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In jedem Aufsatz in dieser Reihe will ich ein Argument der sogenannten "Moon Hoaxer", Anhänger der Theorie die Mondlandung während des Apollo-Programms wäre im Studio gedreht worden, entkräften, bzw. die mangelnde Sachkenntnis der Verschwörungstheoretiker bloßstellen. Dabei will ich mich auf die beschränken die auch ein bisschen Erklärung oder Rechnungen brauchen und nicht einfache Klassiker wie die fehlenden Sterne die man mit ein, zwei Sätzen erklären kann. Heute geht es um das von den Apolloastronauten zurückgebrachte Mondgestein.
Es gibt rund um die Laserreflektoren eine Reihe von Behauptungen. Ich habe her nur die wichtigsten aufgeführt und viele die nur Fragen sind weggelassen,
Das von den Apollomissionen zurückgebrachte Mondgestein, rund 380 kg ist sicher eine der besten Beweise, dass die Mondlandung stattfand. Daher gibt es hier auch wenige Ausführungen der Mondlandungsverschwörungstheoretiker dazu, wenn dann sind sie mehr allgemeine Behauptungen wie "Das Mondgestein wurde von einem NASA-.Labor gefälscht". Hier fehlt dann auch das Hintergrundwissen. Um sich mit dem Mondgestein auseinander zu setzen, muss man zum einen wissen was dieses von irdischem Gestein unterscheidet und wie die NASA damit seitdem umging.
Um die erste Teilfrage zu beantworten, muss man sich ein bisschen mit dem Mond beschäftigen, beginnend bei der Entstehung des Mondes. Die kennt man übrigens dank dem Mondgestein, was ein Paradoxem ist das die Moon Hoaxer nicht bemerken - das Mondgestein war der Schlüssel um zwischen drei damals als plausibel eingestuften Entstehungstheorien zu unterscheiden:
Die letzte Theorie gilt heute als weitgehend belegt, dafür spricht die chemische Zusammensetzung des Mondgesteins, sein Alter und Computer Simulationen liefern heute das Szenario wie der Mond entstand. Demnach kollidierte die Erde in einem sehr frühen Stadium (vor rund 4,5 Milliarden Jahren, das Sonnensystem entstand erst von 4,6 Milliarden Jahren. Die Erde war noch weitgehend glutflüssig und es gab damals sehr viele Einschläge, die Erde sammelte alle kleineren Körper in ihrer Umgebung auf und wuchs. Der Himmelskörper wurde auch als Theia bezeichnet, entsprechend die Theorie als Theia-Kollission.
Theia kollidierte nicht zentral, sondern schräg mit der Erde. Durch den schrägen Winkel wurde viel Mantelmaterial herausgeschleudert, es vermischte sich mit Resten von Theia und ein großer Teil erreichte eine so hohe Geschwindigkeit, das es einen Ring um die Erde bildete. Aus diesen Trümmern bildete sich der Mond, der dann im Laufe der Zeit immer weiter von der Erde wegrückte und als Folge die Rotation der Erde verlangsamte. Dies ist nötig damit der Drehimpulssatz erhalten bleibt. Zumindest dies ist auch ohne Mondgestein beweisen, da es Meeresorganismen gibt die Tagesringe bilden: Nachts betreiben sie keine Photosynthese, bilden Kohlendioxid und das fällt mit dem Calcium im Wasser als Calciumcarbonat aus. Zählt man die Ringe eines Jahres so kann man die Anzahl der Tage so kann man dies über viele Hundert Millionen Jahre verfolgen und daraufhin auf die Zeit ohne diese Indizien zurückrechnen. Demnach hatte der Mond als er entstand einen Abstand von nur etwa 30.000 bis 60.000 km von der Erde und diese rotierte damals in 10 bis 12 Stunden. Durch die starke Flutwirkung der viel stärkeren Gezeiten, der die Erde abbremst erhöhte sich die Tageslänge zuerst schnell, dann langsam.
Der Mond muss nach der Theorie verarmt an schweren Elementen sein, da diese schon damals durch ihre höhere Dichte zum Erdmittelpunkt sanken und dieser nicht getroffen wurde. Weiterhin konnte der kleine Mond, der nun aus vielen Bruchstücken entstand, nicht in dem Maße differenzieren wie die Erde, also bei ihm sanken die dichten Elemente weniger stark ab. Dies ist der erste Unterschied. Der zweite hat nun mit der folgenden Zeit zu tun. Auf dem Mond wie der Erde trafen in der Folge weitere Brocken. ein. Nach 3,9 Milliarden Jahren sank die Einschlagsrate ab, die letzten größeren Brocken schlugen vor 3,2 bis 3,8 Milliarden Jahren ein und bildeten den Großteil der Mare, da sie die Kruste durchschlagen konnten und der Mantel noch so flüssig war das Magma über hunderte von Kilometern ausfloss. Danach kamen auf der Erde wie dem Mond wenige Körper an. Ein Unterschied zur Erde ist das auch kleine Körper (Durchmesser < 10 m, erzeugter Krater < 200 m) den Mond noch erreichen. Der Mond kühlte durch seine größere Oberfläche im vergleich zum Volumen rasch aus, er hat auch weniger radiogene Elemente die Wärmenergie liefern und auch keine Rotationsenergie die bei der erde noch in der schnellen Rotation steckt und im flüssigen Inneren zu Reibung und damit Wärme führt. Dagegen rotiert der Mond heute synchron, d.h. eine rotation dauert genauso lange wie ein Umlauf um die Erde. Diese gebundene Rotation wird durch die 81-mal stärkere Gezeitenwirkung der Erde verursacht.
Das bedeutet der Mond ist heute nicht mehr geologisch aktiv, es gibt keine aktiven Vulkane mehr, es gibt keine Plattentektonik. Das Oberflächengestein bleibt so wie es ist, es wird nur durch viele Einschläge zerkleinert, durchgemischt und wenn die Energie ausreicht, verbacken. Über Milliarden von Jahren ist so die Oberfläche mit einer Schicht aus zerkleinertem Material, dem Regolith bedeckt, oben vor allem feines Material unten größere Brocken, dazwischen von Einschlägen herausgeworfene größere Felsbrocken.
Auf der Erde ist dies anders. Zum einen haben wir die Plattentektonik. Laufend sinkt an den Plattengrenzen Material ab, wird in Spalten und Gräben neues Material aus dem Mantel an die Erdoberfläche befördert. In kleinerem Maße tun dies auch Vulkane. Die Tektonik verschiebt auch Gestein, faltet es und begräbt es unter neuem Gestein. In Deutschland ist fast die Hälfte des Oberflächengesteins in den letzten 65 Millionen Jahren vom Mantel nach oben gebracht worden und nur wenig älter als das Devon, also keine 400 Millionen Jahre und kurz verglichen mit der Geschichte der Erde von 4 Milliarden Jahren. (Siehe Karte links).
Als zweiter Faktor kommt dann noch die Atmosphäre und Hydrosphäre dazu. Wind, Wellen, Regen, Schnee tragen laufend Material ab, es verwittert, wird zerkleinert und landet schlussendlich auf den Ozeanböden, den tiefsten Stellen der Erdoberfläche. Gerade diese aber werden laufend an den Rändern der Kontinente nach unten weggedrückt und in der Mitte neues Material gebildet. Die Ozeanböden sind daher im Mittel jung, im Durchschnitt 240 Millionen Jahre alt.
Auf der Erde ist es schwer Gestein aus dem Präkambrium zu finden. Die ältesten Gesteine sind 3,5 bis 3,8 Milliarden Jahre alt. Auf dem Mond kann man deutlich älteres Gestein finden, viele Proben sind älter als die auf der ERde
Dies leitet zu dem sehr fundamentalen Punkt über dem Alter eines Gesteins. Es ist die Schlüsselfrage anhand der man Gestein vom Mond von irdischem Gestein unterscheiden kann. Nun sind die Elemente aus denen ein Gestein besteht bei Erde und Mond gleich alt. Sie stammen aus einer Supernova Explosion, die sich vor der Bildung des Sonnensystems ereignet hat und dabei wurden die höheren Elemente in den letzten Wochen bis Sekunden vor dem Ausbruch erbrütet. Wann genau das war wissen wir nicht. Doch es ist nicht relevant für das, was man unter dem Alter eines Gesteins versteht, das ist der Zeitpunkt bei dem es zum letzten Mal flüssig war. Solange es flüssig ist können sich Mineralien vermischen, neue Mineralien aus den Elementen bilden und auskristallisieren, es kann Gase oder Wasser aufnehmen (z.B. Tuffgestein) aber auch abgeben. Ein Gestein das mit dem Bunsenbrenner aufgeschmolzen wurde hat also ein Alter von 0, eines das seit 1 Milliarde Jahre nicht aufgeschmolzen wurde, eines von 1 Milliarde Jahren.
Durch die geologische Tätigkeit aber auch die Zerkleinerung (dadurch entsteht neues Gestein, da es sich vermischt, aber auch nun Wasser aufnehmen kann) ist unsere Erdoberfläche im Mittel jünger als die Mondoberfäche. Wir kennen nur wenige Stellen die älter als 3,5 Milliarden Jahre sind, aber ein Großteil der Mondoberfläche ist älter als 3,5 Milliarden Jahren. Das ist der wichtigste Punkt um die Echtheit von Mondgestein bestimmen zu können. Die Methode für die Altersbestimmung ist die Isotopenanalyse. In diesem Falle interessiert man sich für radioaktive Isotope, die mit bekannter Halbwertszeit zerfallen. Die wichtigsten im Mondgestein sind die Zerfälle von Thorium, Uran und Kalium. Thorium und Uran haben Isotope mit langen Halbwertszeiten. Diese Elemente sind aber auch selten und fidnen sich nicht in allen Proben. Viel häufiger findet man im Mondgestein Kalium. Ein Kalium-Isotop, Kalium 40 zerfällt mit einer Halbwertszeit von 1,277 Milliarden Jahren in Argon-39, Argon 40 und Calcium 40. (es gibt drei verschiedene Zerfallsvorgänge).
Das besondere: zwei dieser Endprodukte sind Argon-Isotope. Argon ist ein Edelgas, das an keinerlei chemischen Reaktionen teilnimmt, dagegen ist Calcium-40 ein Erdalkalimetall, das zwar, wenn es aus dem Kalium in einem Mineral entsteht, ein Elektron zu wenig hat, aber in dem Mineral verbleibt, immerhin kann es noch eine Bindung aufbauen. Wird nun Mineral aufgeschmolzen, so entweicht das Argon als Edelgas aus der Schmelze und geht beim Mond verloren, bei der Erde reicht die höhere Gravitationskraft der größeren Masse aus das Gas in der Atmosphäre zu halten. Unsere Atmosphäre besteht zu 0,9% aus Argon. Dieser hohe Anteil, verglichen mit den anderen schweren Edelgasen wie Neon, Krypton, Xenon beruht praktisch ausschließlich auf dem Zerfall des Kalium-40 und der dauernden Aufschmelzung der Erdgesteine und der Freisetzung von Argon aus ihnen. 99,6% besteht aus dem Isotop Argon 40, nur 0,4 % aus dem schon seit Entstehung der Erde vorhandenen Isotopen Argon 36 und 38 (Argon 39, das auch beim Zerfall entsteht, zerfällt rasch weiter).
Bestimmt man man daher in einer Mondprobe das Argon-40, sowie die Verteilung der Kaliumisotope (aufgrund der Halbwertszeit nimmt der Kalium-40 Anteil laufend ab, vor 4,5 Milliarden muss es 11,5-mal mehr Kalium-40 gegeben haben) so kann man ihr Alter bestimmen. Und die meisten Mondbodenproben sind älter als jedes Gestein das man auf der Erde kennt. Es gibt noch andere Isotope die man nutze,n kann so wurde das älteste Gestein der Erde durch den Zerfall von Samarium 146 in Neodym 142 nachgewiesen.
Die Vorgehensweise erlaubt heute schon die Analyse von Partikeln, die nicht mal so groß wie ein Staubkorn sind. Dazu wird die Probe in einem evakuierten Probenraum eines Massenspektrometers unter einem Mikroskop mit einem Laser beschossen, der kleinste Mengen verdampft, das Massenspektrometer ionisiert die Atome und trennt sie nach Ladung und Masse auf. So kann man winzigste Staubkörner und Glaskügelchen analysieren.
Mag man andere Isotope, wie das erwähnte Neodym-142 vielleicht irgendwie in einem Labor unter Gestein mischen zu können, so ist das mit dem Argon praktisch unmöglich, da es als Edelgas nicht im Gestein verbleibt, außer vielleicht in Schaumgestein wie Tuff, aber mit Sicherheit nicht in Form einzelner gebundener Atome in Staubkörnern. Würde man altes Erdgestein, das es auch gibt mit natürlichem Argon-Gehalt in der richtigen Größenordnung zu Mondgestein aufarbeiten, so würde es das Argon durch das Erhitzen (und dieses ist nötig, weil man eine Mischung von echtem Gestein schon als Laie unterscheiden kann) sich verflüchtigen.
Die Datierung der Mondgesteine ist daher der wichtigste beweis, dass diese so alt sind wie angegeben.
Es gibt zuerst einmal nicht "das" Mondgestein. Zum einen unterscheiden sich die Hochländer und die Maria in ihrer Elementzusammensetzung. Die Hochländer stehen für die erste gebildete Kruste. In ihr gibt es zwar auch viele Krater, aber keine Einschläge, die diese Kruste durchschlagen hätte. Die Maria (dunklen Flecken) entstanden durch die letzten, relativ großen Kollisionen. Sie waren so heftig, dass sie die Kruste großflächig durchschlagen haben und Magma aus dem Mantel verteilte sich über eine große Fläche. Man sieht an den Rändern dies bei teilweise überfluteten Kratern sehr deutlich. Sie sind ärmer an Kratern, da später entstanden und durch das Mantelgestein das in der Zusammensetzung an Basalt erinnert haben sie eine andere Zusammensetzung.
Für beide Gebiete gilt aber eines:
Sie sind reich an wasserlöslichen Elementen, wie Magnesium, Kalium. Diese Elemente bilden sehr oft wasserlösliche Karbonate oder können aus anderen Mineralien freigesetzt werden (Ionenaustausch). Auf der Erde wurden diese ins Meer gespült (Natrium, Magnesium) oder im Falle von Kalium und Magnesium von Verwitterungsmineralien wie Tonen gebunden. Wasser konnte der Mond nicht binden. Seine Fluchtgeschwindigkeit ist zu gering, sodass Wasser nach und nach verdampft ist (es gibt Spekulationen über kleinere Vorkommen von Wasser in einigen Kratern an den Polen, doch die Menge ist nicht vergleichbar mit der auf der Erde. Mondgestein ist extrem trocken. Es hält nicht nur kein freies Wasser, sondern auch kein chemisch gebundenes Wasser. Wenn ein Mineral in mehreren Formen vorkommt, dann immer in der wasserärmsten. So kommt Calciumsulfat als Anhydrid (ohne gebundenes Wasser) und Gips (mit zwei gebundenen Wassermolekülen pro Calciumsulfatmolekül) vor, die letztere Form kennt man nicht vom Mond. Auf der Erde ist selbst Wasser im Erdinneren, z.B. bei Lavaeruptionen freigesetztes Magma wasserhaltig (Vulkane setzen auch viel Wasserdampf und gelöste Hase wie Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd frei).
Ohne Sauerstoff in der Atmosphäre findet man in Mondgestein, dass nicht mit der irdischen Atmosphäre in Kontakt war, auch die Elemente meistens in den niedrigeren Oxydationsstufen. Zahlreiche Nebengruppenelemente wie Eisen, Vanadium, Nickel, Kobalt, Chrom haben verschiedene Oxydationsstufen. Auf der Erde findet man sie je nach Bedingung meist in der höheren Oxydationsstufe. Eisen z.B. in Eisenadern fast nur in der Oxydationsstufe III. Sie entstanden dadurch dass Eisen in der Oxydationsstufe II sehr gut wasserlöslich ist und als häufiges Element so sich in den Urmeeren ansammelte. Als durch die Photosynthese der Sauerstoffgehalt anstieg, wurde das gelöste Eisen-II zum Eisen-III Ion oxydiert und dieses ist nicht wasserlöslich, das Eisen flockte als Eisenoxyd (Rost) aus und bildete Eisenadern die man heute noch abbaut.
Charakteristisch ist aber ohne tektonische Tätigkeit und Sedimentationsprozesse vor allem eine sehr heterogene Durchmischung des Gesteines. Das zeigt sich sowohl unter dem Mikroskop als auch makroskopisch. Häufig sind z.B. Brekzien, die aus verschiedenen Gesteinen zusammengebacken wurden als Meteoriten die Oberfläche regional zum Schmelzen brachte und das angeschmolzene durchmischte Gestein aneinander haften blieb. Häufig sind auch Glaskörner, die entstehen wenn feines Gestein vollständig schmilzt und erkaltet. Auch diese kennt man von irdischen Einschlagsrückständen wie z.B. dem Meteorit der das Aussterben der Dinosaurier auslöschte.
Natürlich könnte man die Phänomene die zur Entstehung geführt haben unter Nutzung geeigneter Proben der "richtigen" Zusammensetzung nachstellen und so Mondgestein synthetisieren. Doch was der Verschwörungstheoretiker verkennt ist Ursache und Wirkung. Um eine Probe "fälschen" zu können, muss man ja erst mal die Zusammensetzung von Mondgestein kennen, zumindest die eines Landeplatzes (sie unterscheiden sich je nach Landeplatz, weil es wie auf der Erde regionale Variationen gibt, vor allem aber wie erwähnt, Hochländer und Mare). Wie will man Mondgestein fälschen wenn man nicht weis, wie es zusammengesetzt ist? 1970 wurde in den Mondproben von Apollo 11 ein Mineral gefunden das man bis dahin nicht kannte und Armalcolit genannt (nach den Astronauten Armstrong, Aldrin und Collins). Erst später entdeckte man es auch auf der Erde. Ein neues Mineral in gefälschtem Mondgestein? Das glauben nur Moon Hoaxer, denn wie soll man wissen ob auch auf dem Mond das Mineral vorhanden ist?
Wir kennen heute auch Meteorite die vom Mond stammten (Ein Einschlag brachte einen Teil des Materials auf lunare Fluchtgeschwindigkeit und es gelangte zur Erde), Dieses Gestein war schon lange als Meteoritengestein erkannt worden, doch erst mit den Analysen der Mondproben konnte man den Ursprung erkennen.
Wenn das Mondgestein schon echt ist, dann findet der gewiefte Mondlandungsverschwörer eine andere Erklärung für die Herkunft: Eine unbemannte Sonde soll die Bodenproben gewonnen haben. Nun bleiben die Moon Hoaxer schuldig, wie diese Sonde zum Mond gekommen sein soll ohne das dies jemand bemerkte. Russland hatte ein solches Programm, das im Rahmen des Luna-Programmes unter den Bezeichnungen Luna 15,16,18,20,23,24 durchgeführt wurde. Jede Sonde wog beim Start 6 t. Maximal 0,17 kg Bodenproben wurden bei einer Mission gewonnen. Nun ist aber alleine das analysierte (und nicht nur von der NASA, sondern auch im Ausland) Mondgestein über 30 kg schwer. Wie sollten unbemannte Mondsonden diese Menge gewinnen können, zumal die einzige US-Trägerraketen die so schwere Sonden starten konnte die Saturn IB und V waren, für die es nur Startrampen im öffentlichen Teil von Cape Kennedy gab. Zudem war das Programm sehr riskant. Drei der Lunasonden brachten Bodenproben zurück, fünf weitere scheiterten bei dem Versuch.
Nicht nur Menge spricht dagegen sondern auch die Art des Mondgesteins. Die Lunasonden machten eine Bohrung am Landeort und zogen den Bohrkern in eine Rückkehrkapsel. Sicher hätte man mit einer Schaufel auch einen Graben von der Oberfläche ausheben können und so Staub und kleinere Gesteine bergen können, doch wie sollte eine unbemannte Mission die vielen großen Steine die es von den Missionen gab gewinnen und zur Erde zurückbringen? Selbst 40 Jahre später beschränkt sich der neueste Marsrover Curiosity auf Staub. Will man einen Felsen analysieren so bohrt man ihn heuet an und analysiert den dabei frei werden Staub. Bis heute haben wir kein System mit ein Roboter einen größeren Stein bergen und in eine Rückkehrkaspel verstauen könnte, geschwiege denn das dies mit dem technischen Stand der Robotik von 1969 möglich gewesen wäre.
Die NASA verfolgte nach der ersten Mondlandung eine sehr restriktive Politik: Das Gestein wurde katalogisiert, fotografiert und in inerter Atmosphäre (ohne Sauerstoff) eingelagert. Es wurde schließlich mit hohem finanziellen Aufwand gewonnen. Da sich die Analytik schon damals schnell weiter entwickelte wurde der Großteil bis heute nicht angetastet und auch der untersuchte Teil wurde nur an erstklassige Labors vergeben, die international führend waren So gab es auch Analysen die in Deutschland durchgeführt wurden.
Mit der zunehmenden Masse an Gestein, alleine die letzte Mission brachte 111 kg zurück zur Erde, lockerte man diese Richtlinien. Nach Beendigung des Apolloprogrammes bekamen z.B. 135 Staats- und Regierungschefs (alle damals bei der UN beteiligten Nationen) einen Mondstein in Plexiglas gegossen. Später bekamen auch Museen Steine, entweder weil die Museen bedeutend waren oder weil es gute Kontakte gab, so trainierten die Astronauten im Nördlinger Ries, einem natürlichen Einschlagskrater nahe der Schwäbischen Alb und das dortige Museum hat einen Mondstein, der damals persönlich von den Astronauten überreicht wurde.
Nun fand man 2009 im Rijksmuseum in Amsterdam "gefälschtes" Mondgestein. Es war angeblich 1969 von US-Botschafter überreicht worden. Dies wird von den Vertretern der Mondverschwörung als Bewies für gefälschtes Mondgestein angeführt, doch hat es damit nichts zu tun. Das irgendwo in einem Museum Fälschungen liegen, ist nicht so etwas besonderes. Es gibt immer wieder Fälle in denen man gefälschte Kunstwerke enttarnt hat. Van Gough, Rembrandt, Leonardo Da Vinci, es gibt Fälschungen von jedem Künstler von Rang und Namen in Museen. Warum nicht auch gefälschtes Mondgestein. Ich erwähne Künstler nicht ohne Absicht, das Rijksmuseum ist kein naturwissenschaftlich ausgerichtetes Museum sondern ein auf Kunst spezialisiertes Museum, daher hat man wohl auch den Stein nicht überprüft, der sich als fossiles Holz entpuppte. (das sich schon beim oberflächlichen Ansehen von Gestein unterscheidet). Es war dort auch nicht dauerhaft ausgestellt.
Bei einem naturwissenschaftlichen Museum hätte man sich sicher mehr um die Herkunft und die Art des Gesteins gekümmert. Es gibt heute Gestein in Museen, aber wenigen und wenn dann stammt es direkt von der NASA oder höchstrangigen Staatsvertretern, nicht einem Botschafter. In jedem Falle wird man aus der Tatsache dass "Mondgestein" ausgestellt wurde und es nicht echt ist nicht folgern, das die NASA kein echtes Mondgestein hat. Das wäre genauso als wie man aus der Existenz einer Rembrandtkopie ableiten würde es gäbe keine echten Rembrandts.
Trotzdem bedeutet das nicht das man mit dem Mondgestein immer sorgfältig umgegangen ist. Von 400 offiziellen Geschenken die vor allem Präsidenten im Laufe der Zeit verschenkten, gelten 200 als verloren. Die NASA vergab noch mehr Proben: 26.000-mal um genau zu sein an 377 Experten. Davon gingen 517 Proben verloren - viel, doch die NASA hat rund 150.000 Proben. Keinen Spass versteht sie allerdings wenn man Mondgestein vermarktet. Das kam vor, weil auch die Raumanzüge und Kameras Staub enthielten und Leute die diese reinigten diesen Staub sammelten und versteigern wollten. Da griff die NASA ein um den Verkauf zu verhindern.
Artikel erstellt am 23.1.2015
http://www.zeit.de/wissen/2014-06/mond-entstehung-theia-kollisionstheorie
http://de.wikipedia.org/wiki/Mondgestein
http://de.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A4oklimatologie
http://de.wikipedia.org/wiki/Entstehung_des_Mondes
http://de.wikipedia.org/wiki/Armalcolit
http://de.wikipedia.org/wiki/Kalium
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/verlorenes-mondgestein-schwund-ist-ueberall-a-810634.html
Es gibt von mir vier Bücher zum Thema bemannte Raumfahrt. Alle Bücher beschäftigen vor allem mit der Technik, die Missionen kommen nicht zu kurz, stehen aber nicht wie bei anderen Büchern über bemannte Raumfahrt im Vordergrund.
Das erste bemannte Raumfahrtprogramm der USA, das Mercuryprogramm begann schon vor Gründung der NASA und jährt sich 2018 zum 60-sten Mal. Das war für mich der Anlass, ein umfangreiches (368 Seiten) langes Buch zu schreiben, das alle Aspekte dieses Programms abdeckt. Der Bogen ist daher breit gestreut. Es beginnt mit der Geschichte der bemannten Raumfahrt in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg. Es kommt dann eine ausführliche technische Beschreibung des Raumschiffs (vor 1962: Kapsel). Dem schließt sich ein analoges Kapitel über die Technik der eingesetzten Träger Redstone, Little Joe und Atlas an. Ein Blick auf Wostok und ein Vergleich Mercury bildet das dritte Kapitel. Der menschliche Faktor - die Astronautenauswahl, das Training aber auch das Schicksal nach den Mercurymissionen bildet das fünfte Kapitel. Das sechs befasst sich mit der Infrastruktur wie Mercurykontrollzentrum, Tracking-Netzwerk und Trainern. Das umfangreichste Kapitel, das fast ein Drittel des Buchs ausmacht sind natürlich die Missionsbeschreibungen. Abgeschlossen wird das Buch durch eine Nachbetrachtung und einen Vergleich mit dem laufenden CCDev Programm. Dazu kommt wie in jedem meiner Bücher ein Abkürzungsverzeichnis, Literaturverzeichnis und empfehlenswerte Literatur. Mit 368 Seiten, rund 50 Tabellen und 120 Abbildungen ist es das bisher umfangreichste Buch von mir über bemannte Raumfahrt.
Mein erstes Buch, Das Gemini Programm: Technik und Geschichte gibt es mittlerweile in der dritten, erweiterten Auflage. "erweitert" bezieht sich auf die erste Auflage die nur 68 Seiten stark war. Trotzdem ist mit 144 Seiten die dritte Auflage immer noch kompakt. Sie enthält trotzdem das wichtigste über das Programm, eine Kurzbeschreibung aller Missionen und einen Ausblick auf die Pläne mit Gemini Raumschiffen den Mond zu umrunden und für eine militärische Nutzung im Rahmen des "Blue Gemini" und MOL Programms. Es ist für alle zu empfehlen die sich kurz und kompakt über dieses heute weitgehend verdrängte Programm informieren wollen.
Mein zweites Buch, Das ATV und die Versorgung der ISS: Die Versorgungssysteme der Raumstation , das ebenfalls in einer aktualisierten und erweiterten Auflage erschienen ist, beschäftigt sich mit einem sehr speziellen Thema: Der Versorgung des Raumstation, besonders mit dem europäischen Beitrag dem ATV. Dieser Transporter ist nicht nur das größte jemals in Europa gebaute Raumschiff (und der leistungsfähigste Versorger der ISS), es ist auch ein technisch anspruchsvolles und das vielseitigste Transportfahrzeug. Darüber hinaus werden die anderen Versorgungsschiffe (Space Shuttle/MPLM, Sojus, Progress, HTV, Cygnus und Dragon besprochen. Die erfolgreiche Mission des ersten ATV Jules Verne wird nochmals lebendig und ein Ausblick auf die folgenden wird gegeben. Den Abschluss bildet ein Kapitel über Ausbaupläne und Möglichkeiten des Raumfrachters bis hin zu einem eigenständigen Zugang zum Weltraum. Die dritte und finale Auflage enthält nun die Details aller Flüge der fünf gestarteten ATV.
Das Buch Die ISS: Geschichte und Technik der Internationalen Raumstation ist eine kompakte Einführung in die ISS. Es wird sowohl die Geschichte der Raumstation wie auch die einzelnen Module besprochen. Wie der Titel verrät liegt das Hauptaugenmerk auf der Technik. Die Funktion jedes Moduls wird erläutert. Zahlreiche Tabellen nehmen die technischen Daten auf. Besonderes Augenmerk liegt auf den Problemen bei den Aufbau der ISS. Den ausufernden Kosten, den Folgen der Columbia Katastrophe und der Einstellungsbeschluss unter der Präsidentschaft von George W. Bush. Angerissen werden die vorhandenen und geplanten Transportsysteme und die Forschung an Bord der Station.
Durch die Beschränkung auf den Technischen und geschichtlichen Aspekt ist ein Buch entstanden, das kompakt und trotzdem kompetent über die ISS informiert und einen preiswerten Einstieg in die Materie. Zusammen mit dem Buch über das ATV gewinnt der Leser einen guten Überblick über die heutige Situation der ISS vor allem im Hinblick auf die noch offene Versorgungsproblematik.
Die zweite Auflage ist rund 80 Seiten dicker als die erste und enthält eine kurze Geschichte der Raumstationen, die wesentlichen Ereignisse von 2010 bis 2015, eine eingehendere Diskussion über die Forschung und Sinn und Zweck der Raumstation sowie ein ausführliches Kapitel über die Versorgungsraumschiffe zusätzlich.
Das bisher letzte Buch Skylab: Amerikas einzige Raumstation ist mein bisher umfangreichstes im Themenbereich bemannte Raumfahrt. Die Raumstation wurde als einziges vieler ambitioniertes Apollonachfolgeprojekte umgesetzt. Beschrieben wird im Detail ihre Projektgeschichte, den Aufbau der Module und die durchgeführten Experimente. Die Missionen und die Dramatik der Rettung werden nochmals lebendig, genauso wie die Bemühungen die Raumstation Ende der siebziger Jahre vor dem Verglühen zu bewahren und die Bestrebungen sie nicht über Land niedergehen zu lasen. Abgerundet wird das Buch mit den Plänen für das zweite Flugexemplar Skylab B und ein Vergleich mit der Architektur der ISS. Es ist mein umfangreichstes Buch zum Thema bemannte Raumfahrt. Im Mai 2016 erschien es nach Auslaufen des Erstvertrages neu, der Inhalt ist derselbe (es gab seitdem keine neuen Erkenntnisse über die Station), aber es ist durch gesunkene Druckkosten 5 Euro billiger.
Mehr über diese und andere Bücher von mir zum Thema Raumfahrt finden sie auf der Website Raumfahrtbücher.de. Dort werden sie auch über Neuerscheinungen informiert. Die Bücher kann man auch direkt beim Verlag bestellen. Der Versand ist kostenlos und wenn sie dies tun erhält der Autor auch noch eine etwas höhere Marge. Sie erhalten dort auch die jeweils aktuelle Version, Bei Amazon und Co tummeln sich auch die Vorauflagen.
Lang Zeit gab es von mir nur ein Buch über Raumsonden: die beiden Mars-Raumsonden des Jahres 2011, Phobos Grunt und dem Mars Science Laboratory. Während die russische Raumsonde mittlerweile auf dem Grund des Pazifiks ruht, hat für Curiosity die Mission erst bekommen. Das Buch informiert über die Projektgeschichte, den technischen Aufbau der Sonden und ihrer Experimente, die geplante Mission und Zielsetzungen. Die Mission von Curiosity ist bis nach der Landung (Sol 10) dokumentiert. Einsteiger profitieren von Kapiteln, welche die bisherige Marsforschung skizzieren, die Funktionsweise der Instrumente erklären aber auch die Frage erläutern wie wahrscheinlich Leben auf dem Mars ist.
2018 wurde dies durch zwei Lexika, im Stille der schon existierenden Bücher über Trägerraketen ergänzt. Jedes Raumsonden Programm wird auf durchschnittlich sechs bis acht Seiten vorgestellt, ergänzt durch eine Tabelle mit den wichtigsten zeitlichen und technischen Daten und Fotos der Raumsonde, bzw., Fotos die sie aufgenommen hat. Ich habe weil es in einen band nicht rein geht eine Trennung im Jahr 1990 gemacht. Alle Programme vorher gibt es in Band 1. Die folgenden ab 1990 gestarteten dann in Band 2. In Band 2 ist ein Raumsonden Programm meist eine Einzelsonde (Ausnahme MER). In Band 1 dagegen ein Vorhaben das damals zumeist aus Doppelstarts bestand, oft auch mehr wie z.B. neun Ranger oder sieben Surveyor. Beide Bänder sind etwa 400 Seiten stark. In Band 1 gibt es noch eine gemeinsame Einführung für beide Bände über Himmelsmechanik und Technik der Instrumente. Beide Bände haben einen Anhang mit Startlisten, Kosten von Raumsonden und Erfolgsstatistiken. Band 2 hatte Redaktionsschluss im Januar 2018 und enthält die für 2018 geplanten Missionen über die es genügend Daten gab.
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