Home | Raumfahrt | Trägeraketen | Starship Tests | SpaceX | Site Map |
Da es immer mehr Tests des Starships gibt ist es schwer den Überblick zu behalten. Dieser Artikel gibt einen Überblick über alle Starts. Die Artikel zu jedem Start finden sie hier. Die Zusammenfassung gibt den Stand nach IFT-8 wieder.
SpaceX benötigte somit fünf Versuche, bis der letzte erfolgreich war. Kein gutes Ohmen für die nun anstehenden Flugtests. Diese sollten mit SN20 erfolgen,
Das Starship ist bisher achtmal gestartet, bisher immer auf einer suborbitalen Bahn mit einer Landung im indischen Ozean. Die Flüge werden von SpaceX als IFT (Integrated Flight Test) bezeichnet.
Datum |
Ziel |
Ergebnis SuperHeavy |
Ergebnis Starship |
Bemerkungen |
---|---|---|---|---|
20.4.2023 IFT-1 |
Suborbitaler Flug, Landung Superheavy auf dem Wasser |
B7: 6 Triebwerke fallen aus, Kontrollverlust |
SN24: Keine Stufentrennung |
Zerstörungen am Startplatz und Umgebung, FTS versagt. |
18.11.2023 IFT-2 |
Suborbitaler Flug, Landung Superheavy auf dem Wasser |
B9: Stufentrennung mit drei ausgefallenen Triebwerken, dann Explosion |
SN25: Explosion nach dem Ablassen von Treibstoff während des Flugs |
Stufentrennungsmethode verändert |
14.3.2024 IFT-3 |
Suborbitaler Flug, Landung Superheavy und Starship auf dem Wasser |
B10: 6 Triebwerke fallen beim Boostback aus, bei Landung nur drei Triebwerke aktiv, Stufe zerstört sich vor der Landung |
SN28: Kontrollverlust beim Wiedereintritt |
|
6.6.2023 IFT-4 |
Suborbitaler Flug, Landung Superheavy und Starship auf dem Wasser |
B11: Landet weich im Wasser trotz ausgefallener Triebwerke |
SN29: Kommt bis zur Wasseroberfläche, aber starke Beschädigungen, mehrere Kilometer vom Ziel entfernt |
Filter eingebaut, um Triebwerksausfälle zu begrenzen |
13.10.2024 IFT-5 |
Suborbitaler Flug, Landung Superheavy am Startplatz und Starship auf dem Wasser |
B12: Landet am Startplatz |
SN30: Kommt bis zur Wasseroberfläche, aber mit zu hoher Geschwindigkeit |
|
19.11.2024 IFT-6 |
Suborbitaler Flug, Landung Superheavy am Startplatz und Starship auf dem Wasser |
B13: Wird auf den Golf von Mexiko gelenkt, da Equipment beim Start beschädigt. |
SN31: Wassert weich im Zielgebiet |
Erster erfolgreicher Flug des Starships. |
16.1.2025 IFT-7 |
Suborbitaler Flug, Landung Superheavy am Startplatz und Starship auf dem Wasser |
B14: Landet am Startplatz |
SN33: Zerstört vor Erreichen des Orbits |
Erster Start des Starships V2 |
6.3.2025 IFT-8 |
Suborbitaler Flug, Landung Superheavy am Startplatz und Starship auf dem Wasser |
B15: Landet am Startplatz |
SN34: Zerstört vor Erreichen des Orbits |
Die gleiche Ursache beim Ausfall wie bei 7. |
IFT-1: Das Starship kollidiert beim Start fast mit dem Turm. Es ist kein Sprinklersystem installiert, das führt zu sehr starken Beschädigungen am Startplatz. Schon beim Start fallen drei Triebwerke aus, das Vehikel darf trotzdem abheben. Später verliert es die Kontrolle. Eine Stufentrennung findet nicht statt, auch das FTS löst nicht aus. Es wird dann durch die aerodynamischen Kräfte beim Fall zerstört.
IFT-2: Start und Stufentrennung erfolgen problemlos. Der Boostback startet mit nur wenigen Triebwerken die dann nacheinander ausfallen und die SuperHeavy explodiert. Das Starship lässt während des Flugs Treibstoff ab, der eine Explosion auslöst.
IFT-3: Beim Boostback fallen die meisten Triebwerke aus, bei der Landung zünden nur zwei, die das Vehikel nicht abbremsen können. Die SuperHeavy zerbirst vor Erreichen der Meeresoberfläche. Das Starship hat ein Lagekontrollproblem und verglüht beim Wiedereintritt.
IFT-4: Die Superheavy funktioniert inklusive simulierter Landung. Das Starship erreicht den Indischen Ozean, aber stark beschädigt und wird nicht stark genug abgebremst und versinkt mit hoher Geschwindigkeit im Meer.
IFT-5: Die Superheavy kann am Startplatz eingefangen werden. Das Starship kommt diesmal heil im Zielgebiet an, jedoch erneut zu schnell und explodiert nach der Wasserung.
IFT-6: Erster voll erfolgreicher Flug des Starships, das Starship landet weich im Zielgebiet, fängt nach der Landung aber Feuer. Die SuperHeavy beschädigt beim Start Turmequipement und wird absichtlich im Golf von Mexiko versenkt.
IFT-7: Superhavy landet am Startplatz, das Starship explodiert vor Erreichen des Orbits, nachdem mehrere Triebwerke ausgefallen sind.
IFT-8: Gleicher Ablauf wie bei 7 und auch gleiche Ursache der Explosion des Starships.
Nach acht Testflügen gibt es drei erfolgreiche Bergungen der ersten Stufe und eine voll erfolgreiche Landung des Starships im Ozean aber noch nicht am Startplatz. Mit SN20 sollte der erste suborbitale Start erfolgen, da dafür aber Raptor 2 vorgesehen waren, wurde SN20 verschrottet. SN21 diente zum Testen der Anbringung des Hitzeschutzschildes und wurde danach zum größten Teil verschrottet, bis auf die Antriebssektion, die SN22 erhielt. Dieses wurde verschrottet, SN23 wurde nicht mal fertiggestellt.
Beim Start eines Starships gibt es wesentlich mehr Triebwerkszündungen als bei einem Start einer nicht wieder verwendbaren Rakete. Dies liegt am Startprofil:
Beim Start zünden alle 33 Triebwerke der Superheavy.
Zum Brennschluss werden 30 Triebwerke abgeschaltet, drei brennen weiter.
Das Starship trennt sich und seine sechs Triebwerke (neun bei V3) zünden.
Die zehn Triebwerke im ersten Ring der SuperHeavy zünden zusätzlich (nun 13 Triebwerke aktiv) und führen ein Rückkehrmanöver zum Startplatz aus.
Bei der Landung der SuperHeavy zünden zuerst die 13 schwenkbaren Triebwerke des inneren Rings, später nur noch die drei zentralen.
Bei der Landung des Starships zünden zuerst drei Triebwerke, zuletzt ist nur noch eines aktiv. Hier sind es die Triebwerke mit kurzen Düsen die mehrmals brennen.
Mission |
Start |
Boostback |
Landung SH |
Start SS |
Landung SH |
---|---|---|---|---|---|
1 |
27/33 |
|
|
|
|
2 |
33/33 |
0/13 |
|
6/6 |
|
3 |
33/33 |
7/13 |
2/13 |
6/6 |
|
4 |
32/33 |
13/13 |
12/13 |
6/6 |
3/3 |
5 |
33/33 |
13/13 |
13/13 |
6/6 |
3/3 |
6 |
33/33 |
13/13 |
13/13 |
6/6 |
3/3 |
7 |
33/33 |
12/13 |
13/13 |
6/6 |
|
8 |
33/33 |
11/13 |
13/13 |
6/6 |
|
Leere Felder bedeuten, das Ereignis fand nie statt. Durch Feuer/Explosionen ausgefallene Triebwerke habe ich nicht berücksichtigt, sondern nur automatisch abgeschaltete Triebwerke. Von 484 Triebwerkstarts klappten 40 nicht, das sind 8,2 Prozent - andere Triebwerke werden auf Gesamtzuverlässigkeiten von 0,5 Prozent oder weniger designt. Die meisten Ausfälle fanden bei den ersten drei Flügen statt, doch auch bei IFT-4,7,8 fielen 5 Triebwerke aus, also 5 von 399 Zündungen, 1,2 Prozent aller Zündungen. Vergleicht man dies mit der Falcon 9, die bei über 400 Flügen etwa zehnmal so viele Triebwerkszündungen hatte, mit erheblich weniger Ausfällen, so ist dies bemerkenswert.
Es gab zahlreiche Prototypen die nicht flogen, so hat das Starship bei IFT-1 schon die Nummer 26. ebenso bei der SuperHeavy. Auch danach ist die Nummerierung nicht durchgehend. Superheavy Nr. 8 und Starship 26,27 und 32 fehlen. Dies ist der Nachteil der integralen Entwicklung. Wenn es Änderungen gibt, dann können diese offenbar nicht in die schon in der Fertigung befindlichen Exemplare eingebaut werden, sondern nur bei der Fertigung eines neuen Starships. Aus demselben Grund wurden schon vorher Starships verschrottet. Von 34 Starships, die es bis IFT-8 gab, wurden nur 15 in Tests eingesetzt (zwei Hopser mit SN5/6), Starshiplandetests mit SN8, 9, 10, 11 und 15) und eben die acht Testflüge mit SN 24-25, 28-31 und 33/34.
Seriennummer | Einsatz | Datum |
---|---|---|
Mark I | zerstört bei Drucktest | 20.11.2019 |
SN1 | zerstört bei Drucktest | 20.2.2020 |
SN3 | zerstört durch Druckverlust vor einem geplanten statischem Feuer | 3.4.2020 |
SN4 | Triebwerktests, dabei zerstört | 26.5.2020 |
SN5 | Hüpftests, 150 m Höhe | 4.8.2020 |
SN6 | Hüpftests, 150 m Höhe | 5.9.2020 |
SN8 | Landetest, zerschellt bei Landung | 9.12.2020 |
SN9 | Landetest, zerschellt bei Landung | 3.2.2021 |
SN10 | Landetest, kippt nach der Landung um | 3.3.2021 |
SB11 | Landetest, zerschellt bei Landung | 30.30.2021 |
SN15 | Landetest, landet erfolgreich. Ende der Landetests | 6.5.2021 |
SN24 / IFT-1 | Kontrollverlust nach Triebwerksausfall | 20.4.2023 |
SN25 / IFT-2 | SuperHeavy explodiert nach Stufentrennung, Starship explodiert vor Erreichen des Orbits | 18.11.2023 |
S28 / IFT-3 | SuperHeavy zerschellt bei der Landung, Starship zerstört beim Wiedereintritt | 14.3.2024 |
S29 / IFT-4 | SuperHeavy führt simulierte Landung aus, Starship erreicht die erde, aber stark beschädigt | 6.6.2024 |
S30 / IFT-5 | Superheavy landet am Startplatz, Starship erreicht Ozean unbeschädigt, aber zu schnell | 13.10.2024 |
S31 / IFT-6 | Superheavy im Ozean versenkt, Starship führt erfolgreich Landesimulation durch | 19.11.2024 |
S33 / IFT-7 | Superheavy landet am Startplatz, Starship explodiert nach Triebwerksausfällen | 16.1.2025 |
S34 / IFT-8 | Superheavy landet am Startplatz, Starship explodiert nach Triebwerksausfällen | 6.3.2025 |
Alle anderen Booster und Starships wurden ohne Test verschrottet oder dienten anderen Tests.
Mission |
Superheavy Nr. |
Starship Nr. |
Tage seit letzter Mission |
Tage seit IFT-1 |
---|---|---|---|---|
1 |
7 |
24 |
- |
|
2 |
9 |
25 |
212 |
212 |
3 |
10 |
28 |
117 |
349 |
4 |
11 |
29 |
84 |
433 |
5 |
12 |
30 |
130 |
563 |
6 |
13 |
31 |
38 |
601 |
7 |
14 |
33 |
59 |
660 |
8 |
15 |
34 |
50 |
710 |
Man sieht zuerst eine Abnahme der Vorbereitungszeit für jeden Start, allerdings nur solange wie es Fortschritte gibt. Inzwischen sind zwei Jahre vergangen, in denen kein Start auch nur einen Orbit erreicht hat, obwohl dies mehrmals angekündigt wurde, aber durch Problemen kam es nie dazu. Die Saturn V hatte nur 615 Tage zwischen dem Jungfernflug mit Apollo 4 und dem Start der ersten Mondlandung (Apollo 11). Die iterative Vorgehensweise von SpaceX reduziert also nicht die Entwicklungszeit, selbst nicht wenn man von der Ankündigung aus rechnet.
Das Starship soll nach den offiziellen Angaben 100 t Nutzlast in einen Orbit bei voller Wiederverwendung transportieren. Bei den Missionen, die zumindest die suborbitale Bahn erreichten, ist die Nutzlast durch den verbliebenen Resttreibstoff errechenbar. Nach IFT-3 sinkt dieser Treibstoff deutlich ab, weil Teil dieses Flugs ein Experiment war, bei dem Treibstoff vom Haupt- in den Landetank umgepumpt wurde. Dieser musste also leer sein. Bei den folgenden Flügen war er dagegen voll gefüllt und so das Starship um etwa 10 t schwerer.
Bei den Flügen 7 und 8 habe ich die Nutzlast anhand der mitgeführten Starlink V2 Simulatoren berechnet. Es waren zehn Simulatoren bei 7 und drei bei 8. Jeder wiegt 2 t (nach anderen Quellen 1,25 t). Klar ist das jede Maßnahme, die durchgeführt wird, um Ausfälle zu beheben, Gewicht addiert und die Nutzlast weiter reduziert. Nach Elon Musk hatte IFT-3 eine theoretische Nutzlastkapazität von 40 bis 50 t, was zum Resttreibstoff bei IFT-3 passt.
Flug |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
---|---|---|---|---|---|---|
Resttreibstoff /Nutzlast: |
~ 42 t |
~30 t |
~20 t |
~ 25 t |
~ 20 t |
~ 6 t |
© der Bilder: SpaceX
© des Textes: Bernd Leitenberger. Jede Veröffentlichung dieses Textes im Ganzen oder in Auszügen darf nur mit Zustimmung des Urhebers erfolgen.
Sitemap | Kontakt | Neues | Impressum / Datenschutz | Hier werben / advert here | Buchshop | Bücher vom Autor | ![]() |