Home | Computer | PC Quiz | Site Map |
Dies ist die Kopie von zwei Blogartikeln zum fünfzigjährigen Geburtstag des „Persönlichen Computers“. Ihr könnt im Blog bei Teil 1 und Teil 2 anders als bei der Website diskutieren, dafür ist dieser Artikel leichter auffindbar.
Im Januar 2025 jährt sich das Erscheinen der Januar Ausgabe der US-Zeitschrift „Popular Elektronic“. Diese Ausgabe der Zeitschrift titelte mit dem der Headline „Project Breakthrough“ und „The World’s First Minicomputer Kit to Rival Commercial Models… ALTAIR 8800 SAVE OVER $1000“.
Dieser Artikel gilt als die Geburtsstunde des PCs. Ich habe mir überlegt, ob ich das Wort „PC“ in der Überschrift verwenden sollte, spielte mit dem Gedanken das Wort „Heimcomputer“ zu verwenden, weil in den Achtzigern IBM den Begriff „PC“ erfolgreich mit der Vorstellung eines Computers, der geschäftlich genutzt wurde und in einem Büro steht, besetzen konnte. Ein Computer zum Experimentieren zu Hause nannte man damals „Heimcomputer“, auch wenn der Begriff urdeutsch klingt, stammt er doch vom englischen „Homecomputer“ ab. Aber ich denke, Bastelcomputer trifft es besser. Das gibt es heute mit den Raspberry Pis und Arduinos wieder. Ich denke, weil der Hersteller ihn als „Microcomputer“ – als nächst kleinere Klasse nach „Minicomputern“, die es schon seit etwa 10 Jahren gab, bezeichnete wird wohl dieser Bezeichnung die beste sein.
Um den Aufbau des Rechners zu verstehen, muss man die Geschichte von MITS der Firma, die ihn herausbrachte und vor allem ihres Firmengründers Edward „Ed“ Roberts verstehen. Ed Roberts arbeitete bei der US-Air Force und machte bei ihr eine Ausbildung zum Elektroniker. Als er 1968 die USAF verließ, gründete er zusammen mit drei anderen Air-Force Angestellten die Firma MITS (Micro Instrumentation and Telemetry Systems, später wurde das „M“ als Abkürzung für Microcomputer interpretiert). Wie der Name verrät, baute die Firma in den ersten Jahren vor allem Sender mit denen man von Raketen oder Modellflugzeugen aus Daten übertragen konnte. Diese wurden als Bausatz verkauft.
Ein Jahr nach Firmengründung zahlte Roberts seine Miteigentümer aus und betrieb MITS alleine. Er hatte bald Kontakte zu Leslie „Les“ Solomon, der technische Redakteur von Popular Electronics. Diese Zeitschrift wandte sich an Hobbyisten die elektronische Dinge jeder Art selbst bauten wie Empfänger für Radio, mit einem Blitz koordiniere Verschlüsse für Kameras etc. Das war eine fruchtbare Zusammenarbeit: Ed Roberts konnte über Produkte seiner Firma schreiben – die primär als Bausatz (Kit) verkauft wurden und Popular Electronics bekam Artikel, die die Auflage steigerten.
Ed Roberts wechselte die Firmenausrichtung weg von Telemetriesystem zu Bausätzen für Tischrechner. Das war nun durch integrierte Schaltungen bei denen vier bis sechs Bausteine bisher 80 ersetzten auch für eine kleine Firma möglich. 1971 kam das erste Modell „816“ auf dem Markt, aufgebaut aus sechs Schaltkreisen. Tischrechner waren vor den Mikrocomputern der erste Vorbote, dessen was kommen sollte. Sie wurden Anfang der Siebziger Jahre erschwinglich und zogen – oft mit einem kleinen Drucker kombiniert – in die Büros ein. Etwas später folgten dann die ersten Taschenrechner. Nun kreuzten sich Roberts Wege mit der Mikroprozessorentwicklung.
Intel hatte 1971 den ersten Mikroprozessor, den Intel 4004 auf den Markt gebracht. Er war eine Auftragsentwickelung für einen japanischen Tischrechner, bevor das Design aber stand, erkannten die Verantwortlichen des Projekts, das der Mikroprozessor den sie erfunden hatten, universell nutzbar war und sie kauften die Rechte wieder zurück. Intels 4004 war der erste kommerziell verfügbare Mikroprozessor, doch erfunden hatte ihn eigentlich Texas Instruments, die schon vorher für ihren TMS-1000 ein Patent beantragten und erhielten. Nachdem Intel vorgeprescht war vertrieb auch Texas Instruments verbesserte Versionen des Chips gedacht als CPU für Tischrechner.
Es gab aber einen Unterschied zu Intel. Intel entwickelte integrierte Schaltungen und verkaufte diese, meist an Großabnehmer. Texas Instruments entwickelte elektronische Produkte und verkaufte diese an den Endverbraucher. Die Firma kam bald darauf, das sie viel mehr verdienen konnte, wenn sie nicht nur die Chips für die Tischrechner verkaufte, sondern die Tischrechner selbst baute.
MITS hatte mit den Bausätzen für Tischrechner eine Marktlücke gefunden und die Umsätze stiegen an. Die Firma zog in ein größeres Gebäude um und 1973 wurde das bisher beste Jahr für die Firma die nun einen Mitarbeiterstamm von 100 Personen hatte. Da brauchte Texas Instruments die ersten Tischrechner auf den Markt. Das erste Modell kostete 120 Dollar, weitere Modelle für 95 und 85 Dollar folgten. Jedes neue Modell von TI war billiger als das vorherige. MITS bezog die Bauteile auf dem freien Markt. Texas Instruments als Hersteller der Bausteine die MITS verwendete, konnte so leicht die Firmen unterbieten die ihre Kunden waren. MITS machte Verluste, nicht als einzige Firma, auch Commodore, die später noch eine gewichtige Rolle in der PC-Geschichte spielen, geriet in eine finanzielle Schieflage. Texas Instruments wollte andere Hersteller von Tischrechnern vom Markt drängen und nahm auch Verluste in Kauf: 1974 machte die Sparte die Tischrechner 14 Millionen Dollar Verlust. Am Ende des Jahres kostete das preisgünstigste Modell von Ti noch 26,25 Dollar!
Edward Roberts sah, das er ein neues Produkt brauchte, eines das einzigartig war. Nun zahlte sich die Zusammenarbeit mit Les Solomon aus. Der bekam als technischer Redakteur immer mehr Bauvorschläge von Bastlern zugeschickt, die einen Computer auf Basis des 8080 Prozessors bauen wollten. Der Rivale von Popular Electronics, Radio Electronics hatte schon einen Bauvorschlag auf Basis des Vorgängers von Intel des 8008, den „Mark-8“ veröffentlicht. Der 8008 war ebenfalls eine Auftragsentwicklung bei Intel, diesmal für einen Terminalcontoller. Ein Bildschirmterminal war damals weit verbreitet. Es sah aus wie ein Computer, mit einem Bildschirm und einer Tastatur, war aber kein richtiger Rechner. Man konnte auf ihm Befehle eintippen die es über eine Telefonleitung zu einem Großrechner schickte. Es gab die Antworten des Großrechners und die eingetippten Eingaben auf dem Bildschirm aus. Der 8008 war ein 8-Bit-Prozessor, da er nun auch Buchstaben verarbeiten musste (der 4004 und TMS-1000 kamen mit 4 Bit aus, weil Sie nur Zahlen verarbeiteten).
Doch der 8008 war langsam, umständlich zu programmieren und weil Intel ihn in das gleiche Gehäuse wie den 4004 gepackt hatte, waren die Pins doppelt belegt, was etliche Zusatzbausteine zum Dekodieren und Entwirren der Signale erforderlich machte – keine gute Voraussetzung für einen Bausatz für Bastler.
1974 erschien das Nachfolgemodell Intel 8080. Ed Roberts schaut sich die Pläne, an die er von Solomon vorgelegt bekommt und erkennt, das dies das Produkt sein könnte, das seine Firma rettet. Adlerdings sind die Bastlerpläne nicht umsetzbar. Drähte wurden wild über die Platine gezogen. Er muss ein eigenes Design entwerfen. Er kann seine Bank überzeugen ihm einen letzten Kredit einzuräumen, weil er sie von einer Stückzahl an Computern überzeugt an die er selbst nicht glaubt. Der Banker fragt wie viele Rechner MITS wohl verkaufen könnte und Roberts meinte, es könnten 700 bis 800 im ersten Jahr sein. Der Banker meinte, Roberts wäre sehr optimistisch, er bekam aber trotzdem den Kredit über 65.000 Dollar. Er stand schon mit 250.000 Dollar in der Kreide. Als der Rechner erscheint, sind die 700 bis 800 Stück die Bestellungen, die in drei bis vier Tagen eingehen und da viele Käufer mit Barschecks als Vorkasse bezahlen, trudeln in eineinhalb Monaten in etwa die Summe, mit der er in der Kreide steht, auf seinem Girokonto ein.
Als Popular Electronics im Januar 1975 erscheint, ist der Rechner noch nicht fertig. Also er ist noch nicht Produktionsreif. Die Prototypen der CPU und Speicherplatine stehen. Was auf dem Titelbild abgebildet ist, ist eine Attrappe – das reine Gehäuse. Der Prototyp ging schon Monate vorher auf dem Weg zur Redaktion verloren, weil die Lufttransportfirma genau am Versandtag Bankrott anmeldet. So findet man im Heft auch keine Aufnahmen der Platinen.
Mit dem Altair ist auch die Geschichte von Bill Gates, Microsoft und BASIC verbunden, doch diese will ich in einem anderen Blog erzählen. Ed Roberts konzipiert den Altair 8800 wiederum als Kit. Er bleibt seinem bisherigen Geschäftsmodell treu, hat aber auch keine andere Wahl, denn er musste die meisten Mitarbeiter entlassen. Ein Kit benötigt keine Mitarbeiter, die es zusammenbauen.
Der Namen für den Altair 8800 kam von Solomons zwölfjähriger Tochter. Solomon will den Rechner nach dem Computer der populären Fernsehserie „Star Trek“ benennen. Doch der Rechner in dem Raumschiff Enterprise heißt nur „Computer“. Lauren Solomon schlägt Altair vor: „da fliegt die Enterprise in der nächsten Folge hin“. (Es handelt sich um die Folge 30, „Amok Time“, deutsch: „Weltraumfieber“). Als der zweite, nun fertige Rechner bei Solomon eintrifft, ziert Frontblende noch die Aufschrift „PE-8“ für „Popular Electronics 8-Bit“. Roberts hatte noch keine Zeit, sich einen Namen zu überlegen. Der einzige Vorschlag, den es von einem seiner beiden verbliebenen Ingenieure gab, war „Litte Brother“. Mit PE-8 wollte er eine Reminiszenz an die Zeitschrift Popular Electronics machen, die mit ihrer Coverstory schließlich Werbung für den Rechner betrieb. Solomon ruft Roberts an und der ist mit dem Namen einverstanden.
In Popular Electronics erscheint eine allgemeine Beschreibung des Rechners, die eigentlich nicht eine des Rechners ist, sondern des 8080 Mikroprozessors ist. Der Rechner ist im Januar 1975 noch nicht fertig. Roberts hat, weil er in finanziellen Schwierigkeiten ist, nur zwei Ingenieure. Sie alleine müssen den ganzen Rechner entwickeln und vor allem auch testen. Es dauert Monate, bis der erste Altair ausgeliefert werden kann. Die Kunden erhalten die ersten Altairs ab Mai 1975. Nach weit verbreiteten Legenden sollen einige Kunden sogar auf dem Firmengelände von MITS kampiert haben. Zumindest für eine Person ist dies gesichert, ebenso die Story das ein wohlbetuchter Käufer von San Francisco nach New Mexiko im Privatjet flog, um persönlich den Altair abzuholen.
Ed Roberts beweist Verhandlungsgeschick und kann von Intel einen enormen Rabatt für den 8080 heraus handeln, indem er eine große Menge abnimmt. Intel verkauft den Prozessor der gerade erschienen ist für 360 Dollar. Der Preis hat relativ wenig mit den Herstellungskosten zu tun, es war ein symbolträchtiger Preis. Intel argumentierte so: Mit dem 8080 Prozessor kann man einen Computer bauen, der in etwa die Leistung, hat die, man an einem IBM System 360 im Time-Sharing Betrieb hat. Der Chip hatte aber nur etwa doppelt so viele Transistorfunktionen wie der 4004 Mikroprozessor und der steckte in Taschenrechnern für weniger als 50 Dollar Endkundenpreis. Den 8008 verkauft Intel in Volumenstückzahlen für 30 Dollar. So war der enorme Preisnachlass auch möglich. Diese enorme Ersparnis – das Kit kostet so wenig mehr, als wenn man den 8080 Prozessor als Einzelexemplar kostet, trug sicherlich zu seinem Erfolg bei, denn Bedingung für die Vorstellung durch Popular Electronics war, das MITS nicht nur Kits anbot, sondern auch die komplette Bauanleitung für Leser der Popular Electronics, sie sich so die Bauteile selbst besorgen und den Rechner selbst zusammenbauen konnten. Intel geriet in Erklärungsschwierigkeiten bei seinen anderen Kunden, wie es denn sein könnte das der komplette PC von MITS als Kit weniger kostet als die Bausteine von Intel, wenn man sie von Intel Händlern bezieht. Die Händler die ihre Kunden nicht verprellten wollten behaupteten MITS habe B-Ware bekommen, also Chips welche die Qualitätskontrolle verworfen hatte. Das stimmte nicht, doch das Gerücht hielt sich hartnäckig, vor allem als MITS DRAM Karten wirklich nicht funktionierten.
Schauen wir uns mal den Altair 8800 an. Er sieht befremdlich aus. Nicht nur für heutige Verhältnisse, auch schon damals. Ich habe meinen ersten Rechner sieben Jahre nach dem Altair 8800 gekauft. Die Unterschiede sind trotzdem enorm: der Altair 8800 hatte keine Tastatur, konnte nicht an einen Monitor oder Fernseher angeschlossen werden und hatte auch keinerlei Anschlüsse für einen Massenspeicher. Selbst die damals ebenfalls erscheinenden „Mikroprozessor Kits“ zum Erlernen der Programmierung eines Mikroprozessors wie das KIM-65 oder in Deutschland der „Mikro-Professor“ waren da weiter. Die hatten wenigstens eine Hexadezimaltastatur zur Eingabe und eine Sieben-Segmentanzeige für die Ausgabe. Der Altair 8800 hatte als Ausgabe Leuchtdioden, die die momentane Belegung des Adress- und Datenbusses wiedergaben. Werte auf den Bus legte man mit Kippschaltern an der Front. Mit einem Kippschalter wurde, der aktuelle Status der Kippschalter in den Speicher ablegt und die Adresse um eins erhöht, man gab Befehle also im Binärformat ein und erhielt Ausgaben im Binärformat. Die Front erinnert aber an einige Minicomputer wo es auch Leds gab, die Statusleuchten waren. Vielleicht ist das die Intention dahinter. Der Rechner kam so „blank“, nicht nur die Hardware war auf das allernötigste reduziert, auch gab es keine Software. Bei jedem Einschalten musste man ein Programm selbst eintippen. Selbst später als es Peripheriegeräte gab, mit denen man „normal“ mit dem Rechner kommunizieren konnte, wie eine Tastatur oder einen Drucker musste man erst mal den Code, damit die Tastatur überhaupt genutzt wurde, eintippen. Ein Problem das Bill Gates und Paul Allen bei ihrer BASIC Entwicklung übersehen hatten – als Paul Allen mit dem Papierstreifen, auf dem der BASIC-Interpreter gespeichert war, zu MITS flog, fiel es Bill Gates auf dem Weg zum Flughafen auf und während Paul Allen nach Albuquerque flog, schrieb Paul Allen den nötigen Bootloader um den Papierstreifen einzulesen während des Flugs.
Auf der Rückseite findet man bei heutigen Computern – und auch schon bei meinem ersten, einem Ti 99/4a – Anschlüsse für den Anschluss von Druckern, Massenspeichern oder zumindest den Expansion Bus, also die gesamten Leitungen des Prozessors plus weitere für Stromversorgung und Handshake. Beim Altair 8800 gab es da gar nichts. Den Anschluss für das Netzteil mehr nicht. Das Netzteil entpuppte sich später als eine Schwachstelle des Systems. Es produzierte viel Abwärme und produzierte Spannungen von 8 und 18 Volt, obwohl die Karten mit 5 und 12 V arbeiteten. Es war einfach ein verfügbares Netzteil verbaut worden.
Die Verlegenheitslösung setzte sich beim Bus fort. Die CPU saß auf einer Karte und der Speicher – in der Basisausführung nur zwei statische RAM-Bausteine mit 4 x 256 Bit, (256 Byte) erweiterbar auf 8 Bausteine also maximal 1 KByte. Mehr gab es nicht. Kein Ein-/Ausgabebaustein, kein Druckeranschluss oder irgendein Anschluss. Der Bus war eine Verlegenheitslösung. So konnte MITS den Altair 8800 als Basisausführung verkaufen und später dann weitere Karten liefern, welche die benötigten Funktionalitäten nachrüsteten. Ed Roberts hatte als er den Altair entwarf nur noch zwei Ingenieure und etwa 10 Mitarbeiter. Nur einer der beiden hatte einen Abschluss in Elektronik und konnte ihm assistieren. So war es die oberste Priorität die beiden Karten, die in Popular Electronics beschrieben waren – die CPU und 256/1024 Byte SRAM Karte fertigzustellen. Damit würden alle Altairs ausgeliefert werden, bis die Bestellungen abgearbeitet waren.
Der Bus machte aber das Design unnötig kompliziert. Er erforderte eine Isolation des Busses von der CPU, damit mehrere Karten funktionieren würden und er erforderte eine Verstärkung der Signale die bei direkt auf der Platinen platzierten Bausteinen nicht nötig war. Da Robert sich zudem von den Intel-Vorgaben löste - die CPU benötigte noch einen externen Taktgenerator und einen Buscontroller. Beide von Intel verfügbar als Bausteine (Intel 8224 und (228). Die Verwendung von TTL-Bausteinen der 74xx Linie sparte zwar Geld, verkomplizierte aber das Design. Als der IMSAI 8080 erschien der die Intel-Bausteine verwandte, brachte MITS den Altair 8800b heraus und verkaufte dies als Verbesserung. Durch diese Entscheidungen brauchte der Rechner 50 integrierte Bausteine. Zum Vergleich: ein ZX80, einige Jahre später erschienen mit in etwa dem selben Speicher, aber mit Videoausgang, Kasettenanschluss, Druckerport, Tastatur, brauchte 21 Bausteine.
Richtig durchdacht war der Bus aber auch nicht. Wenn wir an einen Bus denken, dann haben wir ein Bild vor den Augen, wie es wohl wie es in einem heutigen Rechner aussieht. Da ist der Bus Teil des Motherboards. Beim Altair gab es vier Busplatinen die jeweils vier Steckkarten aufnahmen. Diese vier Platinen musste man durch Drahtbrücken verbinden, das waren pro Seite 100 Lötpunkte, die man setzen musste. Insgesamt entpuppte sich das Kit als sehr anspruchsvoll. Man brauchte selbst für die Basisausführung mindestens 40 Stunden um es zusammenzubauen und zu verlöten und sehr viele Altairs funktionierten nicht. Trotzdem wurden die meisten Altairs zumindest in der Anfangszeit als Kit verkauft. Im September 1975 kostete ein Kit 429 Dollar und ein zusammengebauter Rechner 679 Dollar. Das war schon teurer als angekündigt und zeigt das MITS den Preis erhöhen konnte, weil sie die einzigen Anbieter eines Rechners in dieser Preisklasse waren.
Die Kunden waren vor allem technikaffine wie Techniker und Ingenieure die schon selbst elektronische Geräte zusammenbauten, einige konnten es nicht erwarten, fuhren zu MITS und kampierten dort, um ihren Altair persönlich abzuholen. Das zeigt die Bedeutung dieses Gerätes auf: Einen Computer kannten viele Käufer schon vorher. Sie waren über ein Time-Sharing System mit einem Großrechner verbunden. Aber da gab es Limitationen. Die Laufzeit von Programmen und ihr Speicherverbrauch war beschränkt. Die Rechenzeit musste bezahlt werden und das wurde bald teuer. Als Bill Gates und Paul Allen das BASIC für den Altair entwickelten, verbrauchten sie Rechenzeit im Wert von 40.000 Dollar. Der Altair 8800 offerierte die Möglichkeit – auch wenn er in seinen Möglichkeiten beschränkt war – einen persönlichen Computer zu haben, den man immer benutzen konnte, wann man sollte und dessen Rechenzeit nichts kostete.
Der Altair 8800 in der Basisausführung war ein Rechner in dem man im Binärformat ein 256 Byte langes Programm in Maschinencode eintippen konnte, dessen Ergebnis zeigten dann Leuchtdioden an. Kurz: das Gerät war auch für damalige Verhältnisse nutzlos. Man benötigte komfortablere Eingabe- und Ausgabemöglichkeiten. MITS brachte dazu mehrere Interface-Karten auf den Markt. Mit ihnen konnte man einen Fernschreiber – der zugleich Eingabe wie Ausgabemedium war, einen Audiokassettenrekorder (als Massenspeicher), eine Tastatur oder einen Papierstreifenleser (damals das gebräuchliche Medium um Software zu verbreiten) oder einen Centronics-Drucker anschließen konnte. Diese Karten kosteten jeweils als Kit 100 bis 150 Dollar. Noch teurer waren die Zusatzgeräte selbst: Im September 1975 kostete eine Tastatur als Kit 760 Dollar und der Fernschreiber als Fertiggerät 1.350 Dollar. Das erklärt, warum der Computer trotzdem so ankam, das MITS innerhalb weniger Monate in die schwarzen Zahlen kam: Was MITS verkaufte war im Prinzip ein Motherboard ohne Speicher, das der Anwender nach eigenem Dünken selbst erweitern konnte und bei den Kosten, die dann auf ihn zukamen, waren der Preis für das Kit das kleinste Problem, zumal er immer noch Geld sparte, denn wenn auch Intel langsam den Preis des 8080 senkte, war er im Einzelhandel immer noch sehr teuer.
Das Problem das die Käufer hatten, neben einer langen Wartezeit – ein Leser beschrieb in der Zeitschrift Byte (6/1976) das er zwei Monate auf einen im August 1975 bestellten Altair warten musste – war der Zusammenbau. Der Altair kam mit einem Handbuch und da es dauernd Änderungen gab einem Stapel „Errata“ also Korrekturen des Handbuchs. Vieles war trotzdem falsch, so entdeckte der Leser dass die Beschriftung von „+“ und „-“ auf dem Netzteil nicht mit der auf den Karten übereinstimmte. Dann begann erst die Odyssee. Die MITS Dokumentation endete bei MITS Hardware. Der Leser hatte einen ASR-33 Fernschreiber geleast, anstatt einen bei MITS zu kaufen (dort war er das Standard-Ein/Ausgabegerät( und so gab es keinerlei Information wie das Protokoll der seriellen Schnittstelle für den Fernschreiber war. Roberts, das sollte sich noch zeigen sah den Altair als einen MITS Computer, bei dem Kunden alles von MITS kauften. Wer woanders Hardware orderte, bekam keine Unterstützung geschweige denn das man für gängige Hardware die auch MITS nicht selbst produzierte wie Fernschreiber, Tastaturen etc. eine Liste bekam welche Parameter man bei den Schnittstellen einstellen musste. Die einzige Firma die Roberts respektierte war Cromenco. Gegründet von Roger Melen, den er schon während der Entwicklung des Altairs durch Popular Electronics kennenlernte, weil er die erste Kamera entwickelte, die man an einen Computer anschließen konnte, fertigte Cromenco Karten für den Altair die weit über MITS eigene Hardware hinausgehen. Die erste war der „Dazzler“, eine Karte die Text auf einem Fernseher ausgeben konnte und damit den Fernschreiber als Ausgabegerät ersetzte. Das Bild links zeigt die Rückseite einer I/O-Karte von MITS und die vielen Verdrahtungen die nachträglich gezogen wurden weil das Design nicht funktionierte.
Ed Roberts hatte schon vorhergesehen, dass sein Rechner ohne eine Programmiersprache weitestgehend nutzlos war. Das Altair BASIC wurde schließlich von Bill Gates und Paul Allen geschrieben und war das Pfund mit dem MITS wuchern konnte: Sie verkauften es relativ preiswert wenn man es im Bundle mit einer Speichererweiterungskarte kaufte, die man sowieso brauchte, weil die kleinere Version 4 KByte Speicher brauchte und die größere 8 KByte. Ohne diese Karten wurde das BASIC sehr teuer verkauft.
Gerade diese Speichererweiterungskarten entpuppten sich aber als ein Schwachpunkt. MITS plante die preiswerteren dynamischen RAM einzusetzen – beim Basiskit bestand der Speicher aus statischen RAM. Was Roberts nicht wusste: Der 8080 hatte einen Fehler und das Zusammenspiel mit DRAM die einen dynamischen Refresh brauchten, klappte nicht. Das wurde erst mit dem Nachfolger 8080A behoben. Es gab aber auch eigene Probleme. Ed Roberts räumte Jahrzehnte später ein, dass die Karten schlecht designt und zu komplex waren. Es dauerte Monate bis die Karten -produktionsreif waren. Das rief andere auf den Markt: auch weil MITS nicht von Anfang an alle benötigten Karten liefern konnte, entstanden bald Firmen, die Karten für den MITTS anboten, die meisten entstanden in einer Garage wie Processor Technologies, die das RAM-Problem einfach dadurch umgingen, das sie die teureren aber funktionierenden statischen RAM in ihren Speicherkarten verwendeten. Trotzdem bot Processor Technologies ihre Karten billiger an als MITS. Schließlich brachte MITS auch Karten mit statischem Speicher heraus. Gerade die Speicherkarten wurden von vielen Firmen angeboten weil die Basisgeräte fast keinen Speicher hatten und hier purzelten die Preise. Im September 1975 verlangte MITS 264 Dollar für eine 4 KByte Karte, im Juni 1976 lagen die Preise für Karten zwischen 139 und 159 Dollar. Das war ein Vorbote des Penisverfalls der die nächsten zwei Jahrzehnte anhalten sollte.
Ed Roberts hatte für diese Firmen nichts übrig. Er sah sie als „Schmarotzer“ und „Parasiten“ an, die von seiner Idee profitieren. In seiner Vorstellung sollte es zum Altair eben nur Zubehör von MITS geben. Da der Rechner als Kit verkauft wurde, war er aber gut dokumentiert und so konnte jeder mit Elektronikkenntnissen sich an die Aufgabe machen Zubehör zu entwickeln. Roberts sah nicht, dass für einen Kunden aber gerade das zählte – er hatte Auswahl und es gab Konkurrenz, welche die Preise drückte. Sein Geschäftsgebaren beschwor sogar neue Konkurrenz hervor. Die Firma IMSAI hatte einen Kunden, für den der Altair 8800 eine Lösung für Steueraufgaben gewesen wäre. Sie fragten nach einer größeren Stückzahl und einem Rabatt. Roberts gab keinen Rabatt. Alle Kits und fertige Computer wurden gegen Vorkasse geliefert und MITS bekam in den ersten Monaten so viele Bestellungen, dass Kunden monatelang auf ihren Rechner warten mussten, er hätte also die Rechner nicht zeitnah liefern können. IMSAI bauten den Rechner nach und brachten ihn als IMSAI 8080 auf den Markt. Einen IMSAI 8080 hat der eine oder andere sicher schon mal gesehen: es ist der Rechner mit dem im Spielfilm „War Games“ den David Lightman (Mathew Broderick) nutzt um den Rechner WOPR zu kontaktieren. Der IMSAU 8080 erschien am 16. Dezember 1975. Er wurde für 439 Dollar als Bausatz angeboten, doch IMSAI bekam dann bald wie MITS so viele Anfragen, das sie den Preis auf 499 Dollar Kit / 679 Dollar zusammengebaut erhöhten. Der IMSAI 8080 beseitigte viele Schwächen des Altair 8800. MITS brachte daraufhin den Altair 8800B heraus, bei dem die gleichen Verbesserungen einflossen.
Der Bus der 100 Pins hatte (von denen aber nur 85 belegt waren, aber Roberts hatte eben Steckkarten mit 100 Pins günstig bekommen) wurde bald zum Standardbus bei 8 Bit Systemen, die nun auch andere Hersteller entwickelten. Der Vorteil eines solchen Standards ist offensichtlich: Ein Hersteller kann eine Karte für den S100 Bus entwerfen und sie funktioniert in vielen Rechnern mit diesem Bussystem (die Software um die Karten anzusprechen musste man aber selbst schreiben). Ed Roberts schickte niemand zu dem Gremium, bei dem der Bus standardisiert wurde. Es war seiner Ansicht nach seine Erfindung und er nannte ihn auch nur „Altair Bus“ während die offizielle Bezeichnung des Standards dann "S100-Bus" lautete.
Roberts traf in der Folge einige Fehlentscheidungen. So verzettelte er die knappen Ressourcen seiner Firma auf zu viele Projekte. Als der MC 6800 Prozessor von Motorola erschien, gab es einen Altair 680 mit diesem Prozessor, aber ebenso aufgebaut wie der Altair 8800, mit Leuchtdioden und Kippschaltern. Ebenfalls als Kit verkauft, anstatt das er einen Schritt weiter ging zu einem Computer der eine Tastatur und eine Ausgabemöglichkeit hat. Die Altairs wurden nur von MITS verkauft. Roberts weigerte sich, Altairs in den nun aufkommenden Computerläden zusammen mit anderen Rechnern anzubieten. Er sah eine Parallele zum Handel mit Autos, wo ein Ford-Händler auch nur Autos von Ford anbietet wie er selbst sagte. Insgesamt verzettelte sich MITS in einer Vielzahl von Produkten. Als Roberts die Firma 1977 verkauft sind es rund 40 Produkte, alleine vom Altair 680/8800 gab es in zwei Jahren sieben Versionen.
MITS Abstieg begann schon 1977, obwohl die Firma in den letzten Jahren enorm zugelegt hatte – 1975 betrug der Umsatz 3 Millionen Dollar, er verdoppelte sich 1976 auf 6 Millionen Dollar um 1977 den Höhepunkt mit 13 Millionen Dollar zu erreichen. Ein Grund dürfte Ed Roberts Charakter gewesen sein. MITS war „seine“ Firma. Er fällte alle Entscheidungen, selbst andere Führungspersönlichkeiten hatten kaum Befugnisse und wurden oft schroff „abgebürstet“, so hatte eine Ingenieur die Bitte nur eine Woche länger an einem Produkt arbeiten zu dürfen, danach wäre es fertig und würde sofort Einnahmen bringen. Roberts lehnte ab.
Roberts sah die vielen Firmen die nun Computerzubehör – und noch bedrohlicher, andere Mikrocomputer produzierten - als Gefahr für MITS. Wie andere Pioniere später verkannte er das dieser Markt so schnell wuchs, das es für viele Firmen mit unterschiedlichen Produkten Platz gab. MITS verzettelte sich in zu vielen Produkten für eine so kleine Firma die auch 1977 noch unter 200 Angestellte hatte. Das Wichtigste aber vergaß er: den Altair weiterzuentwickeln. 1977 hatte MITS alle Bestandteile für einen Personal Computer: an einen Altair konnte man Diskettenlaufwerke (8-Zoll-Format) anschließen, einen Monitor, eine Tastatur und einen Drucker. Aber es war kein Computer, den man so von der Stange kaufen konnte. Stattdessen kaufte man einen Altair als Kit oder zusammengebaut, die Karten, die man für den Anschluss der Peripherie brauchte und die Speichererweiterungskarten, musste man dann alle selbst einbauen und in Betrieb nehmen. Ed Roberts war der Meinung er bzw. MITS hätten den Mikrocomputer erfunden und würden daher den Standard setzen. Als der Bus des Altairs standardisiert werden sollte – da er der erste Rechner mit einem Bus war setzte ihn nicht nur der Nachbau IMSAI 8080 ein, sondern auch neuere Computer die sich vom Konzept des Altairs mit seinen Leuchtdioden und Schaltern verabschiedete,n wie Cromenco, Vector Graphics oder Northstar Computers. Eine Standardisierung war nötig, weil 15 Pins anfänglich nicht belegt war und die Spannungen nicht definiert waren. Beim ursprünglichen Altair hatte das Netzteil Spannungen von 8 und 18 Volt, die meisten Komponenten für Mikrocomputer arbeiten mit 5 und 12 Volt. Platinen in einem Altair mussten die Spannungen auf 6 und 12 Volt umsetzen. Andere Firmen definierten die Spannungen gleich mit 5 uns 12 Volt. Natürlich wurde MITS eingeladen zu dem Gremium, das den Standard definieren sollte. Ed Roberts verweigerte dies, weil schon im Vorfeld klar war, dass die anderen Firmen sich weigerten, seine Bezeichnung „Altair Bus“ zu verwenden. Anstatt das man dann eine ganze Litanei von Firmennamen für den Bus verwendete, kam man auf die Idee den Bus einfach nach der Pinzahl S100 Bus zu nennen. IBM war einige Jahre später schlauer und nannten den beim IBM PC eingeführten Bus, der der nächste Standard werden sollte ISA – für Industry Standard Architecture.
Nach und nach wurde aus dem Altair ein Computer wie man ihn sich denkt: MITS führte ein Kasetteninterface ein, mit dem man Daten auf einem Audiokassettenrekorder speichern konnte, das machte den Fernschreiber überflüssig. Mit Dazzler als TV-Karte konnte man Text und Grafik auf einem Fernseher ausgeben. Es gab Diskettenlaufwerke, die zuerst nur unter BASIC arbeiteten, dann mit einem eigenen Altair-DOS (Bedingung das man nicht nur BASIC-Programme ausführen konnte, sondern auch compilierte Programme im Maschinensprache) und es gab sogar den Altair Turn-Key, denn man einfach einschalten konnte, ohne danach den Bootloader einzutippen. Das alles war mit dem Bussystem möglich. Aber man musste genau wissen, was man brauchte und wie es zusammenarbeitete.
Schon 1976 erscheint der Sol-20 als erster Rechner, den man ohne Elektronikkenntnisse nutzen konnte. Er hatte ein Interface für einen Kassettenrekorder als Massenspeicher, eine Videokarte, die Text auf einem Fernseher ausgeben konnte und eine Tastatur für die Eingabe. Noch allerdings ohne irgendeine Software. Im Laufe des Jahres 1977 erschienen dann die ersten Rechner mit im ROM eingebauten BASIC Interpreter wie der Apple II, Tandy TRS-80 oder Commodore PET.
Ed Roberts beschließt sich aus dem Geschäft zurückzuziehen und verkauft schon ein Jahr nach Vorstellung des Altair 8800 seine Firma für 6,5 Millionen Dollar an den Hersteller von Massenspeichern Pertec, davon waren zwei 2 Millionen sein persönlicher Anteil. Es war in der Praxis ein Austausch von Firmenanteilen. Ed Roberts bekommt ein eigenes Labor bei Pertec, verlässt nach wenigen Monaten aber die Firma.
Es dauert aber über ein Jahr, um den Verkauf und den Übergang abzuwickeln. Im Frühjahr 1977 wechselt MITS den Besitzer. Pertec schaffte es nicht den Marktanteil zu steigern, der 1977 schon rückläufig war und neue Produkte zu entwickeln, die an den Erfolg des Altair anschließen konnten. Die Firma deren Hauptprodukte Disketten und Magnetbänder für Minicomputer sind, macht den Fehler, dass sie die Dynamik des Markts unterschätzt. Sie geht von einem Markt aus, wie sie ihn bei Minicomputern kennt: mit etablierten Produkten bekannter Hersteller. Ein Markt der sich nicht schnell ändert und in dem selbst ein neu eingeführter, überlegener Rechner Jahre braucht, um einen großen Marktanteil zu erreichen. Im schnell expandierenden Mikrocomputermarkt konnte eine Firma einen Erfolg in einem Jahr erreichen und zwei Jahre später wenn sie keine neuen Produkte herausbrachte untergehen, weil es inzwischen bessere Alternativen gab. Das sollte sich noch später bei anderen Firmen wiederholen wie Texas Instruments, Sinclair oder Osborne wenige Jahre später bewiesen. Innerhalb eines Jahres nach der Übernahme verschwand MITS und die Altairs vom Markt.
Wie schnell die Bedeutung des Altairs sank zeigen die Verkaufszahlen:
Jahr |
Mikrocomputer weltweit |
Altairs |
Anteil Altairs |
---|---|---|---|
1975 |
5000 |
5.000 |
100 % |
1976 |
46.000 |
6.000 |
13 % |
1977 |
150.000 |
10.000 |
6,7 % |
1978 |
258.000 |
4.000 |
1,6 % |
Summe: |
459.000 |
25.000 |
5,4 % |
Vom Nachbau IMSAI 8080 wurden auch etwa 17.000 bis 20.000 Exemplare verkauft. 1978 verkaufte Pertec den Altair 8800 als „PCC 8800“, aber mit unveränderter Hardware. Pertec legte sich mit Paul Allen und Bill Gates an, welche die rechte am Altair BASIC hatten und verlor den Prozess. Damit konnten sie zum einen nicht das BASIC weiter vertreiben und zum andern hatte nun Micro-Soft die Möglichkeit das BASIC an jede andere Firma zu lizenzieren, sodass dieses Alleinstellungsmerkmal wegfiel. Nach kurzer Zeut wurde daher die Produktion des PCC 8800 eingestellt.
Ed Roberts zog sich nach nur wenigen Monaten als Angestellter bei Pertec ins Privatleben zurück. Anders als viele andere Computerpioniere machte er nun gar nichts mehr mit Computern oder Elektronik. In seiner Jugend machte ihm die Arbeit bei einem Tierarzt Spaß. Daran erinnerte er sich jetzt. Von 1977 bis 1984 züchtete er Schweine auf einer Ranch in Georgia. Danach studierte er von 1984 bis 1988 Medizin, als eine neu eingerichtete Universität auch ältere Studenten akzeptierte. Bis zu seinem Tode praktizierte er als Landarzt in einem kleinen Dorf nahe Cochran, Georgia. Am 1.4.2010 starb Ed Roberts an den Folgen einer Lungenentzündung im Alter von nur 68 Jahren. Im Krankenhaus besuchte ihn Bill Gates noch kurz vor seinem Tod.
Wer noch mehr wissen will, dem empfehle ich dieses Buch, das es auch bei Amazon (und im Buchhandel)gibt.
https://archive.org/details/197501PopularElectronics
https://altairclone.com/downloads/computer_notes/
Artikel verfasst am 14.11.2024
Zum Thema Computer ist auch von mir ein Buch erschienen. "Computergeschichte(n)" beinhaltet, das was der Titel aussagt: einzelne Episoden aus der Frühzeit des PC. Es sind Episoden aus den Lebensläufen von Ed Roberts, Bill Gates, Steve Jobs, Stephen Wozniak, Gary Kildall, Adam Osborne, Jack Tramiel und Chuck Peddle und wie sie den PC schufen.
Das Buch wird abgerundet durch eine kurze Erklärung der Computertechnik vor dem PC, sowie einer Zusammenfassung was danach geschah, als die Claims abgesteckt waren. Ich habe versucht ein Buch zu schreiben, dass sie dahingehend von anderen Büchern abhebt, dass es nicht nur Geschichte erzählt sondern auch erklärt warum bestimmte Produkte erfolgreich waren, also auf die Technik eingeht.
Die 2014 erschienene zweite Auflage wurde aktualisiert und leicht erweitert. Die umfangreichste Änderung ist ein 60 Seiten starkes Kapitel über Seymour Cray und die von ihm entworfenen Supercomputer. Bedingt durch Preissenkungen bei Neuauflagen ist es mit 19,90 Euro trotz gestiegenem Umfang um 5 Euro billiger als die erste Auflage. Es ist auch als e-Book für 10,99 Euro erschienen.
Mehr über das Buch auf dieser eigenen Seite.
Hier geht's zur Gesamtübersicht meiner Bücher mit direkten Links zum BOD-Buchshop. Die Bücher sind aber auch direkt im Buchhandel bestellbar (da ich über sehr spezielle Themen schreibe, wird man sie wohl kaum in der Auslage finden) und sie sind natürlich in den gängigen Online-Plattformen wie Amazon, Libri, Buecher.de erhältlich.
© des Textes: Bernd Leitenberger. Jede Veröffentlichung dieses Textes im Ganzen oder in Auszügen darf nur mit Zustimmung des Urhebers erfolgen.Sitemap | Kontakt | Impressum / Datenschutz | Neues | Hier werben / advertisment here | Buchshop | Bücher vom Autor |