als Mercury-Astronauten selektiert. Es sollten sechs Astronauten sein - fünf hoben sich deutlich vom Rest ab, zwei waren in den Testergebnissen fast gleichauf. Bob Gilruth, Leiter der Space Task Group, entschied dann, beide zu nehmen. Wer die beiden waren, ist bis heute unbekannt. Chris Kraft meint, dass Carpenter einer der beiden war, da er in der Folge negativ auffiel. Was die formelle Qualifikation angeht, so fällt auf, dass Carpenter erheblich weniger Flugstunden absolviert hatte als die anderen fünf Astronauten. Nach Slaytons Ansicht fiel Cooper aus dem Rahmen. Er war der Einzige, den er vorher kannte und er war nach Slaytons Ansicht kein Testpilot, sondern ein Testingenieur. Er hatte bei der Bewerbung auch gerade erst die Ausbildung zum Testpiloten beendet, aber eben noch keine Maschine geflogen.
Obwohl die Ausschreibung 82 kg als Maximalgewicht vorsah, wollte die STG schlanke Astronauten. Glenn und Schirra mussten abzunehmen. Glenn reduzierte sein Gewicht von 67,2 kg auf 64,2 kg beim Flug mit MA-6.
Eugene Cernan aus der dritten Astronautengruppe beschreibt die Mercuryastronauten, mit denen er trainierte, so:
Malcom Scott Carpenter war der physisch leistungsfähigste. Er war froh, Astronaut zu sein, denn er hatte nicht damit gerechnet. Es ging das Gerücht um, nicht er, sondern seine Frau habe ihn angemeldet. Dazu passt auch Kranz Bemerkung, dass Carpenter nach einem Training zum Strand ging, während andere Astronauten noch eine Extrarunde im Trainer absolvierten. Carpenter war wissbegierig und offen für Experimente. Die Experimentierfreude, und die fehlende Fokussierung auf die primären Ziele des Flugs führte auch dazu, dass er nur einmal flog. Kraft geht in seinen Memoiren noch weiter und hält Carpenter schlichtweg für unfähig, er sei sogar vom Capcom-Job überfordert gewesen.
Gordon Leroy Cooper - er bevorzugte die Abkürzung "Gordo" - war umgänglich, schloss schnell Freundschaften und galt als hervorragender Pilot. Er war aber auch draufgängerisch und tat sich sehr schwer mit Routinearbeiten. Seine Vorliebe für alles Schnelle sollte ihm noch Probleme bereiten.
Virgil Ivan "Gus" Grissom galt als wortkrag, redete selten mehr als einige Worte und es war schwer, mit ihm Freundschaft zu schließen. Entweder er mochte einen oder nicht. Er hielt nicht viel von den Neulingen und fühlte sich als Senior Astronaut diesen überlegen. Mit Slayton, der ein ähnliches Naturell hatte, verband ihn eine enge Freundschaft.
Walter Marty "Wally" Schirra wird von Cernan als der umgänglichste der Mercuryastronauten beschrieben. Er kümmerte sich am meisten um die "Neulinge". Liebte längere Gespräche und "wohlverdiente" Kaffeepausen mehr als das Simulatortraining, war aber trotzdem ein sehr guter Pilot und Perfektionist. Er fiel schon bei der Vorstellung dadurch auf, dass er der Einzige ohne den bei den US-Streitkräften üblichen Kurzhaarschnitt war.
Alan "Al" Bartlett Shepard war der widersprüchlichste Charakter von allen. Shepard wird von seinen Kollegen als brillant, aber auch cholerisch und misstrauisch beschrieben. Er soll seine Freundschaft zu Slayton bis an die Grenze ausgenutzt haben, um seinen Apollo-Flug zu erhalten. Er konnte warmherzig und persönlich sein und von einem Moment zum anderen der formelle Commander, bei dem das breite Grinsen plötzlich verschwand. Seine Sekretärin soll sogar einen Kalender mit seinen Gesichtsausdrücken an der Wand aufgehängt haben, um Besucher auf die momentane Befindlichkeit von Shepard vorzubereiten. Cernan beschreibt Shepard aber auch als den fähigsten der Mercuryastronauten, von dem er annahm, das er als Erster auf dem Mond landen würde.
John Herschel Glenn ragte von Anfang an aus der Gruppe heraus. Er fiel nicht nur in der Öffentlichkeit durch seine Beredsamkeit auf. Er begriff das Programm als patriotische Verpflichtung und erkannte seine politische Bedeutung. Er wurde dann auch inoffizieller Sprecher der Gruppe und drängte die anderen, ein "sauberes" Image nach Außen vorzuleben, was bei diesen nicht besonders gut ankam. Kraft und Kranz beschreiben Glenn als jemanden, der schon während der aktiven Astronautenzeit mehr Kontakte zum Management als zu dem Bodenpersonal, wie in der Missionskontrolle oder den Simulatoren, pflegte.
Donald Kent "Deke" Slayton galt wie Grissom als wortkarg. Er war auch Grissoms engster Freund. Slayton ist vor allem durch seinen Job als Chefastronaut in Erinnerung geblieben. Schon im Mercuryprogramm galt er als sehr gründlich und bekam auch den Job mit dem gefährlichsten Gefährt zugeteilt: der Atlas. Wenn Slayton sagt, sie ist okay, so ein Zitat, dann kann man mit ihr fliegen. Er bewies viel Beurteilungsvermögen beim Einteilen der Crews, war privat scheu und bevorzugte introvertierte Hobbys, wie Angeln oder Jagen. Er rauchte auch viel und neigte zu Alkoholexzessen. Einmal wurde er von seinen Mitastronauten betrunken am Strand abgesetzt. Dies gab er erst auf, als er die Chance sah, dadurch seinen Flugstatus zurückzuerlangen.
Alle Astronauten hatten einen IQ über 130 und sollten nach den Selektionskriterien fähig sein, im Team und alleine
zu arbeiten. An letzterer Einschätzung hat der Autor dann doch seine Zweifel, denn die meisten Mercury Astronauten
fielen nach dem Ende des Programms vor allem durch Alleingänge in der NASA auf. Weniger wichtig war der
Bildungsabschluss. Zwar hatten alle einen Bachelor-Abschluss, doch nur Walter Schirra auch einen Master. Den
Bachelor-Abschluss gibt es inzwischen auch bei uns, doch in den USA ist er sowohl von der Studienzeit wie auch
Qualifikation gleichwertig mit einem Vordiplom bei uns, also noch vor dem ersten "richtigen" Abschluss einer
deutschen Uni oder auch nur Fachhochschule.
Name |
Größe |
Gewicht |
Alter |
Flugstunden |
Davon auf Düsenmaschinen |
---|---|---|---|---|---|
Grissom |
1,70 m |
57,8 kg |
33 |
3.000 |
2.000 |
Cooper |
1,76 m |
56,0 kg |
32 |
2.300 |
1.400 |
Schirra |
1,78 m |
69,0 kg |
36 |
3.000 |
1.700 |
Carpenter |
1,79 m |
59,7 kg |
34 |
2.800 |
300 |
Glenn |
1,79 m |
67,2 kg |
37 |
5.000 |
1.500 |
Slayton |
1,79 m |
59,7 kg |
35 |
3.400 |
2.000 |
Shepard |
1,80 m |
59,7 kg |
35 |
3.600 |
1.700 |
Bei der Selektion für das Geminiprogramm, drei Jahre später hatte die NASA schon Erfahrungen mit den Astronauten gesammelt. Die Mercuryastronauten galten als "wilde Burschen" mit ausgeprägtem Ego. Sie fielen jenseits des Training auf, so durch durchzechte Nächte und Affären, obwohl alle verheiratet waren. Bei der Selektion für das nächste Programm in dem es zwei Astronauten pro Mission gab und diese deutlich komplexer war - bei Mercury hatte der Astronaut nur die Aufgabe ab und an die Lage zu korrigieren, rechtzeitig das Bremsmanöver einzuleiten und Instrumente abzulesen - legt die NASA mehr Wert auf Teamfähigkeit, verträgliches Wesen und eine höhere formale Bildung, die physische Belastbarkeit war dagegen ein weniger wichtiges Kriterium.
Die Gemini Astronauten stammten zum größten Teil aus der zweiten Astronautengruppe, bestehend aus Neil Armstrong, Frank Borman, Charles Conrad, James McDivitt, Jim Lovell, Elliott See, Tom Stafford, Edward White und John Young. Sie wurde im September 1962 selektiert. Dazu kamen noch die Veteranen Gordon Cooper, Gus Grissom und Walter Schirra aus dem Mercury Programm, welche in der ersten Hälfte des Programms (Gemini 3,5 und 6) zum Einsatz gelangten. Zum Schluss kamen noch fünf Mitglieder, der dritten Astronautengruppe, bestehend aus 14 Astronauten zu ihrem Einsatz; dies waren Edwin Aldrin, Eugene Cernan, Michael Collins, Richard Gordon und David Scott. Die dritte Astronautengruppe wurde rekrutiert, als die Planung noch eine größere Anzahl Apollo Testflüge vorsah und das Management von 30-40 "Sitzen" ausging, die es bis zur ersten bemannten Mondlandung zu besetzen galt. Die dritte Astronautengruppe kam aber vorwiegend im Apolloprogramm zum Einsatz.
Die Kandidaten für die beiden Astronautengruppen dürften maximal 34 Jahre alt und 1,83 m groß sein, mussten einen Bachelorabschluss in einer Naturwissenschaft oder einem Ingenieurswesen aufweisen und mindestens 1.000 Flugstunden absolviert haben. Militärangehörige wurden bevorzugt: Von den 271 Bewerbungen für die dritte Gruppe kamen nur 71 vom Militär; nur acht der 34 näher untersuchten Kandidaten waren Zivilisten und nur zwei der vierzehn ausgewählten kamen nicht von den Streitkräften. Anders ausgedrückt: Jeder sechste Kandidat des Militärs wurde genommen, aber nur jeder hundertste Zivilist.
Der ehemalige Astronaut Deke Slayton, war nun Leiter des Astronautenkorps. Slayton hatte ein sehr einfaches System der Einteilung der Crews: Eine Crew wurde zuerst als Ersatzmannschaft eingeteilt und bereitete sich vor, falls die Primärcrew ausfiel (dies war notwendig, als die Crew von Gemini 9 bei einem Flugzeugabsturz starb), pausierte dann eine Mission und wurde als Primärcrew für die übernächste Mission eingeteilt. Die Pause war nötig um sich in die spezifischen Besonderheiten der übernächsten Mission einzuarbeiten. Dieses System behielt er auch bei Apollo bei. Es machte die Flüge für die Astronauten planbar und motivierte diese auch als Backupbesatzung enorm - denn schließlich versprach die Nominierung als Back-up-Crew einen Flug zwei Missionen später!
Die Auswahl der Kandidaten für jede Mission orientierte sich nach ihren Fähigkeiten und berücksichtigte bei seinen Kollegen aus dem Mercuryprogramm auch persönliche Wünsche. So wollte Wally Schirra keine lange Mission absolvieren und flog daher auf der Zweitagesmission von Gemini 6. Zuletzt achtete Slayton darauf, wie die Astronauten miteinander auskamen, denn schließlich mussten nicht nur einige Tage im Orbit sondern auch Monate des Trainings gemeinsam absolviert werden. Es dauerte zum Beispiel eine Weile, bis mit Jim Lovell ein Partner für Frank Borman gefunden wurde, welcher als charakterlich schwierig galt. Borman lehnte so auch seinen ersten Flug bei Gemini 3 mit Grissom ab, da er nicht mit ihm zusammenarbeiten könne.
Die Rivalität war sehr groß, waren vor Beginn des Gemini Programms 28 Astronauten Bestandteil des Korps der NASA. Bei zehn bemannten Flügen war klar, dass nicht jeder fliegen konnte, zumal einleuchtend sein würde, dass Astronauten, die sich bewährten, auch mehrere Missionen absolvieren konnten. Chancen für die dritte Astronautengruppe ergaben sich, als nach Gemini 6/7 Cooper, Grissom, Schirra, McDivitt, White und Borman ins Apollo-Programm wechselten, vor allem wenn der Astronaut ein guter Pilot war. Die Flugerfahrung wurde von der NASA als wichtigste Qualifikation angesehen.
Doch die Zahl der zur Verfügung stehenden Astronauten reduzierte sich. Von den Mercury Astronauten schieden schon vor dem Programm Scott Carpenter und John Glenn aus. Scott Carpenter hatte nach seinem (nach Ansicht der Flugleitung "desaströsen") Einsatz bei Mercury-Atlas 7 Flugverbot und wechselte ins NASA Sealab Projekt. John Glenn nutzte seine Popularität als erster Amerikaner im Orbit und strebte eine politische Karriere an. Er flog erst erneut mit STS-95 im Alter von 77 Jahren.
Deke Slayton war wegen einer angeborenen Herzschwäche, die erst bei den Untersuchungen nach der Rekrutierung zum Astronauten auffiel, an den Schreibtisch verbannt worden, auch wenn die meisten Kollegen die Ansicht vertraten, dass dieses Herzproblem minimal sein müsse, schließlich war er vorher jahrelang Testpilot gewesen. Erst als die NASA ihre Anforderungen lockerte, dürfte Deke Slayton 1975 im Rahmen des Apollo-Sojus-Testprojektes ins All.
Alan Shepard war für die Primärcrew von Gemini 3 nominiert worden. Er hatte bereits mit Tom Stafford das Training aufgenommen, als ihm eine gesundheitliche Beeinträchtigung am linken Innenohr attestiert wurde: Shepard litt unter dem Menière-Syndrom. Ein erhöhter Druck der Flüssigkeit im Innenohr führt dabei zu Störungen des Gleichgewichtssinnes, Schwindelgefühlen und Übelkeit. Damit verlor auch er seinen Flugstatus, den er erst wiedererlangte, als er sich 1969 einer neu entwickelten Operation unterzog. Er landete mit Apollo 14 auf dem Mond. Bis dahin war er Deke Slaytons Stellvertreter bei der Leitung des Astronautenkorps.
Vier Astronauten starben während des Trainings. Elliot See (Astronautengruppe 2) und William Basset (Astronautengruppe 3) kamen bei einem Flug zu McDonnell am 28.2.1966 ums Leben. Ihr T-38 Jet schlug bei der Landung auf das Gebäude 101 auf. Eine Untersuchungskommission stellte als Ursache eine Kombination von Pilotenfehler und schlechte Sicht (es herrschte Nebel über dem Flugfeld) fest. Sie waren zu diesem Zeitpunkt die Primärcrew für die Gemini 9 Mission die schließlich am 3.10.1966 startete,
Schon am 31.10.1964 kam ebenfalls bei einem Absturz einer T-38 Theodore Freeman ums Leben. Bei einem Übungsflug kollidierte eine Gans mit dem Flugzeug und schlug ins Cockpit ein. Freeman gelang es zwar noch, den Schleudersitz zu betätigen, doch er befand sich zu nahe am Erdboden, sodass die Fallschirme keine Zeit hatten, sich voll zu öffnen. Zu dem Zeitpunkt war er noch für keinen Flug eingeteilt worden.
Auch Clifton Curtis (C.C.) Williams starb bei einem Unfall mit der T-38, als er seinen Vater besuchen wollte, der an Krebs litt. Ein Ausfall der Mechanik bewirkte, dass die Steuerung der T-38 nicht mehr reagierte und der Jet eine Rollbewegung geriet. Er flog zu niedrig und zu schnell, um den Schleudersitz zu betätigen und schlug mit der Maschine am 5.10.1967 auf dem Boden auf. Williams war Backuppilot für Gemini 10 und später Backup Lunar Module Pilot für Apollo 9. Damit wäre er bei normaler Rotation mit Apollo 12 auf dem Mond gelandet. Freeman und Williams gehörten beide zur dritten Astronautengruppe.
Insgesamt kamen damit im Gemini Programm vier Astronauten durch Versagen des T-38 Flugzeuges ums Leben: Dieser Jet, den die NASA bis heute im Einsatz hat, diente als Beförderungsmittel und Übungsflugzeug.
Die meisten Crewmitglieder des Gemini Programms flogen später mit Apollo zum Mond, John Young wurde sogar erster Kommandant eines Space Shuttle Fluges.
Die Astronautengruppe 4 wurde auf Druck zahlreicher wissenschaftlicher Institute und Universitäten im Juni 1965 rekrutiert. Sie argumentierten, dass eine Landung auf dem Mond nicht Testpiloten, welche die ersten drei Gruppen bildeten, sondern Wissenschaftler erforderte, die mit der dort vorkommenden Geologie auch etwas anfangen konnten. Das gleiche gelte für die medizinische Untersuchung von Personen bei Raumflügen. Daher war erstmals eine Promotion als universitärer Abschluss gefordert, während keine Flugerfahrung verlangt wurde. Aus über 400 Vorschlägen konnte die NASA aber nur sechs Astronauten finden, die ihren Anforderungen genügten. Aus dieser Gruppe von sechs Astronauten sollten vier fliegen, zwei verließen die NASA, bevor sie einer Mission zugeordnet wurden.
Die Wissenschaftsastronauten wurden aber von ihren Kollegen nicht akzeptiert. Diese vertraten die Ansicht, dass die Missionen keine Wissenschaftler erforderten, sondern schnell reagierende Piloten. Auch gab das JSC sich keine Mühe, sie in den Flugplan zu integrieren, obwohl sie nur 20 Monate nach der letzten Gruppe rekrutiert wurden. David Scott flog als erster Astronaut der Gruppe 3 am 16.3.1966. Dies war 29 Monate, nachdem die dritte Astronautengruppe öffentlich bekannt gegeben wurde. Harrison Schmidt flog als Erster der vierten Gruppe im Dezember 1972, 78 Monate nach seiner Rekrutierung. Das zeigt die Ressentiments innerhalb der NASA. Sie sorgte auch dafür, dass die neuen Astronauten erst eine Flugausbildung nachholten - womit sie zunächst einmal ein Jahr lang für nichts anderes zur Verfügung standen. In der Tat hatten dann auch die Mitglieder der nächsten (fünften) Gruppe bessere Chancen für einen Einsatz im Apollo-Programm als die vierte Gruppe. Harrison Schmidt landete als Einziger dieser Gruppe mit der letzten Apollo-Mission, Apollo 17, auf dem Mond. Selbst dieser Einsatz war nur durch massiven Druck seitens der wissenschaftlichen Gemeinde möglich.
Die fünfte Gruppe wurde im April 1966 bekannt gegeben. Nach den damaligen Planungen sollte es mehr Flüge bei Apollo geben. Donald Slayton rechnete mit bis zu 120 "Sitzen" innerhalb einer Dekade, sodass das damals dreißig Mann starke Astronautencorps nicht ausreichen würde, selbst wenn jeder zwei- bis dreimal fliegen würde.
Die neue Gruppe war die bis dahin größte, sie nannte sich ironisch "the original nineteen". Sie umfasste die Astronauten Swigert, Pogue, Evans, Weitz, Irwin, Carr, Roosa, Worden, Mattingly, Lousma, Givens, Mitchell, Duke, Lind, Haise, Engle, Brand, Bull, McCandless
Von den 19 Astronauten dieser Gruppe kamen sieben (Jack Swigert, T. Kenneth Mattingly, II, Charles M. Duke Jr., Ronald E. Evans Jr., Fred W. Haise Jr., James B. Irwin, Edgar D. Mitchell), noch im Apollo-Programm zum Einsatz. Gerald Carr, Jack Lousma, William Pogue und Paul Weitz flogen zu Skylab. Joe H. Engle war als Lunar Pilot für Apollo 17 vorgesehen, wurde aber durch Harrison Schmidt ersetzt.
Vier weitere mussten warten, bis das Space Shuttle einsatzbereit war. Don L. Lind wartete am längsten. Er flog erst als Missionsspezialist bei der Mission STS-51B, das war 19 Jahre nach der Selektion als Astronaut. Stuart A. Roosa schied 1976 aus nachdem er bis dahin keiner Mission zugeteilt war ebenso Alfred M. Worden. Edward G. Givens Jr. Starb bei einem Autounfall am 6. Juni 1967, John S. Bull schied 1968 aus als er an einer chronischen Lungenerkrankung litt.
Für Apollo kam dasselbe Schema der der Mannschaftsrotation zum Einsatz. Slayton hatte daneben noch ein zweites System im Einsatz. Missionen die als kritisch eingestuft wurden, in dem Sinne das sie viel neues erproben sollten, also auch riskanter waren wurden mit drei Veteranen besetzt, Astronauten die mindestens einen Raumflug absolviert hatten. Das waren die Missionen Apollo 10 (Generalprobe der Mondlandung) und Apollo 11 (erster Versuch einer Mondlandung, der denn auch gleich klappte). Missionen mit weniger Risiko hatten zwei Veteranen. Das waren Apollo 8 (erste Mondmission, Erprobung des Apolloraumschiffs auf einer Mondorbitmission), Apollo 9 (Test des Lunar Modules im Erdorbit) und Apollo 12 (zweite Mondlandung). Alle anderen Missionen hatten nur einen Veteranen, der dann auch der Commander war, also Apollo 7 und 13-17.
Drei der Gruppe 5 kamen nicht mehr in der Apolloära zum Einsatz. Joe Engle, der bei Apollo 17 fliegen sollte musste lange auf seinen Einsatz warten, er flog erst 1981 mit STS-2 und dann nochmals mit STS 51J. Don Lindt flog erst bei STS 51B, Bruce McCandless II flog etwas früher bei STS 41B und STS-31.
Die Astronauten des Skylabprogramms stammten aus unterschiedlichen Gruppen.
Owen Garriott, Edward Gibson und Joseph Kerwin aus der vierten Gruppe flogen im Skylab-Programm. Duane Graveline verließ die NASA schon nach wenigen Wochen. Angeblich aus persönlichen Gründen soll nach Slayton die Ursache gewesen sein, das er sich Scheiden lies und das Programm einen solchen "Skandal" (zumindest im damaligen Moralverständnis der NASA) nicht gebrauchen konnte. Curtis Michel verließ die NASA im August 1969 nachdem er nach vier Jahren Training immer noch keine Zuweisung zu einem Flug erhalten hatte. Sein Weggang führte den auch zum Druck zumindest einen der Wissenschaftsastronauten auf de letzten Apollomission fliegen zu lassen, das war Harrison Schmidt.
Zu den Skylab-Astronauten kam noch Alan Bean aus Gruppe 3 und Charles Conrad aus Gruppe 2 hinzu. Bean und Conrad waren gemeinsam mit Apollo 12 auf dem Mond gelandet und hatten als einzige Flugerfahrung vor ihrem Skylabeinsatz. Conrad war zuvor Copilot bei Gemini 5 und Kommandant von Gemini 11 gewesen. Conrad und Bean kamen zum Programm, als ihnen nach ihrem Apollo 12 Flug Thomas Stafford mitteilte, das sie keine Chancen mehr hätten, erneut für eine Mondmission nominiert zu werden, aber es noch freie Plätze im Skylabprogramm gäbe. Conrad nahm sofort an und konnte auch Bean überreden zu wechseln. Er schlug es auch Dick Gordon vor, der jedoch als CSM Pilot von Apollo 12 noch die Chance für eine Apollomission hatte und dies daher ablehnte. Gordon war Backup-Kommandant von Apollo 15 und wäre nach dem Rotationsschema dann Kommandant der Apollo 18 Mission gewesen - nur wurde diese im September 1970 gestrichen.
Neben den neun Personen, die zum Einsatz kamen, waren innerhalb des Skylabprogramms noch weitere Astronauten beteiligt: Sie waren die Backup-Crews oder für die Rettungsmission vorgesehen. Sie arbeiteten als Supportcrew und unterstützten die Besatzung, indem sie diese von Arbeiten entlasteten und Fragen klärten. Das Konzept der Supportcrew war wegen der Komplexität der Apollo-Raumschiffe eingeführt worden, die viel mehr Training als vorhergehende Missionen erforderte. Die Supportcrew entlastete die Primär- und Backup-Crews, indem sie diese vertrat, vor allem bei zeitaufwändigen Besprechungen, Diskussionen von Änderungen in der Planung und Simulation. Sie führte auch Besuche und Inspektionen bei den Herstellern der Raumschiffe durch. Dort machte sie Vorschläge für Verbesserungen, inspizierte die Umsetzung dieser und begutachtete die Modelle und prüfte diese auf ihre Eignung. Die Astronauten der Unterstützungscrews fungierten darüber hinaus als Verbindungsastronauten (Capcoms) zu den Besatzungen an Bord des Raumlabors.
Dazu kam die SMEAT-Crew (Skylab Medical Experiment Altitude Test), welche die Trockenübung der Mission in einer Höhenforschungskammer durchführte.
Die meisten der Backup-Astronauten kamen aus den NASA-Gruppen 6 und 7. Die sechste Gruppe war die zweite Gruppe von Wissenschaftsastronauten. Diese Gruppe wurde im August 1967 rekrutiert. Sie kamen durch die geforderte einjährige Jetausbildung zu spät für Apollo. Vier der elf Astronauten schieden daher vor dem ersten Flug aus. Die anderen sieben bildeten das Rückgrat der Shuttle Missionsspezialisten und absolvierten insgesamt 15 Flüge mit dem Raumgleiter. Die siebte Gruppe wurde von der NASA vom Militär übernommen. Als das Verteidigungsministerium im Juli 1969 das MOL-Programm einstellte, hatte sie dafür schon drei Astronautengruppen rekrutiert. Die NASA bot den Militärastronauten die Aufnahme ins Korps an. Dieses Angebot nahmen sieben Astronauten an, welche im August 1969 die siebte Gruppe bildeten.
Nicht ganz ins Raster passt Russell "Rusty" Schweickart. Er war wie Bean schon mit der dritten Astronautengruppe rekrutiert worden und schon mit Apollo 9 einmal geflogen. Im Skylab-Programm wurde er trotz seiner Flugerfahrung nur für die Backup-Crew eingeteilt. Eventuell lag das daran, dass Schweickart bei der ersten Mission an Weltraumkrankheit litt und dies eine Verschiebung der EVA von Apollo 9 um einen Tag notwendig machte. In dem harten Regiment, das Chris Kraft als Leiter der Flugplanungen führte, musste jeder, der einen Fehler beging, damit rechnen, nicht mehr zu fliegen. So ging es später auch der Besatzung von Skylab 4. Einige Astronauten waren auch als Wissenschaftler an dem Programm beteiligt, in Form von Verantwortlichen für Experimente (Principal Investigators PI oder Co-PI's).
Den Anfang einer eigenen Astronautensubgruppe für Skylab gab es im Februar 1966 mit einem Memo von Alan Shepard,
dem Chef der Astronautengruppe, in der er ein neues Büro, das Applications Program Office ankündigte. Im Laufe des
Jahres 1966 nahm diese Gruppe dann Gestalt an, und Astronauten wurden dem Büro unterstellt und mit Aufgaben betraut.
Die dem Büro zugeordneten Besatzungen wechselten. Erst am 16.1.1972 wurden die finalen Crews bekannt
gegeben:
Primärcrew |
Backup-Crew |
|||||
---|---|---|---|---|---|---|
|
Kommandant |
Wissenschaftspilot |
Pilot |
Kommandant |
Wissenschaftspilot |
Pilot |
SMEAT |
Crippen |
Thornton |
Bobko |
- |
- |
- |
Skylab 2 |
Conrad |
Kerwin |
Weitz |
Schweickart |
Musgrave |
McCandless |
Skylab 3 |
Bean |
Garriott |
Lousma |
Brandt |
Lenoir |
Lindt |
Skylab 4 |
Carr |
Gibson |
Pogue |
Brandt |
Lenoir |
Lindt |
Rettungsmission |
Brandt |
- |
Lindt |
|
|
|
Die Backup-Besatzung für Skylab 3 war auch die für Skylab 4. Bei einer Rettungsmission hätte Lenoir seinen Platz
räumen müssen (der Pilot war auch für das CSM zuständig), und Brandt und Lindt hätten diese durchgeführt. Die Wahl
von nur einer Backup-Besatzung für die letzten beiden Missionen erklärt sich dadurch, dass diese in der
Aufgabenstellung ähnlich waren. Dagegen musste bei Skylab 2 wegen des Schwerpunktes auf medizinische Untersuchungen
ein Arzt dabei sein. Musgrave ist Doktor der Medizin. Da es nur drei Missionen gab und die Backup-Besatzungen nicht
die Chance hatten, später durch Rotation eine Primärcrew zu werden, erschien es nicht sinnvoll, zwei Besatzungen für
Skylab 2+3 als Backup auszubilden.
Name |
Gruppe |
Aufgabe |
---|---|---|
Alan Bean |
3 |
Kommandant Skylab 3 |
Karol Bobko |
7 |
Pilot SMEAT |
Vance Brandt |
5 |
Backup Kommandant Skylab 3+4, Kommandant Rettungsmission |
Gerald Carr |
5 |
Kommandant Skylab 4 |
Charles Conrad |
2 |
Kommandant Skylab 2, Chef der Skylababteilung der Astronauten |
Robert Crippen |
7 |
Kommandant SMEAT, Unterstützungsmission, Capcom für Skylab 2-4 |
Owen Garriott |
4 |
Wissenschaftspilot Skylab 3 |
Edward Gibson |
4 |
Wissenschaftspilot Skylab 4 |
Henry Hartsfield |
7 |
Unterstützungsmission, Capcom für alle drei Missionen |
Karl Gordon Henize |
6 |
Unterstützungsmission, Capcom für alle drei Missionen, PI S019 |
Joseph Kerwin |
4 |
Wissenschaftspilot Skylab 2 |
William Lenoir |
6 |
Backup Wissenschaftspilot Skylab 3+4, Capcom Skylab 4 |
Don Lindt |
5 |
Backup Pilot Skylab 3+4, Pilot Rettungsmission, Co-PI S230 |
Jack Lousma |
5 |
Pilot Skylab 3 |
Bruce McCandless |
5 |
Backup Pilot Skylab 2, Co-PI 509, Capcom Skylab 3 |
Story Musgrave |
6 |
Backup Wissenschaftspilot Skylab 2, Capcom Skylab 3+4 |
Robert Parker |
6 |
Capcom für alle drei Missionen |
William Pogue |
5 |
Pilot Skylab 4 |
Russell Schweickart |
3 |
Backup Kommandant Skylab 2, Mithilfe bei den Tests des Parasols |
William Thornton |
6 |
Wissenschaftspilot SMEAT, Unterstützungsmission, Capcom für alle drei Missionen, PI für Experiment M172 und Co-PI für M074 |
Richard Truly |
7 |
Unterstützungsmission, Capcom für alle drei Missionen |
Paul Weitz |
6 |
Pilot Skylab 2 |
Die folgende Liste führt alle Astronauten aus den ursprünglichen Gruppen auf und wann sie flogen in chronologischer Reihenfolge.
Person |
Gruppe |
Mission 1 |
Mission 2 |
Mission 3 |
Mission 4 |
Mission 5 |
Mission 6 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Alan Shepard |
1 |
Apollo 14 (Commander) |
|
|
|
|
|
Gus Grissom |
1 |
Gemini 3 (Pilot) |
Apollo 1 (geplant) |
|
|
|
|
John Glenn |
1 |
|
|
|
|
|
|
Scott Carpenter |
1 |
|
|
|
|
|
|
Wally Schirra |
1 |
Gemini 6A (Pilot) |
|
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||
Gordon Cooper |
1 |
Gemini 5 (Pilot) |
|
|
|
|
|
John Young |
2 |
Gemini 3 (Copilot) |
Gemini 10 (Pilot) |
Apollo 10 (CMP) |
Apollo 16 (Commander) |
STS-1 |
STS-9 |
James McDivitt |
2 |
Apollo 9 (Commander) |
|
|
|
|
|
Edward "Ed" White |
2 |
Gemini 4 (Copilot) |
Apollo 1 (geplant) |
|
|
|
|
Charles "Pete"Conrad |
2 |
Gemini 5 (Copilot) |
Gemini 11 (Pilot) |
Apollo 12 (Commander) |
Skylab 2 |
|
|
Thomas "Tom" Stafford |
2 |
Gemini 9 (Pilot) |
Apollo 10 (Commander) |
ASTP (Commander) |
|
|
|
Frank Bormann |
2 |
Apollo 8 (Commander) |
|
|
|
|
|
James Lovell |
2 |
Gemini 7 (Copilot) |
Apollo 8 (CMP) |
Apollo 13 (Commander) |
|
|
|
Neil Armstrong |
2 |
Gemini 8 (Pilot) |
Apollo 11 (Commander) |
|
|
|
|
David Scott |
3 |
Gemini 8 (Copilot) |
Apollo 9 (CMP) |
Apollo 15 (Commander) |
|
|
|
Eugene Cernan |
3 |
Apollo 10 (LMP) |
Apollo 17 (Commander) |
|
|
|
|
Michael Collins |
3 |
Apollo 11 (CMP) |
|
|
|
|
|
Dick Gordon |
3 |
Apollo 12 (CMP) |
|
|
|
|
|
Buzz Aldrin |
3 |
Apollo 11 (LMP) |
|
|
|
|
|
Roger Chaffee |
3 |
Apollo 1 (geplant) |
|
|
|
|
|
Donn Eisele |
3 |
Apollo 7 (CMP) |
|
|
|
|
|
Walter Cunningham |
3 |
Apollo 7 (LMP) |
|
|
|
|
|
William Anders |
3 |
Apollo 8 (LMP) |
|
|
|
|
|
Rusty Schweickart |
3 |
Apollo 9 (LMP) |
|
|
|
|
|
Alan Bean |
3 |
Apollo 12 (LMP) |
Skylab 2 |
|
|
|
|
Jack Swigert |
3 |
|
|
|
|
|
|
Fred Haise |
3 |
Apollo 13 (LMP) |
|
|
|
|
|
Stuart Roosa |
5 |
Apollo 14 (CMP) |
|
|
|
|
|
Edgar Mitchell |
5 |
Apollo 14 (LMP) |
|
|
|
|
|
Alfred Worden |
5 |
Apollo 15 (CMP) |
|
|
|
|
|
James Irvin |
5 |
Apollo 15 (LMP) |
|
|
|
|
|
Ken Mattingly |
5 |
Apollo 16 (CMP) |
STS-4 |
STS-51C |
|
|
|
Charles Duke |
5 |
Apollo 16 (LMP) |
|
|
|
|
|
Ronald Evans |
5 |
Apollo 17 (CMP) |
|
|
|
|
|
Harrison Schmidt |
4 |
Apollo 17 (LMP) |
|
|
|
|
|
Joseph Kerwin |
4 |
Skylab 2 |
|
|
|
|
|
Paul Weitz |
4 |
Skylab 2 |
STS-6 |
|
|
|
|
Owen Garriot |
4 |
Skylab 3 |
STS-9 |
|
|
|
|
Jack Lousma |
5 |
Skylab 3 |
STS-3 |
|
|
|
|
Gerald Carr |
5 |
Skylab 4 |
|
|
|
|
|
Edward Gibson |
4 |
Skylab 4 |
|
|
|
|
|
William Pogue |
5 |
Skylab 4 |
|
|
|
|
|
Vance Brand |
4 |
ASTP (CMP) |
STS-5 |
STS-41-B |
STS-35 |
|
|
Deke Slayton |
1 |
ASTP (LMP) |
|
|
|
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|
Die folgende Liste enthält alle Raumfahrer der ersten fünf Astronautengruppen ohne Flug und den Grund:
Astronaut |
Gruppe |
Grund |
---|---|---|
Elliot See |
2 |
Flugzeugabsturz am 28.2.1966 |
Charles Bassett |
3 |
Flugzeugabsturz am 28.2.1966 |
Theodore Freeman |
3 |
Flugzeugabsturz am 31.10.1964 |
Clifton Williams |
3 |
Flugzeugabsturz am 5.10.1967 |
Duane Graveline |
4 |
Freiwilliges Ausscheiden am 18.6.1965 |
Curt Michel |
4 |
Freiwilliges Ausscheiden am 18.8.1969 |
John S. Bull |
5 |
Freiwilliges Ausscheiden im Juli 1968 |
Edward Givens |
5 |
Autounfall am 6.6.1967 |
Der absolute Rekordhalter dieser Ära ist John Young. Er startete als erster seiner Gruppe mit Gemini 4, dann erneut bei Gemini 10. Er war bei der kritischen Apollo 10 Mission, der Generalprobe der Mondlandung dabei und bekam bei Apollo 16 seine eigene Mission als Kommandant. Schon mit diesen vier Flügen bei Gemini und Apollo steht er zusammen mit Jim Lovell an der Spitze. Doch dann blieb er anders als alle anderen Astronauten (außer Mattingly) der ersten vier Gruppen bei der NASA, flog erneut die este riskanteste Shuttle Mission STS-1 zusammen mit Bob Crippen und den ersten Einsatz des in Europa gebauten Spacelabs bei STS-9 zusammen mit dem deutschen Astronauten Ulf Merbold. Er leitete das Astronautencorps bei der NASA von 1974 bis 1987 als Nachfolger von Deke Slayton und blieb bei der NASA bis er 2004 nach 42 Jahren in den Ruhestand ging (mit 74). In den letzten Jahren setzte er sich viel für die Erhaltung der Umwelt ein. John Young starb am 5.1.2018 im Alter von 87. Er hält bis heute den Rekord von an Flügen auf unterschiedlichen Raumfahrzeugen und obwohl es in der Shuttle Ära viel größere Crews gab und sie bis zu neunmal pro Jahr flogen haben bis heute nur zwei Astronauten - Jerry Ross und Franklin Chang Diaz seinen Rekord von sechs Flügen gebrochen.
Artikel verfasst am 28.4.2023
Es gibt von mir vier Bücher zum Thema bemannte Raumfahrt. Alle Bücher beschäftigen vor allem mit der Technik, die Missionen kommen nicht zu kurz, stehen aber nicht wie bei anderen Büchern über bemannte Raumfahrt im Vordergrund.
Das erste bemannte Raumfahrtprogramm der USA, das Mercuryprogramm begann schon vor Gründung der NASA und jährt sich 2018 zum 60-sten Mal. Das war für mich der Anlass, ein umfangreiches (368 Seiten) langes Buch zu schreiben, das alle Aspekte dieses Programms abdeckt. Der Bogen ist daher breit gestreut. Es beginnt mit der Geschichte der bemannten Raumfahrt in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg. Es kommt dann eine ausführliche technische Beschreibung des Raumschiffs (vor 1962: Kapsel). Dem schließt sich ein analoges Kapitel über die Technik der eingesetzten Träger Redstone, Little Joe und Atlas an. Ein Blick auf Wostok und ein Vergleich Mercury bildet das dritte Kapitel. Der menschliche Faktor - die Astronautenauswahl, das Training aber auch das Schicksal nach den Mercurymissionen bildet das fünfte Kapitel. Das sechs befasst sich mit der Infrastruktur wie Mercurykontrollzentrum, Tracking-Netzwerk und Trainern. Das umfangreichste Kapitel, das fast ein Drittel des Buchs ausmacht sind natürlich die Missionsbeschreibungen. Abgeschlossen wird das Buch durch eine Nachbetrachtung und einen Vergleich mit dem laufenden CCDev Programm. Dazu kommt wie in jedem meiner Bücher ein Abkürzungsverzeichnis, Literaturverzeichnis und empfehlenswerte Literatur. Mit 368 Seiten, rund 50 Tabellen und 120 Abbildungen ist es das bisher umfangreichste Buch von mir über bemannte Raumfahrt.
Mein erstes Buch, Das Gemini Programm: Technik und Geschichte gibt es mittlerweile in der dritten, erweiterten Auflage. "erweitert" bezieht sich auf die erste Auflage die nur 68 Seiten stark war. Trotzdem ist mit 144 Seiten die dritte Auflage immer noch kompakt. Sie enthält trotzdem das wichtigste über das Programm, eine Kurzbeschreibung aller Missionen und einen Ausblick auf die Pläne mit Gemini Raumschiffen den Mond zu umrunden und für eine militärische Nutzung im Rahmen des "Blue Gemini" und MOL Programms. Es ist für alle zu empfehlen die sich kurz und kompakt über dieses heute weitgehend verdrängte Programm informieren wollen.
Mein zweites Buch, Das ATV und die Versorgung der ISS: Die Versorgungssysteme der Raumstation , das ebenfalls in einer aktualisierten und erweiterten Auflage erschienen ist, beschäftigt sich mit einem sehr speziellen Thema: Der Versorgung des Raumstation, besonders mit dem europäischen Beitrag dem ATV. Dieser Transporter ist nicht nur das größte jemals in Europa gebaute Raumschiff (und der leistungsfähigste Versorger der ISS), es ist auch ein technisch anspruchsvolles und das vielseitigste Transportfahrzeug. Darüber hinaus werden die anderen Versorgungsschiffe (Space Shuttle/MPLM, Sojus, Progress, HTV, Cygnus und Dragon besprochen. Die erfolgreiche Mission des ersten ATV Jules Verne wird nochmals lebendig und ein Ausblick auf die folgenden wird gegeben. Den Abschluss bildet ein Kapitel über Ausbaupläne und Möglichkeiten des Raumfrachters bis hin zu einem eigenständigen Zugang zum Weltraum. Die dritte und finale Auflage enthält nun die Details aller Flüge der fünf gestarteten ATV.
Das Buch Die ISS: Geschichte und Technik der Internationalen Raumstation ist eine kompakte Einführung in die ISS. Es wird sowohl die Geschichte der Raumstation wie auch die einzelnen Module besprochen. Wie der Titel verrät liegt das Hauptaugenmerk auf der Technik. Die Funktion jedes Moduls wird erläutert. Zahlreiche Tabellen nehmen die technischen Daten auf. Besonderes Augenmerk liegt auf den Problemen bei den Aufbau der ISS. Den ausufernden Kosten, den Folgen der Columbia Katastrophe und der Einstellungsbeschluss unter der Präsidentschaft von George W. Bush. Angerissen werden die vorhandenen und geplanten Transportsysteme und die Forschung an Bord der Station.
Durch die Beschränkung auf den Technischen und geschichtlichen Aspekt ist ein Buch entstanden, das kompakt und trotzdem kompetent über die ISS informiert und einen preiswerten Einstieg in die Materie. Zusammen mit dem Buch über das ATV gewinnt der Leser einen guten Überblick über die heutige Situation der ISS vor allem im Hinblick auf die noch offene Versorgungsproblematik.
Die zweite Auflage ist rund 80 Seiten dicker als die erste und enthält eine kurze Geschichte der Raumstationen, die wesentlichen Ereignisse von 2010 bis 2015, eine eingehendere Diskussion über die Forschung und Sinn und Zweck der Raumstation sowie ein ausführliches Kapitel über die Versorgungsraumschiffe zusätzlich.
Das bisher letzte Buch Skylab: Amerikas einzige Raumstation ist mein bisher umfangreichstes im Themenbereich bemannte Raumfahrt. Die Raumstation wurde als einziges vieler ambitioniertes Apollonachfolgeprojekte umgesetzt. Beschrieben wird im Detail ihre Projektgeschichte, den Aufbau der Module und die durchgeführten Experimente. Die Missionen und die Dramatik der Rettung werden nochmals lebendig, genauso wie die Bemühungen die Raumstation Ende der siebziger Jahre vor dem Verglühen zu bewahren und die Bestrebungen sie nicht über Land niedergehen zu lasen. Abgerundet wird das Buch mit den Plänen für das zweite Flugexemplar Skylab B und ein Vergleich mit der Architektur der ISS. Es ist mein umfangreichstes Buch zum Thema bemannte Raumfahrt. Im Mai 2016 erschien es nach Auslaufen des Erstvertrages neu, der Inhalt ist derselbe (es gab seitdem keine neuen Erkenntnisse über die Station), aber es ist durch gesunkene Druckkosten 5 Euro billiger.
Mehr über diese und andere Bücher von mir zum Thema Raumfahrt finden sie auf der Website Raumfahrtbücher.de. Dort werden sie auch über Neuerscheinungen informiert. Die Bücher kann man auch direkt beim Verlag bestellen. Der Versand ist kostenlos und wenn sie dies tun erhält der Autor auch noch eine etwas höhere Marge. Sie erhalten dort auch die jeweils aktuelle Version, Bei Amazon und Co tummeln sich auch die Vorauflagen.
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