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Die glorreichen 10; Starship Teststarts

Heute wieder einen Blog über meine Lieblingsfirma mit ihrem so unterhaltsamen CEO Elon Musk. Da es nun schon 10 Starts des Starships gab, denke ich ist es einen eigenen Artikel wert. Halt! Höre ich da jemanden rufen "Aber IFT-10 ist ja noch gar nicht gestartet" Ja stimmt, aber das dafür vorgesehene Starship SN 36 haben sie schon bei einem Bodentest zerlegt. Wie soll ich das behandeln? Ignorieren wäre genauso unfair wie es mit dem nun mehrmals verschobenen Start (nach Musk für ende August geplant) irgendwie zu "verrechnen". Also nehme ich den Bodentest als weiteren Start. Als Ausgleich lasse ich die Tests ohne erste Stufe von 2020 bis 2021 weg, die größtenteils noch katastrophaler ausfallen als die Flugtests

Kriterien

Bei SpaceX kochen die Emotionen hoch. Daher erläutere ich erst mal die Kriterien, die ich nutze. Die Aussagen von Elon Musk können es nicht sein. Denn während er bei Zeitplänen, Nutzlastkapazität oder kosten sehr optimistisch ist, schraubt er die Erwartungen an einen Teststart enorm herunter. Beim ersten Start wäre schon das Passieren des Towers also das Erreichen von 120 m Höhe ein Erfolg - hat übrigens nur knapp geklappt, fast wäre das Vehikel mit dem Turm kollidiert.

Basis sind für mich die veröffentlichten Pläne vor jeder Mission. Die sehen so aus:

Die SuperHeavy wird von dem Starship abgetrennt führt eine Drehung zum Landeplatz aus und landet dort weich. Bei den ersten vier Flügen auf dem Wasser, ab Flug 5 am Turm. Das Starship erreicht eine suborbitalen Bahn, in der sie bei einem echten Flug eine Nutzlast aussetzen könnte. Damit wäre die Eignung als Trägerrakete (nur eben noch nicht wiederverwendbar) bewiesen. Danach wassert sie weich im Indischen Ozean, kommt dort also heil an und mit niedriger Geschwindigkeit. Da erhält man folgende Tabelle:


Superheavy Landung

Orbit erreicht

Nutzlastaussetzung möglich

Starship Landung

IFT-1





IFT-2





IFT-3


x



IFT-4

x

x

x


IFT-5

x

x

x


IFT-6


x

x

x

IFT-7

x




IFT-8

x




IFT-9


x



IFT-10





Wir haben also mehrere Einträge mit ähnlichen Ergebnissen. Ich gehe nun davon aus, das man sich immer weiter verbessert, was auch selbstverständlich ist. (Auch wenn der Persil-Mann in den Siebzigern das besonders hervorhob "Das beste Persil aller Zeiten"). Tests mit einem ähnlichen Resultat habe ich dann nach Zeitpunkt geordnet. Also IFT-7 und 8 hatten das gleiche Ergebnis, man sollte bei IFT-8 aber schlauer sein, also ist IFT-8 im Ranking schlechter.

Wie beim Original "Die Glorreichen 10" auf ZDF_neo geht es los mit Platz 10. Das ist der Test der am schlechtesten abschnitt bis Platz 1, der immerhin bis auf die Superheavy Landung erfolgreich war.

Platz 10: IFT-10

Ich denke selbst die SpaceX-Fans werden mit Platz 10, also der schlechtesten Bilanz mit mir einig sein: Zum einen ist eine Explosion bei einem Probecountdown schon blamabel. Dann war dies nicht vor dem ersten Start, sondern dem zehnten. Also viel schlechter geht es nicht, außer das Starship kollabiert schon vor den Startverbreitungen, so wie SN3 am 5.4.2020. Aber auch bei den Explosionen auf der Startrampe bei Probecountdowns oder Prüfungen ist SpaceX Weltmarktführer, den das kam schon mehrmals vorher vor: MK 1 wurde am 20.11.2019 bei einem Drucktest zerstört. Die Spitze explodierte und wurde 150 m hochgeschleudert, kryogene Flüssigkeiten liefen am Restrumpf herunter. Starship 1 (SN1) wurde am 28.2.2020 bei einem Drucktest zerstört. Es wurde mit flüssigem Stickstoff beladen und hob plötzlich ab, erreichte eine Gipfelhöhe, die seiner Höhe entsprach und schlug nach einigen Sekunden auf dem Boden auf.

Das sind drei Explosionen vor dem Start. Danach folgt RFA beim Zurückgehen in der Zeitleiste mit einer Explosion ihrer "RFA One" am 19.8.2024, dann wieder SpaceX mit einer Falcon 9 am 1.9.2016 und dann kommen wir in den Zeitraum als Starts nur von staatlichen Stellen durchgeführt wurden, mit höheren Sicherheitsanforderungen. Bei den USA war die letzte Explosion 1964, bei der UdSSR 1980 und bei Brasilien 2002.

Am 18.6.2025 explodierte dann das Starship mit der Seriennummer 36 bei einem Probecountdown. Ursache war eine explodierte Stickstoff-Gasflasche, deren Bruchstücke andere Systeme beschädigten.

Platz 9: IFT-1

Nimmt man die Starts, bei denen die Rakete abhob, so ist sicher der erste Testflug der schlechteste. Das ging schon bei den Vorbereitungen los. Die Starbase hatte kein Flammenablenk- oder -dämpfungssystem, die Tanks wurden in direkter Nähe zur Startrampe errichtet, neben einer mit 4.600 t Treibstoff beladenen Stufe.

Beim Start war denn auch die Rakete in eine braune Staubwolke gehüllt, weil in den Sekunden bis zum Abheben der Flammenstrahl einen riesigen Krater unter dem Startturm erzeugte. Schon da waren drei Triebwerke ausgefallen, was woanders zu einem Startabbruch geführt hätte. Senkrecht startete sie nicht, durch den Triebwerksausfall kollidierte sie fast mit dem Startturm. Die Rakete stieg zuerst sehr langsam auf, es fielen immer mehr Triebwerke aus, insgesamt sechs Stück. Verbunden mit zwei Ausfällen waren seitlich austretende Flammen zu sehen. Nach 85 Sekunden verlor SpaceX nach eigenen Angaben die Kontrolle über die Rakete, deren Flugbahn immer mehr abflachte und die langsamer anstieg. Beim Start kollidierte sie fast mit dem Startturm durch den asymmetrischen Schub.

Die Stufentrennung erfolgte dann überhaupt nicht. Eingesetzt sollte ein neuer Mechanismus werden, der auf dem Prinzip des Dispensers für Starlink Satelliten basiert. Trudelnd und ausgasend steig die Rakete zuerst bis auf 39 km Höhe und ging dann in Loopings über um nach 3:59 zu explodieren. Angeblich reagierte das Flugterminisationssystem (FTS) erst nach 40 Sekunden, was aber selbst wenn dies stimmt bedeutet, dass die Bodenkontrolle sich fast zwei Minuten nachdem sie die Kontrolle verloren hatten Zeit ließen die Rakete zu sprengen.

Meiner Ansicht nach war das FTS überhaupt nicht aktiv. Warum sollte es erst nach 40 Sekunden reagieren? Die Explosion beginnt zuerst mit einer Gaswolke, dann einem Feuerball. Das ist nicht das, was man erwartet, wenn eine Explosion beide Treibstoffe vermischt und entzündet. Es ist aber das, was passiert, wenn eine unkontrollierbare Rakete durch die aerodynamischen Kräfte zerstört wird. Dabei gibt es zuerst einen Riss in einem der beiden Tanks - das Starship ist ja noch voll betankt - Treibstoff tritt aus und verdampft. Der wird dann in einem zweiten Schritt durch die noch heißen Triebwerke zur Explosion gebracht.

Der Start zeigte eigentlich vor allem wie man bei SpaceX arbeitet. Man macht sich dort erst Gedanken wenn etwas passiert. Danach wurde ein Flammenablenksystem installiert. Wie es um andere Dinge steht, wie das FTS oder die Tatsache, dass die Rakete bei drei ausgefallenen Triebwerken nicht abheben sollte, weiß man nicht.

Platz 8: IFT-2

IFT-2 bekommt bei mir den goldenen Oskar für die ungewöhnlichste Ursache für einen Fehlstart. Denn SpaceX lies während des Flugs Treibstoff vom Starship ab, der sich dann kurz vor Brennschluss entzündete und das Starship zur Explosion brachte.

Nachdem bei IFT-2 sich die Stufen trennten, wurde eine neue Trennmethode eingeführt: Ein "Hot-staging", bei dem drei Triebwerke der Superheavy weiterbrennen während die des Starships zünden. Das klappte seitdem auch problemlos. Der Stufenadapter wird bisher abgetrennt soll aber später geborgen werden. Als die Superheavy zum Landeplatz zurückfliegen sollten verlöschtem erst alle Triebwerke danach explodierte sie. Die Ursache dieser und anderer Triebwerksausfälle ist das von den Raptoren heißes Vorbrenngas in die Tanks zurückgeleitet wird um ihren Druck aufrecht zuhalten. Das enthält aber Wasser und Kohlendioxid, beides gefriert bei den Temperaturen in den Tanks zu Eis und dies verstopft die Turbopumpen die dann explodieren.

Noch bizarrer ist aber das Ablassen von Treibstoff während des Flugs. Es macht keinen Sinn. Man kann Treibstoff als Ballast ansehen, aber dann kann man ihn (damit er nicht bei der Erhitzung beim Wiedereintritt verdampft und die Tanks zum Platzen bringt) ja auch im Orbit entlassen, wenn die Triebwerke abgeschaltet sind.

Platz 7: IFT-3

Bei IFT-3 gelangte ein Starship erstmals in den Orbit. Dort angekommen war aber austretendes Gas zu sehen und so begann es sich langsam zu drehen. Diese Bewegung war nicht durch das Lagerregelungssystem stoppbar, und so war das Starship beim automatischen Wiedereintritt in der suborbitalen Bahn falsch orientiert und zerbrach in 64 km Höhe. Die Superheavy konnte ihr Bootsback-Manöver durchführen, aber beim endgültigen "Landeanflug" (vor der Küste, aber wie wenn sie zur Startbasis zurückkehrt) versagten dann wieder alle Triebwerke aus demselben Grund wie bei IFT-2. Die SuperHeavy explodierte in 462 m Höhe.

Was klappte war ein Treibstofftransfer zwischen Haupt- und Landetank und das Öffnen und schließen der Nutzlastbucht. Ein Wiederzünden des Raptors wurde wegen der Rotation nicht durchgeführt. Erstmals gab es eine Nutzlastabschätzung: 40 bis 50 t nach Musk, ich errechnete rund 43 t. Allerdings werden die folgenden Starships dann gefüllte Landetanks haben, sodass die Nutzlast dann noch kleiner wird.

Platz 6: IFT-8

Platz 7 und 8 endeten gleich: in einer Explosion des Starships. Das es keinen gemeinsamen Platz gibt, liegt schlicht und einfach daran, dass IFT-8 nach IFT-7 stattfand, man also schlauer hätte sein müssen.

Die Landung der Superheavy funktionierte in beiden Fällen, aber das Starship das nun ein erstes V2 ist, versagte. Nach SpaceX soll das V2 Raptor 3 Triebwerke mit höherem Schub haben und längere Tanks die maximal 1.500 anstatt 1.200 t Treibstoff aufnehmen. Die Änderungen werden aber progressiv durchgeführt, so ist die Triebwerksektion schon umgerüstet, aber noch keine Raptor 3 eingebaut und auch die Superheavy ist noch V1. Beim Starship V2 verlief alles ganz gut bis nach etwa 8 Minuten in schneller Folge alle Triebwerke verlöschten. Später wurde bekannt, dass ein Triebwerk explodierte und dabei die anderen beschädigt hat. Ursache ist, dass sich offensichtlich während des Flugs die Befestigung des Injektors von der Brennkammer bei den Raptoren lösen kann. Erinnert irgendwie an abfallende Karosserieteile beim Cybertruk. Elon Musks Firmen sind eben Weltmarktführer bei skurrilen Ursachen für Probleme.

Platz 5: IFT-7

Bei Start Nummer 7 fielen nach 7:40 zuerst ein Triebwerk, nach 8:05 dann in rascher Folge weitere Triebwerke aus bis die Telemetrie einfror. Wie bei IFT-8 regnete es dann in der Karibik Trümmer. SpaceX meinte dies wäre durch die Selbstzerstörung verursacht, obwohl sie zu dem Zeitpunkt keine Telemetrie mehr hatten. Da die Firma nicht nur ihr eigenes Starlink-Netz nutzt, sondern auch das NASA TDRSS sollte sie eigentlich kontinuierlich Telemetrie erhalten. Gibt es keine, so ist das Vehikel wahrscheinlich von selbst explodiert und ein FTS wird bevor es aktiv wird, sicher noch eine letzte Statusmeldung das es nun das Starship sprengt absenden.

Die Ursache waren Treibstofflecks im Triebwerksbereich, die dann zu einem Feuer führten. SpaceX suchte weniger nach den Ursachen dieser Lecks, als nach Wegen ein Feuer zu verhindern, indem ein Feuerlöschsystem installiert wurde und es mehr Öffnungen gab durch die Gase austreten können.

Platz 4: IFT-9

Bei IFT-9 gelangte erstmals ein Starship V2 in den Orbit, doch dann trat wie bei IFT-3 Treibstoff aus und es begann bald unkontrollierbar zu taumeln. Spätere Aufnahmen zeigten einen rötlichen Belag auf den Kameras. Ohne Lagekontrolle zerbrach das Starship nach 46 Minuten in 64 km Höhe. Man konnte sogar sehen wie der weiter austretende Treibstoff sich entzündete. Auch das Öffnen der Nutzlastbucht und das Absetzen von Starlink-Massenmodelle scheiterte. Diesmal waren acht an Bord. Bei IFT-7 waren es noch 10, bei IFT-8 nur sechs. Eine veränderte Aufstiegsbahn hat wohl wieder etwas Nutzlast gebracht. Bei angegebenen Massen von 1,5 bis 2 t pro Satellit ist die Nutzlast aber auch bei 10 Stück weit unter den Erwartungen.

Noch schlechter verlief die Mission der Superheavy. Diesmal wurde erstmals eine Stufe - die von IFT-7 - erneut verwendet. Nach dem erfolgreichen Boostback explodierte sie aber als die eigentliche Landung anstand und die Triebwerke erneut gezündet wurden.

Platz 3: IFT-4

Bei IFT-4 klappte sowohl die simulierte Landung der Superheavy am Tower, nur eben im Golf von Mexiko, äh, Amerika, wie auch, dass das Starship immerhin bis zur Meeresoberfläche kam. Allerdings wurde es beim Wiedereintritt stark beschädigt und mehrere Kilometer von der geplanten Landestelle entfernt und auch die Landung war sehr hart, wahrscheinlich weil die Triebwerke ausfielen oder zu wenig Schub hatten, denn anders als bei IFT-6 sah man sie nicht im Videobalken "angehen".

Platz 2: IFT-5

IFT-5 erbrachte die erste Landung einer Superheavy am Tower und ein Starship das heil bis zum Indischen Ozean kam, diesmal auch nahe einer Beobachtungsstation. Allerdings wie bei IFT-4 zu schnell, sodass es kurz nach der Landung explodierte.

Platz 1: IFT-6

IFT-6 könnte man fast als vollen Erfolg betrachten. Der Start - diesmal so gelegt, dass im Landegebiet es noch Tag ist, was bessere Aufnahmen erlaubt - verlief ohne Probleme, ebenso die Mission des Starships, das diesmal weich auf der Wasseroberfläche aufsetzte. Nur die Superheavy musste man aufgeben: beim Start beschädigte sie eine Kommunikationsantenne beim Tower, sodass eine Rückkehr zum Startplatz nicht möglich war. Ich halte das für einen weitestgehenden Erfolg, wenngleich wir immer noch nicht wissen, ob das Starship am richtigen Punkt gelandet ist und nicht wie bei den Teststarts 2020/21 danach noch umgekippt wäre. Für den wirtschaftlichen Einsatz ist aber wichtig das die Superheavy in der 33 der 39 Triebwerke und 3/4 der Masse stecken, wiederverwendet wird, daher ist es kein voller Erfolg.

Fazit

Es ist erschreckend, wie viel bei zehn Flügen schiefgehen kann, und das bei einer Firma die schon Hunderte Raketen gestartet hat, nicht einem Newcomer. Es ist nicht nur die Abfolge und das eigentlich kein Start voll erfolgreich war, es sind die Fehlerursachen. Für viele muss man nicht Raumfahrttechnik studiert haben (Fachpersonal mit Berufserfahrung stellte SpaceX ja nicht ein, sondern Hochschulabgänger) es reicht der gesunde Menschenverstand: Wer kommt auf die Idee eine Rakete ohne ein System zu starten, dass die Energie der Flammen dämpft? Jedes Starship verbrennt 20 t Treibstoff pro Sekunde und macht daraus 1.300 Grad heißes Gas. Wer kommt auf die Idee bei einer Rakete während des Fluges, wenn die Triebwerke noch arbeiten Treibstoff abzulassen?

Vor allem scheint eine kleine Änderung wie der Überfang vom Starship V1 zum V2 dann wieder alles erreichte infrage zu stellen. Dabei ist dies nur der erste Übergang. Beim Starship müssen die Triebwerke noch gewechselt werden und bei der SuperHeavy steht das Gleiche bevor und dann kommt noch V3, weil die Nutzlast derzeit bei nur 20 bis 40 t liegt und da muss das Vehikel muss nicht nur größer werden, es muss auch entscheidend leichter werden was in dem Umfang (wir reden von etwa 80 t, wenn man die 200 t die V3 haben soll erreichen will) bisher keine Rakete geschafft hat.

Ich habe vor einigen Wochen in der Rubrik die erfolglosesten Raketen gepostet, also Raketen, welche die meisten Fehlstarts früh in der Einsatzgeschichte hatten. Von den 10 Trägern in der Liste wurden 9 eingestellt und die hatten maximal 4 Fehlstarts in Folge. Mal sehen wie das beim Starship bei mindestens 8 Fehlschlägen weitergeht.

Artikel verfasst am 11.8.2025

Bücher vom Autor

Es gibt von mir vier Bücher zum Thema bemannte Raumfahrt. Alle Bücher beschäftigen vor allem mit der Technik, die Missionen kommen nicht zu kurz, stehen aber nicht wie bei anderen Büchern über bemannte Raumfahrt im Vordergrund.

Das erste bemannte Raumfahrtprogramm der USA, das Mercuryprogramm begann schon vor Gründung der NASA und jährt sich 2018 zum 60-sten Mal. Das war für mich der Anlass, ein umfangreiches (368 Seiten) langes Buch zu schreiben, das alle Aspekte dieses Programms abdeckt. Der Bogen ist daher breit gestreut. Es beginnt mit der Geschichte der bemannten Raumfahrt in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg. Es kommt dann eine ausführliche technische Beschreibung des Raumschiffs (vor 1962: Kapsel). Dem schließt sich ein analoges Kapitel über die Technik der eingesetzten Träger Redstone, Little Joe und Atlas an. Ein Blick auf Wostok und ein Vergleich Mercury bildet das dritte Kapitel. Der menschliche Faktor - die Astronautenauswahl, das Training aber auch das Schicksal nach den Mercurymissionen bildet das fünfte Kapitel. Das sechs befasst sich mit der Infrastruktur wie Mercurykontrollzentrum, Tracking-Netzwerk und Trainern. Das umfangreichste Kapitel, das fast ein Drittel des Buchs ausmacht sind natürlich die Missionsbeschreibungen. Abgeschlossen wird das Buch durch eine Nachbetrachtung und einen Vergleich mit dem laufenden CCDev Programm. Dazu kommt wie in jedem meiner Bücher ein Abkürzungsverzeichnis, Literaturverzeichnis und empfehlenswerte Literatur. Mit 368 Seiten, rund 50 Tabellen und 120 Abbildungen ist es das bisher umfangreichste Buch von mir über bemannte Raumfahrt.

Mein erstes Buch, Das Gemini Programm: Technik und Geschichte gibt es mittlerweile in der dritten, erweiterten Auflage. "erweitert" bezieht sich auf die erste Auflage die nur 68 Seiten stark war. Trotzdem ist mit 144 Seiten die dritte Auflage immer noch kompakt. Sie enthält trotzdem das wichtigste über das Programm, eine Kurzbeschreibung aller Missionen und einen Ausblick auf die Pläne mit Gemini Raumschiffen den Mond zu umrunden und für eine militärische Nutzung im Rahmen des "Blue Gemini" und MOL Programms. Es ist für alle zu empfehlen die sich kurz und kompakt über dieses heute weitgehend verdrängte Programm informieren wollen.

Mein zweites Buch, Das ATV und die Versorgung der ISS: Die Versorgungssysteme der Raumstation , das ebenfalls in einer aktualisierten und erweiterten Auflage erschienen ist, beschäftigt sich mit einem sehr speziellen Thema: Der Versorgung des Raumstation, besonders mit dem europäischen Beitrag dem ATV. Dieser Transporter ist nicht nur das größte jemals in Europa gebaute Raumschiff (und der leistungsfähigste Versorger der ISS), es ist auch ein technisch anspruchsvolles und das vielseitigste Transportfahrzeug. Darüber hinaus werden die anderen Versorgungsschiffe (Space Shuttle/MPLM, Sojus, Progress, HTV, Cygnus und Dragon besprochen. Die erfolgreiche Mission des ersten ATV Jules Verne wird nochmals lebendig und ein Ausblick auf die folgenden wird gegeben. Den Abschluss bildet ein Kapitel über Ausbaupläne und Möglichkeiten des Raumfrachters bis hin zu einem eigenständigen Zugang zum Weltraum. Die dritte und finale Auflage enthält nun die Details aller Flüge der fünf gestarteten ATV.

Das Buch Die ISS: Geschichte und Technik der Internationalen Raumstation ist eine kompakte Einführung in die ISS. Es wird sowohl die Geschichte der Raumstation wie auch die einzelnen Module besprochen. Wie der Titel verrät liegt das Hauptaugenmerk auf der Technik. Die Funktion jedes Moduls wird erläutert. Zahlreiche Tabellen nehmen die technischen Daten auf. Besonderes Augenmerk liegt auf den Problemen bei den Aufbau der ISS. Den ausufernden Kosten, den Folgen der Columbia Katastrophe und der Einstellungsbeschluss unter der Präsidentschaft von George W. Bush. Angerissen werden die vorhandenen und geplanten Transportsysteme und die Forschung an Bord der Station.

Durch die Beschränkung auf den Technischen und geschichtlichen Aspekt ist ein Buch entstanden, das kompakt und trotzdem kompetent über die ISS informiert und einen preiswerten Einstieg in die Materie. Zusammen mit dem Buch über das ATV gewinnt der Leser einen guten Überblick über die heutige Situation der ISS vor allem im Hinblick auf die noch offene Versorgungsproblematik.

Die zweite Auflage ist rund 80 Seiten dicker als die erste und enthält eine kurze Geschichte der Raumstationen, die wesentlichen Ereignisse von 2010 bis 2015, eine eingehendere Diskussion über die Forschung und Sinn und Zweck der Raumstation sowie ein ausführliches Kapitel über die Versorgungsraumschiffe zusätzlich.

Das bisher letzte Buch Skylab: Amerikas einzige Raumstation ist mein bisher umfangreichstes im Themenbereich bemannte Raumfahrt. Die Raumstation wurde als einziges vieler ambitioniertes Apollonachfolgeprojekte umgesetzt. Beschrieben wird im Detail ihre Projektgeschichte, den Aufbau der Module und die durchgeführten Experimente. Die Missionen und die Dramatik der Rettung werden nochmals lebendig, genauso wie die Bemühungen die Raumstation Ende der siebziger Jahre vor dem Verglühen zu bewahren und die Bestrebungen sie nicht über Land niedergehen zu lasen. Abgerundet wird das Buch mit den Plänen für das zweite Flugexemplar Skylab B und ein Vergleich mit der Architektur der ISS. Es ist mein umfangreichstes Buch zum Thema bemannte Raumfahrt. Im Mai 2016 erschien es nach Auslaufen des Erstvertrages neu, der Inhalt ist derselbe (es gab seitdem keine neuen Erkenntnisse über die Station), aber es ist durch gesunkene Druckkosten 5 Euro billiger.

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