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Spielreview Civilization V

Civilization ist einer der Schlager von Sid Meier, der auch andere Spiele wir Pirates! Schuf. Ich spielte das Spiel schon zu DOS-Zeiten, in den frühen Neunzigern. In 20 Jahren hat sich die Versoionennummer nur um 4 auf 5 (V) erhöht. Seit ich das Spiel im Juli 2019 als Bestandteil eines Spielepaketes installiert habe, wurde ich wieder von der Bausucht erfasst und hier mein Review mit einigen Tipps. Das wichtigste vorweg: man muss unterscheiden zwischen der Basisversion und der Komplettversion, die neben vielen zusätzlichen Wundern, Einheiten und Herrschern auch zwei Erweiterungen hinzunahm, welche das Spielprinzip stark veränderten: God and Kings (erschienen 2012) und Brave new World (2013).

Civilization V - Basisversion

Gegenüber dem Vorgänger Civilization IV wurde die Grafik deutlich verbessert, sie ist optisch sehr gefällig in einer Semi-3D Ansicht, allerdings nicht drehbar. Die Animationen sind gut, vor allem Rauch und Atombombenabwürfe sind sehr gut gelungen. Das Grundprinzip ist seit Version 1 unverändert: Man fängt in der Antike (oder später) an gründet eine Stadt und mit ihr soll die eigene Zivilisation erfolgreich sein. Das geht auf mehrerlei Weise:

Im Spiel gibt es ein komplexes System von Bedingungen zu erfüllen: Wenn man zu wenig forscht, kommt man technologisch ins Hintertreffen und selbst bei vielen Militäreinheiten ist man dann ein bevorzugtes Angriffsziel anderer Reiche. Andere Staaten können dann den Technologiesieg erringen. Die Bevölkerung muss aber auch zufrieden sein, was durch Unterhaltungsgebäude wie Kolosseum oder Theater und Luxusgüter bewerkstelligt wird, sonst sinkt die Produktion ab. Zuletzt muss man noch Kultur anhäufen. Ohne sie gibt es keine Sozialpolitiken und diese bringen Vorteile wie geringere Kosten für Gebäude oder höhere Forschung.

Nicht zuletzt: Wenn man zu wenig Militäreinheiten baut, kann man selbst als großes Reich leicht Angriffziel einer kleinen Nation werden. Sie ist meist nur daran interessiert, eine Stadt aus dem Reich zu erobern.

Dank der Komplexität macht das Spiel süchtig. Zudem gibt es verschiedene Karten, Randbedingungen zu setzen und Herrscher mit verschiedenen Attitüden und Vorteilen. Es finden sich welche für friedliebende Expansion wie Ghandi und welche die aggressiv Krieg führen wie Napoleon. Mit den Erweiterungen sind es ncoh mehr geworden. Da aber der menschliche Spieler eine eigene Persönlichkeit hat fände ich es besser wenn man sich nicht für einen Herscher entscheiden müsste, sondern sich die drei Attribute selbst zusammen stellen kann. Für mich als "Siedler"-Typ machen die Militäreinheiten keinen Sinn, dagegen Dinge wie mehr Handelswege (Venedig), kostenloser Hafen (Karthago oder Gebäude mit Boni wie Kaffeehäsuer. Satrapenhof etc.)

Kritik

Was mir recht bald auffiel und auch nach längerer Zeit zu Fehleingaben führt ,ist das starre System bei den Zügen. Man kann nicht einfach eine Einheit, die man gerade auf dem Bildschirm sieht, anklicken, sondern muss erst das tun, was vorgegeben ist. Wenn da eine andere Einheit dran ist, führt das schnell zu einem falschen Befehl. Einheiten kann man erst am Ende der Runde bevor man auf "Nächste Runde" klickt selbst anwählen. Dazu und auch zur Auswahl von Städten eignet sich die "Militärübersicht" und "Wirtschaftsübersicht" im Menü ganz besonders. Aber das starre System ist extrem lästig. Es ist noch dazu bei Einheiten, die übereinander platziert sind fast unmöglich diese anzuwählen. Das ist möglich, wenn es ein Bautrupp oder eine gebaute Marineeinheit in der Stadt ist, dann ist es sehr schwer, eine Einheit auszuwählen. Oft hilft es nur. eine Einheit wegzubewegen.

Die künstliche Intelligenz war schon beim ersten Teil ein Kritikpunkt und sie ist nicht besser geworden. Das betrifft die Staatsoberhäupter wie auch Einheiten.

Staatsoberhäupter reagieren meiner Erfahrung nach irrational. Es ist keine echte Zusammenarbeit möglich. Mal versteht man sich lange prächtig und dann fangen sie Krieg an. Regelmäßig vorhersehbar ist der Krieg, wenn man selbst vor einem Sieg steht, z.B. das Apolloprogramm abgeschlossen hat und nun das Raumschiff bauen kann. Dabei greifen sie einen auch an, wenn man wirtschaftlich und militärisch ihnen haushoch überlegen ist. Im Laufe fes Spiels stellen sie zudem absurde Forderungen, wenn man ein Luxusgut benötigt, das sie haben. Schaut man sich auf der Landkarte um, so reagieren sie auch gewöhnungsbedürftig. Regelmäßig sieht man riesige Gebiete, die nicht aufgewertet wurden und Ressourcen die nicht bewirtschaftet werden. Sowohl Reiche wie auch Stadtstaaten scheinen militärische Einheiten selten aufzurüsten. Sie haben unzählige davon die aber dann so schwach gegen moderne Einheiten sind, dass sie chancenlos sind.

Ebenso wenig sind die Einheiten intelligent. Wenn Krieg ist, reicht eine Marineeinheit wie eine Karavelle aus um eine Landeinheit, die auf See ist, vollständig zu zerstören. Das hält sowohl den Gegner nicht davon ab, eine Insel angreifen zu wollen, um die mehrere Karavellen postiert sind - das Resultat ist ein Massaker, keine einzige Einheit kann anlanden - wie auch die eigenen Bautrupps, die trotz Krieg dann nicht das nächste Festland aufsuchen, sondern munter weiter die Ozeane überqueren und so eine leichte Beute sind.

Stadtstaaten verhalten sich ähnlich irrational. Sie stellen absurde Forderungen, wie die Ausrottung eines anderen Stadtstaates. Das ist bei der Erweiterung "Brave New World" deutlich besser geworden.

Besonders nervig finde ich die langen Bedenkzeiten am Ende einer Runde, dabei habe ich keinen Low-end Rechner. Mann kann sie auch nicht nützen, z.B. auf ein anderes Programm wechseln. Sie werden um so länger je mehr Zivilisationen es gibt und je weiter man im Spiel ist.

Tipps

Grundlegender Tipp: Schauen sie sich das erweitere Setup an und passen sie die Einstellungen an. Für mich wichtig sind Folgende:

Am Anfang ist die Reihenfolge der Technologien wichtig. Auch wenn die Berater "Viehhaltung" vorschlagen - wenn man kein Vieh in der Nähe ht, dafür aber viel Wald, sollte, man zielgerichtet auf diese Technologie hinarbeiten. Später nehme ich die Technologien meist sequenziell. Bei einer kostenlosen Technologie immer die mit dem höchsten Forschungsaufwand.

Am Anfang sollte man auch vermeiden si Bautrupps auf "automatisch" zu stellen. Zumindest so lange nicht, bis man alle Basistechniken für die Geländeverbesserung (Sägewerk und Handelsposten kommen als letztes) hat. Denn sonst holzen die rücksichtslos den Wald ab, den man später produktiv veredeln könnte. Im späteren Spiel lohnt es sich Bautrupps wieder aufzulösen, vor allem wenn sich die Bautrupps nicht mehr bewegen. Das spart Kosten und bringt etwas Gold.

Der Herscher sollte zu dem eigenen Profil passen. Wer also mehr auf Zusammenarbeit aus ist, sollte Harun al Rashid oder Ghandi wählen und nicht Napoleon oder den japanischen Samurai. Schaut auf den Bonus den er hat.

Siedeln oder nicht siedeln? Ich bin eigentlich jemand der gerne siedelt und bald nach der Karte nach Plätzen sucht. Mehr Städte = mehr Wissenschaft, da ich meist den Wissenschaftszweig anstrebe. Gute Orte sind entweder hügelig (hohe Produktion = schneller Ausbau der Gebäude in der Stadt) oder nahe von mehreren Luxusgütern oder strategischen Ressourcen. Man kann das Spiel aber durchaus auch mit wenigen Städten gewinnen, da man so viel schneller an die Sozialpolitiken kommt, die Verbesserungen freischalten. Zudem braucht man für jede neu gegründete Stadt Kapital, sonst dauert es ewig, bis sie alle Gebäude produziert hat, die man schon hat.

Militär: stehendes Militär kostet nicht nur Geld bei der Anschaffung, sondern auch im Unterhalt. Das gilt auch für Verteidigungsbefestigungen (Stadtmauern) und Ausbildung (Kasernen). Ich spare da. (Ausnahme: Kaserne, sie schaltet ein nationales Wunder frei, wenn man sie in allen Städten hat, was sich aber auch nur bei wenigen Städten lohnt) und halte Geld zurück. Wenn ein Gegner angreifen will, sieht man das schon einige Runden vorher, wenn er Militär zusammenzieht. Dann kann man bei der Stadt (und es geht fast immer nur um eine Stadt) die Einrichtungen kaufen und danach die Einheiten kaufen. Bei Inseln ist es sinnvoller in billige Marineeinheiten zu investieren, die eine Invasion verhindern können.

Ausbau: vorrangig baue ich Gebäude, die die Produktion vergrößern, denn dadurch kann man die anderen Gebäude schneller bauen. Sofern es keine Not gibt, bevorzuge ich dort die, die den Goldertrag erhöhen. Damit kann man die anderen Gebäude schneller kaufen, wenn man sie nicht bauen kann.

Wer friedlich ist und trotzdem eine Stadt eines Reiches braucht, weil es nur dort eine Ressource gibt: Mann kann im Handelsfenster einem Herscher auch eine Stadt abkaufen. Dazu auf "Städte" in der liste klicken. Je nach Herscher will er dann einmalig Gold oder Gold pro Runde und/oder Ressourcen sehen und das kann bei großen Städten auch sehr teuer sein. Daher frühzeitig kaufen.

Sozialpolitiken: Am Anfang sollte man sich überlegen, ob man rasch neue Städte gründen will oder nicht. Denn dann bieten sich die erste oder zweite an. Später kann man im Spiel je nachdem wo man ein Problem hat den Fokus auf eine Sozialpolitik legen die Kultur bringt, Militär, Gold oder Wissenschaft,

CheatengineCheats

Etwas kompliziert aber es geht: man kann mit der Cheatengine sich Vorteile verschaffen. Hier die Anleitung:

In Civilization V wird die Anzeige nicht sofort aktualisiert, aber wenn man auf die Stadtansicht wechselt, sieht man das man mehr kaufen kann.

Erweiterung "Brave New World"

Ich empfehle jedem, der das Spiel noch nicht hat, es gleich als Komplettedition zu kaufen. Da es nun schon einige Jahre alt ist, kosten diese Version nicht viel mehr als die Basisversion. Es kommen mit den DLC Konzepte hinzu, wie das es Glauben gibt und man Städte missionieren kann, aber auch Glaubensregeln die einem Vorteile bringen. Dazu gibt es den Weltkongress, in dem man Beschlüsse fassen kann. Zum Vorteil aller wie eine Weltausstellung, die bei Beteiligung Tourismus bringt, aber auch zum Nachteil eines Reiches wie ein Embargo oder Verbot eines Luxusgutes. Neu ist ein Kultursieg, denn man durch Tourismus erringt: Künstler produzieren Werke und die führen dazu dass andere, die Städten besuchen. Was ich persönlich am besten fand, war die Einführung von Handelswegen. Sie bringen Geld ein, Wege zu anderen Zivilisationen auch Wissenschaft. Damit ist das Geldproblem, das ich in der Basisversion immer habe gelockert. Wenn man die Wahl hat, sollte man übrigens immer Frachter bevorzugen, sie liefern mehr Geld. Es gibt auch eine Figur, die nur auf diesen Aspekt setzt: der Doge von Venedig. Er kann keine Städte gründen oder übernehmen, aber annektieren (kein Einfluss auf die Produktion, aber Kauf möglich). Er kann sogar Stadtstaaten aufkaufen, wovon ich aber abrate, wenn man einen Diplomatiesieg anstrebt, denn deren Stimme ist dann verloren und wird einem nicht zugeschlagen. Handelsverbindungen sollte man wegen der Goldeinkünfte so bald wie möglich aufbauen. Ich bevorzuge als friedlicher Mensch Beziehungen zu Stdatstaaten.

Positiver Nebeneffekt: die Herscher verhalten sich rationaler und ebenso die Stadtstaaten. Es ist alleine durch Handelsbeziehungen ohne Geldgeschenke möglich, einen Stadtstaat dauerhaft zu binden. Und natürlich ist das Spiel viel abwechslungsreicher.


Zum Thema Computer ist auch von mir ein Buch erschienen. "Computergeschichte(n)" beinhaltet, das was der Titel aussagt: einzelne Episoden aus der Frühzeit des PC. Es sind Episoden aus den Lebensläufen von Ed Roberts, Bill Gates, Steve Jobs, Stephen Wozniak, Gary Kildall, Adam Osborne, Jack Tramiel und Chuck Peddle und wie sie den PC schufen.

Das Buch wird abgerundet durch eine kurze Erklärung der Computertechnik vor dem PC, sowie einer Zusammenfassung was danach geschah, als die Claims abgesteckt waren. Ich habe versucht ein Buch zu schreiben, dass sie dahingehend von anderen Büchern abhebt, dass es nicht nur Geschichte erzählt sondern auch erklärt warum bestimmte Produkte erfolgreich waren, also auf die Technik eingeht.

Die 2014 erschienene zweite Auflage wurde aktualisiert und leicht erweitert. Die umfangreichste Änderung ist ein 60 Seiten starkes Kapitel über Seymour Cray und die von ihm entworfenen Supercomputer. Bedingt durch Preissenkungen bei Neuauflagen ist es mit 19,90 Euro trotz gestiegenem Umfang um 5 Euro billiger als die erste Auflage. Es ist auch als e-Book für 10,99 Euro erschienen.

Mehr über das Buch auf dieser eigenen Seite.

Hier geht's zur Gesamtübersicht meiner Bücher mit direkten Links zum BOD-Buchshop. Die Bücher sind aber auch direkt im Buchhandel bestellbar (da ich über sehr spezielle Themen schreibe, wird man sie wohl kaum in der Auslage finden) und sie sind natürlich in den gängigen Online-Plattformen wie Amazon, Libri, Buecher.de erhältlich.

© des Textes: Bernd Leitenberger. Jede Veröffentlichung dieses Textes im Ganzen oder in Auszügen darf nur mit Zustimmung des Urhebers erfolgen.
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